20.08.2009 08:15 Frauen-EM 2009
Jennifer Zietz: Kumpel mit Kämpferherz
Direkt nach der Ankunft am Mittwochabend im Teamhotel in Tampere, hat sich Jennifer Zietz erstmal an den Laptop gesetzt. Gleich nachdem die ersten Kleidungsstücke im Schrank verstaut und der erste medizinische Check überstanden war. Denn die defensive Mittelfeldspielerin, die bei der EURO in Finnland mit der Frauen-Nationalmannschaft den Titel verteidigen will, hat etwas zu sagen. Jeden Tag berichtet die 25-Jährige in „Jennys EURO-Blog“ über alles, was im Team des amtierenden Europameisters passiert – Sportliches und ein wenig auch Privates.
Damit gewährt sie nicht nur einen exklusiven Einblick in die Teamchemie des amtierenden Europameisters, sondern offenbart auch ihren ganz persönlichen Blick auf einen Höhepunkt ihrer Laufbahn. Schließlich war die Mannschaftsführerin des Deutschen Meisters 1. FFC Turbine Potsdam mit der Nationalmannschaft noch nie bei einem so bedeutenden Turnier wie der EURO dabei. „Das macht mich stolz“, sagt die gebürtige Rostockerin. „Ich spüre eine große Freude auf dieses Turnier.“
„Wenn ich gebraucht werde, bin ich da“
Gleichwohl ist sich Jennifer Zietz bewusst, dass der Weg in die erste Elf nicht einfach wird. Aber sie gibt sich kämpferisch. „Auch wenn ich nicht spiele: Ich werde immer versuchen mich anzubieten und im Training alles zu geben. Und wenn ich gebraucht werde, bin ich da. Außerdem gehören zu einer Mannschaft eben nicht nur die, die regelmäßig spielen.“
Verlässlichkeit, Loyalität, Team- und Kampfgeist – all das sind Qualitäten, mit denen sich Jennifer Zietz schon in Potsdam eine herausragende Position erarbeitet hat. Seit zehn Jahren spielt die 25-Jährige, die am 14. September 26 Jahre alt wird, im Team von Trainer Bernd Schröder. Mit 16 Jahren war sie vom PSV Rostock zu den Turbinen gewechselt, wo sie im dortigen Internat Ausbildung und Fußball optimal verbinden konnte.
Identifikationsfigur bei Turbine Potsdam
Mit den Jahren entwickelte sich Jennifer Zietz zur Identifikationsfigur in Potsdam, gewann mit ihrer frischen, unbekümmerten Art viele Sympathien und glänzte auf dem Feld als kompromisslose Kämpferin mit Führungsqualitäten. Mit Potsdam gewann sie drei Mal die Deutsche Meisterschaft, wurde ebenso oft DFB-Pokalsiegerin und holte den UEFA-Cup.
Am 28. Januar 2005 machte sie gegen Australien ihr erstes von bislang zwölf Länderspielen. „In Potsdam gehe ich voran, hier bei der Nationalmannschaft will ich Erfahrungen sammeln“, erläutert Jennifer Zietz. Auch wenn sie beim Deutschen Meister als Mannschaftsführerin und Leistungsträgerin eine andere Rolle ausfüllt, als in der Nationalmannschaft, ihre Fähigkeiten sind im Team von Silvia Neid gefragt. Neben dem Platz als Motivatorin, als eine, die immer mit einem lockeren Spruch aufheitern, aber auch zuhören kann. Und auf dem Feld als eine verlässliche Spielerin, die da ist, wenn man sie braucht.
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