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Sonntag, 2. Januar 2011

Doris Fitschens Begegnung mit der Vergangenheit

28.10.2009 11:01 Frauen-Nationalmannschaft

Tolle Zeit in den USA: Doris Fitschen  © Bongarts/GettyImages
Tolle Zeit in den USA: Doris Fitschen

Sie hat es nie bereut. Mehr noch. "Das war eine spannende und tolle Zeit. Die Erfahrungen, die ich damals gemacht habe, will ich nicht missen." Wenn Doris Fitschen über ihre Zeit als aktive Spielerin in der amerikanischen Profiliga erzählt, gerät sie heute noch ins Schwärmen.

Acht Jahre danach. Am Donnerstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) trifft die Frauen-Nationalmannschaft in Augsburg auf die USA. Für die Managerin der DFB-Auswahl ist diese Begegnung mehr als nur ein Top-Spiel zweier Giganten des Frauenfußballs. Es ist auch eine Reise in die Vergangenheit.

Karriereende nach Verletzung in US-Frauenliga

Nicht zuletzt, weil Doris Fitschen jene Spielerin wiedertreffen wird, die im Juli 2001 dazu beitrug, dass die sportliche Laufbahn der 144-maligen Nationalspielerin jäh beendet wurde. Es war in einem Spiel der US-amerikanischen Profiliga WUSA, als Shannon Boxx, damals New York Power, Doris Fitschen, damals Philadelphia Charge, so schwer zu Fall brachte, dass sie sich das Handgelenk zweimal brach.

Und ihre Karriere, die nach dem Saisonende ausklingen sollte, schließlich vorzeitig beendete. Eben jene Shannon Boxx, die mittlerweile 117-Länderspiele bestritten hat, steht im aktuellen Aufgebot von US-Trainerin Pia Sundhage.

Wiedersehen mit Ex-Trainerin Sundhage

"Lange her und längst vergessen", sagt Doris Fitschen, die dem Duell der beiden Top-Nationen mit Freude entgegenblickt. Schließlich kennt die 41-Jährige den amerikanischen Fußball aus eigener Erfahrung und hat die Entwicklung des Frauenfußballs in Übersee seit ihrem Engagement bei Philadelphia Charge mit großem Interesse verfolgt.

Sammelte einige Erfahrung bei den Philadelphia Charge: Doris Fitschen  © Bongarts/GettyImages
Sammelte einige Erfahrung bei den Philadelphia Charge: Doris Fitschen

"Taktisch hat sich da in den vergangenen Jahren sehr viel getan", erläutert die Managerin. "Außerdem zeichnet die Amerikanerinnen schon immer ein unbedingter Siegeswille und eine starke Physis aus." Eine, von der selbst die erfahrenen Doris Fitschen noch viel lernen konnte, war damals als Assistenztrainerin bei Philadelphia Charge unter Vertrag.

Erfahrungsreiche Zeit in den USA

Pia Sundhage, die zu jener Zeit speziell für die Defensivspielerinnen zuständig war, ist heute Chefcoach der Frauen-Nationalmannschaft der USA. "Mit ihr habe ich intensiv zusammengearbeitet", erzählt Doris Fitschen, die eine hohe Meinung von der Schwedin hat. "Sie ist fußballverrückt, hat akribisch gearbeitet, von ihr konnte man viel mitnehmen."

Überhaupt war die Zeit in den USA lehr- und erfahrungsreich für Doris Fitschen. Auf und neben dem Platz: "Wir haben unheimlich viel taktisch gearbeitet. Zudem hat es mir als erfahrener Spielerin viel Spaß gemacht, die Jungen im Team zu führen."

Allein drei junge Abwehrspielerinnen von Philadelphia Charge schafften in dieser Zeit den Sprung ins Nationalteam der USA. Darauf ist Doris Fitschen heute noch stolz. Zudem wurde sie zur besten Defensivspielerin der Liga gewählt, kam außerdem ins All-Star-Team der WUSA. Obwohl sie die Saison vorzeitig beenden musste.

