Samstag, 8. August 2009

Für Zimmermann beginnt die heiße Phase

Für Zimmermann beginnt die heiße Phase

Ronny Zimmermann mit seiner neuen Chefin Steffi Jones.Foto: privat

Fußball - Ronny Zimmermann ist Chef des lokalen Organisationskomittees Sinsheim für die Frauen-Fußball-WM 2011 in Deutschland. Der Präsident des Badischen Fußballverbands (BFV) untersteht somit OK-Chefin Steffi Jones. Für ihn ging damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: „Ich wollte schon immer mal eine Chefin haben“, schmunzelte er und fügte hinzu: „Dass ich so eine bekomme, das freut mich ganz besonders.“

Für den Fußball-Präsidenten stehen einige wichtige Aufgaben bevor, die er zunächst noch von der BFV-Zentrale in Schöneck koordiniert und angeht. Es muss ein Team zusammengestellt und die Aufgaben entsprechend verteilt werden. Eine der Hauptaufgaben bekam er von Wolfgang Niersbach gleich mit auf den Weg: „Mit der Ernennung zum Verantwortlichen für den lokalen WM-Standort Sinsheim verpflichten wir Ronny Zimmermann auch gleich dafür Sorge zu tragen, dass alle vier WM-Spiele in der Rhein-Neckar-Arena ausverkauft sein werden. Wir nehmen ihn hiermit gleich in die Pflicht“. Auf diese nicht ganz ernst gemeinte Anspielung hatte Zimmermann gleich den Konter parat: „Was aber wird sein, wenn die zur Verfügung stehenden Tickets für Sinsheim nicht ausreichen?“

Boom

Ronny Zimmermann ist ein bekennender Anhänger des Frauen-Fußballs: „Den Frauen-Fußball kann niemand mehr aufhalten. Der Boom in den Vereinen ist ungebrochen. Der Badische Fußballverband verzeichnete in den vergangenen fünf Jahren einen Zuwachs zwischen 20 und 30 Prozent jährlich. Die Anzahl der Juniorinnenteams im Spielbetrieb nimmt ständig zu, und zwischenzeitlich sind die Mädchenzuwachsraten auch bei den fußballspielenden Frauen in Form von mehr Mannschaften angekommen.“

Die Begeisterung und Vorfreude auf die Frauen-Weltmeisterschaft 2011 in der Rhein-Neckar-Region ist bereits schon jetzt deutlich zu spüren. Beim Test-Länderspiel gegen die Niederlande kamen 22 537 Zuschauer in die Rhein-Neckar-Arena, was laut Pressesprecher Jens Grittner „den zweitbesten Besuch eines Frauen-Länderspiels in Deutschland“ bedeutet. „Weltmeisterschaften haben bekanntlich ein besonderes Flair und werden so schnell nicht mehr bei uns in Deutschland stattfinden. Deshalb lohnt es sich ganz besonders dabei zu sein“, appellierte Ronny Zimmermann schon jetzt an die Fußballbegeisterten.

Städte-Serien

Der Kartenvorverkauf beginnt am Tag des Frauen-Länderspiels Deutschland gegen die USA in Augsburg am 29. Oktober. Steffi Jones wird hierbei persönlich das WM-Ticketportal auf der Internetplattform www.fifa.com freischalten. Die erste Verkaufsphase, in der es so genannte Städte-Serien zu kaufen gibt, dauert bis zum 31. Januar 2010. Mit dem Kauf einer Städte-Serie für Sinsheim kann man sich somit alle vier WM-Spiele (drei Gruppenbegegnungen und das kleine Finale) in der Rhein-Neckar-Arena sichern. sim

Ordentliche Generalprobe

07.08.2009 18:34 Frauen-Nationalmannschaft

Ordentliche Generalprobe

Jubeln mit Paule: Annike Krahn, Nadine Angerer und Kim Kuhlig (v.l.)  © Bongarts/GettyImages
Jubeln mit Paule: Annike Krahn, Nadine Angerer und Kim Kuhlig (v.l.)

Abgekämpft aber auch zufrieden waren die deutschen Fußballerinnen nach der Hitzeschlacht gegen Russland bei der Generalprobe für die Europameisterschaft in Finnland (23. August bis 10. September). Mit dem 3:1-Sieg im Bochumer rewirpowerSTADION war der letzte Test vor der EM geglückt. DFB-Trainerin Silvia Neid zog denn auch ein positives Fazit: "Ich habe eine starke russische Mannschaft gesehen, die organisiert und nickelig gespielt hat. Es war keine einfache Aufgabe heute, aber wir haben sie gelöst."

In der ersten Halbzeit fand das deutsche Team noch keine Mittel um die kompakte Abwehr der Russinnen zu überwinden. Das Timing fehlte ein wenig. Entweder stimmt der Zeitpunkt des Abspiels oder die Laufwege nicht. "Dadurch haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht und mussten über Zweikämpfe ins Spiel kommen," analysierte Neid, "aber das haben wir nach der Pause besser gemacht."

"Besser jetzt, als bei der EM"

Als die DFB-Auswahl in der zweiten Hälfte ins Spiel fand und durch Kerstin Garefrekes (52.) in Führung ging, musste sie postwendend den Ausgleich (53.) durch einen Konter hinnehmen. "Das 1:1 geht ganz klar auf unsere Kappe. Da haben wir in der Innenverteidigung gepennt", gestand Annike Krahn, die bei ihrem Heimspiel in Bochum 90 Minuten durchspielte, "aber besser, so ein Fehler passiert jetzt, als bei der EM. Wir werden die Lehren daraus ziehen."

In der Viererkette hat Neid viel gewechselt und ausprobiert. Auf eine Stammformation wollte sie sich auch nach dem Test unter der Beobachtung der EM-Gruppengegner Norwegen und Frankreich sowie der englischen Nationaltrainerin bewusst nicht festlegen. "Wir sind so flexibel, dass wir innerhalb des Turniers die Spielerinnen wechseln und uns gezielt auf den Gegner einstellen können", erklärte die ehemalige Nationalspielerin.

Spielerisches Potenzial bewiesen

Erschöpft, aber erleichtert: Die deutschen Frauen  © Bongarts/GettyImages
Erschöpft, aber erleichtert: Die deutschen Frauen

Ihr gewohntes spielerisches Potenzial bewies das deutsche Team kurz vor dem Abpfiff, als die eingewechselte Martina Müller (90.) nach einer mustergültigen Kombination von Celia Okoyino da Mbabi und Kerstin Garefrekes traf. Zuvor hatte ein von der Russin Xenia Zybutowitsch (63.) per Kopf ins eigene Tor gelenkter Freistoß von Linda Bresonik zum 2:1 geführt.

Der verdiente Sieg wurde jedoch ein wenig von der Verletzung von Simone Laudehr überschattet. Die Duisburger Offensivspieler verdrehte sich bei einem Pressschlag (51.) das rechte Knie. Die schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich aber nicht. Die 23-Jährige erlitt nur eine Innenbandzerrung und kann mit nach Finnland reisen. "Simone Laudehr muss zwei bis drei Wochen mit dem fußballspezifischen Training pausieren. Insofern gehen wir von ihrer Einsatzfähigkeit bei der EURO aus", sagte DFB-Mannschaftsarzt Bernd Lasarzewski.

Im abschließenden sechsten Lehrgang (10. bis 14. August) und nach der Abreise nach Tampere am 19. August hat der zweimalige Welt- und sechsmalige Europameister noch Gelegenheit, an den Defiziten zu feilen. Am 24. August beginnt gegen Norwegen die Mission Titelverteidigung, es folgen die Partien gegen Frankreich (27. August) und Island (30. August).

Simone Laudehr erleidet Innenbandzerrung

07.08.2009 13:35 Frauen-Nationalmannschaft

Simone Laudehr erleidet Innenbandzerrung

Glück im Unglück: Simone Laudehr  © Bongarts/GettyImages
Glück im Unglück: Simone Laudehr

Glück im Unglück hatte Simone Laudehr. Die Offensivspielerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft erlitt beim 3:1-Erfolg gegen Russland in Bochum eine Innenbandzerrung und keine schwerwiegendere Verletzung. Dies ergab eine Kernspintomographie, die am Freitag in Duisburg vorgenommen wurde.

DFB-Mannschaftsarzt Dr. Bernd Lasarzewski erklärte anschließend: "Simone Laudehr muss jetzt zwei bis drei Wochen mit dem fußballspezifischen Training pausieren. Insofern gehen wir von ihrer Einsatzfähigkeit bei der EURO 2009 in Finnland aus." Die Duisburgerin wird am kommenden Montag zum sechsten Lehrgang der DFB-Auswahl nach Frankfurt anreisen. Bei der letzten Maßnahme vor dem Abflug des Teams zur EM am Mittwoch, 19. August, wird sie von der medizinischen Abteilung des DFB behandelt werden.


Aufatmen bei Laudehr

Die Teilnahme der deutschen Nationalspielerin Simone Laudehr an der UEFA Frauen-Europameisterschaft 2009 in Finnland (23. August bis 10. September) ist nicht gefährdet.

Die 23 Jahre alte Mittelfeldspielerin zog sich bei der EM-Generalprobe am Donnerstag gegen Russland (3:1) eine Bänderzerrung und nicht wie zunächst befürchtet einen Innenbandriss im rechten Knie zu. Dies teilte ihr Bundesligaklub FCR Duisburg und der DFB nach der ärztlichen Untersuchung am Freitag mit.

"Simone Laudehr muss zwei bis drei Wochen mit dem fussballspezifischen Training pausieren. Insofern gehen wir von ihrer Einsatzfähigkeit bei der EURO 2009 in Finnland aus", sagte DFB-Mannschaftsarzt Bernd Lasarzewski. Die Duisburgerin wird am kommenden Montag zum sechsten Lehrgang der DFB-Auswahl nach Frankfurt anreisen.

Live-Post

Ist noch in Bearbeitung !!!

