15.02.2010 10:19 Frauen-Nationalmannschaft
Löw: "Enormes Spielverständnis, ungemein mannschaftsdienlich"
Beim Länderspiel am Mittwoch in Duisburg gegen Nordkorea (16.30 Uhr, live in der ARD) peilt Birgit Prinz einen weiteren Meilenstein in ihrer einzigartigen Karriere an. Gegen die Asiatinnen durchbricht die Spielführerin mit ihrem 200. Länderspieleinsatz eine weitere Schallmauer. Ein Rekord, der bei der nationalen Prominenz von Dr. Theo Zwanziger über Franz Beckenbauer und Joachim Löw bis hin zu Silvia Neid großes Lob und viel Respekt hervorruft.
Dr. Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes: Birgit Prinz ist sicherlich die überragende deutsche Fußballerin der vergangenen zehn Jahre. Viel wichtiger jedoch: Sie ist auch eine wunderbare Frau, die sich tiefgründig und nachdenklich für viele weitere Facetten unseres Lebens interessiert.
Hannelore Ratzeburg, DFB-Vizepräsidentin: Das ist schon sensationell, was Birgit geleistet hat. Man muss ja nur mal in die Statistiken schauen, dann sieht man, dass es nicht alle Tage vorkommt, dass jemand so viele Länderspiele absolviert. Die Leistungsfähigkeit über einen so langen Zeitraum zu erhalten, ist sicherlich eine Gnade, denn es bedeutet, von schweren Verletzungen verschont zu bleiben. Andererseits heißt es, mit großer Begeisterung bei der Sache zu sein, vor allem viel Zeit zu investieren, was bei Birgit besonders erwähnenswert ist, da sie ja eine Ausbildung abgeschlossen hat und derzeit ihr Psychologie-Studium zu Ende bringt. Sie kann schon jetzt auf eine tolle Karriere zurückblicken. Dennoch wünsche ich ihr, dass sie fit bleibt, ihre Leistung hält und dann eine riesige WM 2011 spielt, das wäre ein krönender Abschluss ihrer aktiven Laufbahn.
Steffi Jones, Präsidentin des WM-OK: Birgit war schon da, als ich noch keine zehn Länderspiele bestritten hatte. Und Birgit ist immer noch da, obwohl ich vor drei Jahren meine Karriere beendet habe. Dabei habe ich es immerhin auch geschafft, 14 Jahre in der Nationalmannschaft zu spielen. Mehr ging aber einfach nicht. Beim besten Willen nicht. Insofern habe ich den allergrößten Respekt vor der Leistung von Birgit. Das ist der Wahnsinn. Ich hoffe, dass sie gesund und fit bleibt. Denn, Birgit, die ganz Welt freut sich darauf, Dich bei der WM 2011 in Deutschland zu sehen.
Silvia Neid, Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft: 200 Länderspiele sprechen für eine unglaublich lange Zeit, die Birgit Prinz nun schon der Nationalmannschaft angehört. Man kann nur den Hut davor ziehen, dass sie es schafft, dauerhaft auf einem derart hohem Niveau zu spielen. Dazu noch mit einer enormen Effizienz. Und damit will ich nicht allein auf die 125 Tore anspielen, die sie für die DFB-Auswahl erzielt hat, Birgit Prinz leistet mehr als das für ihr Team. Ich gratuliere ihr daher ganz herzlich zu diesem außergewöhnlichen Jubiläum.
Doris Fitschen, Managerin der Frauen-Nationalmannschaft: Ich erinnere mich noch gut an Birgits erstes Länderspiel. Gegen Kanada kam sie als Joker in die Partie und hat gleich das Siegtor geschossen. Damit hat sie einen ersten Eindruck hinterlassen, den sie in der Folge mehr als bestätigte. Sie zählt seit vielen Jahren zu den weltbesten Fußballerinnen. Darüber hinaus ist sie für mich die herausragende Persönlichkeit im Frauenfußball. Ich wünsche ihr, insbesondere für die WM im kommenden Jahr, viel Glück und Erfolg!
Wolfgang Niersbach, DFB-Generalsekretär: Birgit hat Phänomenales geleistet. Sie ist eine absolute Ausnahmeerscheinung und daher ein Glücksfall für den Frauenfußball. Ich bin mir sicher, dass sie ihre Super-Karriere krönen wird mit einer tollen WM 2011 vor eigenem Publikum.
Joachim Löw, Bundestrainer: Birgit Prinz ist eine der weltbesten Spielerinnen. Seit vielen Jahren ist sie extrem torgefährlich, verfügt über ein enormes Spielverständnis und tritt außerdem ungemein mannschaftsdienlich auf. Ihre Ausnahmestellung und Extraklasse wird auch durch die Zahl von 200 Länderspielen dokumentiert – das sagt mehr als viele Worte. Ich bewundere sie, dass sie schon so lange auf derart hohem Niveau spielt und hoffe, dass sie dem deutschen Fußball noch lange erhalten bleibt und eine tolle WM 2011 erlebt.
Oliver Bierhoff, Manager der Nationalmannschaft: Erfolge in Mannschaftssportarten wie Fußball haben viele Namen. Dennoch gibt es auch in einem Team populäre Persönlichkeiten, die herausragen. In der deutschen Frauen-Nationalmannschaft ist dies zweifellos Birgit Prinz. Denn sie verfügt über Führungsqualitäten und ist auch durch ihre Leistung immer ein Vorbild. Das sind Qualitäten, die Birgit Prinz zu einer außergewöhnlichen Fußballerin machen. Ihr 200. Länderspiel ist ein weiteres Mosaiksteinchen in ihr glanzvollen Karriere. Ich gratuliere ihr herzlich zum heutigen Jubiläum.
