Dienstag, 25. August 2009

Kim Kulig "Player of the match"

25.08.2009 09:20 Frauen-EM 2009

Kim Kulig gegen Norwegen "Player of the match"

Zur besten Spielerin gegen Norwegen gewählt: Kim Kulig (M.)  © Bongarts/GettyImages
Zur besten Spielerin gegen Norwegen gewählt: Kim Kulig (M.)

Besondere Auszeichnung zum EURO-Debüt: Am Montag wurde Kim Kulig nach dem 4:0 gegen Norwegen im EM-Auftaktspiel der Frauen-Nationalmannschaft von der UEFA zum "Player of the match" gewählt, also zur besten Spielerin der Partie. Eine Premiere zur Premiere, denn gleich bei ihrem ersten Auftritt für die Frauen-Nationalmannschaft bei einer EURO, wurde der 19-Jährigen, die am Montag erst ihr zehntes Länderspiel absolvierte, diese Ehre zuteil.

"Ich war total überrascht", so die Mittelfeldspielerin, bei der die Freude über die Auszeichnung groß ist. "Das ist für mich etwas ganz Besonderes und eine große Ehre. Meine erste EM, ein Sieg und dann noch der Pokal für die beste Spielerin. Einfach Wahnsinn." Dennoch bleibt die Jüngste im Kader der Frauen-Nationalmannschaft bescheiden: "Diese Auszeichnung hätte wirklich jede von uns im Team verdient gehabt. Wir haben insgesamt eine gute Mannschaftsleistung gezeigt."

Zweikampfstärke Schlüssel zum Sieg

Die Bundesliga-Spielerin vom Hamburger SV rackerte im Mittelfeld und gewann dabei zahlreiche Kopfballduelle. Wie viele? "Sehr viele", sagt sie und fügt schmunzelnd hinzu. "Aber das hält mein Kopf aus." Das engagierte Auftreten des gesamten Teams und die gewonnenen Zweikämpfe sieht Kim Kulig als Schlüssel zum Sieg gegen Norwegen: "Man hat ja zu Beginn der zweiten Halbzeit gesehen, was passiert, wenn wir nachlassen und den Gegner ein bisschen ins Spiel kommen lassen."

Kleiner Wermutstropfen: Schon in der fünften Minute sah sie die Gelbe Karte. Nach der zweiten Verwarnung greift bei der EM eine Sperre von einem Spiel. Eine Belastung ist diese Situation für Kim Kulig jedoch nicht: "Es ist zwar ärgerlich, dass mir das passiert ist. Daran darf man aber nicht denken. Damit komme ich schon klar."

Stimmen zum Spiel gegen Norwegen

24.08.2009 18:39 Frauen-EM 2009

Neid: "Eine tolle Leistung von allen"

Zufrieden mit dem Start: Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Zufrieden mit dem Start: Silvia Neid

Gegen Norwegen setzten sich die DFB-Frauen zum EM-Start 4:0 (1:0) durch und waren dabei über weite Strecken das deutlich überlegene Team. Trainerin Silvia Neid zeigte sich nach dem Schlusspfiff zufrieden mit der Leistung ihres Teams.

DFB-Trainerin Silvia Neid: Wir waren ganz klar die bessere Mannschaft, aber wir haben lange Zeit das zweite Tor nicht gemacht. So hätte es auch 1:1 stehen können. Insgesamt war das aber eine tolle Leistung von allen.

Managerin Doris Fitschen: Die Mannschaft hat es zu spannend gemacht, aber am Ende verdient gewonnen. Das war ein Super-Start.

Linda Bresonik: Wir haben uns eine gute Ausgangsposition geschaffen. Ich bin nach meinem Tor direkt zur Bank gelaufen, weil ich zeigen wollte, dass wir ein Team sind. Alle gehören dazu.

Anja Mittag: Ich habe einfach das gemacht, was die Trainerin mit gesagt hat: Tore schießen. Und wenn man reinkommt, will man sowieso das Beste geben.

Birgit Prinz: Natürlich hätten wir uns Vorwürfe gemacht - wenn wir hier noch das 1:1 bekommen hätten - das wir nicht früher getroffen haben. Aber es gibt halt so Tage. Letztlich sind wir zufrieden.

"Spielerin des Spiels" Kim Kulig: Es hat ganz gut geklappt. Ich versuche, immer meinen Teil dazu beizutragen, dass wir eine gute Leistung bringen. Meine Mitspielerinnen helfen mir sehr gut dabei.

Inka Grings: Es war wichtig, dass wir gewonnen haben. Wir hätten das Spiel zwar vorher entscheiden müssen, aber jetzt bin ich froh, dass wir so deutlich gesiegt haben.

Deutschland - Norwegen 4:0

24.08.2009 20:59 Frauen-EM 2009

Erfolgreicher Start der Weltmeisterinnen gegen Norwegen

Treffsicher: Linda Bresonik (r.) im Duell mit Lindy Wiik   © Bongarts/GettyImages
Treffsicher: Linda Bresonik (r.) im Duell mit Lindy Wiik

Die Frauen-Nationalmannschaft ist am Montag in Finnland erfolgreich in die EM-Endrunde gestartet. Im „Duell der Titelsammlerinnen“ setzte sich der sechsmalige Titelträger aus Deutschland in Tampere durch Tore von Linda Bresonik (33., Foulelfmeter), Fatmire Bajramaj (90., 94.) und Anja Mittag (92.) 4:0 (1:0) gegen den zweimaligen Europameister Norwegen durch.

"Wir waren ganz klar die bessere Mannschaft, aber wir haben lange Zeit das zweite Tor nicht gemacht. So hätte es auch 1:1 stehen können. Insgesamt war das aber eine tolle Leistung von allen", lobte Trainerin Silvia Neid nach dem gewonnenen Auftaktspiel ihr Team.

Vor 7500 Besuchern im Stadion in Tampere setzte sich die deutsche Mannschaft von Beginn an in der Hälfte der Norwegerinnen fest und kam durch Melanie Behringer in der siebten Minute zur ersten Tormöglichkeit. Die Mittelfeldakteurin vom FC Bayern München prüfte mit einem Fernschuss die norwegische Torfrau Ingrid Hjelmseth.

Drückende Überlegenheit der DFB-Frauen

Auch bei weiteren Schüssen von Linda Bresonik (13.), Birgit Prinz (15.) und wiederum Behringer (28.) zeigte sich die Torfrau auf dem Posten. Nach einem Traumpass von Prinz tauchte Inka Grings in der 32. Minute wiederum völlig frei vor Hjelmseth auf, kam aber aus kurzer Distanz nicht an der norwegischen Keeperin vorbei.

Frauen-EM 2009: Deutschland - Norwegen

In der 33. Minute war es dann aber doch so weit. Nach einem Foul an Prinz zeigte die englische Schiedsrichterin Alexandra Ihringova aus England auf den Elfmeterpunkt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Linda Bresonik mit ihrem insgesamt fünften Länderspieltor. Danach scheiterte Kerstin Garefrekes per Kopf aus kurzer Distanz an der erneut glänzenden Torfrau. Eine Minute vor der Pause war es Prinz, die aus kurzer Distanz das Tor verpasste, wenig später schoss Behringer nach Vorlage von Grings genau in die Arme von Hjelmseth.

Abgeschüttelt: Grings (l.) im Duell mit Mjelde  © Bongarts/GettyImages
Abgeschüttelt: Grings (l.) im Duell mit Mjelde

Starke Schlussphase sichert den Erfolg

Auch nach der Pause änderte sich das Bild zunächst nicht. Nach zwei Angriffsversuchen der im 4-4-2-System agierenden Norwegerinnen übernahmen die Weltmeisterinnen wieder das Kommando, scheiterten aber jeweils an der dicht gestaffelten Hintermannschaft der Skandinavierinnen.

Nach gut einer Stunde erhöhten die Skandinavierinnen dann ihrerseits den Druck, die deutschen Frauen blieben aber stets mit Kontern gefährlich. So auch in der 68. Minute, als die erst kurz zuvor eingewechselte Celia Okoyino da Mbabi Prinz auf die Reise schickte, die aber erneut in Hjelmseth ihre Meisterin fand.

Die Schlusspunkte in einer fulminanten Partie setzten in den letzten Minuten Bajramaj (90., 94.) und Mittag (91.) mit drei weiteren Treffern.

Frankreich siegt 3:1 gegen Island

Im zweiten Spiel der Gruppe setzte sich Frankreich 3:1 (1:1) gegen Island durch. Nach der isländischen Führung durch Holmfridur Magnusdottir (6.) konnten Camile Abily (18.) und Sonia Bompastor (53.) die Partie mit zwei verwandelten Strafstößen drehen. Für den Endstand sorgte Louisa Necib (67.).

Die Französinnen sind am Donnerstag (ab 16.30 Uhr, live in der ARD und bei Eurosport) an gleicher Stelle nächster Gegner der DFB-Frauen. Gegen Island geht es für die deutsche Mannschaft am Sonntag zum Abschluss der Vorrunde (ab 15.30 Uhr, live im ZDF und bei Eurosport) ebenfalls in Tampere.