Vorbereitungsspiel gegen Russland

Magazin - Sport
Donnerstag, 06. August 2009 um 19:55
Zwei Wochen vor der Fußballeuropameisterschaft 2009 in Finnland absolvierte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ein Testspiel gegen Russland. Nachdem die DFB-Trainerin Silvia Neid Ende Juli den Kader für die EURO 2009 nominiert hatte, testete sie im rewirpowerSTADION in Bochum noch einmal ein mögliches Spielsystem. Auch die russische Frauen-Nationalmannschaft wird bei der EURO 2009 mit dabei sein und war somit beim letzten EM-Test ein Gegner mit sportlich hohem Niveau. Russland wurde bewusst als Gegner gewählt, da die Spielart des russischen Teams der des Gruppengegners Island ähnelt.
Für die Organisatoren im rewirpowerSTADION war dieses Länderspiel zugleich ein guter Test. Bei der Fußballweltmeisterschaft der Frauen 2011 wird Bochum neben Berlin, Dresden, Wolfsburg, Mönchengladbach, Leverkusen, Frankfurt, Sinsheim und Augsburg einer der neun Austragungsorte sein.
Und es hatte sich gezeigt: Das Publikum in Bochum freut sich nicht nur über den VfL, sondern auch über Frauenfußball. Trotz der relativ frühen Anstoßzeit war das Bochumer Stadion mit 13.300 Zuschauern gut gefüllt und die Atmosphäre war sehr freundlich.

Das Spiel begann sofort sehr flott. Die russischen Spielerinnen wollten sich gleich Respekt verschaffen und gingen recht robust zu Werke. Spielerisch waren jedoch seit Anpfiff die deutschen Frauen stärker. Bereits in der 4. Minute gab es die erste deutsche Chance durch einen Freistoß.
In der 12. Minute hatten die Russinnen ihre erste Torchance. Ein Freistoß ging am Tor vorbei. Im Gegenzug kamen die deutschen Frauen gleich wieder aussichtsreich vor das russische Tor.
Das Spiel blieb schnell und sehenswert. Russland kam etwas besser ins Spiel und hatte in der 18. Minute eine weitere gute Torchance.

Für gute Laune bei den Fans auf den Tribünen sorgte das DFB-Maskottchen, das auf dem Zaun zur einer Laola und zum Klatschen animierte.
Und auch das Geschehen auf dem Rasen trug zur guten Laune auf den Rängen bei. Nach einer guten Chance in der 26. Minute schoss Kerstin Garefrekes in der 35. Minute auf das russische Tor. Elena Kochneva parierte gut. Es folgte eine Sturm- und Drangphase der deutschen Elf.
In der 37. Minute sorgte Inka Grings für viel Wirbel am Strafraum. Ihre gute Flanke von rechts konnte jedoch in kein Tor umgemünzt werden. Der Kopfball von Kim Kulig war kurz danach die letzte Torchance in der ersten Halbzeit.

Die zweite Halbzeit begann genauso flott wie die erste. Ein gut geschossener Freistoß der Russinnen ging nur knapp am deutschen Gehäuse vorbei. Im Gegenzug vergab Kerstin Garefrekes in der 49. Minute allein vor dem russischen Tor.

In der 52. Minute klingelte es dann im russischen Tor. Birgit Prinz flankte von links und Kerstin Garefrekes köpfte zum 1:0 für Deutschland ein.
Die russische Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Nur eine Minute später schoss Olesya Kurochkina von der Strafraumgrenze den Ausgleich zum 1:1.

Die russischen Frauen legten an Tempo zu, doch das deutsche Team hielt gegen. Eine gute Chance hatte in der 62. Minute Inka Grings. Eine Minute später wurde es für die Russinnen ärgerlich. Ksenia Tsybutovich verlängerte eine Freistoßflanke in das eigene Tor.
Anschließend häuften sich die Chancen für das deutsche Team. Die Führung der deutschen Frauen war mittlerweile völlig verdient. Nadine Angerer im deutschen Tor wurde jedoch noch einmal durch einen straffen Schuss geprüft.
Weitere Chancen auf beiden Seiten folgten. Zum Schluss häuften sich noch einige unnötige Fouls auf russischer Seite.

Kurz nachdem in der 88. Minute Birgit Prinz mit großem Applaus ausgewechselt wurde, gab es noch ein letztes Highlight. In der Nachspielzeit schossen die deutschen Frauen nach einer tollen Kombination noch das 3:1. Torschützin war Martina Müller.
Fazit: Ein gutes Spiel und ein verdienter Sieg für das deutsche Frauen-Team.

Vor dem Testspiel in Bochum gab es in sechs Länderspielen nur zwei Siege. Im März gewann Deutschland gegen China 3:0 beim Algarve Cup in Portugal. Es folgten zwei Niederlagen gegen Schweden (2:3) und Dänemark (0:1). Am 22. April folgte in Frankfurt/Main ein 1:1 gegen Brasilien. Ein hoher 6:0-Erfolg gegen die Niederlande konnte am 25. Juli in Sinsheim gefeiert werden. Vier Tage später spielte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft 0:0 gegen Japan.

Für die am 23. August in Finnland beginnende Europameisterschaft nominierte Silvia Neid 22 Spielerinnen. Aus dem erweiterten Kader musste sie vier Spielerinnen streichen. In das EM-Aufgebot hatte sie 16 Weltmeisterinnen berufen.

Als unumstrittene Nummer 1 im Tor fährt Nadine Angerer nach Finnland. Sie steht in der Bundesliga beim 1. FFC Frankfurt im Tor. Als Stellvertreterin im Tor wurde Ursula Holl vom FCR 2001 Duisburg nominiert. Mit dabei ist auch die Torhüterin Lisa Weiß, die bei der SG Essen-Schönebeck unter Vertrag steht.
Als Abwehrspielerinnen sind mit dabei: Saskia, Bartusiak, Sonja Fuss, Ariane Hingst, Annike Krahn, Babett Peter, Bianca Schmidt und Kerstin Stegemann.
Für das Mittelfeld wurden nominiert: Linda Bresonik, Kerstin Garefrekes, Kim Kulig, Simone Laudehr und Jennifer Zietz.
Folgende Angreiferinnen fahren mit zur EM: Fatmire Bajramaj, Melanie Behringer, Inka Grings, Anja Mittag, Martina Müller, Celia Okoyino da Mbabi und Birgit Prinz.

Somit sind jeweils fünf Spielerinnen von Turbine Potsdam, des FCR 2001 Duisburg und des 1. FFC Frankfurt bei der EM in Finnland dabei.
Die beiden ältesten und somit auch erfahrensten Spielerinnen im Kader sind Kerstin Stegemann und Birgit Prinz (beide Jahrgang 1977).
Die beiden jüngsten Spielerinnen im Kader sind Bianca Schmidt und Kim Kulig (beide Jahrgang 1990).

Die Europameisterschaft 2009 in Finnland beginnt am 23. August in Turku und Helsinki mit den beiden Spielen Ukraine - Niederlande und Finnland - Dänemark. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bestreitet ihr erstes Spiel am 24. August um 16 Uhr in Tampere gegen Norwegen. Am 27. August und 30. August folgen die Gruppenspiele gegen Frankreich und Island. Auch diese beiden Spiele mit deutscher Beteiligung werden in Tampere ausgetragen.

In der Gruppe A spielen die Ukraine, Niederlande, Finnland und Dänemark.
In der Gruppe B spielen Deutschland, Norwegen, Island und Frankreich.
In der Gruppe C spielen England, Italien, Schweden und Russland.

Die Viertelfinale werden am 3. und 4. September ausgespielt.
Die Halbfinale finden am 6. und 7. September statt.
Das Finale wird am 10. September um 18 Uhr im Olympiastadion in Helsinki ausgetragen.

In Helsinki werden die Spiele der EURO 2009 nicht nur im 40.000 Zuschauer fassenden Olympiastadion, sondern auch im 10.770 Zuschauer fassenden Töölö-Stadion ausgetragen.
Weitere Austragungsstätten sind das Stadion in Lahti, das Veritas Stadion in Turku und das Ratinan Stadion in Tampere.

Erfolgreiche EM-Generalprobe gegen Russland

06.08.2009 19:14 Frauen-Nationalmannschaft

Erfolgreiche EM-Generalprobe für DFB-Frauen

Treffsicher: Kerstin Garefrekes  © Bongarts/GettyImages
Treffsicher: Kerstin Garefrekes

Die Frauen-Nationalmannschaft hat 18 Tage vor dem EM-Auftakt in Finnland eine erfolgreiche Generalprobe absolviert. Beim letzten Test vor der Mission Titelverteidigung siegte das Team von DFB-Trainerin Silvia Neid in Bochum gegen Russland 3:1 (0:0), tat sich gegen die robusten Gäste allerdings schwer und ließ viele Chancen ungenutzt.

Silvia Neid war nach der Partie zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft, sah aber auch noch Verbesserungsmöglichkeiten: "Die russische Mannschaft war sehr nickelig, sehr zweikampfstark. Wir haben uns gut in das Spiel gebissen und mit der Zeit immer bessere Mittel gefunden. In der ersten Halbzeit waren wir noch zu verhalten. Wir haben etwas gebraucht, um unser Spiel zu finden."

Den Treffer zur 1:0-Führung für die deutsche Mannschaft erzielte vor 13.303 Zuschauern Kerstin Garefrekes (52.) mit ihrem 37. Länderspieltor. Postwendend gelang dem Weltranglisten-15. durch Olesija Kuroschkina (53.) der Ausgleich. Das 2:1 fiel durch ein Eigentor von Xenia Zibutowitsch, die einen Freistoß von Linda Bresonik (63.) gut 30 Metern per Kopf ins eigene Tor verlängerte. Martina Müller machte in der Nachspielzeit (90.) alles klar.

Von Beginn an versuchten die Gastgeberinnen, die lediglich auf Melanie Behringer (Champions-League-Qualifikation mit Bayern München) verzichten mussten, die Russinnen mit schnellem Offensivspiel unter Druck zu setzen. Dabei hatte Kim Kulig (4.) mit einem direkt geschossenen Freistoß aus 20 Metern die erste gute Torchance. Die russische Mannschaft, die ebenfalls für die EM-Endrunde qualifiziert ist, hielt mit robustem Körpereinsatz dagegen.