Hoffnung auf "viele Tore in Augsburg"

Auch außerhalb des Platzes will die Managerin diese Zeit nicht missen. "Ich habe mich als Persönlichkeit weiterentwickelt. Auslandserfahrung, eine andere Kultur kennenlernen, das sind wertvolle Eindrücke, die prägen." Mit Spannung blickt Doris Fitschen der Begegnung der beiden Topnationen entgegen.

Vor ausverkauftem Haus in der Augsburger Arena hofft sie auf eine abwechslungsreiche Partie. "Ich gehe fest davon aus, dass der Funke überspringt und hoffe, wir sehen viele Tore", sagt die Managerin.

Jones und Fitschen ziehen EM-Zwischenbilanz

07.09.2009 15:53 Frauen-EM 2009

Steffi Jones (l.) und Doris Fitschen sind zufrieden mit dem EM-Verlauf  © Bongarts/GettyImages
Steffi Jones (l.) und Doris Fitschen sind zufrieden mit dem EM-Verlauf

Nicht nur die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ist in Finnland gefordert. Auch die OK-Präsidentin Steffi Jones und die Managerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft Doris Fitschen sind seit Beginn der UEFA Frauen-Europameisterschaft vor Ort, um sich ein Bild über das Turnier zu machen.

Zu ihren Erfahrungen und Eindrücken standen sie am Montag bei einem Pressegespräch in einem Cafe der finnischen Hauptstadt Helsinki Rede und Antwort. „Die EM hat Spaß gemacht. Die Gastfreundschaft der Finnen und die positive Organisation machen die EM zu einem besonderen Ereignis. Zudem muss man selbstverständlich die starke Leistung unserer Mannschaft hervorheben“, so Steffi Jones.

„Unsere Mannschaft fühlt sich in Finnland wohl. Die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft, die wir hier gespürt haben, soll auch zu den Eigenschaften der Frauen-WM 2011 werden“, kommentierte Fitschen, die auch als OK-Abteilungsleiterin Marketing tätig ist.

Duo erläutert kommende Meilensteine

Die OK-Präsidentin und ZDF-Expertin, die zusammen mit Fitschen die EM-Titel 1997 und 2001 gewann, erläuterte auch die kommenden Meilensteine auf dem Weg zur Frauen-WM 2011. „Der 29. Oktober ist ein wichtiger Tag für das OK, denn wir werden mit dem Verkauf der Städte-Serien anfangen. Es wird nicht einfach, die Stadien zu füllen, aber wir müssen zeigen, dass wir das Land des Frauenfußballs sind. Die Welle der Begeisterung, die wir bereits bei Frauen-Länderspielen in Frankfurt und Sinsheim erlebten, soll weiter gehen.“

„Wir können uns eine Frauen-WM vor leeren Rängen nicht leisten. Mit maßgeschneiderten Ticketangeboten werden wir die Fans ansprechen. Unsere Mannschaft wird bestimmt einen wichtigen Beitrag zur WM-Begeisterung beitragen“, ergänzte Fitschen.

Samstag, 22. August 2009

Interview mit Doris Fitschen

17.08.2009 14:55 Frauen-Nationalmannschaft

Doris Fitschen: "Wir wollen den Frauenfußball optimieren"

Managerin mit Ambitionen: Doris Fitschen  © Bongarts/GettyImages
Managerin mit Ambitionen: Doris Fitschen

Kaum zehn Tage ist Doris Fitschen als Managerin der Frauen-Nationalmannschaft im Amt. In neuer Funktion begleitet die 144-malige Nationalspielerin die DFB-Auswahl ab Mittwoch in Finnland, wo das Team von Trainerin Silvia Neid bei der EURO 2009 (23. August bis 10. September) seinen Titel verteidigen will. Vor dem Abflug sprach DFB-Redakteur Niels Barnhofer für DFB.de mit Doris Fitschen.

Frage: Doris Fitschen, Sie sind seit kurzem Managerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Wie sehen die neuen Aufgaben aus?