Interview mit Silvia Neid

4.08.2009 10:00 Frauen-EM 2009 DFB.DE GESPRÄCH DER WOCHE

Neid: "Mit Spaß, Begeisterung und Leidenschaft spielen"

Setzt beim Auftakt auf Spaß: Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Setzt beim Auftakt auf Spaß: Silvia Neid

Am Montag startet die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in die EURO 2009. Ab 16 Uhr trifft die DFB-Auswahl in Tampere auf den zweimaligen Europameister Norwegen - gleich ein Topspiel.

Vor der Auftaktbegegnung des Titelverteidigers unterhielt sich DFB-Redakteur Niels Barnhofer mit Trainerin Silvia Neid im aktuellen "DFB.de-Gespräch der Woche" über den Erwartungsdruck, eine Glückszahl, die Favoritenbürde und Schlüsselspiele.

Frage: Silvia Neid, rund zwei Monate Vorbereitungszeit liegen hinter Ihnen und der DFB-Auswahl. Fiebern Sie dem Start der EURO entgegen?

Silvia Neid: Ja, absolut. Wir sind seit Mittwoch in Finnland. Und wenn man erst einmal vor Ort ist, wird die Sache ja immer präsenter. Das Kribbeln nimmt zu. Die Anspannung wächst. Das ist auch ganz gut so. Das sind nämlich Zeichen dafür, dass es Zeit ist, dass es endlich losgehen kann.

Frage: Welchen Anteil an der Anspannung haben die hohen Erwartungen in der Heimat?

Neid: Das ist schwer zu sagen. Natürlich sind wir uns dessen bewusst, dass jeder denkt, wir würden erneut einen Titel gewinnen. Aber da kann ich immer wieder nur sagen, dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Wir sind hier Teil eines enorm starken Teilnehmerfeldes. Es wird uns mit Sicherheit nichts geschenkt werden. Im Gegenteil: Alle anderen Mannschaften werden alles daran setzen, damit wir nicht schon wieder den Titel gewinnen. Insofern versuche ich die Sache realistisch zu sehen.

Frage: Wie sehen denn dann Ihre Erwartungen aus?

Neid: Wir wollen Europameister werden. Das ist ein ganz grundsätzliches Verständnis: Wenn man an einem solchen Turnier teilnimmt, sollte man auch das Ziel haben, es zu gewinnen. Ich bin überzeugt, dass unsere Mannschaft das Zeug dazu hat. Aber die Leistungsdichte bei der EURO ist sehr hoch. Meiner Meinung nach kommen fünf weitere Teams für den Titel in Frage: Schweden, Norwegen, Frankreich, England und Dänemark. Dieser große Favoritenkreis ist ein wichtiger Aspekt. Ich sehe dieses Turnier nicht vor dem Hintergrund, dass wir großen Druck haben, sondern vor einer neuen Herausforderung stehen.

Frage: Das heißt, spätestens im Viertelfinale wird es eng?

Neid: Nein, schon in der Gruppenphase. Wir haben mit Norwegen und Frankreich zwei Top-Teams in der Vorrunde. Und Island darf man auch nicht unterschätzen. Wir werden hier von der ersten Minute an ganz konzentrierte, harte Arbeit abliefern müssen. Das Viertelfinale könnte dann ein Schlüsselspiel werden, dort könnten die nächsten ganz harten Brocken auf uns warten, etwa England oder Schweden.

Frage: Los geht es aber am heutigen Montag gegen Norwegen. Was macht diese Aufgabe so schwer?

Neid: Wir kennen die Norwegerinnen sehr gut. Ich glaube, wir haben gegen keinen anderen Gegner häufiger gespielt. Über all die Jahre ist unsere bisherige Bilanz ausgeglichen. Und das sagt schon einiges. Das wird ein absolut offenes Spiel.

Frage: Obwohl Sie personell mit dem besten Aufgebot in die Begegnung gehen können?

Neid: Beinahe. Es sind alle fit bis auf Simone Laudehr. Nachdem sie sich im Russland-Länderspiel am 6. August in Bochum eine Innenbandzerrung zugezogen hat, hatten unsere Ärzte ja zunächst gesagt sie würde zwei bis drei Wochen kein fußballspezifisches Training bestreiten können. Insofern ist sie jetzt schon erfreulich weit, sie wird gegen Norwegen im Kader sein, aber nur auf der Bank sitzen, ihr fehlen nach der Verletzung eben noch ein paar wettkampfbezogene Trainingseinheiten.

Frage: Bei den Norwegerinnen sind vor der Europameisterschaft einige Spielerinnen aus der Nationalmannschaft zurückgetreten. Wie bewerten Sie diesen Umstand?

Neid: Davon sollte man sich in keinem Fall irreführen lassen. Ihr Kader birgt noch genug Potenzial. Man muss sich nur einmal die Namen anschauen. Trine Ronning organisiert die Viererkette hervorragend. Ingvild Stensland ist eine der besten defensiven Mittelfeldspielerinnen weltweit. In Isabell Herlovsen und Melissa Wiik verfügen sie über schnelle und torgefährliche Spitzen. Und natürlich muss man in diesem Zusammenhang auch Solveig Gulbrandsen erwähnen.

Frage: Wie ist der aktuelle Eindruck von Norwegen?

Neid: Wir haben sie am vergangenen Mittwoch bei der Partie gegen Schweden beobachtet. Norwegen hat mit 1:0 gewonnen. Es war gut und wichtig, dass wir uns das noch einmal angeschaut haben.

Frage:Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen?

Neid: Die Norwegerinnen spielen schon seit Jahren ein 4‑3-3-System. Gegen Schweden haben sie aber ein 4-4-2-System gespielt. Wir sind also auch auf diese Variante vorbereitet.

Frage: Fürchten Sie weitere derartige Überraschungen im Verlauf des Turniers?

Neid: Nein, wir fürchten nichts. Wir bringen jedem Gegner den nötigen Respekt entgegen. Aber verstecken brauchen wir uns vor niemanden. Natürlich schauen wir uns jede Mannschaft genau an. Im Endeffekt geht es jedoch darum, dass wir in unser Spiel, unsere Form finden. Und das funktioniert am Besten, wenn meine Spielerinnen mit Spaß, Begeisterung und Leidenschaft auftreten.

Frage: Ist das das Motto dieser EURO?

Titel verstärkt Rückenwind: Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Titel verstärkt Rückenwind: Silvia Neid

Neid: Nicht wirklich, eher ein Ratschlag an die Spielerinnen. Ein richtiges Motto haben wir nicht. Vielleicht aber so etwas wie eine Glückszahl, die Sieben. Wenn man so will ist die EM-Endrunde unser siebter Lehrgang. Und in dem wollen wir unseren siebten EM-Titel holen. Und in sieben Einheiten wurden ja bekanntlich schon andere große Dinge erschaffen.

Frage: Welche Bedeutung hätte ein neuerlicher Erfolg bei der EURO im Hinblick auf die WM 2011 im eigenen Land?

Neid: So ein frischer, neuer Titel würde natürlich noch einmal ein bisschen mehr Rückenwind für die Organisation der WM bedeuten. Aber umgekehrt denke ich nicht, dass, sollten wir die EURO nicht gewinnen, dies negative Auswirkungen auf das Turnier 2011 haben würde. Ich glaube, der Frauenfußball in Deutschland hat mittlerweile ein solches Ansehen, dass dieses nicht vom Ausgang eines Turniers abhängig ist.

Frage: Wie viele Ihrer derzeitigen Spielerinnen werden Sie denn auch bei der WM 2011 dabei haben?

Neid: Das kann ich beim besten Willen noch nicht sagen. Es wird wahrscheinlich so sein, dass einige aus dem jetzigen Kader auch in zwei Jahren dabei sein werden. Ich strebe auf jeden Fall keinen Neuaufbau an. Das war noch nie unser Ansatz. Wir haben stets versucht, sukzessive junge Spielerinnen in die Nationalmannschaft zu integrieren. Damit sind wir bisher gut gefahren und deswegen wollen wir es beibehalten. Dessen ungeachtet, gibt es keine Garantien für die Spielerinnen, die Tür wird in beide Richtungen offen sein. Die Leistung wird entscheiden.

Finnland gewinnt EM-Eröffnungsspiel

23.08.2009 20:35 Frauen-EM 2009

Finnland gewinnt EM-Eröffnungsspiel

1:0 gegen Dänemark: Traumstart für die Gastgeberinnen  © Bongarts/GettyImages
1:0 gegen Dänemark: Traumstart für die Gastgeberinnen

Den finnischen Gastgeberinnen ist ein Traumstart in die Frauenfußball-EM gelungen. Die Finninnen setzten sich im offiziellen Eröffnungsspiel in Helsinki durch den Treffer von Maja Saari (49.) etwas überraschend 1:0 (0:0) gegen Dänemark durch und haben damit in der Gruppe A den Grundstein für den Einzug ins Viertelfinale gelegt.

Zuvor hatten die niederländischen Fußballerinnen die erste EM-Begegnung für sich entschieden. Die Mannschaft von Trainerin Vera Pauw setzte sich in Turku 2:0 (2:0) gegen die Ukraine durch und behielt damit im Duell der EM-Neulinge in der Gruppe A die Oberhand. Kirsten van de Ven (5.) und Karin Stevens (9.) erzielten bereits in den ersten zehn Minuten die Treffer für die Niederländerinnen, die Ende Juli in der EM-Vorbereitung 0:6 gegen die deutsche Auswahl verloren hatten.