Länderspiel: Deutschland - Russland

Größte Chance in Hälfte eins für Prinz

In der Folge ging die deutsche Mannschaft wie schon beim EM-Test der Vorwoche gegen Japan (0:0) fahrlässig mit ihren Chancen um. Linda Bresonik (26.) versuchte, Torfrau Elena Kochnewa mit einem Freistoß aus 25 Metern zu überlupfen, verfehlte das Tor aber knapp. Die größte Chance der ersten Hälfte vergab Birgit Prinz (38.), die eine Flanke von Inka Grings aus kürzester Distanz nicht aufs Tor lenken konnte. Im Nachsetzen scheiterte Simone Laudehr per Kopf.

In der zweiten Hälfte setzte sich die Schwäche beim Abschluss zunächst fort. Erst Prinz (47.), dann Garefrekes (49.) vergaben beste Gelegenheiten zur Führung. Die Mittelfeldspielerin vom 1. FFC Frankfurt sorgte mit ihrem Führungstreffer fünf Minuten später für Wiedergutmachung, als sie eine von Grings per Kopf verlängerte Flanke über die Torlinie drückte.

Jubel über das 3:1: Martina Müller  © Bongarts/GettyImages
Jubel über das 3:1: Martina Müller

Nach dem Ausgleich der Russinnen nahm die Partie trotz hochsommerlicher Temperaturen an Fahrt auf. Die DFB-Auswahl blieb im Vorwärtsdrang. Fatmire Bajramaj (74.), die die verletzungsbedingt ausgewechselte Laudehr ersetzte, und Celia Okoyino da Mbabi (75.) scheiterten nach dem von Linda Bresoniks Freistoß eingeleiteten Eigentor knapp.

Am vergangenen Donnerstag hatte Silvia Neid den endgültigen, 22 Spielerinnen umfassenden EM-Kader bekannt gegeben, mit dem sie die weitere Vorbereitung bestreitet. Nach dem Russland-Spiel lädt die DFB-Trainerin zu einem weiteren Lehrgang in Deutschland ein, bevor der DFB-Tross am 19. August zur EURO 2009 nach Finnland reist.

EM-Start am 24. August gegen Norwegen

Die EM beginnt für die deutsche Auswahl am 24. August mit der Partie gegen Norwegen. In den weiteren Spielen der Gruppe B trifft das Neid-Team am 27. August auf Frankreich, am 30. August ist Island der letzte Gruppengegner. Alle drei Begegnungen bestreiten die Titelverteidigerinnen in Tampere. 2005 hatte sich das deutsche Team in England durch ein 3:1 über Norwegen die vierte EM-Krone in Serie gesichert.

Korfmacher Vorsitzender der OK-Außenstelle Bochum

06.08.2009 16:59 Frauen-WM 2011

Korfmacher Vorsitzender der OK-Außenstelle Bochum

Ernannt: Korfmacher (r.) leitet die Bochumer OK-Außenstelle  © Kunz
Ernannt: Korfmacher (r.) leitet die Bochumer OK-Außenstelle

Der Anlass hätte passender nicht sein können. Im Rahmen des Frauen-Länderspiels Deutschland-Russland im WM-Stadion Bochum, Spielstätte der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011 und der FIFA U 20-Frauen-Weltmeisterschaft 2010, ernannte OK-Präsidentin Steffi Jones Hermann Korfmacher offiziell zum Vorsitzenden der OK-Außenstelle Bochum.

Der Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) wird somit ab sofort als Repräsentant des Organisationskomitees fungieren und für einen regelmäßigen Informationsaustausch mit den Verantwortlichen vor Ort sorgen.

„Die immer komplexer werdenden Aufgaben verlangen einfach eine ständige Präsenz in unseren neun Austragungsorten. Wir sind sehr froh, dass wir mit Herrn Korfmacher einen solch erfahrenen und kompetenten Vorsitzenden gewinnen konnten. Außerdem ist es uns besonders wichtig, bereits bestehende Strukturen intensiv zu nutzen und mit bewährten Kräften zusammenzuarbeiten. Als Präsident des zuständigen Landesverbandes verfügt Hermann Korfmacher natürlich über einen enormen Erfahrungsschatz und bringt somit also alles mit, um eine erfolgreiche WM organisieren zu können“, erklärte Jones.

„Ich freue mich sehr auf die bevorstehenden Aufgaben. Mit der U 20-Frauen-WM 2010 und der Frauen-WM 2011 ist Bochum Austragungsort von gleich zwei sportlichen Großereignissen. Das ist eine große Herausforderung, die wir natürlich gern annehmen. Die Fußballbegeisterung im Ruhrgebiet ist grenzenlos. Ich bin sicher, wir werden ein hervorragender Gastgeber sein“, kommentierte der ehrenamtlich Vorsitzende.

Neben Hermann Korfmacher haben bereits Ronny Zimmermann, Walter Hützen und Karl Rothmund in den Außenstellen Sinsheim, Mönchengladbach und Wolfsburg Ihr Amt aufgenommen. Im Januar 2011 folgen denn die Geschäftführer, die auf operativer Ebene die Arbeit in den Außenstellen koordinieren werden.

Halten bis die Handflächen glühen

04.08.2009 19:18 Frauen-Nationalmannschaft

Nadine Angerer - Halten bis die Handflächen glühen

Gibt die Richtung vor: Nadine Angerer  © Bongarts/GettyImages
Gibt die Richtung vor: Nadine Angerer

Kein Gegentor gegen die Niederlande, kein Gegentor gegen Japan. Das klingt gut. Und es weckt bei dem einen oder anderen vielleicht ein bisschen Hoffnung auf die Wiederholung einer Serie. Dass Nadine Angerer bei der WM 2007 in sechs Spielen in Folge ohne Gegentreffer blieb, ist vielen noch in guter Erinnerung. Und die deutsche Nummer 1 macht alles, um bei der EM wieder der große Rückhalt ihrer Mannschaft zu sein.

Aber Angerer möchte vor dem dritten und letzten EM-Test gegen Russland am Donnerstag, 6. August (17.25 Uhr, live in der ARD) im Bochumer rewirpowerSTADION keine zu hohen Erwartungen wecken. "Die WM 2007 ist Vergangenheit. Dafür können wir uns heute nichts mehr kaufen. Eine solche Serie ist nicht beliebig wiederholbar", sagt sie, "dennoch habe ich das Gefühl, dass die Abwehr schon wieder ganz gut steht, obwohl noch ein, zwei Dinge verbessert werden können."

Auch bei der EURO 2009 vom 23. August bis 10. September in Finnland muss, wer den Titel holen will, in sechs Partien bestehen. Intensiv und akribisch trainiert die DFB-Auswahl deswegen auf das Turnier hin. Das gilt für das gesamte Team, aber insbesondere für die Torhüterinnen. Nadine Angerer bildet mit Ursula Holl und Lisa Weiß sowie Torwart-Trainer Michael Fuchs eine Trainingsgruppe, die zu jeder Einheit eine halbe Stunde vor der restlichen Mannschaft auf dem Platz steht. Unzählige Bälle haben sie seit dem Beginn der Vorbereitung am 22. Juni gefangen, gefaustet oder geklärt. Bis die Handflächen geglüht, die Knie wund und die Hüfte blau waren. Kein Aufwand wurde gescheut.

Defensive als Grundlage für mannschaftliche Geschlossenheit

Defensive: Abstimmung muss stimmen  © Bongarts/GettyImages
Defensive: Abstimmung muss stimmen

Immerhin haben die deutschen Frauen in Finnland erneut Großes vor. "Wir wollen Europameister werden", hatte DFB-Trainerin Silvia Neid unlängst als Ziel ausgegeben. Erreicht werden soll es auf bewährte Art und Weise. Als Einheit. Über mannschaftliche Geschlossenheit. Und die fängt in der Defensive an. Dort muss sich die eine Spielerin auf die andere verlassen können. Vor allen Dingen muss die Abstimmung untereinander stimmen. Deswegen wurde der Defensivarbeit im Rahmen der Vorbereitung auch ein entsprechender Platz eingeräumt. Frei nach dem amerikanischen Motto: Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften.

Und scheinbar funktioniert die Hintermannschaft auch schon ganz gut. Zumindest attestierte Nadine Angerer ihrer Mitspielerin Annike Krahn ein gutes Zwischenzeugnis, als sie in einer Pressekonferenz in Bochum darauf angesprochen wurde. "Ich habe keine Beanstandungen. Sie hat sehr gute Leistungen gezeigt", erklärte die Torhüterin des 1. FFC Frankfurt. Und schob augenzwinkernd hinterher: "Ich kann ja auch nichts anderes sagen, wenn sie neben mir sitzt." Was aber auch dafür spricht, dass die Stimmung im Team derzeit gut ist.

Jones schickt erstes Paket auf die Reise

04.08.2009 17:00 Frauen-WM 2011

Jones schickt erstes Paket auf die Reise

Als Postbotin tätig: Steffi Jones (l.)  © DFB
Als Postbotin tätig: Steffi Jones (l.)

Erfreuliche Resonanz auf die neue DFB-Schul- und Vereinskampagne "TEAM 2011": Vier Wochen nach dem Start haben sich schon mehr als 2000 Vereine angemeldet. Steffi Jones, die Präsidentin des WM-Oranisationskomitees für die Frauen-WM 2011 in Deutschland, ließ es sich daher nicht nehmen, die erste von rund 2000 Welcome-Boxen für die Vereine persönlich zum Versand zu geben.

"Wir scheinen mit unserer Kampagne wirklich ins Schwarze getroffen zu haben, denn mit weit mehr als 2000 angemeldeten Vereinen in so kurzer Zeit hatte ich nicht gerechnet. Jetzt wünsche ich allen Kindern und Jugendlichen viel Spaß beim Lösen der vier Aufgaben und drücke allen teilnehmenden Vereinen ganz fest die Daumen bei den zahlreichen Prämierungen", so die OK-Präsidentin.