Doris Fitschen: Die Stelle der Managerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft wurde geschaffen, weil der Frauenfußball immer mehr in der Öffentlichkeit steht. Es gibt immer mehr Anfragen von Seiten der Sponsoren, der Medien oder des WM-Organisationskomitees für das Team. Das betrifft die Spielerinnen aber auch Silvia Neid, gerade sie soll sich in den kommenden zwei Jahren aber komplett auf den Sport konzentrieren können. Da ist es meine Aufgabe, ihr den Rücken frei zu halten. Es geht darum zu sondieren, welche Aktionen gemacht werden können und diese dann auch zu koordinieren.

Frage: Welchen Stellenwert hat Ihrer Meinung nach die Frauen-Nationalmannschaft?

Fitschen: Die Frauen-Nationalmannschaft ist das Zugpferd der WM 2011. Das sieht man jetzt schon, der Zuschauerzuspruch in den Stadien und am Fernseher sind bestes Indiz dafür. Die Länderspiele werden immer mehr zu richtigen Events. Insofern ist es wichtiger denn je, dass das Team in der Öffentlichkeit steht. Wir wollen daher die Marke Frauen-Nationalmannschaft weiter entwickeln. Das heißt, wir wollen deren Bekanntheit steigern und deren Image verbessern.

Frage: Welche Maßnahmen werden dahingehend ergriffen?

Fitschen: Ein gutes Beispiel dafür, in welche Richtung es gehen könnte, ist die Fotoserie, die wir mit dem Starfotografen Horst Hamann aufgenommen haben. Die Bilder, die dabei entstanden sind, sind für uns unheimlich wichtig, weil wir sie sehr vielseitig einsetzen können. Sei es für Kampagnen, für Kalender, für Bücher oder um sie den Medien zur Verfügung zu stellen. Es wird unsere Arbeit sein, dahingehend etwas zu entwickeln. Unser Ziel ist es, die Frauen-Nationalmannschaft und auch die einzelnen Spielerinnen bekannter zu machen.

Frage: Wie viel Arbeit wartet diesbezüglich auf Sie?

Fitschen: Wir haben eine Umfrage in Auftrag gegeben, in der auch die Bekanntheit der einzelnen Spielerinnen abgefragt wurde. Dabei ist herausgekommen, dass sehr viele Birgit Prinz kennen, danach kommen mit großem Abstand solche Namen wie der von Nadine Angerer. Da besteht noch sehr viel Potenzial. Wenn wir die Mannschaft bei der WM als Zugpferd nutzen wollen, müssen wir jedoch diese Stars herausbilden, dazu gehört eine gewisse Bekanntheit. Dabei helfen uns zum Beispiel auch die Sponsoren. REWE hatte in den vergangenen Wochen eine ganz tolle Kampagne. Jeder der in einen der bundesweit 3.000 REWE-Märkte einkaufen gegangen ist, konnte die Frauen-Nationalmannschaft gar nicht übersehen. Dazu noch der Fernseh-Spot mit Silvia Neid, also das ist schon eine große Präsenz gewesen.

Frage: Für was soll die Frauen-Nationalmannschaft stehen?

Fitschen: Für die Nähe zum Publikum. Das ist ganz wichtig. Die Fans sollen das Gefühl haben, dass sie hier ihr Autogramm bekommen oder ein Foto mit einer Spielerin machen können. Das ist etwas ganz Wichtiges, was die Mannschaft auszeichnet. Das ist kein Widerspruch dazu, Stars ausbilden zu wollen. Wir wollen Stars zum Anfassen präsentieren.

Frage: Oliver Bierhoff tritt bei Pressekonferenzen der Mannschaft auf. Werden Sie das auch tun?

Fitschen: Nicht, wenn es um sportliche Dinge geht. Da wird Silvia Neid weiterhin das alleinige Sagen haben. Wenn es etwas zu verkünden gibt, was in meinen Aufgabenbereich fällt, dann mache ich das natürlich gerne.

Koordinatorin im Einsatz: Doris Fitschen  © Bongarts/GettyImages
Koordinatorin im Einsatz: Doris Fitschen

Frage: Ihr männliches Pendant positioniert sich auch mal in Bezug auf die Bundesliga. Wird das auch Ihre Aufgabe sein?