Der Kader

Auf YouTube habe ich folgendes Video gefunden, welches den EM Kader der Frauenfußball-Nationalmannschaft zeigt. Danke an extrempink 94!

Wesely: Abwehr-Spezialistin mit Spielmacher-Qualitäten

23.08.2009 12:29 U 20-Frauen

Wesely: Abwehr-Spezialistin mit Spielmacher-Qualitäten

Inka Wesely (l.) und Tina Theune  © DFB
Inka Wesely (l.) und Tina Theune

Inka Wesely blickt über den Rasen des Bochumer Stadions und ist sich sicher, dass sie wiederkommen wird: am 13. Juli 2010, rechtzeitig zum Kick-off der U-20-Frauen-WM.

Spätestens seit der U-17-Frauen-WM 2008 in Neuseeland gilt die 18-jährige Verteidigerin der SG Essen-Schönebeck als großes Talent des deutschen Frauenfußballs, wie die frühere DFB-Trainerin Tina Theune beim gemeinsamen Treffen in der WM-Arena der Ruhr-Metropole mehrmals betont.

„Inka ist eine klasse Spielerin und ein außergewöhnliches Talent. Sie nimmt leichtfüßig Tempo auf und geht in der Defensive souverän und geschickt auf Balljagd. Zudem beweist sie auf der Innenverteidiger-Position Spielmacher-Qualitäten. Es macht einfach Spaß, ihr beim Fußballspielen zuzuschauen“, sagt die ehemalige Trainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Wesely wohnt mit ihren Eltern Herbert und Jutta sowie den Schwestern Maite und Elea und Bruder Josha in Wesel, 30 Autominuten vom Bochumer Stadion entfernt.

Comeback nach Kreuzbandriss rückt näher

Die U-20-Frauen-WM 2010 wäre für sie ein „Heimspiel“. Doch der Weg dorthin ist nicht einfach, denn die Abwehrspielerin erlitt im März beim U-19-Turnier in La Manga einen Kreuzbandriss und fiel fast während der kompletten Bundesliga-Rückrunde aus. Die U-19-Europameisterschaft in Weißrussland im vergangenen Juli konnte sie nur am Bildschirm und im Internet verfolgen. „Mein Ziel lautet, in der neuen Saison wieder ins Spielgeschehen einzugreifen. Darüber hinaus werde ich alles tun, um mich für den U-20-WM-Kader zu empfehlen“, verspricht Wesely, die im vergangenen Frühling zwischen den anstrengenden täglichen RehaÜbungen in Duisburg und ihren Aufgaben als Schülerin im Andreas-Vesalius-Gymnasium in Wesel pendeln musste.

„Eine WM im Ruhrgebiet zu spielen, wäre einfach traumhaft. Die U-20-WM ist der letzte Schritt vor der WM 2011 und deshalb wird die Resonanz auch groß sein. Es werden bestimmt etliche Spielerinnen dabei sein, die 2011 auch an der Frauen-WM teilnehmen. Außerdem werden viele Freunde und Bekannte zu den Spielen kommen. Das spornt natürlich zusätzlich an“, so die Verteidigerin weiter.

Inka Wesely geht davon aus, dass die U 20-Frauen-WM ihre eigene Geschichte schreiben wird. „Durch die Werbemaßnahmen wird richtig viel los sein in den Stadien. Das hat man ja in Duisburg gesehen, als sich über 28.000 Zuschauer das Endspiel des UEFA Women’s Cup anschauten. Ich hoffe wirklich, dass der Frauenfußball auch nach der WM ein Stück weit davon lebt und einen Boom erhält. So würden auch mehr Zuschauer zu den Bundesliga-Spielen kommen.“

Als Augenzeuge der U 20-Frauen-WM 2008 in Chile kann Tina Theune nur zustimmen: „Wenn ich daran denke, dann kribbelt es schon. Ich freue mich ganz einfach darauf. In Chile waren unglaublich gute Talente zu sehen, die als Spielerinnen inzwischen schon gereift sind und die man bei der Frauen-WM 2011 bestimmt wiedersehen wird. Die U-20- WM in Deutschland wird nicht anders: Wir können uns auf großartige junge Spielerinnen freuen.“

Wesely will zur WM  © DFB
Wesely will zur WM

Wichtige Stütze der U 17

Inka Wesely zählte zu den Leistungsträgerinnen der U-17-Auswahl des DFB bei der WM in Neuseeland. Sechs Partien als Stammspielerin und ein bemerkenswertes Kopfballtor gegen England im Spiel um die Bronzemedaille standen am Ende bei ihr zu Buche.

Doch die U-17 und die U-19 sind, so hat sie festgestellt, völlig unterschiedliche Herausfor - derungen: „Besonders hinsichtlich Spieltempo und Spielverständnis. Hier muss man sich weiterentwickeln und wieder neu mit der Mannschaft zusammenwachsen, da ein anderer Jahrgang zusammenkommt. Man muss lernen, die Entscheidungen auf dem Platz schneller zu treffen“, erklärt Wesely, die in der Männer-Bundesliga für Schalke 04 schwärmt.

„Du wirst kein Problem mit dem Spieltempo haben, weil du dich sehr schnell anpassen kannst“, fügt Tina Theune hinzu. Sowohl auf dem Platz als auch in der Schule scheint Wesely den Überblick nicht zu verlieren. „Die Schule steht bei mir immer noch an erster Stelle, weil ich mein Abitur jetzt schaffen möchte. Und da man vom Frauenfußball noch nicht leben kann, geht der Beruf vor. Deswegen ist es mir wichtig, ein ordentliches Abitur zu schaffen, damit ich danach Sport studieren kann.“

Tina Theune: Was möchtest du ganz genau machen? Sportmanagement, Trainerin?

Inka Wesely: Mich interessieren Leistungsdiagnostik und Trainingslehre, womit ich auch im Verein konfrontiert bin.

Tina Theune: Ich denke, dir wird das Studium nicht schwerfallen. Du kannst deine Führungsqualitäten herausstellen, da du während des Sportstudiums auch vor einer Gruppe Lehrproben abhalten musst. Und du lernst neue Sportarten kennen, die dir in deiner Karriere helfen können. Ein Sportstudium finde ich deswegen gut. Außerdem hat man alle Freiheiten, auch Leistungssport zu betreiben. Der deutsche Frauenfußball braucht intelligente Frauen und starke Spielerinnen, und du zählst zu den Besten.

Sonntag, 23. August 2009

Bowling für den Teamgeist

23.08.2009 10:19 Frauen-EM 2009

Bowling für den Teamgeist

Zielsicher: Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Zielsicher: Silvia Neid

Zahlreiche teambuildende Maßnahmen hat die Frauen-Nationalmannschaft im Rahmen ihrer sechs Vorbereitungslehrgänge auf die EURO 2009 absolviert. In Tampere stand vor der Auftaktpartie der DFB-Auswahl gegen Norwegen (Montag, 16 Uhr, live in der ARD und Eurosport) am Samstag die letzte an. Team, Trainer und Betreuerstab wagten sich auf die Bowlingbahn. Mit mehr oder weniger Erfolg.

In einem Bowling-Center in Tampere ging es engagiert zur Sache. Weder Spielerinnen noch Trainerteam wollten sich auf ungewohntem Terrain eine Blöße geben. Und so zeigte die ein oder andere bislang verborgene Talente.

Inka Grings treffsicher

Abwehrspezialistin Kerstin Stegemann etwa glänzte durch strategische Treffsicherheit, Kerstin Garefrekes ging die Sache mit kalkulierter Präzision an, EM-Debütantin Kim Kulig kam mit unkonventioneller Technik zum Erfolg. Jeweils in Fünfer-Teams hatten jedoch alle sicht- und vor allem hörbar Spaß, auf den insgesamt acht Bahnen.

Als herausragende Bowlerin entpuppte sich dabei eine, die auch mit der Lederkugel äußerst treffsicher umzugehen weiß: Torjägerin Inka Grings schaffte mit 176 Punkten den Tagessieg und gehörte zudem dem besten Team an, das aus Saskia Bartusiak, Simone Laudehr, Linda Bresonik und Jennifer Zietz gebildet wurde.

Insgesamt 645 Punkte holte die Siegermannschaft. Die Stellungnahme von Inka Grings zu ihrem überragenden Sieg fiel dann kurz und knapp, allerdings auch nicht ganz ernst gemeint aus: „Das Trainingslager war einfach zu kurz.“ Für den Tagessieg reichte es dennoch.

Bibiana Steinhaus pfeift England gegen Italien

22.08.2009 21:30 Frauen-EM 2009

Bibiana Steinhaus pfeift England gegen Italien

Erster Einsatz bei der EM: Bibiana Steinhaus  © Bongarts/GettyImages
Erster Einsatz bei der EM: Bibiana Steinhaus

Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus kommt bei der Europameisterschaft der Frauen in Finnland zu ihrem ersten Einsatz. Die 30-Jährige wird am Dienstag das Spiel zwischen England und Italien leiten. Die Begegnung in Lahti beginnt um 17.30 Uhr. Unterstützt wird die Hannoveranerin von Marina Wozniak an der Seitenlinie. Komplettiert wird das Team von Corinne Lagrange aus Frankreich und Christina Pedersen aus Norwegen.