Mehr als 200 Schulen bereits angemeldet

Trotz der Sommerferien haben sich auch schon über 200 Schulen für die Kampagne angemeldet. Die Schulpakete werden Anfang September verschickt.

Bei TEAM 2011 können sich Vereine und Schulen eigenständig melden und bei drei von vier Wettbewerbsaufgaben Punkte sammeln. Um in den Goldtopf mit den attraktivsten Preisen zu gelangen, müssen Vereine und Schulen kooperieren. Ein Besuch bei der Nationalmannschaft, Trainingseinheiten mit DFB-Trainern und Eintrittskarten für kommende A-Länderspiele zählen zu den ausgelobten Preisen.

Interview mit Annike Krahn

04.08.2009 13:30 Frauen-Nationalmannschaft DFB.DE SPEZIAL

Annike Krahn: "Eine neue Herausforderung"

EM-Titel fehlt noch: Annike Krahn  © Bongarts/GettyImages
EM-Titel fehlt noch: Annike Krahn

50 Länderspiele hat Annike Krahn für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft absolviert. Weltmeisterin ist die Innenverteidigerin des FCR 2001 Duisburg geworden. Und sie hat bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking mit der DFB-Auswahl die Bronze-Medaille gewonnen. Der EM-Gewinn fehlt der gebürtigen Bochumerin noch in ihrer Titelsammlung.

An der nötigen Motivation, diesen Titel bei der EURO 2009 in Finnland zu erreichen, mangelt es ihr auf jeden Fall nicht, wie die 24-Jährige vor dem Länderspiel gegen Russland am Donnerstag (17.25 Uhr, live in der ARD), im Interview mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer erzählt.

Frage: Annike Krahn, wie ist es Europameisterin zu sein?

Annike Krahn: Weiß ich nicht, ich bin es ja noch nie geworden.

Frage: Warum nicht?

Krahn: Mit den Frauen war ich noch nie bei einer Europameisterschaft. Und mit der U 19 sind wir einmal in der Vorrunde ausgeschieden und das andere Mal Zweiter geworden.

Frage: Dafür sind Sie zweimal Weltmeisterin geworden – 2007 mit den Frauen und 2004 mit der U 19. Ist vor diesem Hintergrund ein kontinentaler Titel überhaupt noch interessant?

Krahn: Wenn ich nicht danach streben würde, weitere Erfolge zu haben, könnte ich gleich aufhören. Jeder Sportler arbeitet auf diese Titel hin. Jeder Wettbewerb, jedes Turnier ist eine neue Herausforderung. Da zählt es nicht, was vorher war.

Frage: Liefert man sich als Spielerin selbst Rechenschaft darüber ab, was die Motivation ist, die einen antreibt?

Krahn: In erster Linie mache ich es, weil ich Spaß am Fußball habe. Wenn das nicht wäre, würde das wichtigste Element fehlen. Ansonsten habe ich schon das Bestreben, mich ständig zu verbessern. Und natürlich ist es auch ein lohnenswertes Ziel, erfolgreich zu sein.

Frage: Gibt es manchmal auch einen Zwiespalt zwischen dem Spaß-Faktor auf der einen und dem Faktor der körperlichen Anstrengung auf der anderen Seite?

Krahn: Natürlich gibt es im Training auch ein paar Dinge, die ich nicht so gerne mache, die aber dennoch dazugehören. Um erfolgreich zu sein, muss man ganz einfach auch andere Inhalte umsetzen als nur Fußball zu spielen.

Frage: Was sind denn das für Dinge?

Krahn: Das sind zum Beispiel Intervall- oder Treppenläufe. Das sind diese Athletik-Sachen, ohne die es heute einfach nicht mehr geht. Umgekehrt ist aber doch auch ganz klar, dass alle Ballsportler möglichst viel mit ihrem Sportgerät zu tun haben wollen. Ansonsten hätte ich Leichtathletin werden können.

Frage: Also ist es eine rationale Entscheidung. Man sagt, es tut mir gut, auch wenn es weht tut, aber perspektivisch macht es mich besser?

Krahn: Ja, genau. Aber das lässt sich in einem Mannschaftssport auch nicht verhindern. Da treffen ja die unterschiedlichsten Spielertypen aufeinander. Da kann das Training nicht so sein, das es jederzeit allen gefällt. Die eine ist halt Technikerin, die Spezialität der anderen sind Zweikämpfe.

Frage: Gibt es im Training auch Grenzerfahrungen, bei denen man sagt: Bis hier hin und nicht weiter?

Krahn: Nein, ich finde, es gehört auch dazu, dass man sich mal quälen muss und seine Grenzen erfährt. Aber wenn man das dann mal erlebt hat, ist man hinterher auch glücklich, dass man es gemacht hat. Wenn man merkt, ich habe das geschafft, ich habe mich durchgebissen.

Frage: Was treibt Sie in solchen Situationen an?

Krahn: Das kommt von innen. Wenn ich darin keinen Sinn sehen würde, wäre es bestimmt schwierig. Ich glaube schon, dass ich es mehr hinterfragen würde, wenn ich das Gefühl hätte, die Aufgabe bringt mich nicht weiter. Aber der Aspekt, dass ich in einem Team spiele, spielt dabei auch eine Rolle. Man hat ja auch eine Verantwortung gegenüber den Mitspielerinnen.

Frage: Wie wichtig ist in diesem Zusammenhang Erfolg? Es ist zugegebenermaßen bei Ihnen eine hypothetische Frage, da Sie ja nicht unbedingt vom Misserfolg begleitet sind - in der abgelaufenen Saison haben Sie zum Beispiel den DFB-Pokal und UEFA-Cup mit dem FCR 2001 Duisburg gewonnen.

Krahn: Ich denke schon, dass das ein wichtiger Faktor ist. Wenn man viel Zeit und Einsatz investiert, dann will man ja auch sehen, dass man sich weiterentwickelt. Das muss sich nicht unbedingt sofort im Gewinn eines Wettbewerbs ausdrücken. Aber ich halte es für wichtig, nach einem halben Jahr Training sagen zu können, in diesem oder jenem Punkt bin ich ein Stück besser geworden. Es geht darum, das, was man kann, auszubauen. Und das, was man nicht kann, zu lernen. Ich halte mich für jung genug, um noch einiges Entwicklungspotenzial zu haben.

Frage: Das ist die interne Ebene. Wie sieht es mit der externen aus? Thema Anerkennung.

Krahn: Klar ist das ein Faktor. Es ist ein schönes Gefühl, für das, was man geleistet hat, Anerkennung zu erfahren. Aber das ist nicht mein Hauptantrieb. In erster Linie spiele ich ja Fußball für mich, weil ich daran Spaß habe. Das will ich natürlich auch nach außen vermitteln.

Frage: Kommt es auch darauf an, aus wessen Mund das Lob kommt?

Krahn: Auf jeden Fall. Von Leuten, die mir wichtig sind oder von denen ich meine, dass sie die Leistung einschätzen können, nehme ich gerne Kritik auf. Es geht nicht darum, dass mir alle immer nur auf die Schultern klopfen. Das wäre eher kontraproduktiv, weil es mir im Endeffekt nicht weiterhelfen würde. Ich denke aber auch, dass es eine entscheidende Frage ist, wer wirklich in der Lage ist, beurteilen zu können, ob eine Leistung gut oder schlecht war.

Frage: Wo findet man den Kreis dieser wichtigen Personen?

Krahn: Den finde ich in den unterschiedlichen Umfeldern, in denen ich mich bewege. Da gibt es Familie und Freunde. Aber auch das sportliche Umfeld von meinem aktuellen Verein bis zu Trainern wie zum Beispiel Helmut Horsch vom Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen, mit denen ich früher zusammengearbeitet habe. Und natürlich auch in der Nationalmannschaft.

Frage: Das heißt, beim Länderspiel gegen Russland in Bochum werden viele Menschen anwesend sein, deren Meinung Ihnen wichtig ist?

Krahn: Das ist korrekt. Und noch viel mehr. Da werden auch einige kommen, die sonst nicht so viel mit Fußball am Hut haben, die aber wissen, dass sie mir damit eine Freude machen, wenn sie da sind. Es ist schließlich etwas ganz Besonderes für mich, in diesem Stadion zu spielen. Ich habe zwar bisher nie in Bochum gespielt, aber war hier das erste Mal bei einem Bundesliga-Spiel und schon mal Ballmädchen. In der Zeit meines Praktikums beim VfL Bochum bin ich ein halbes Jahr lang jeden Tag hier gewesen, also das ist schon etwas sehr Spezielles für mich.

Frage: Macht Sie das auch nervös, dass so viele wegen Ihnen kommen?

50 Länderspiele: Annike Krahn  © Bongarts/GettyImages
50 Länderspiele: Annike Krahn

Krahn: Das weiß ich jetzt noch nicht. Wenn, dann kommt das bei mir immer kurz vor dem Anpfiff. Kann aber schon sein, dass das ein Spiel ist, bei dem ich nervöser bin als sonst. Es werden natürlich in einen andere Erwartungen gesteckt, wenn so viel Leute da sind, die nur wegen dir gekommen sind. Allerdings neige ich nicht dazu, Lampenfieber zu haben. Bisher habe ich es noch immer geschafft, nicht total hibbelig zu werden oder den Fokus aufs Spiel zu verlieren.

Frage: Wie gelingt Ihnen das?

Krahn: Wenn der Anpfiff ertönt, ist das meistens weg. Einen großen Trick gibt es da nicht. Für mich sind die Zweikämpfe wichtig, um ins Spiel zu finden. Aber es ist nicht so, dass, wenn ich den ersten verliere, dann sofort die ganze Partie für mich schlecht läuft.

Frage: Wagen Sie eine Prognose, wie das Spiel gegen Russland für Sie laufen wird?

Krahn: Kann ich nicht sagen. Ich arbeite darauf hin, dass ich in der Startformation stehe.