Thomas de Maiziere, Bundesminister des Innern: Birgit Prinz kann man ohne Übertreibung eine Ausnahmeathletin nennen. Ihre Erfolge aber vor allem auch ihr Auftreten machen sie zu einer prägenden Botschafterin für den Frauenfußball und für Deutschland. Sie verbindet Eigenschaften, die sie zu einem Vorbild für die Jugend machen. Denn Birgit Prinz bringt einen hohen Grad an Leistungsbereitschaft mit, ohne den es nicht möglich gewesen wäre, mehr als 15 Jahre auf höchstem internationalen Niveau in der deutschen Nationalmannschaft zu spielen. Dabei ist es ihr dennoch gelungen, sich selbst treu zu bleiben. Denn trotz ihrer großen Verdienste um den deutschen Frauenfußball stellt sie sich nicht selbst in den Vordergrund, sondern stets in den Dienst der Mannschaft. Das macht Birgit Prinz zu einem authentischen und sympathischen Star. Ohne Birgit Prinz hätte der deutsche Frauenfußball nicht das Ansehen und die Beliebtheit, die er heute hat. Ich wünsche mir daher, dass sie uns noch für viele weitere Länderspiele erhalten bleibt.
Lothar Matthäus, Rekordspieler der Männer-Nationalmannschaft: Ich kann nur sagen, Glückwunsch zu diesem tollen Jubiläum. 200 Länderspiele, dies ist eine Zahl, die ihresgleichen sucht im Fußball. Das ist eigentlich nur zu erreichen, wenn man 20 Jahre auf höchsten Niveau unverletzt durchspielt und die diversen Trainer in dieser Zeit immer auf einen stehen. Noch wichtiger ist dabei, dass sie mit diesen Spielen an Titeln alles gewonnen hat. Keine andere Spielerin auf der Welt hat wohl solche Erfolge und die damit verbundenen Ehrungen erreicht. Ich drücke Birgit Prinz die Daumen, dass sie vor schweren Verletzungen verschont bleibt und die WM 2011 im eigenen Land zum krönenden Höhepunkt und tollen Abschluss ihrer einzigartigen Karriere im Weltfußball der Frauen wird.
Franz Beckenbauer: Vor dieser Marathon-Leistung muss man höchste Achtung haben. Vor allem, weil sie verbunden ist mit grandiosen Erfolgen. Wo der deutsche Frauenfußball heute weltweit steht, das verkörpert Birgit Prinz. Siegreich auf höchstem Niveau, effektiv und zielstrebig und immer im Dienst der Mannschaft. Ein Star ohne Allüren, der sich nicht in den Vordergrund drängt und dennoch das Gesicht unseres Frauenfußballs geworden ist.
Tina Theune, ehemalige Trainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft: Birgit hat ihr erstes Länderspiel 1994 bestritten und seither an jedem großen Turnier mit der Nationalmannschaft teilgenommen. Mehr noch: Sie hat bei WM, EM und Olympischen Spielen die Geschichte der deutschen Mannschaft mitgeschrieben. So wie auch zuletzt bei der EURO, als sie sich vorbildlich in ihre Aufgabe reingekniet und ihre tolle Leistung im Endspiel auch mit Toren unterstrichen hat. Mit ihrer direkten Art und ihrem beeindruckendem Leistungswillen prägt sie das Spiel einer Mannschaft. Sie verfügt über einen starken Charakter. Sportlich erkennt man dies daran, dass sie sich ständig weiterentwickelt, auch in kleinen Details. Aber auch ihr außersportlicher Werdegang steht dafür: Sie ist ausgebildete Physiotherapeutin, hat die Trainer-A-Lizenz erworben und steht vor dem Abschluss ihres Psychologie-Studiums. Damit schafft sie selbst auf beruflicher Ebene Berührungspunkte zum Leistungssport. Ich schätze Birgit als sehr überlegte und gradlinige Persönlichkeit. Aus diesem Grund freue ich mich, dass sie dieses ganz besondere Jubiläum feiern kann. 200 Länderspiele – das hat noch niemand im Fußball in Deutschland erreicht. Für mich ist es ein ganz besonderer Anlass, um bei dem Spiel gegen Nordkorea im Stadion dabei zu sein.
Kerstin Stegemann, zweite in der Liste der deutschen Redkordnationalspielerinnen: Birgit und ich sind 1994 gemeinsam zum ersten Mal zu einem Lehrgang der Frauen-Nationalmannschaft eingeladen worden. Wir kannten uns schon damals über die Juniorinnen-Nationalmannschaft. Und wir sind anschließend noch ein gutes Stück gemeinsamen Weges gegangen. Irgendwann hatten wir sogar mal die Idee, gemeinsam in der Nationalmannschaft aufzuhören. Das war allerdings vor meinem Knieschaden. Mit ihrem 200. Länderspiel hat Birgit jetzt neun Länderspiele mehr als ich – das wird schwer für mich, sie noch einzuholen. Aber Spaß beiseite: Ich wünsche Birgit viel Glück und Gesundheit für die Zukunft, hoffe, dass sie noch viele Länderspiele für den DFB absolvieren wird und gratuliere zu ihrem Jubiläum von Herzen.
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