England und Italien spielen bei der EURO mit Russland und Schweden in der Gruppe C. Die ersten beiden jeder Gruppe sowie die zwei besten Dritten qualifizieren sich für das Viertelfinale. Deutschland kämpft in Gruppe B um den Einzug in die K.o.-Runde.

Silvia Neid erwartet ein ausgeglichenes Spiel

22.08.2009 17:55 Frauen-EM 2009

Neid: "Ich erwarte ein ausgeglichenes Spiel"

Schwächen beim Gegner nutzen: Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Schwächen beim Gegner nutzen: Silvia Neid

Bestmöglich vorbereitet hat sich die Frauen-Nationalmannschaft bei der EURO in Finnland auf ihr Auftaktspiel am Montag (16 Uhr, live in der ARD und Eurosport) gegen Norwegen. Die letzte Möglichkeit den Gruppengegner vor dem Aufeinandertreffen zu beobachten, nutzte der DFB-Trainerstab am Mittwoch. Das Testspiel von Norwegen gegen Schweden (1:0) wurde von DFB-Videoanalyst Marco Diaz vor Ort beobachtet, die Erkenntnisse mit Cheftrainerin Silvia Neid und ihrem Stab ausgewertet.

Dabei stand vor allem die taktische Umstellung der Grundformation der Norwegerinnen im Mittelpunkt. Silvia Neid: „Sie haben jetzt in einem 4-4-2-System gespielt. Üblicherweise spielen sie in einem 4-3-3-System. Deswegen war es wichtig für uns, dass wir dieses letzte Testspiel noch einmal beobachtet haben.“

Neid: "Ich erwarte ein ausgeglichenes Spiel"

Die DFB-Trainerin hat dabei wenige Schwächen beim Gegner ausgemacht und diese wenigen sollten ausgenutzt werden, um eine Chance gegen das starke Team zu haben. „Sie könnten anfällig sein, wenn wir die Räume nutzen, die es bei ihnen zwischen Abwehr und Mittelfeld gibt.“ Stärken sieht Silvia Neid vor allem „bei der Spieleröffnung mit dem langen Ball. Da sind sie gefährlich und machen viel Druck. In dieser Situation müssen wir die Übersicht haben, um den zweiten Ball zu erobern und schnell in die Tiefe zu spielen.“

Norwegen wurde bislang zwei Mal Europameister (1987 und 1993). Im Endspiel der EURO vor vier Jahren in England unterlagen die Skandinavierinnen der DFB-Auswahl mit dem Trainerduo Tina Theune und Silvia Neid mit 1:3. Die Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften waren stets hart umkämpft. Einen ähnlichen Verlauf erwartet Silvia Neid bei ihrer ersten Europameisterschaft als Cheftrainerin. „Ich glaube, dass es ein ausgeglichenes Spiel wird.“

Regelkunde für Frauen-Nationalmannschaft

22.08.2009 17:54 Frauen-EM 2009

Regelkunde für Frauen-Nationalmannschaft

Regelkunde: Silvia Neid und das DFB-Team  © Bongarts/GettyImages
Regelkunde: Silvia Neid und das DFB-Team

Eine besondere Übungseinheit stand für die Frauen-Nationalmannschaft am Samstag auf dem Programm. Jaap Uilenberg, Mitglied der UEFA-Schiedsrichter-Kommission, informierte Spielerinnen und Betreuerstab über die Regelauslegung bei der am Sonntag beginnenden EURO in Finnland (23. August bis 10. September).

In kurzen, aber einprägsamen Ausschnitten diverser Spielszenen, wies er auf Regelverstöße hin und wie sie geahndet werden sollten. Dabei ging es beispielsweise um Rudelbildung, rohes Foulspiel, halten, Schwalben oder reklamieren. Auf eine Besonderheit bei der Abseitsregel wies Jaap Uilenberg zudem hin. Sollte eine Spielerin verletzt auf dem Feld liegen und die Partie werde nicht unterbrochen, hebe diese selbstverständlich das Abseits auf.

Die DFB-Auswahl, die schon sechs Mal das Turnier gewinnen konnte, startet am Montag (16 Uhr, live in der ARD und Eurosport) mit der Partie gegen Norwegen in die Europameisterschaft.

Samstag, 22. August 2009

EM-Auftakt mit Live-Ticker

22.08.2009 15:18 Frauen-EM 2009

Nichts verpassen: EM-Auftakt im Live-Ticker

Im Live-Ticker: Inka Grings (l.) und Birgit Prinz  © Bongarts/GettyImages
Im Live-Ticker: Inka Grings (l.) und Birgit Prinz

Sitzen Sie am Montag um 16 Uhr noch im Büro und wollen doch nichts vom EM-Auftakt der deutschen Frauen-Nationalmannschaft in Finnland verpassen? Sie möchten sofort informiert werden, wenn beim Duell des DFB-Teams mit Norwegen etwas passiert? Der Live-Ticker von FUSSBALL.DE ist die Lösung.

Schon eine Viertelstunde vor Spielbeginn werden Sie dort mit den Neuigkeiten rund um die Elf von Bundestrainerin Sylvia Neid versorgt. Während des Spiels erhalten Sie mindestens alle zwei Minuten die wichtigsten Nachrichten zu der Partie und bei jedem Treffer ertönt der akustische Tormelder. Sollten Sie Fragen zu einzelnen Spielerinnen oder zur Stimmung im Stadion haben, können Sie diese im Kommentartool stellen. Ihr „Tickerer“ antwortet so schnell und so gut es geht.

Antworten auf alle weiteren Fragen rund um die Europameisterschaft sowie Ergebnisse und Spielberichte erhalten Sie im großen EM-Special von FUSSBALL.DE natürlich auch. Klicken Sie sich rein: www.fussball.de/c/19/19/02/84/19190284.html

EM-Gastgeber hofft auf Rekordkulisse

22.08.2009 08:51 Frauen-EM 2009

EM-Gastgeber hofft auf Rekordkulisse

Um ihn geht es: Der EM-Pokal der Frauen  © Bongarts/GettyImages
Um ihn geht es: Der EM-Pokal der Frauen

Das erste Spiel der finnischen Gastgeberinnen bei der Europameisterschaft am Sonntag (18.30 Uhr MESZ) in Helsinki gegen Dänemark wird voraussichtlich vor einer EM-Rekordkulisse ausgetragen. Der finnische Verband hat für die Partie im Olympiastadion bereits 25.000 Eintrittskarten verkauft. Die bisherige Bestmarke wurde vor vier Jahren bei der Begegnung zwischen England und Finnland (3:2) in Manchester aufgestellt. Damals waren 29.092 Zuschauer im Stadion.

Einen Zuschauerrekord für ein Spiel auf europäischem Boden werden die Finnen aber nicht aufstellen können. Der liegt bei 44.825 Zuschauern und wurde im April in Frankfurt/Main bei der Begegnung zwischen Deutschland und Brasilien (1:1) aufgestellt. Da das Olympiastadion in Helsinki lediglich über eine Kapazität von 40.000 Plätzen verfügt und die Arena gleichzeitig die größte EM-Spielstätte ist, kann diese Bestmarke bei den Titelkämpfen nicht geknackt werden.

Ein finnischer Landesrekord wird bei der Partie gegen Dänemark aber auf jeden Fall aufgestellt. Die bisher höchste Zuschauerzahl bei einem Heimspiel der finnischen Frauen datiert aus dem Jahr 2005. Damals waren bei einem WM-Qualifikationsspiel gegen Spanien 5890 Fans im Stadion.

DFB-Team darf mit FIFA Champions Badge auflaufen

22.08.2009 10:43 Frauen-EM 2009 DFB.DE EXKLUSIV

DFB-Team darf mit FIFA Champions Badge auflaufen

FIFA-Präsident Blatter, Silvia Neid und Dr. Zwanziger bei der Übergabe (v.r.)  © DFB
FIFA-Präsident Blatter, Silvia Neid und Dr. Zwanziger bei der Übergabe (v.r.)

Seit April trägt die Frauen-Nationalmannschaft das so genannte FIFA Champions Badge auf ihren Trikots. Das ist eine besondere Auszeichnung für den Weltmeister, denn nur der aktuelle Titelträger darf es bis zum Abschluss der nächsten WM tragen. Das Emblem zeigt die Aufschrift FIFA World Champions 2007 und die Abbildung des Weltpokals.

Dass die DFB-Auswahl auch bei der EURO in Finnland (23. August bis 10. September) mit dem FIFA Champions Badge auflaufen darf, ist nach unkomplizierter Vermittlung auf höchster Ebene zwischen dem Europäischen und Internationalen Fußballverband zustande gekommen. Denn nach den Regularien der UEFA ist ein zusätzliches Logo auf den Trikots bei der EURO eigentlich nicht erlaubt. Die Einigung erfolgte trotzdem. Unkonventionell und zeitnah. UEFA-Präsident Michel Platini und FIFA-Generalsekretär Jérome Valcke vereinbarten in einem persönlichen Gespräch die Nutzung des FIFA-Champions Badge bei der EURO in Finnland zu gewährleisten.

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bestreitet am Montag (16 Uhr/ live in der ARD und Eurosport) gegen Norwegen ihr erstes Spiel bei der EURO in Finnland. Das DFB-Team tritt als Titelverteidiger an.