Frage: Und welche Chancen sehen Sie für sich hinsichtlich der EURO?

Krahn: Ich nehme mir immer sehr viel vor. Ich will mich bei diesem Turnier zeigen. Ich bin auch optimistisch, dass mir das gelingt. Mein Ziel ist es, bei der EURO unter den ersten Elf zu stehen.

Kniffelige Aufgabe bei der EM-Generalprobe

04.08.2009 12:30 Frauen-Nationalmannschaft

Kniffelige Aufgabe bei der EM-Generalprobe

Schwere Generalprobe: DFB-Trainerin Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Schwere Generalprobe: DFB-Trainerin Silvia Neid

Für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft steht am Donnerstag (17.25 Uhr, live in der ARD) der dritte und letzte EM-Test an. Gegen Russland wollen die Spielerinnen des amtierenden Welt- und Europameisters im Bochumer rewirpowerSTADION zeigen, dass sie einen weiteren Schritt in Richtung EURO 2009 gemacht haben. Oder wie es DFB-Trainerin Silvia Neid formuliert: „Wir wollen das besser machen, was wir in den Länderspielen gegen die Niederlande und gegen Japan bereits angedeutet haben.“

Gegen die Niederländerinnen war Silvia Neid über das Abwehrverhalten ihrer Mannschaft nicht richtig glücklich. Was jedoch gegen die Japanerinnen wesentlich besser klappte. Dafür haderte sie in Mannheim über die Offensivleistung. „Da sind wir viel zu schludrig mit unseren Chancen umgegangen. Das können wir noch viel besser machen“, erklärt die DFB-Trainerin.

Vier Lehrgänge seit Mitte Juni

Allerdings kann Silvia Neid dafür ein Stück weit Verständnis aufbringen – schließlich hat sie die Trainingsplanung so konzipiert, dass erst jetzt das variable Angriffsverhalten auf dem Programm steht. Seit dem 22. Juni läuft die Vorbereitung auf das Turnier vom 23. August bis 10. September in Finnland. Vier Lehrgänge hat die DFB-Auswahl seither absolviert. Jeder mit einem anderen Schwerpunkt. Die Inhalte sind systematisch aufeinander aufgebaut. Alle mit dem Ziel, am Ende eine optimal vorbereitete Mannschaft bei der EURO zu haben.

In diesem Zusammenhang sieht Silvia Neid ihr Team auf einem guten Weg. „Alle Spielerinnen ziehen voll mit. Jede ist vom ersten Tag an ihre Grenze gegangen“, berichtet sie. Was zur Konsequenz hatte, dass sie es bei der Nominierung vergangene Woche „richtig schwer hatte, mich zu entscheiden“. In Bochum hat sie bis auf Melanie Behringer, die mit dem FC Bayern München die Qualifikation in der Champions League spielt, ihren EM-Kader beisammen.

Russinnen bei der EM dabei

Traf im letzten Spiel gegen Russland: Birgit Prinz  © Bongarts/GettyImages
Traf im letzten Spiel gegen Russland: Birgit Prinz

Auf diesen wartet jetzt die Generalprobe vor der Europameisterschaft. In Russland trifft die DFB-Auswahl auf eine weitere Mannschaft, die in Finnland mit von der Partie ist. „Die Russinnen sind ein Gegner, der uns fordern wird. Wir haben sie uns ganz gezielt ausgesucht, weil sie in ihrer Spielanlage den Isländerinnen ähneln, auf die wir ja im dritten Vorrundenspiel bei der EURO treffen“, so Silvia Neid. Und sie konkretisiert: „Sie stehen in der Defensive tief und kompakt, sind dadurch schwer zu spielen.“ Mit anderen Worten: Es wartet eine kniffelige Aufgabe.

Für die sich auch schon viele Fans interessieren. Mehr als 10.000 Karten sind bereits abgesetzt worden. Kurzentschlossene können weiterhin Karten an allen CTS-Vorverkaufsstellen, in ausgewählten Ticketshops und natürlich auch im VfL-Fanshop im Stadioncenter kaufen. Zudem öffnet am Spieltag eine Frühkasse um 10.00 Uhr am rewirpowerSTADION ihre Pforten. Auch die Abendkassen werden geöffnet sein. Die Tickets kosten zwischen 5 und 30 Euro.

Inka Grings ist Fußballerin des Jahres

02.08.2009 12:00 Frauen-Nationalmannschaft

Inka Grings löst Birgit Prinz als "Fußballerin des Jahres" ab

"Fußballerin des Jahres": Inka Grings im DFB-Trikot  © Bongarts/GettyImages
"Fußballerin des Jahres": Inka Grings im DFB-Trikot

Deutschlands "Fußballerin des Jahres" 2009 heißt Inka Grings. Die Nationalspielerin vom FCR Duisburg erhielt bei der Umfrage des Fachmagazins kicker unter Deutschlands Sportjournalisten 343 Stimmen. Grings löste die achtmalige Siegerin Birgit Prinz vom 1. FFC Frankfurt (97) ab. Dritte wurde in Fatmire Bajramaj (Duisburg/87) eine weitere Nationalspielerin.

"Ich bin stolz auf diese Wahl"

"Ich freue mich wahnsinnig und bin stolz auf diese Wahl. Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet. Jetzt will ich das bei der EM bestätigen', meinte die 30-Jährige,

Grings befindet sich damit weiter in der Erfolgsspur: Erst das gelungene Nationalmannschafts-Comeback nach 40-monatiger Abstinenz, dann der Gewinn des kleinen Doubles und jetzt ihre zweite Wahl zur "Fußballerin des Jahres": Drei Wochen vor Beginn der EM in Finnland (23. August bis 10. September) läuft es für die Duisburgerin rund.

Comeback nach 40 Monaten

Zuletzt hatte Prinz die Wahl achtmal in Folge gewonnen. Seite an Seite wollen die beiden Weltklasse-Angreiferinnen der deutschen Mannschaft bei der EM in Finnland (23. August bis 10. September) zum siebten EM-Titel verhelfen. "Jede ist bereit, für die andere zu laufen. Es passt", lobte Prinz ihre Sturmpartnerin Grings (71 Länderspiele/44 Tore), die sich im Juni zum zweiten Mal in Folge die Bundesliga-Torjägerkrone gesichert hatte. Mit ihren Treffern ebnete sie den Duisburgerinnen zudem den Weg zum UEFA-Cup-Triumph und zum DFB-Pokalsieg.

Anfang 2009 hatte DFB-Trainerin Silvia Neid die beste EM-Torschützin 2005 und Fußballerin des Jahres 1999 nach mehrjähriger Abstinenz wieder in die Nationalmannschaft berufen. "Inka hat mir in einem Gespräch signalisiert, dass es ihr Ziel ist, international noch einmal anzugreifen", begründete Neid damals die Nominierung. Nach drei Jahren und vier Monaten Pause feierte Grings im Februar gegen China ihr Comeback auf ihre ganz typische Weise: Mit einem Tor nach nur 78 Sekunden.

Auch in Duisburg kaum zu stoppen: Torschützenkonigin Inka Grings  © Bongarts/GettyImages
Auch in Duisburg kaum zu stoppen: Torschützenkonigin Inka Grings

Neid: "Wir wissen um Inkas Stärken"

Heute gilt Grings als gereifte Führungsspielerin, die sich ihrer Rolle bewusst ist. Ihren Stammplatz im Weltmeister-Team hat die gebürtige Düsseldorferin sicher. "Wir wissen um Inkas Stärken", lobte Neid die 1,69-m-große Offensivkraft.

Und ihr Stellenwert scheint immer weiter zu steigen: Im Juni war Grings bereits in einer Umfrage des DFB von den zwölf Trainerinnen und Trainern der Bundesliga zur "Spielerin der Saison" gewählt worden.

Das Ergebnis in Zahlen

1. Inka Grings (FCR Duisburg) 343 Stimmen
2. Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt) 97
3. Fatmire Bajramaj (FCR Duisburg) 87
4. Anja Mittag (Turbine Potsdam) 64
5. Nadine Angerer (1. FFC Frankfurt) 32
6. Kim Kulig (Hamburger SV) 22
7. Linda Bresonik (FCR Duisburg) 21
8. Kerstin Garefrekes (1. FFC Frankfurt) 19
9. Simone Laudehr (FCR Duisburg) 17
10. Melanie Behringer (Bayern München) 12
11. Dzsenifer Marozsan (1. FC Saabrücken) 10

Deutschlands "Fußballerinnen des Jahres" im Überblick:

1996: Martina Voss (FC Rumeln-Kaldenhausen)
1997: Bettina Wiegmann (Grün-Weiß Braunweiler)
1998: Silke Rottenberg (Sportfreunde Siegen)
1999: Inka Grings (FCR Duisburg)
2000: Martina Voss (FCR Duisburg)
2001: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2002: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2003: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2004: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2005: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2006: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2007: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2008: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2009: Inka Grings (FCR 2001 Duisburg)

Die WM-Botschafter für Wolfsburg

01.08.2009 10:32 Frauen-WM 2011

Carlson und Präger Städte-Botschafter für Wolfsburg

Gemeinsam für 2011: Roy Präger (l.) und Britta Carlson (r.)  © Bongarts/GettyImages
Gemeinsam für 2011: Roy Präger (l.) und Britta Carlson (r.)

Sie sollen in den neun Spielorten auf lokaler und regionaler Ebene die Vorfreude schüren auf die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011: die Städte-Botschafter. Im Spielort Wolfsburg werden ab sofort Britta Carlson und Roy Präger für die erste Frauen-Weltmeisterschaft in Deutschland werben. Offiziell ernannt wurde das „Botschafter“-Pärchen im Rahmen der Saison-Eröffnungsfeier des Deutschen Meisters VfL Wolfsburg durch Steffi Jones.