Fitschen: Da hinkt der Vergleich. Zum einen kann man die Position von Oliver Bierhoff nicht eins zu eins mit meiner vergleichen. Außerdem gibt es Unterschiede zwischen der Bundesliga und der Frauen-Bundesliga. Innerhalb des DFB haben wir gute Strukturen aufgebaut, wie mit den Vereinen der Frauen-Bundesliga gearbeitet wird. Das funktioniert ordentlich und auf dieser Basis soll die Zusammenarbeit auch in Zukunft gepflegt werden.

Frage: Immer mehr Spielerinnen werden durch Berater vertreten. Wie werden Sie mit diesen umgehen?

Fitschen: Natürlich werde ich auch zu den Beratern Kontakt pflegen. Ich sehe mich als Koordinatorin, die zwischen der Mannschaft, den Spielerinnen und dessen Umfeld vermittelt. Das wird sich alles in nächster Zeit entwickeln.

Frage: Wie kann die Frauen-Nationalmannschaft noch weiter von der Bundesliga profitieren?

Fitschen: Mit der Bundesliga bewegen wir uns an der Schwelle vom Amateur- zum Profi-Sport. Die Nationalspielerinnen trainieren bereits weitestgehend professionell, das heißt, sie sind regelmäßig zweimal täglich auf dem Trainingsplatz. Jedoch kann man das von Spielerinnen, die nur ein Taschengeld in der Bundesliga verdienen, nur schwer verlangen. Es ist schwer Beruf und Sport unter einen Hut zu bekommen. Natürlich halte ich es für wünschenswert, wenn man als Mannschaft komplett morgens und mittags trainieren könnte. Und das muss auch das Ziel sein, das man in den kommenden Jahren angehen sollte.

Frage: Wie wird sich Ihre Rolle bei der EURO 2009 definieren?

Fitschen: Meine Rolle wird es in erster Linie sein, zu lernen. Ich kenne zwar die Spielerinnen, habe mit vielen noch selbst aktiv gespielt, aber ich will jetzt näher ans Team heranrücken. Ich will die Abläufe kennenlernen und werde mir direkt Gedanken machen, wo kann man noch etwas optimieren, noch mehr rausholen kann, um den Frauenfußball noch einen Schritt weiter zu bringen.

Fitschen wir Managerin der Frauen-Nationalmannschaft

10.08.2009 13:45 Frauen-Nationalmannschaft

Fitschen wird Managerin der Frauen-Nationalmannschaft

Managerin der Frauen: Doris Fitschen  © Bongarts/GettyImages
Managerin der Frauen: Doris Fitschen

Doris Fitschen ist ab sofort Managerin der Frauen-Nationalmannschaft. Die ehemalige Rekordnationalspielerin bekleidet damit eine neue Stelle im DFB. Sie wurde geschaffen, um der wachsenden Aufgabenvielfalt rund um das Team des amtierenden Welt- und Europameisters gerecht zu werden.

Die 40-Jährige wird die DFB-Auswahl in Zukunft regelmäßig begleiten und als Schnittstelle in Sachen Organisation, Marketing und PR zwischen Nationalmannschaft, DFB und WM-Organisationskomitee FIFA-Frauen-WM 2011 fungieren.

„Doris Fitschen soll bei der Frauen-Nationalmannschaft eine Rolle spielen, die vergleichbar ist mit der von Oliver Bierhoff bei den Männern. Mit ihrer Ernennung zur Managerin tragen wir dem stetig wachsenden Aufwand in organisatorischen, marketingtechnischen und PR-Dingen Rechnung. Ihre Aufgabe wird es sein, in all diesen Angelegenheiten Silvia Neid den Rücken zu stärken“, erklärt DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach.