Fan-Service total

22.08.2009 08:49 Frauen-EM 2009

Fan-Service total: Die Frauen-EURO hautnah erleben

Hauptdarstellerin: Prinz und das DFB-Team ab Montag bei der EM  © Bongarts/GettyImages
Hauptdarstellerin: Prinz und das DFB-Team ab Montag bei der EM

So dicht waren Sie noch nie an der deutschen Frauen-Nationalmannschaft dran: Wenn die Spielerinnen von DFB-Trainerin Silvia Neid ihr EM-Quartier im finnischen Tampere beziehen, dann ziehen Sie quasi mit ein. Denn die DFB-Homepage und das DFB-Videoportal DFB-TV haben für Sie das große EM-Spezialpaket rund um die Welt- und Europameisterinnen geschnürt.

Lesen Sie zum Beispiel täglich in "Jennys Blog", wie eine Nationalspielerin die Europameisterschaft erlebt. Die Mittelfeldspielerin vom Deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam gewährt den Blick hinter die Kulissen. Dazu präsentiert DFB-TV exklusive Bilder aus dem Quartier der deutschen Mannschaft. Im DFB-Videoportal sehen Sie Interviews aus erster Hand, wie die Spielerinnen um Spielführerin Birgit Prinz wohnen oder was in der Freizeit auf dem Programm steht. Ab kommenden Freitag berichtet dfb.tv regelmäßig mit Filmbeiträgen über die Aktivitäten von des DFB-Teams aus Tampere und den anderen Spielorten.

Sie haben noch Fragen? Dann senden Sie diese direkt an den elektronischen Team-Briefkasten. Spielerinnen, Trainerinnen und der komplette Betreuerstab stehen Ihnen Rede und Antwort - fast ohne Ausnahme. Mit dem Angebot des DFB.de-Spezialbereichs zur EURO 2009 in Finnland erhalten Sie einen erstklassigen Blick ins Innenleben der Mannschaft und sind so quasi Mitglied der DFB-Delegation vor Ort.

Für den rechten Überblick über das Geschehen im EM-Gastgeberland Finnland sorgt DFB-Maskottchen Paule. Der kleine Adler ist bei der Europameisterschaft natürlich vor Ort. Seine Erlebnisse schildert er in seinem EM-Tagebuch.

Und auf den Sport muss natürlich auch niemand verzichten. ARD und ZDF übertragen alle Spiele der deutschen Mannschaft live. Eurosport überträgt sämtliche Begegnung der EURO 2009 live.

Training, Spaziergang mit Ball, Match Meal

22.08.2009 08:50 Frauen-EM 2009

EURO-Countdown: Training, Spaziergang mit Ball, Match Meal

Hilfestellung: Inka Grings (l.) und Linda Bresonik  © Bongarts/GettyImages
Hilfestellung: Inka Grings (l.) und Linda Bresonik

Die Frauen-Nationalmannschaft fiebert ihrem Auftaktspiel bei der EURO 2009 in Finnland entgegen. Am Montag (16 Uhr, live in der ARD und Eurosport) trifft die DFB-Auswahl in Tampere auf Gruppengegner Norwegen.

Bis zum Sonntag stehen für die Spielerinnen noch drei Trainingseinheiten auf dem Programm. Daneben sind tägliche Massage und physiotherapeutische Maßnahmen obligatorisch. Wie üblich gibt es einen Tag vor einem Länderspiel das so genannte offizielle Training. Im Spielstadion bestreiten dann nicht nur die DFB-Auswahl, sondern auch die Norwegerinnen ihre letzte Einheit vor der Begegnung.

Am Spieltag selbst gibt es für die Frauen-Nationalmannschaft den obligatorischen „Spaziergang mit Ball“, der traditionell nach dem Frühstück absolviert wird. Dabei handelt es sich um ein lockeres Passspiel in kleinen Gruppen. Dieses dauert meist nicht mehr als 30 Minuten, danach geht es für das komplette Team in den Besprechungsraum. Denn dann kommt für die Spielerinnen die Stunde der Wahrheit: DFB-Trainerin Silvia Neid gibt bekannt, wer im Kader für die Auftaktpartie der deutschen Frauen-Nationalmannschaft stehen darf.

Eine weitere Besonderheit am Spieltag: Für die Aktiven gibt es kein normales Mittagessen, sondern ein so genanntes „Match Meal“. Ernährungstechnisch genau abgestimmt auf die Bedürfnisse der Sportlerinnen und den Zeitpunkt des Spiels. Anderthalb Stunden vor Anpfiff fährt die Mannschaft dann vom Team Hotel ins Stadion Tampere.

Fatmire Bajramaj veröffentlich Autobiografie

21.08.2009 16:24 Frauen-Nationalmannschaft

"Mein Tor ins Leben" - Bajramaj veröffentlicht Autobiografie

Fachwechsel: Bajramaj geht unter die Autoren  © DFB
Fachwechsel: Bajramaj geht unter die Autoren

Fatmire Bajramaj hat das Fach gewechselt und ist unter die Schriftsteller gegangen. Die deutsche Nationalspielerin veröffentlicht Mitte Oktober ihre Autobiografie mit dem Titel "Mein Tor ins Leben", die ihren Weg beginnend mit der Flucht aus dem Kosovo bis hin zum Gewinn des Weltmeistertitels 2007 in China nachzeichnet.

Bajramaj, 30-malige Nationalspielerin und derzeit mitten in der Vorbereitung auf die EM in Finnland (23. August bis 10. September), verbrachte eine glückliche Kindheit in einem kleinen Dorf im Kosovo, ehe sich die politische Situation verschärfte und die Familie zur Flucht veranlasste. "Lira" ist fünf Jahre alt, als eine Odyssee durch halb Europa beginnt, die schließlich in Remscheid endet.

Nach schwierigen Anfängen in Deutschland findet Bajramaj ihren Weg. Sie spielt Fußball – erst heimlich, gegen den Willen ihres Vaters, später dann mit seiner ganzen Unterstützung. Und es lohnt sich: Ihr Talent bringt sie nicht nur in die Bundesliga, sondern sogar bis in die Nationalmannschaft und zum Weltmeistertitel.

Mit dem Buch über ihre Lebensgeschichte will die 21-Jährige ein Zeichen setzen: für mehr Integration und Verständigung – und den Willen, immer an sich selbst zu glauben. Schließlich hat Bajramaj diese Einstellung zu einer erfolgreichen Sportlerin gemacht.

Neben dem WM-Sieg 2007 feierte Bajramaj den Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2008, zwei Jahre zuvor war sie bereits U 19-Europameisterin geworden. In der vergangenen Saison holte Bajramaj mit dem FCR Duisburg den UEFA-Cup und dem DFB-Pokal. Ab der kommenden Saison steht die Stürmerin bei Turbine Potsdam unter Vertrag.

Das Buch mit dem Untertitel "Vom Flüchtling zur Weltmeisterin" umfasst 160 Seiten und wird am 14. Oktober vom Südwest Verlag herausgebracht.

DFB-Team richtet sich in Tampere ein

22.08.2009 08:48 Frauen-EM 2009

DFB-Team richtet sich in Tampere ein

Optimale Bedingungen: das Teamhotel  © DFB
Optimale Bedingungen: das Teamhotel

Die Frauen-Nationalmannschaft hat sich bei der EURO 2009 in Finnland bestens eingerichtet. Auf den Fluren des idyllisch auf einer Halbinsel am Pyhäjärvi-See inmitten von Wäldern gelegenen Hotels in Tampere, ist unschwer zu erkennen, wer eingezogen ist. Viele bunte Fußballschuhe vor den Türen lassen kaum einen Zweifel aufkommen. Die stellen die Spielerinnen der Frauen-Nationalmannschaft nämlich vor ihre Zimmer – aus nachvollziehbaren Gründen.

Auf der Etage befindet sich auch das Gepäckzimmer, in dem der Zeugwart von der Trainingsausstattung, Bällen, Trainingsgerät bis zu Trikotsätzen alles bereit hält, was Spielerinnen und Trainerstab für ihre tägliche schweißtreibende Arbeit brauchen. Im angrenzenden Behandlungsraum werden die Aktiven vom medizinischen Team betreut, eine gemütliche ‚Players Lounge’ bietet Gelegenheit zum lockeren Plausch.

Die Stimmung im Team ist gut. Zwischen den regelmäßigen Trainingseinheiten bleibt sogar Zeit für einen Ulk. Da kann es schon passieren, dass die Schuhe vertauscht oder die Schnürsenkel zusammen gebunden werden. „Aber Spaß muss sein“, sagt etwa Mittelfeldspielerin Jennifer Zietz, die in ihrem Blog auf dfb.de täglich über die Geschehnisse auch außerhalb des Trainingsplatzes berichtet.

Optimale Trainingsbedingungen

Der Pyhäjärvi-See: idyllische Lage  © DFB
Der Pyhäjärvi-See: idyllische Lage

Die Lage des Teamhotels bietet optimale Bedingungen für die Mission Titelverteidigung. Ruhig, aber nicht abgelegen, umgeben von Wäldern, und doch nahe am Stadtkern. Das Zentrum von Tampere ist nur wenige Autominuten entfernt, das Trainingsgelände im Stadtteil Lamminpää nur fünf Kilometer. Mit dem Bus benötigt die Mannschaft nur eine viertel Stunde, bis sie auf dem gepflegten Platz ankommt. „Wir haben hier gute Trainingsbedingungen“, bestätigt DFB-Trainerin Silvia Neid.