„Ich bin sehr stolz darüber, dass wir in Wolfsburg zwei so tolle Repräsentanten gefunden haben, die ab sofort die Gesichter der Frauen-WM 2011 in Wolfsburg sein werden. Britta Carlson, die ja schon zum offiziellen Botschafter-Team unseres OK gehört, und Roy Präger sind in der gesamten Region absolute Sympathieträger und Identifikationspersonen. Sie stehen für Wolfsburg und den VfL. Ich bin sicher, dass mit ihrer Unterstützung die Frauen-WM in Wolfsburg ein Erfolg werden wird“, sagte die OK-Präsidentin.

„Größter Erfolg der 31-maligen Nationalspielerin Britta Carlson ist der Gewinn der Europameisterschaft mit der Frauen-Nationalmannschaft 2005. Im Verein holte sie den UEFA-Cup, deutsche Meisterschaft und zwei Mal den DFB-Pokal. Seit ihrem Rücktritt von der aktiven Karriere 2008 arbeitet Carlson als Co-Trainerin der Frauen-Bundesligamannschaft des VfL Wolfsburg. Für die Frauen-WM 2011 rührt sie zudem neben Renate Lingor, Silke Rottenberg, Sandra Minnert und Manuela Schmermund als offizielle WM-Botschafterin des Organisationskomitees die Werbetrommel.

Karl Rothmund (l.) und Steffi Jones (r.)  © Bongarts/GettyImages
Karl Rothmund (l.) und Steffi Jones (r.)

Roy Präger hatte seine erfolgreichste Zeit als Spieler beim VfL Wolfsburg, für die er insgesamt 154mal in der ersten und zweiten Bundesliga stürmte und 35 Tore erzielte. Er feierte während seiner aktiven Spieler-Karriere den Aufstieg in die erste Bundesliga. Zwischenzeitlich wechselte er zum Hamburger SV, für den er in der Champions League und im UEFA-Cup spielte.

Bereits als Städte-Botschafter aktiv sind Franziska van Almsick und Hansi Flick für Sinsheim, Dunja Hayali und Rainer Bonhof für Mönchengladbach sowie Shary Reeves und Dariusz Wosz für Bochum. Die Bekanntgabe der weiteren „WM-Duos“ erfolgt bis zum Jahresende. Neben Britta Carlson und Roy Präger als Botschafter wurde auch der Präsident des Fußballverbands Niedersachsen, Karl Rothmund, als Vorsitzender der OK-Außenstelle Wolfsburg vorgestellt.

Inka Grings ist eine herausragende Spielerin

31.07.2009 12:47 Frauen-Nationalmannschaft DFB.DE EXKLUSIV

"Inka Grings ist eine herausragende Spielerin"

Hoch im Kurs: Inka Grings (M.), Ernest Marchain und Kollegin Sian Frost  © DFB
Hoch im Kurs: Inka Grings (M.), Ernest Marchain und Kollegin Sian Frost

Inka Grings mag Musicals. Und Ernest Marchain interessiert sich für Fußball. Insofern passt es, dass sich die Nationalspielerin und der Darsteller von Starlight Express vor dem Länderspiel der DFB-Auswahl gegen Russland am Donnerstag (17.25 Uhr, live in der ARD), im Bochumer rewirpowerSTADION getroffen haben.

Der Musical-Star, der die Diesellok Greaseball in dem Welterfolg spielt, sieht interessante Parallelen zwischen seinen Auftritten auf der Bühne und einem Fußballspiel. Im Gespräch mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer kündigte er zudem an, sich das Russland-Spiel im Stadion anzuschauen.

Frage: Herr Marchain, was ist anstrengender: Eine Aufführung von Starlight Express oder ein Fußballspiel?

Ernest Marchain: Ich denke ein Fußballspiel, weil die Spieler 90 Minuten einer konstanten Belastung ausgesetzt sind, ohne Pause. Starlight Express ist körperlich sehr anstrengend, aber wir bekommen immer wieder kurze Pausen, in denen wir Luft holen und etwas Wasser trinken können. Obwohl, wenn ich es recht bedenke: Wir tanzen, singen und tragen bis zu 18 Kilogramm schwere Kostüme: Die Antwort lautet dann wohl eher unentschieden.

Frage: Als die Diesellok Greaseball haben Sie eine sportliches Pensum bei jeder Aufführung zu absolvieren. Gibt es Parallelen zum Fußball?

Marchain: Oh ja! Wir alle müssen ein sehr gutes räumliches Wahrnehmungsvermögen haben, unsere Körper bestens kennen und mit den Energien über einen längeren, anstrengenden Zeitraum gut haushalten. Kurz gesagt: Wir müssen topfit sein und unsere Kräfte gut ausbalancieren.

Frage: Beschreiben Sie Ihre sportlichen Höchstleistungen auf der Bühne?

Marchain: In den Rennen fahren wir bis zu 60 km/h schnell mitten durch das Publikum. Außerdem mache ich einen Salto, mit dem ich einen Höhenunterschied von vier Metern bewältige, einen einhändigen Handstand sowie einen Sprung aus voller Fahrt in fünf Meter Tiefe.

Frage: Welchen Bezug haben Sie zum Fußball?

Marchain: Ich interessiere mich sehr für die Bundesliga, aber am Liebsten schaue ich mir Länderspiele an. Und wenn die USA nicht vertreten ist, drücke ich selbstverständlich Deutschland die Daumen.

Frage: Das Starlight Express-Theater steht in unmittelbarer Nähe des rewirpowerSTADIONs. Sind Sie häufig Besucher der Spiele des VfL Bochum?

Marchain: Leider nein! Ich habe es erst wenige Male in das rewirpowerSTADION geschafft, da die Spiele und unsere Shows in der Regel zeitgleich stattfinden. Aber wenn wir in unseren Pausen genau hinhören, dann hören wir den Jubel aus dem Stadion und wissen gleich, wenn ein Tor gefallen ist.

Immer in Bestform: Ernest Marchain  © DFB
Immer in Bestform: Ernest Marchain

Frage: Verfolgen Sie den deutschen Frauenfußball?

Marchain: Ich bin interessiert, habe aber leider nicht die Zeit, ihn regelmäßig zu verfolgen.

Frage: Kennen Sie Spielerinnen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft?

Marchain: Ich kenne seit Kurzem Inka Grings persönlich, sie ist wunderbar und eine wirklich herausragende Spielerin!

Frage: Werden Sie sich das Länderspiel der DFB-Auswahl gegen Russland im Stadion anschauen?

Marchain: Natürlich, ich habe mir direkt Urlaub genommen, um das Spiel live mitzuerleben.

Interview mit Thomas Ernst

30.07.2009 15:36 Frauen-Nationalmannschaft

Thomas Ernst hofft auf 20.000 Zuschauer in Bochum

Vorfreude: Thomas Ernst (l.) und Annike Krahn  © DFB
Vorfreude: Thomas Ernst (l.) und Annike Krahn

Thomas Ernst macht keinen Hehl daraus. Zum Frauenfußball besitzt das Vorstandsmitglied des VfL Bochum eine große Affinität. Seine Ehefrau Kerstin spielte früher in der Bundesliga für den FSV Frankfurt und in der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Außerdem arbeitete der ehemalige Bundesliga-Torwart für einige Monate als Torwart-Trainer der DFB-Auswahl.

Aber auch vor dem Hintergrund, dass Bochum Spielort der U 20-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr und der WM 2011 ist, blickt Thomas Ernst dem Länderspiel gegen Russland am 6. August im rewirpowerSTADION mit besonderem Interesse entgegen.

Frage: Thomas Ernst, wie viele Tickets werden Sie für das Russland-Länderspiel bestellen?

Thomas Ernst: Oh, das weiß ich nicht genau, aber es werden einige sein. Ich habe eine frauenfußballbegeisterte Familie. Und vor allen Dingen meine Frau lässt einfach nicht locker, neue Interessenten für das Länderspiel zu gewinnen.

Frage: Woher rührt das große Interesse für den Frauenfußball?

Ernst: Bei mir gibt es einige Berührungspunkte mit dem Frauenfußball. Meine Frau war selbst Bundesliga- und Nationalspielerin. Ich selbst habe eine Weile als Torwart-Trainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gearbeitet. Von daher weiß ich ziemlich genau, dass es sich bei ihnen um sehr sympathische und nette Mädels handelt, die aber auch sehr professionell und zielgerichtet arbeiten.

Frage: Seit wann sind Sie dem Frauenfußball verbunden?

Thomas Ernst: Schon seit einer halben Ewigkeit. Ich habe Ende der 80-er Jahre, als ich noch bei Eintracht Frankfurt spielte, übergangsweise das Frauen-Team der DJK Schwarz-Weiß Wiesbaden trainiert. Meine damalige Freundin hatte dort gespielt.

Frage: Mussten die Spielerinnen lange betteln, bevor Sie die Zusage gegeben hatten?

Ernst: Nein, die mussten mich nicht beknien. Ich kannte die Mannschaft ja schon vorher. Ich hatte gelegentlich bei deren Spielen und Training zugeguckt. Ich fand die Aufgabe ganz reizvoll, weil man so den Vergleich zwischen Männer- und Frauenfußball erhält.

Frage: Welche Erkenntnisse haben Sie diesbezüglich gewonnen?

Ernst: Die Frauen hinterfragen mehr, die wollen die Dinge schon genau wissen, die sie im Training machen sollen. Was ich absolut in Ordnung finde.

Frage: Beim FSV Frankfurt haben Sie dann Ihre heutige Ehefrau, die ehemalige Nationalspielerin Kerstin Pohlmann, kennen gelernt. Gab es durch diese Nähe bestimmte Dinge, die Sie am Frauenfußball noch intensiver kennen- und auch schätzen gelernt haben?

Ernst: Über sie und ihre Zwillingsschwester Dagmar habe ich den Frauenfußball auf hohem Niveau kennen gelernt. Sie haben in der Nationalmannschaft gespielt, sind Deutscher Meister geworden und haben den DFB-Pokal gewonnen. Über sie haben ich den Sport als einen technisch sehr feinen Fußball zu schätzen gelernt, der sehr schön anzusehen ist. Es ist natürlich klar, dass die Frauen nicht die Athletik der Männer haben, aber der Frauenfußball entwickelt sich sehr gut, wird immer schneller.