Nationalmannschafts-Managerin Doris Fitschen

Bereits bei der EURO 2009 vom 23. August bis 10. September in Finnland wird Doris Fitschen die Frauen-Nationalmannschaft in neuer Funktion begleiten. Für den DFB arbeitet die 144-malige Nationalspielerin bereits seit dem Ende ihrer aktiven Laufbahn im Jahr 2001. Zunächst als Sponsoring-Managerin in der DFB-Direktion Marketing und aktuell als Abteilungsleiterin Marketing im WM-Organisationskomitee. Ihr Fachwissen bringt sie zudem seit 2003 im FIFA Fußball Komitee ein. Außerdem war sie zwischen 2001 und 2004 ARD-Expertin bei Frauen-Länderspielen. „Ich freue mich auf eine neue, spannende Herausforderung. Der Frauenfußball wird in den nächsten zwei Jahren einen großen Entwicklungsschritt machen, und ich bin froh, an entscheidender Stelle mitwirken zu können“, sagt Doris Fitschen.

Bereits bei der EURO in Finnland dabei: Doris Fitschen  © Bongarts/GettyImages
Bereits bei der EURO in Finnland dabei: Doris Fitschen

Auch Silvia Neid begrüßt die neue Mitarbeiterin. „Ich denke, dass unser Team in Doris Fitschen eine weitere kompetente Unterstützung erhält. Ich sehe ihre Ernennung zur Managerin der Frauen-Nationalmannschaft als weiteren Schritt der Professionalisierung an. Mit ihrer Erfahrung als Spielerin und als Mitarbeiterin der DFB-Marketing-Direktion wird sie wertvolle Impulse in unsere Arbeit einbringen können“, erklärt die DFB-Trainerin. Ähnlich sieht es Hannelore Ratzeburg. „In Doris Fitschen haben wir eine Frau gewonnen, die aus dem Frauenfußball kommt. Sie kennt sich bestens in diesem Bereich aus. Ich bin überzeugt davon, dass sie eine tolle Ergänzung sein wird“, so die DFB-Vizepräsidentin.

Interview mit Doris Fitschen

10.08.2009 13:44 Frauen-Nationalmannschaft

Fitschen im Interview: "Die Tendenz geht zu fifty-fifty"

Auf Expansionskurs mit dem Frauenfußball: Doris Fitschen  © Bongarts/GettyImages
Auf Expansionskurs mit dem Frauenfußball: Doris Fitschen

Doris Fitschen ist ab sofort Managerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Und damit in der DFB-Struktur das Pendant zu Oliver Bierhoff. Im DFB.de-Interview spricht die 144-malige Nationalspielerin über die rasant wachsende Fußballbegeisterung der Frauen.

Frage: Frau Fitschen, zu Ihrem neuen Aufgabengebiet zählt auch das Marketing. Wer sind die wichtigen Wirtschaftspartner der deutschen Frauen-Nationalmannschaft?

Doris Fitschen: Neben dem Hauptsponsor, dem Küchenhersteller ALNO, haben wir fünf Premium-Partner: Deutsche Telekom, Commerzbank, Bitburger, REWE und die Deutsche Post. An den dadurch generierten Einnahmen des DFB wird unsere Frauen-Nationalmannschaft beteiligt. Damit sind aber auch zahlreiche Verpflichtungen verbunden. Unsere Partner stellen heute zurecht größere Anforderungen an die Frauen-Nationalmannschaft. Meine Aufgabe wird sein, diese Aktivitäten zu koordinieren.

Frage: Worin liegt der Hauptanreiz für einen Sponsor, sein Geld im Frauenfußball zu investieren?

Fitschen: Fußball zieht immer, das ist einfach die Sportart mit Mehrheitsgarantie in Deutschland. Zweitens beobachten wir, dass die Zielgruppe Frauen für viele Unternehmen immer wichtiger wird. Bestes Beispiel ist die Einzelhandelskette REWE, deren Kernzielgruppe Frauen sind, und für die die Partnerschaft mit der Frauen-Nationalmannschaft eine optimale Kombination darstellt. Die WM 2011 wird den Boom im Frauenfußball weiter anfeuern. Ohnehin verfolgen Frauen deutlich stärker das Fußballgeschehen als etwa noch vor zehn Jahren. Sowohl vor den Fernsehern als auch im Stadion geht die Tendenz zu fifty-fifty, also zu einem ausgeglichen Verhältnis bei den Fans zwischen Frauen und Männern. Dabei ist es nicht so entscheidend, ob unten Frauen oder Männer, Nationalmannschaft oder Klubteams spielen.