Das Gelände grenzt an eine Schule. Im Vorbeifahren wird den Spielerinnen dort auch schon mal von den begeisterten Jungen und Mädchen zugewunken. Tampere freut sich sichtlich auf die Europameisterschaft.

Das Wetter in Tampere bietet zudem Anlass für gute Stimmung. Bei um die 20 Grad, Sonnenschein und blauem Himmel herrschen auch optimale äußere Bedingungen für den Kracher, das Topspiel zwischen Deutschland und Norwegen am Montag (16.00 Uhr / live in der ARD und Eurosport).

Babett Peter: Mit Geduld zur Leistungsträgerin

21.08.2009 09:55 Frauen-EM 2009

Babett Peter: Mit Geduld zur Leistungsträgerin

Feste Größe: Babett Peter  © Bongarts/GettyImages
Feste Größe: Babett Peter

Babett Peter muss nicht lange überlegen, um sich an ihr erstes prägendes Erlebnis als Fußballerin zu erinnern. Auch wenn man durchaus verstehen könnte, hätte die 21-Jährige, die sich derzeit mit der Frauen-Nationalmannschaft in Tampere auf die EURO 2009 in Finnland vorbereitet, dieses Ereignis ersatzlos aus ihrem Gedächtnis gestrichen.

Es geschah auf einer USA-Reise der U 17-Juniorinnen des DFB im März 2004. Babett Peter stand vor ihrem ersten Einsatz von Beginn an. Allerdings entwickelte sich das Ganze nicht so, wie von ihr erhofft. „Das wurde zu einem schlimmen Negativerlebnis. Ich habe von Anfang an total versagt“, erinnert sie sich.

Denn schon nach 32 Minuten wurde die Abwehrspielerin völlig entnervt ausgewechselt. Zuvor hatte sie zwei Tore verschuldet, am Ende ging die DFB-Auswahl gegen Kanada mit 0:3 vom Platz. „An diesem Tag ist mir nichts gelungen. Ich habe danach wirklich überlegt, ob ich weitermachen soll.“

„Behutsamer Aufbau hat mir gut getan“

Doch U 17-Trainer Ralf Peter glaubte an das Talent, das in Oschatz bei Leipzig geboren wurde. Ein Jahr später lud er sie erneut ein und Babett Peter rehabilitierte sich in ihrem ersten Länderspiel nach dem Debakel mit einer hervorragenden Leistung gegen die USA vollständig. „Da habe ich echt ein gutes Spiel gemacht. Ich bin völlig ohne Druck rein und habe mir gesagt: Schlimmer als vor einem Jahr kann es ja nicht werden.“ Damit begann eine bemerkenswerte Laufbahn in den Auswahlteams des DFB. Denn die heute 21-Jährige, die von ihrem Heimatverein FSV Oschatz über den Zweitligisten Lok Leipzig im Jahr 2006 zum 1. FFC Turbine Potsdam wechselte, gilt als Musterbeispiel für den behutsamen Aufbau von Talenten für die Frauen-Nationalmannschaft.

Babett Peter durchlief die U 17-Auswahl, wurde dann mit erst 17 Jahren in die U 19 berufen, mit der sie 2006 Europameister wurde, spielte zudem bei den U20-Frauen. Ihren ersten Einsatz in der Frauen-Nationalmannschaft bestritt sie kurz vor ihrem 18. Geburtstag beim Algarve-Cup in Portugal gegen Finnland. „Das war der Wahnsinn. Ich war wirklich total nervös und froh, dass ich meine Schienbeinschoner anziehen konnte“, erzählt sie mit einem Schmunzeln. Danach wurde die Abwehrspielerin regelmäßig zu den Lehrgängen der Frauen-Nationalmannschaft eingeladen. Immer wieder kam es dabei auch zu Einsätzen, mal spielte sie über die volle Distanz, mal wurde sie eingewechselt. „Dieser behutsame Aufbau hat mir total gut getan“, bekräftigt die Sportsoldatin. „Es hat meiner Entwicklung sehr geholfen, dass mir die Trainerin das Vertrauen gegeben hat und geduldig war.“

Zweikampfstark: Peter (r.) im Duell mit Cristiane  © Bongarts/GettyImages
Zweikampfstark: Peter (r.) im Duell mit Cristiane

Lehrgänge wichtig für Entwicklung

Auch wenn sie nicht immer eingesetzt wurde – allein die Teilnahme an den Lehrgängen sei sehr wertvoll für ihre Entwicklung gewesen, unterstreicht Babett Peter. „Das ist so wichtig, dass man die Abläufe kennenlernt, sich als junge Spielerin in das Team integrieren kann. Zudem hat das Training ein anderes Niveau. Jede Einheit ist dort wie ein Spiel über 90 Minuten.“

Zur Weltmeisterschaft 2007 in China wurde sie von DFB-Trainerin Silvia Neid ebenfalls nominiert, kam dort aber nicht zu einem Einsatz. Dennoch betrachtet Babett Peter diese Erfahrung als weiteren wichtigen Entwicklungsschritt. „Bei so einem großen Turnier dabei zu sein ist immer von Vorteil für eine junge Spielerin. Auch wenn man keine Einsatzzeit bekommt.“

Durchbruch bei Olympia

Einsatzzeiten bekam sie dann allerdings bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking. Als sie im Viertelfinale gegen Schweden für Linda Bresonik ins Spiel kam, zeigte sie eine souveräne Leistung. Und es wurde deutlich: Die Zeit ist jetzt reif für Babett Peter. Dieses Spiel war der Durchbruch für sie.

In den folgenden Partien war sie auf der linken Abwehrseite gesetzt. Mittlerweile kommt die Deutsche Meisterin vom 1. FFC Turbine Potsdam auf 32 Länderspiele. Bei der EURO in Finnland werden noch einige dazu kommen. Vielleicht auch noch ein Titel? „Ich hoffe es sehr. Denn wir haben eine große Stärke: Wir sind individuell auf jeder Position stark besetzt, bilden aber trotzdem eine starke Einheit.“

Tampere freut sich auf DFB-Team

20.08.2009 15:14 Frauen-EM 2009

Tampere freut sich auf DFB-Team

In Tampere: die DFB-Frauen beim ersten Training  © Bongarts/GettyImages
In Tampere: die DFB-Frauen beim ersten Training

Die finnische Stadt Tampere will der deutschen Frauen-Nationalmannschaft einen gebührenden Empfang bereiten. Vor dem Spiel gegen Norwegen am Montag (16 Uhr, live in ARD und Eurosport) werden sich rund 3000 Schüler und Jugendliche aus den örtlichen Vereinen auf dem Marktplatz im Stadtzentrum zu einer Parade treffen und gemeinsam zum einen Kilometer entfernten „Tampere Stadion“ laufen. Dort will die Gruppe mithelfen, dass das Auftaktspiel der DFB-Auswahl vor einer stimmungsvollen Kulisse ausgetragen wird.

Am Donnerstag absolvierte die DFB-Auswahl unter optimalen Bedingungen ihr erstes Training nach der Ankunft in Tampere. Bei strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen um die 20 Grad, ging es auf dem Platz im Stadtteil Lamminpää engagiert zur Sache. Zur Freude von DFB-Trainerin Silvia Neid: „Im Training geht es langsam giftiger und robuster zu. Aber das ist auch gut so.“ Alle Spielerinnen konnten beschwerdefrei an der Übungseinheit teilnehmen, nur Simone Laudehr musste nach ihrer Knieverletzung noch individuell trainieren.

Auftaktgegner Norwegen beendete seine EM-Vorbereitung erst am Mittwoch. Die Skandinavierinnen schlugen in ihrem letzten Testspiel das Team aus Schweden mit 1:0.

Simone Laudehr schuftet fürs Comeback

20.08.2009 14:50 Frauen-EM 2009

Simone Laudehr schuftet fürs Comeback

Noch auf Eis: Simone Laudehr  © Bongarts/GettyImages
Noch auf Eis: Simone Laudehr

Sie kämpft. Simone Laudehr arbeitet nach ihrer Verletzung hart für ihr Ziel. Unbedingt will sie ihre Mannschaft bei der EURO in Finnland auf dem Weg zur Titelverteidigung unterstützen. Ob sie allerdings schon zum Auftaktspiel der Frauen-Nationalmannschaft am Montag gegen Norwegen (16 Uhr, live in der ARD und Eurosport) dabei sein kann, ist noch offen. "Aber ich tue alles dafür", sagt die Mittelfeldspielerin, die sich noch genau an den 6. August erinnern kann.

In Bochum bestritt die DFB-Auswahl gegen Russland ihr letztes Testspiel vor der Abreise nach Finnland, als es passierte: Nach einem verunglückten Pressschlag schrie Simone Laudehr auf und blieb mit schmerzverzerrten Gesicht liegen. Doch die schlimmsten Befürchtungen – auch von ihr selbst – bestätigten sich nicht. Kein Band war gerissen, allerdings zog sich die Weltmeisterin von 2007 eine Innenbandzerrung im rechten Knie zu.