Frage: Was nötigt Ihnen beim Frauenfußball Respekt ab?

Ernst: Dass die Spielerinnen, die die Pioniere im Frauenfußball waren, sich trotz Widerständen und Kritik nicht haben beirren lassen. Diese Leute sind ihren Weg gegangen, aus Überzeugung, sie sind ihrer Leidenschaft nachgegangen.

Frage: Gibt es Eigenschaften beim Frauenfußball, die Sie beim Männerfußball vermissen?

Ernst: Ich will das eine mit dem anderen nicht vergleichen. Zumal ich den Frauenfußball in einer anderen Situation erlebt habe als den Männerfußball. Mit der Frauen-Nationalmannschaft habe ich ja die absolute Elite kennen gelernt, die, selbst wenn sie Turniere spielt, nur zeitlich begrenzt zusammenkommt. Das ist etwas anderes, wie wenn man über eine komplette Saison und Tag für Tag zusammen ist. Dennoch muss ich sagen, dass es mir imponiert hat, wie fokussiert, konzentriert und bewusst in der Frauen-Nationalmannschaft trainiert wird.

Frage: Sie haben 2006 als Torwart-Trainer der Frauen-Nationalmannschaft gearbeitet. Wie bewerten Sie diese Erfahrung?

Ernst: Die Arbeit hat mir eine Menge Spaß gebracht. Aber die Zeit war – auch wenn sie relativ kurz war – ziemlich lehrreich. Ich habe Einblicke in ein sehr professionell arbeitendes Trainer-Team erhalten. Dank dieses Engagements ist in mir kurzzeitig auch die Hoffnung auf eine Olympia-Teilnahme aufgeflammt, da wollte ich schon als Spieler immer mal dabei sein. Letztlich bin ich dann nicht wirklich lange bei den DFB-Frauen geblieben, weil ich langfristig meine Position hinter dem Schreibtisch und nicht auf dem Trainingsplatz gesehen habe. In diesem Punkt bin ich ganz offen zu Silvia Neid gewesen und habe das Thema daher auch frühzeitig vor der WM 2007 angesprochen. Ich bin auch froh, dass mit Michael Fuchs schnell eine gute andere Lösung gefunden wurde.

Frage: Wenn der FSV Frankfurt Sie anschließend nicht als Manager verpflichtet hätte, wären Sie dann jetzt noch Torwart-Trainer der Frauen-Nationalmannschaft?

Ernst: Das ist eine hypothetische Frage. Ich hatte damals auch andere Angebote. Aber wer weiß, wozu ich mich entschieden hätte, wenn ich ein halbes Jahr ohne Lohn und Brot gewesen wäre.

Frage: Mittlerweile sind Sie Vorstandsmitglied beim VfL Bochum 1848. Wie stark mussten Sie sich dafür machen, dass das rewirpowerSTADION Spielort der WM 2011 wird?

Ernst: Bei der Bewerbung für die WM 2011 haben die Stadt Bochum und der VfL Bochum ein Team gebildet. Wir haben an einem Strang gezogen. Im Verein stehen alle hinter dieser Entscheidung, da musste ich mich nicht sonderlich stark für machen.

Frage: Warum geht der VfL Bochum ein derartiges Engagement im Frauenfußball ein?

Ernst: Es ist sowohl für die Stadt als auch für den Verein eine sehr schöne Gelegenheit sich zu präsentieren. Mit dem Turnier und den Spielen, die dann im rewirpowerSTADION ausgetragen werden, werden wir im Fokus der Weltöffentlichkeit stehen. Die vergangenen Frauen-Weltmeisterschaften haben es ja gezeigt, wie groß das Interesse an diesem Turnier ist.

Frage: Welches Potenzial sehen Sie im Frauenfußball?

Ernst: International ist man auf einem gutem Weg. Man sieht ja, welche Massen der Frauenfußball bewegt. Ich bin überzeugt davon, dass der Frauenfußball mit der WM 2011 zumindest hierzulande in neue Dimensionen vorstoßen wird. Es wird allerdings eine interessante und wichtige Frage sein, ob dieses Niveau auch in der Bundesliga gehalten werden kann. Eine sportlich und wirtschaftlich ausgeglichene Eliteklasse wäre sehr wertvoll.

Frage: Der VfL Bochum hat keine eigene Frauenfußball-Abteilung aber unterhält eine Partnerschaft mit den Frauen der TuS Harpen. Wie wird sie gelebt und welche Zukunft hat sie?

Ernst: Das ist weder ein PR-Gag noch etwas, was wir aus Image-Gründen tun. Der TuS Harpen ist zwar ein eigenständiger Verein, aber das Frauen-Team ist in unseren Trainingsbetrieb integriert, sie erhalten von uns Trikots, Bälle und sonstige Trainingsmaterialien. Wir stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Die Kooperation läuft sehr gut und wird auch in Zukunft mit Leben gefüllt.

Repräsentiert den Spielort Bochum: Thomas Ernst  © Bongarts/GettyImages
Repräsentiert den Spielort Bochum: Thomas Ernst

Frage: Jetzt steht das Russland-Spiel bevor. Genießt es eine besondere Bedeutung mit Blick auf die U 20-WM im kommenden Jahr und die WM 2011?

Ernst: Ganz klar, das wird ein wichtiger Probelauf für uns sein. Wir sind gespannt auf die Resonanz des Publikums. Ich glaube, organisatorisch sind wir in der Lage solche Spiele zu bewältigen, das beweisen wir in der Bundesliga und haben wir bei der U 21-Europameisterschaft 2004 schon gezeigt. Dennoch wird dieses Spiel in dem Sinn wichtig sein, dass wir die Abläufe rund um die Frauen-Nationalmannschaft kennen lernen. Grundsätzlich freue ich mich schon auf diese Partie und hoffe auf eine ordentliche Zuschauerzahl, 20.000 sollten es schon werden.

Nominiert sind 16 Weltmeisterinnen

Neid nominiert 16 Weltmeisterinnen für EM

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Frankfurt/Main (dpa) - Mit 16 Weltmeisterinnen von 2007 will Frauen-Bundestrainerin Silvia Neid den Titel bei der Fußball- Europameisterschaft vom 23. August bis 10. September in Finnland verteidigen.

«Es war eine schwere Entscheidung», sagte Neid nach der Nominierung in einer Pressemitteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB. «Ich glaube sogar, wir haben uns vor einem Turnier noch nie so viele Gedanken gemacht, um den endgültigen Kader festzulegen.» Aus dem vorläufigen Kader von 26 Spielerinnen strich sie Isabell Bachor (Bayern München), Lena Goeßling (SC Bad Neuenahr), Navina Omilade (VfL Wolfsburg) und Torhüterin Alisa Vetterlein (1. FFC Frankfurt).

«Jede Spielerin hat von der ersten Minute an voll mitgezogen. Am liebsten hätte ich alle mitgenommen. Aber das erlauben die Regularien nicht», erklärte Neid nach insgesamt 56 Übungseinheiten seit dem 22. Juni. Gleichzeitig sparte die 45-Jährige nach dem 0:0 gegen den Olympia-Vierten Japan in Mannheim nicht mit Kritik - vor allem an der Offensiv-Abteilung: «Vor dem gegnerischen Tor haben wir in der zweiten Halbzeit ein recht kindliches Verhalten an den Tag gelegt. Die Chancenauswertung war nicht gut. Wenn die EM beginnt, hoffe ich, dass das besser wird. Wenn wir keine Tore schießen, kann es durchaus sein, dass wir nach der Vorrunde nach Hause fahren.»

Es sei eine Entscheidung für 22 Spielerinnen «und nicht gegen vier» gewesen. Jeweils fünf kommen vom deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam, von UEFA-Cup-Sieger FCR Duisburg und vom ehemaligen Titelträger 1. FFC Frankfurt. Die Erfahrensten im Aufgebot sind Birgit Prinz (191 Länderspiele), Kerstin Stegemann (Herforder SV/189) und Ariane Hingst (160), wie Spielführerin Prinz vom 1. FFC.

Mit dem EM-Kader bestreitet Neid vom 3. August an die verbleibende Vorbereitungsphase. Den letzten Test vor dem Turnier absolviert Deutschland am 6. August in Bochum gegen Russland. Anschließend lädt die Cheftrainerin zu einem weiteren Lehrgang in Deutschland ein, ehe der DFB-Tross am 19. August nach Finnland reist.

Nummer 1 im Tor ist Nadine Angerer. «Alle freuen sich auf die EM. Wir wissen, dass das kein Selbstläufer wird und müssen hart arbeiten», sagte die Frankfurterin. Hinter der WM-Heldin hat sich Ursula Holl (FCR Duisburg) als Stellvertreterin etabliert. Die 21- jährige Torfrau Lisa Weiß (SG Essen-Schönebeck) gehört in Finnland erstmals zum DFB-Aufgebot bei einem internationalen Top-Turnier.

In Abwehr, Mittelfeld und Angriff vertraut die DFB-Trainerin auf bewährte Kräfte. Bei Verteidigerin Omilade hätten «Nuancen den Ausschlag dafür gegeben, dass sie nicht dabei ist». In der Offensive sind Fatmire Bajramaj, Anja Mittag (beide 1. FFC Turbine Potsdam), Melanie Behringer (Bayern München), Kerstin Garefrekes (1. FFC Frankfurt), Inka Grings (FCR Duisburg), Martina Müller (VfL Wolfsburg), Célia Okoyino da Mbabi (SC Bad Neuenahr) und Rekord- Nationalspielerin Prinz gesetzt. «Wir sind im Angriff so gut besetzt, dass ich in Isabell Bachor eine gute Spielerin zu Hause lassen muss», so Neid. Vor ihrer internationalen Feuertaufe steht möglicherweise die 19 Jahre alte Senkrechtstarterin Kim Kulig. «Bei der EM werden wir topfit sein», versprach die Offensiv-Spielerin vom Hamburger SV.