Frage: Am 24. August starten die deutschen Frauen mit dem schweren Gruppenspiel gegen Norwegen in die Europameisterschaft. Werden Sie die Mannschaft begleiten und wie wichtig ist, zwei Jahre vor der WM im eigenen Land, ein sportlich erfolgreiches Abschneiden auch für Ihre Arbeit?

Fitschen: Ich bin von Anfang an in Finnland dabei. Natürlich zählen wir zum Favoritenkreis, schließlich wurden wir bereits sechsmal Europameister. In den Vorbereitungsspielen, etwa gegen Rußland, haben wir aber auch erleben müssen, wie eng es manchmal wird. Bezogen auf meine Aufgabe: Die Akquisition neuer Wirtschaftspartner müssen wir erst einmal nicht machen, da alle bestehenden Verträge bis über das Jahr 2011 hinaus gehen. Es dreht sich beim Marketing der Frauen-Nationalmannschaft jetzt also in erster Linie um die reibungslose Umsetzung der bestehenden Vertragsvereinbarungen. Davon abgesehen, bringt ein erfolgreiches Abschneiden öffentliche Aufmerksamkeit. Das ist für die Sponsoren natürlich auch klasse, wenn sie sich mit dem neuen Europameister assoziieren können. Andererseits: Wenn man jetzt den Titel holt, wächst der Druck bis zur WM umso mehr.

Ein starkes Duo: Fitschen (r.) und Steffi Jones  © Bongarts/GettyImages
Ein starkes Duo: Fitschen (r.) und Steffi Jones

Frage: Als Managerin der Frauen-Nationalmannschaft und Abteilungsleiterin Marketing beim Organisationskomitee der Frauen-WM sind Sie jetzt in beiden Schlüsselbereichen des Frauenfußballs an zentraler Stelle. Ist das von der Belastung überhaupt abzuarbeiten?

Fitschen: Nein (lacht). Es muss sicherlich umstrukturiert und entlastet werden. Wenn alle mithelfen, geht das schon. Neben der Umsetzung der Sponsoring-Aktivitäten, umfasst das Tätigkeitsfeld bei der Nationalmannschaft auch die Public Relations, wobei ich hier eng mit unserem Pressesprecher Niels Barnhofer zusammenarbeite. Dazu kommen Anforderungen durch andere DFB-Initiativen, etwa der Schul- und Vereinskampagne TEAM 2011 oder den gebauten DFB-Mini-Spielfeldern. Ich freue mich auf die neue, spannende Herausforderung. Der Frauenfußball wird in den nächsten zwei Jahren einen großen Entwicklungsschritt machen und ich freue mich, an entscheidender Stelle mitwirken zu können. Silvia Neid und DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach, dazu DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger und Hannelore Ratzeburg, Vize-Präsidentin Frauen- und Mädchenfußball, sind meine wichtigen Ansprechpartner bei dieser koordinierenden Aufgabe, die selbstverständlich eng abgestimmt wird mit Steffi Jones und Uli Wolter, den Verantwortlichen beim Organisationskomitee für die kommende Frauen-WM.

Frage: Wo steht der Frauenfußball im Jahr 2015? Was wollen Sie bis dahin erreicht haben, für die Frauen und mit den Frauen?

Fitschen: Ich wünsche mir, dass wir in der Breite noch erfolgreicher arbeiten, also dass noch viel mehr Mädchen anfangen, Fußball zu spielen. Schon jetzt ist das prozentual gesehen die am schnellsten wachsende Untergruppe bei den DFB-Mitgliedern. Dass durch die kommende Frauen-WM nicht nur die Spitze in Form von Nationalmannschaft und Bundesliga gefördert wird, sondern auch der Breitensport, ist eine klare Zielsetzung. Und in der Spitze müssen wir darauf hinwirken, noch mehr Zuschauer für unsere starken Frauen zu begeistern, bei der Nationalmannschaft wie auch bei der Bundesliga. Wir müssen die bestehende Schere zwischen Nationalmannschaft und Frauen-Bundesliga schließen.