Intensive Physiotherapie

Was folgte waren intensive Maßnahmen, um die Folgen der Verletzung schnell in den Griff zu bekommen. Vor allem mit Team-Physiotherapeutin Christel Arbini arbeitete Simone Laudehr intensiv zusammen. Während ihre Kolleginnen beim abschließenden EM-Lehrgang in Frankfurt auf dem Rasen aktiv waren, schuftete die 23-Jährige eine Woche lang beinahe Tag und Nacht im Physio-Raum. Mit Erfolg. "Ich habe gemerkt, dass es mir danach wesentlich besser ging."

Beim Auftakt-Training der DFB-Auswahl am Donnerstag in Tampere durfte die 26-malige Nationalspielerin dann zum ersten Mal wieder mit dem Ball trainieren. Auch wenn sie zunächst nur individuell mit Mannschaftsarzt Ulrich Schmieden spezielle Übungen am Rande des Geschehens absolvierte. Für Simone Laudehr ist diese Rückkehr aufs Feld ein Hoffnungsschimmer. "Wir machen Stabilitäts- und Koordinationsübungen, aber probieren auch schon viel mit dem Ball. Allerdings bin ich noch nicht komplett schmerzfrei."

"Will Team nicht im Stich lassen"

Aufgeben kein Thema: Simone Laudehr (l.) arbeitet am Comeback  © Bongarts/GettyImages
Aufgeben kein Thema: Simone Laudehr (l.) arbeitet am Comeback

Sie weiß deshalb, dass es für das Auftaktspiel ihres Teams am Montag gegen Norwegen für sie eng werden könnte. Auch Silvia Neid will auf Nummer sicher gehen. "Wir warten jetzt erstmal die nächsten Tage ab. Um in Frage für das Spiel am Montag zu kommen, sollte sie mindestens zwei Mal mit der Mannschaft trainiert haben", sagt die DFB-Trainerin.

Simone Laudehr ist sich bewusst, dass die Latte für sie hoch liegt. Aber sie gibt sich kämpferisch. "Ich werde weiter hart an mir arbeiten, damit ich der Mannschaft helfen kann. Denn ich will das Team auf keinen Fall im Stich lassen."

Fans glauben an die Titelverteidigung

20.08.2009 11:00 Frauen-EM 2009

Fans glauben an die Titelverteidigung

Vorteil Turniererfahrung: Inka Grings  © Bongarts/GettyImages
Vorteil Turniererfahrung: Inka Grings

Wer viermal in Folge den EM-Sieg feiert und damit als Titelverteidiger in Finnland antritt, bekommt automatisch eine Rolle zugeteilt: die eines Mitfavoriten.

Zumindest die User von FUSSBALL.DE sehen das so. Rund 25.000 Stimmen wurden in dem fünfwöchigen Voting abgegeben. 76,6 Prozent der User rechnen fest mit dem insgesamt siebten EM-Triumph der DFB-Elf, 9,8 Prozent glauben zumindest an eine Finalteilnahme und 5,8 Prozent sagen, im Halbfinale ist Schluss.

Ein Scheitern in der Vorrunde (6,2 Prozent) oder im Viertelfinale (1,6 Prozent) befürchten die Fußball-Fans indes nicht. Die Einschätzungen decken sich übrigens mit den Einschätzungen der meisten Nationalspielerinnen. Optimistisch sind sie alle, Mannschaftsführerin Birgit Prinz rechnet fest mit dem EM-Sieg: "Die harte Arbeit in der Vorbereitung soll nicht umsonst gewesen sein." Ähnlich sieht es auch Sturmkollegin Inka Grings: "Unsere Turniererfahrung kann ein Vorteil sein.".

Als Haupt-Konkurrentinnen werden von fast allen Spielerinnen die skandinavischen Teams genannt. Aber auch England und Frankreich gelten als gefährliche Gegnerinnen im Titelrennen. Trainerin Sylvia Neid sieht das genauso. Neben ihrer Mannschaft hat sie fünf weitere Teams auf der Rechnung: "Schweden ist ein ganz großer Favorit, sie haben sehr gut beim Algarve Cup im Frühjahr gespielt, dann noch Brasilien mit 3:1 besiegt - sie sind einfach sehr ausgeglichen besetzt. Norwegen ist mit Klassespielerinnen gespickt, für diese Qualität steht vor allen Dingen eine Ingvild Stensland. Frankreich arbeitet seit Jahren hervorragend, die Spielerinnen werden in Clairefontaine bestens taktisch geschult und sie sind technisch versiert. England ist immer mehr im Kommen. Und auch Dänemark hat wieder eine starke Mannschaft."

Jennifer Zietz: Kumpel mit Kämpferherz

20.08.2009 08:15 Frauen-EM 2009

Jennifer Zietz: Kumpel mit Kämpferherz

Bloggt täglich bei der EM 2009: Jennifer Zietz  © Bongarts/GettyImages
Bloggt täglich bei der EM 2009: Jennifer Zietz

Direkt nach der Ankunft am Mittwochabend im Teamhotel in Tampere, hat sich Jennifer Zietz erstmal an den Laptop gesetzt. Gleich nachdem die ersten Kleidungsstücke im Schrank verstaut und der erste medizinische Check überstanden war. Denn die defensive Mittelfeldspielerin, die bei der EURO in Finnland mit der Frauen-Nationalmannschaft den Titel verteidigen will, hat etwas zu sagen. Jeden Tag berichtet die 25-Jährige in „Jennys EURO-Blog“ über alles, was im Team des amtierenden Europameisters passiert – Sportliches und ein wenig auch Privates.

Damit gewährt sie nicht nur einen exklusiven Einblick in die Teamchemie des amtierenden Europameisters, sondern offenbart auch ihren ganz persönlichen Blick auf einen Höhepunkt ihrer Laufbahn. Schließlich war die Mannschaftsführerin des Deutschen Meisters 1. FFC Turbine Potsdam mit der Nationalmannschaft noch nie bei einem so bedeutenden Turnier wie der EURO dabei. „Das macht mich stolz“, sagt die gebürtige Rostockerin. „Ich spüre eine große Freude auf dieses Turnier.“

„Wenn ich gebraucht werde, bin ich da“

Gleichwohl ist sich Jennifer Zietz bewusst, dass der Weg in die erste Elf nicht einfach wird. Aber sie gibt sich kämpferisch. „Auch wenn ich nicht spiele: Ich werde immer versuchen mich anzubieten und im Training alles zu geben. Und wenn ich gebraucht werde, bin ich da. Außerdem gehören zu einer Mannschaft eben nicht nur die, die regelmäßig spielen.“

Verlässlichkeit, Loyalität, Team- und Kampfgeist – all das sind Qualitäten, mit denen sich Jennifer Zietz schon in Potsdam eine herausragende Position erarbeitet hat. Seit zehn Jahren spielt die 25-Jährige, die am 14. September 26 Jahre alt wird, im Team von Trainer Bernd Schröder. Mit 16 Jahren war sie vom PSV Rostock zu den Turbinen gewechselt, wo sie im dortigen Internat Ausbildung und Fußball optimal verbinden konnte.

Am Ziel: Zietz mit der Meisterschale
Am Ziel: Zietz mit der Meisterschale

Identifikationsfigur bei Turbine Potsdam

Mit den Jahren entwickelte sich Jennifer Zietz zur Identifikationsfigur in Potsdam, gewann mit ihrer frischen, unbekümmerten Art viele Sympathien und glänzte auf dem Feld als kompromisslose Kämpferin mit Führungsqualitäten. Mit Potsdam gewann sie drei Mal die Deutsche Meisterschaft, wurde ebenso oft DFB-Pokalsiegerin und holte den UEFA-Cup.

Am 28. Januar 2005 machte sie gegen Australien ihr erstes von bislang zwölf Länderspielen. „In Potsdam gehe ich voran, hier bei der Nationalmannschaft will ich Erfahrungen sammeln“, erläutert Jennifer Zietz. Auch wenn sie beim Deutschen Meister als Mannschaftsführerin und Leistungsträgerin eine andere Rolle ausfüllt, als in der Nationalmannschaft, ihre Fähigkeiten sind im Team von Silvia Neid gefragt. Neben dem Platz als Motivatorin, als eine, die immer mit einem lockeren Spruch aufheitern, aber auch zuhören kann. Und auf dem Feld als eine verlässliche Spielerin, die da ist, wenn man sie braucht.

Kerstin Garefrekes bleibt bis 2012 in Frankfurt

19.08.2009 13:01 Frauen-Bundesliga

Garefrekes bleibt bis 2012 in Frankfurt

Verlängert in Frankfurt: Kerstin Garefrekes  © Bongarts/GettyImages
Verlängert in Frankfurt: Kerstin Garefrekes

Weltmeisterin Kerstin Garefrekes wird Frauen-Bundesligist 1. FFC Frankfurt drei weitere Jahre erhalten bleiben. Die 29 Jahre alte Mittelfeldspielerin verlängerte ihren auslaufenden Vertrag bei den Hessen bis Ende Juni 2012.

Ausschlaggebend für die Vertragsverlängerung war, dass die Stadt Frankfurt der Nationalspielerin, die in 107 Länderspielen 37 Treffer erzielte, eine Halbtagsstelle angeboten hat. Im Oktober wird Garefrekes, die am Mittwoch mit der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zur EM nach Finnland reiste, ihre Stelle als Mitarbeiterin bei der Stadt Frankfurt aufnehmen.