Das Aufgebot:

Tor: Nadine Angerer (1. FFC Frankfurt/79 Länderspiele), Ursula Holl FCR 2001 Duisburg/3), Lisa Weiß (SG Essen-Schönebeck/-)

Abwehr: Saskia Bartusiak (1. FFC Frankfurt/24), Sonja Fuss (1. FC Köln/58), Ariane Hingst 1. FFC Frankfurt/160), Annike Krahn (FCR 2001 Duisburg/50), Babett Peter (1. FFC Turbine Potsdam/31), Bianca Schmidt (1. FFC Turbine Potsdam/5), Kerstin Stegemann (Herforder SV/189)

Mittelfeld: Linda Bresonik (FCR 2001 Duisburg/52), Kerstin Garefrekes (1. FFC Frankfurt/106). Kim Kulig (Hamburger SV/8), Simone Laudehr (FCR 2001 Duisburg/25), Jennifer Zietz (1. FFC Turbine Potsdam/11)

Angriff: Fatmire Bajramaj 1. FFC Turbine Potsdam/29), Melanie Behringer (Bayern München/48), Inka Grings (FCR 2001 Duisburg/71), Anja Mittag (1. FFC Turbine Potsdam/57), Martina Müller (VfL Wolfsburg/79), Celia Okoyino da Mbabi (SC 07 Bad Neuenahr/36), Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt/191)

Abruf: Katharina Baunach (FC Bayern München/2), Verena Faißt (SC Freiburg/-), Dzsenifer Marozsan (1. FFC Frankfurt/-), Alexandra Popp (FCR 2001 Duisburg/-), Bianca Rech (Bayern München/20), Carolin Schiewe (1. FFC Turbine Potsdam/-)

Silvia Neid nominiert Kader für EM 2009

30.07.2009 10:00 Frauen-EM 2009

Silvia Neid nominiert Kader für EURO 2009

Hat sich festgelegt: Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Hat sich festgelegt: Silvia Neid

„Es war eine schwere Entscheidung“, sagt Silvia Neid. „Ich glaube sogar, wir haben uns vor einem Turnier noch nie so viele Gedanken gemacht, um den endgültigen Kader festzulegen.“

Die DFB-Trainerin hat jetzt die von der UEFA geforderten 22 Spielerinnen für die EURO 2009 nominiert. Dazu musste sie vier Spielerinnen aus dem erweiterten Kader streichen, mit dem sie seit dem Start der Vorbereitung am 22. Juni arbeitet. „Jede Spielerin hat von der ersten Minuten an voll mitgezogen. Am liebsten hätte ich alle mitgenommen. Aber das erlauben die Regularien nicht“, erklärt sie weiter. „Insofern war es eine Entscheidung für 22 Spielerinnen und nicht gegen vier. Leider musste ich Isabell Bachor, Lena Goeßling, Navina Omilade und Alisa Vetterlein mitteilen, dass sie nicht bei der EURO dabei sind“, so Silvia Neid, die 16 Weltmeisterinnen ins EM-Aufgebot berief.

Angerer ist die unumstrittene Nummer eins

Demnach fahren drei Torhüterinnen mit nach Finnland. Unumstrittene Nummer 1 ist Nadine Angerer. Dahinter hat sich Ursula Holl als ihre Stellvertreterin etabliert. Bei ihrem ersten großen Turnier dabei sein wird hingegen Lisa Weiß. Die 21-Jährige erhält den Vorzug vor Alisa Vetterlein. „Unsere jungen Torhüterinnen entwickeln sich gut. Es zahlt sich aus, dass wir sie schon bei der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele dabei hatten. Ich bin überzeugt, das intensive Training mit unserem Torwart-Trainer Michael Fuchs tut ihnen gut. Bei Lisa merkt man auch, dass es ihr gut tut, Spielpraxis bei der SG Essen-Schönebeck in der Bundesliga zu erhalten“, erklärt Silvia Neid.

In der Abwehr vertraut die DFB-Trainerin auf Saskia Bartusiak, Sonja Fuss, Ariane Hingst, Annike Krahn, Babett Peter, Bianca Schmidt und Kerstin Stegemann. „Damit sind wir qualitativ und quantitativ sehr gut besetzt. Zudem verfügen wir durch diese Spielerinnen über viele Variationsmöglichkeiten, da einige von ihnen in der Defensive verschiedene Positionen besetzen können“, sagt Silvia Neid. „Es haben Nuancen den Ausschlag dafür gegeben, dass Navina Omilade nicht dabei ist“, so die DFB-Trainerin.

Neid: "Wir haben Angreiferinnen mit Torriecher"

Eine ähnliche Situation herrscht im Mittelfeld. Vier Spielerinnen sind bei der EURO dabei, die das Pärchen auf der Doppel-Sechs bilden können: Linda Bresonik, Simone Laudehr, Kim Kulig und Jennifer Zietz. Auf diese Plätze hatten sich jedoch fünf Spielerinnen beworben. „Lena Goeßling hat sich im Verlauf der Lehrgänge kontinuierlich gesteigert, dennoch lag am Ende Jennifer Zietz einen Tick vor ihr, weil sie von Beginn an in der Vorbereitung eine gute Form gezeigt hat“, erklärt die DFB-Trainerin. „Lena ist jetzt seit einem halben Jahr in der Sportförderkompanie der Bundeswehr, findet dort Bedingungen vor, um professionell trainieren zu können. Wenn sie so weitermacht wie bisher, hat sie eine gute Perspektive.“

Geschafft: Stegemann im EM-Kader  © Bongarts/GettyImages
Geschafft: Stegemann im EM-Kader

In der Offensive sind Fatmire Bajramaj, Melanie Behringer, Kerstin Garefrekes, Inka Grings, Anja Mittag, Martina Müller, Célia Okoyino da Mbabi und Birgit Prinz gesetzt. „Auch hier garantiert die Besetzung eine größtmögliche technische und taktische Flexibilität. Wir haben Angreiferinnen mit Torriecher und Außen, die Zug zum Tor entwickeln, präzise flanken können und darüber hinaus ihre Defensivarbeit nicht vernachlässigen“, schwärmt Silvia Neid. „Wir sind im Angriff so gut besetzt, dass ich in Isabell Bachor eine gute Spielerin zu Hause lassen muss“, erklärt die DFB-Trainerin weiter.

Mit dem EM-Kader bestreitet Silvia Neid die weitere Vorbereitung. Ab dem kommenden Montag ist das Team wieder zusammen, um sich auf den dritten und letzten EM-Test gegen Russland am Donnerstag, 6. August (17.25 Uhr, live in der ARD), im Bochumer rewirpowerSTADION vorzubereiten. Anschließend lädt die DFB-Trainerin zu einem weiteren Lehrgang in Deutschland ein, bevor der DFB-Tross am 19. August zur EURO 2009 nach Finnland reist.

Live-Post

Noch in Bearbeitung!!!

Ein Unentschieden gegen Japan

29.07.2009 17:33 Frauen-Nationalmannschaft

Japanerinnen trotzen Weltmeisterinnen ein Remis ab

Japanische Kampfkunst: Iwashimizu (r.) klärt gegen Prinz  © Bongarts/GettyImages
Japanische Kampfkunst: Iwashimizu (r.) klärt gegen Prinz

Im vorletzten Länderspiel vor der EM 2009 in Finnland (23. August - 10. September) kamen die zweimaligen Welt- und sechsmaligen Europameisterinnen im vorletzten EM-Test trotz zahlreicher guter Chancen nicht über ein torloses Unentschieden gegen den Olympiavierten Japan hinaus.

"Insgesamt war die Chancenauswertung nicht so gut. Wir hatten zahlreiche Möglichkeiten, haben aber leider das Tor nicht gemacht", bilanzierte Trainerin Silvia Neid. "Vor allem in der zweiten Halbzeit kam der entscheidende Ball nicht an. Allerdings hatten wir den Gegner so stark erwartet, oft waren sie im Zweikampf-Verhalten sogar besser als wir."

Vier Tage nach der Torgala beim 6:0 in Sinsheim gegen die Niederlande begann die deutsche Mannschaft, die die Japanerinnen bei den Olympischen Spielen in Peking 2:0 im Spiel um Bronze besiegt hatte, vor 10.158 Besuchern gegen die Asiatinnen lediglich mit einer Spitze.

Länderspiel Deutschland gegen Japan

Folglich konnten sich die Deutschen zunächst nur eine gute Torchance durch Stürmerin Inka Grings erarbeiten (15.). Mitte der ersten Hälfte mussten die Deutschen, die auf Melanie Behringer und Isabell Bachor (beide für Vizemeister Bayern München in der Qualifikation zur Champions League im Einsatz) verzichten mussten, ihrem hohen Tempo der Anfangsphase sowie der Hitze Tribut zollen.

Die Asiatinnen kamen besser ins Spiel und hatten durch Shinobu Ohno die bis dahin beste Möglichkeit der Partie (24.). In dieser Szene zeigte DFB-Torfrau Nadine Angerer mit einer starken Parade ihr ganzes Können.

An die Latte: Inka Grings (l.) verpasst knapp  © Bongarts/GettyImages
An die Latte: Inka Grings (l.) verpasst knapp

Mehr Druck nach der Pause

Vor der Pause hatten die Gastgeberinnen noch zwei gute Chancen zur Führung. Zunächst traf Rekord-Nationalspielerin Birgit Prinz den Pfosten (32.), dann verfehlte Grings aus kurzer Distanz knapp das Tor der Japanerinnen (45.). Das 0:0 zur Pause änderte nichts an der Überzeugung von DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. "Unter die besten Vier kommt die Mannschaft bei der EM bestimmt. Sie ist glänzend vorbereitet", meinte Niersbach.

Nach dem Seitenwechsel sorgten zunächst drei Lattentreffer für Aufregung. Auf Seiten der DFB-Auswahl trafen Grings (47.) und Simone Laudehr (64.) den Querbalken, das gleiche Kunststück gelang der Japanerin Kozue Ando (55.). Zudem vergab Kerstin Garefrekes eine große Möglichkeit zur Führung (69.).