Für FFC-Manager Siegfried Dietrich ist die Vertragsverlängerung der Mittelfeldspielerin ein wichtiger Stein für eine weiterhin erfolgreiche Arbeit in Frankfurt: "Wir sind außerordentlich glücklich, dass wir mit Blick auf unsere sportlichen Ziele und die WM im eigenen Land mit Kerstin Garefrekes eine der wichtigsten Leistungsträgerinnen des deutschen Frauenfußballs weiterhin im Boot haben. Mit ihr ist damit auch das Team komplett, mit dem wir uns mit großem Engagement dem Wettbewerb um die Meisterschaft und den DFB-Pokal der Saison 2009/2010 stellen wollen."

"Ich freue mich, dass ich durch den 1. FFC Frankfurt und die Stadt Frankfurt am Main beste Voraussetzungen habe, sowohl meinen sportlichen Ambitionen als auch meinen beruflichen Vorstellungen nachgehen zu können. Nach einer hoffentlich erfolgreichen EM in Finnland möchte ich meinen Teil dazu beitragen, dass wir mit dem 1. FFC Frankfurt so schnell wie möglich den Weg auf die Erfolgsstraße zurückfinden", sagte Garefrekes, nachdem die Frankfurterinnen in der vergangenen Saison ohne Titel geblieben waren.

Die Spielerinnen im Porträit auf DFB-TV

19.08.2009 11:45 Frauen-EM 2009

"Bälle tragen, Flaschen verteilen, Tore schießen"

Gute Ballbehandlung: Celia Okoyino da Mbabi  © Bongarts/GettyImages
Gute Ballbehandlung: Celia Okoyino da Mbabi

Der Countdown zur EURO 2009 läuft, die Mission Finnland begann für die deutschen Weltmeisterinnen und Titelverteidigerinnen am Mittwoch mit dem Flug von Frankfurt nach Helsinki - von der finnischen Hauptstadt folgt dann der Transfer zum Vorrunden-Spielort Tampere.

Bevor das Turnier richtig ins Rollen kommt, haben die 22 Spielerinnen des deutschen Kaders die Gelegenheit genutzt, sich auf DFB-TV vor der Kamera auch einmal abseits des Spielfelds vorzustellen.

In den Porträts erfährt der Zuschauer nicht nur das Wichtigste aus sportlicher Sicht, sondern auch einiges über die internen Abläufe im Team. Kerstin Stegemann ist zum Beispiel für die Auswahl der Kleider zuständig, auf Celia Okoyino da Mbabi, eine der Jüngsten im Team, warten derweil andere Pflichten. "Meine Aufgabe ist es, Bälle zu tragen, Flaschen zu verteilen und auf dem Feld Tore zu schießen."

Interview mit Silvia Neid

19.08.2009 09:30 Frauen-EM 2009 DFB.DE EXKLUSIV

Silvia Neid: "Gut vorbereitet zur EM"

Zuversichtlich: Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Zuversichtlich: Silvia Neid

Seit dem 22. Juni hat DFB-Trainerin Silvia Neid ihre Mannschaft in sechs Lehrgängen auf die EURO 2009 in Finnland vorbereitet. Am Mittwoch nun brach der amtierende Welt- und Europameister zum Turnier nach Skandinavien auf, das für den Titelverteidiger am Montag (ab 16 Uhr, live in der ARD und bei Eurosport) mit dem Duell gegen Norwegen in Tampere startet.

Im Gespräch mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer zieht Silvia Neid ein Fazit der abwechslungsreichen Vorbereitung. Im exklusiven DFB.de-Interview nennt die DFB-Trainerin zudem ihre Erwartungen für die EURO 2009.

Frage: Silvia Neid, heute bricht die Frauen-Nationalmannschaft zur EURO 2009 nach Finnland auf. Wie ist der Stand der Dinge?

Silvia Neid: Wir haben am vergangenen Freitag den letzten von sechs Lehrgängen in Frankfurt beendet. Und ich bin sehr zufrieden damit, wie die Spielerinnen mitgezogen haben. Ich denke, wir gehen gut vorbereitet in die Europameisterschaft.

Frage: Sind alle Spielerinnen fit?

Silvia Neid: Simone Laudehr war nach der Innenbandzerrung, die sie sich im Russland-Spiel zugezogen hat, die vergangene Woche komplett in Behandlung bei unserer Physiotherapeutin Christel Arbini. Das hat ihr sehr gut getan. Ihr geht es sehr viel besser. Wir glauben, dass sie schon bald wieder voll ins Training einsteigen kann. Ansonsten hatte Melanie Behringer leichte Probleme mit der Ferse, weil sie in der Champions-League-Qualifikation mit Bayern München in Litauen auf sehr harten Plätzen spielen musste. Inka Grings hatte sich am vergangenen Mittwoch eine Platzwunde am Kopf zugezogen, aber das war auch nicht schlimm.

Frage: Die Vorbereitung läuft seit dem 22. Juni. Muss man befürchten, dass irgendwann ein Lagerkoller aufkommt?

Silvia Neid: Nein, wir haben die Vorbereitung so strukturiert, dass die Spielerinnen zwischen den Lehrgängen immer ein paar Tage nach Hause fahren konnten. Das hat sich schon in der Vergangenheit bewährt. Die Spielerinnen waren auch bis zum Abflug heute zu Hause.

Frage: Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?

Silvia Neid: Wir haben ein gute Mischung aus jüngeren und älteren Spielerinnen, das passt hervorragend zusammen. Da gibt es keinerlei Berührungsängste untereinander. Beim Essen sitzen nie dieselben zusammen. Wir haben auch schöne Teambuilding-Maßnahmen gemacht. Wir waren Fechten in Tauberbischofsheim, haben in Würzburg gemeinsam gekocht oder sind ein Spin-Race gefahren. Da konnte man richtig gute Transferleistungen schaffen. Unser Team-Psychologe Dr. Arno Schimpf hat sich da einiges einfallen lassen.

Frage: Wie sieht es mit dem Konkurrenzkampf um die Plätze in der Startformation aus?

Silvia Neid: Der läuft absolut fair ab. So, wie man das von einer Mannschaft erwarten muss. Alle arbeiten absolut konzentriert. Jede will in die erste Elf. Und das ist gut so.

"Besser vorbereitet als vor Olympia"  © Bongarts/GettyImages
"Besser vorbereitet als vor Olympia"

Frage: Am Montag trifft die DFB-Auswahl in ihrem ersten Gruppenspiel auf Norwegen. Inwieweit steht die Startformation für diese Partie bereits?

Silvia Neid: Wir wissen schon, wie wir gegen Norwegen spielen wollen, wie gegen Frankreich und wie gegen Island. Und überwiegend steht die Aufstellung auch schon. Aber wir werden immer noch weiter probieren. Schließlich wollen wir noch die Möglichkeit eines Überraschungsmoments ausschöpfen können und auch für den Notfall gewappnet sein.

Frage: Und wie stellen Sie die Mannschaft auf?

Silvia Neid: Unser Ziel ist es, die beste Mannschaft zu stellen. Wir wollen Europameister werden, den siebten EM-Titel gewinnen. Dafür werden wir unser Bestes geben. Auch wenn es für ein erfolgreiches Turnier überhaupt keine Garantien gibt. Wir haben kein Abonnement auf den Titel.

Frage: Wer wird Ihnen das Leben dabei besonders schwer machen?

Silvia Neid: Dafür kommen einige Mannschaften in Frage. Ich glaube, sechs Teams haben berechtigte Titelambitionen. Schweden ist ein ganz großer Favorit, sie haben sehr gut beim Algarve Cup im Frühjahr gespielt, dann noch Brasilien mit 3:1 besiegt - sie sind einfach sehr ausgeglichen besetzt. Norwegen ist mit Klassespielerinnen gespickt, für diese Qualität steht vor allen Dingen eine Ingvild Stensland. Frankreich arbeitet seit Jahren hervorragend, die Spielerinnen werden in Clairefontaine bestens taktisch geschult und sie sind technisch versiert. England ist immer mehr im Kommen. Und auch Dänemark hat wieder eine starke Mannschaft beisammen.

Frage: Wie bereiten Sie sich auf diese große Konkurrenz vor?

Silvia Neid: Mit der Mannschaft werden wir immer nur das nächste Spiel im Blick haben. Als Trainer-Team müssen wir jedoch vorausschauend planen. Deswegen wird Bettina Wiegmann für uns in Finnland das Scouting übernehmen. Das Schöne an Finnland ist dabei, dass alle Spielorte gut zu erreichen sind und man nicht ganz so viel fahren muss. Maren Meinert wird sich auch ein paar Begegnungen anschauen, Ulrike Ballweg und ich natürlich auch. Wir werden alle Gruppen im Blick haben.

Frage: Wie würden Sie die Mannschaft im Vergleich zum letzten großen Turnier bei den Olympischen Spielen 2008, als es in Peking immerhin Bronze gab, charakterisieren?

Silvia Neid: Natürlich haben wir seither mit Renate Lingor und Sandra Smisek zwei Persönlichkeiten verloren. Aber wir haben in Kim Kulig oder Bianca Schmidt auch wieder gute Typen hinzugewonnen. Ich glaube schon, dass wir uns seit Olympia weiterentwickelt haben. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass wir uns jetzt besser vorbereiten konnten als im vergangenen Jahr. Damals war alles so gepresst, da hatten die Spielerinnen keine richtige Sommerpause nach der WM, und die Vorbereitung war viel kürzer.