26.10.2009 15:24 Frauen-Nationalmannschaft
Siegerinnen waren sie alle, aber eine durfte sich insbesondere als Gewinnerin fühlen: Für Saskia Bartusiak, die mit der Frauen-Nationalmannschaft am Donnerstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) in Augsburg auf die USA trifft, hatte der in Finnland gewonnene EM-Titel eine spezielle Bedeutung.
Für die verletzte Ariane Hingst in den letzten beiden Spielen des Turniers in die Mannschaft gerückt, avancierte die Innenverteidigerin vom 1. FFC Frankfurt zur Leistungsträgerin in der Defensive.
Und darf sich auch für das Duell gegen das Top-Team aus den USA berechtigte Hoffnungen machen von Beginn an aufzulaufen. "Saskia ist eine Option, die wir haben", sagt DFB-Trainerin Ulrike Ballweg. "Natürlich haben wir viele Spielerinnen, die flexibel einsetzbar sind. Aber Saskia hat sicher gute Karten, dass sie Donnerstag zu den ersten Elf gehören wird."
Weltklasse- Stürmerin Abby Wambach wartet
In diesem Fall würde die 27-Jährige dann auch auf eine absolute Weltklasse-Stürmerin der USA treffen: Abby Wambach, 130 Länderspiele, 100 erzielte Tore. Eine Aussicht, die Saskia Bartusiak jedoch nicht schreckt: "Ich empfinde nur Freude pur, gegen so einen Gegner spielen zu dürfen. Natürlich weiß ich: Sollte ich auf eine wie Abby Wambach treffen, muss ich eine absolute Top-Leistung abrufen. Für mich wäre das eine große Herausforderung."
Eine, die Saskia Bartusiak allerdings gerne annimmt. Denn die guten Leistungen bei der EM haben ihr viel Selbstvertrauen geschenkt. Noch die ersten Begegnungen der DFB-Auswahl bei der EURO musste sie von der Bank aus verfolgen. "Natürlich war ich da enttäuscht, aber gut, so ist das eben bei einem Turnier. Das muss man akzeptieren." Nachdem sie in der Vorrunde gegen Frankreich eingewechselt wurde, kam sie im letzten Gruppenspiel gegen Island von Beginn an im defensiven Mittelfeld zum Einsatz. Und blieb, wie der Rest des Teams, hinter den Erwartungen zurück.
Besondere Auszeichnung nach EM-Sieg
Gegen Italien im Viertelfinale verletzte sich dann Abwehrchefin Ariane Hingst am Knie. Im Halbfinale gegen Norwegen stand Saskia Bartusiak schließlich in der Innenverteidigung der Startelf. "Ich bin ins eiskalte Wasser geworfen worden", erinnert sie sich. "Natürlich war ich auch ein bisschen nervös. Aber Babett Peter und Annike Krahn, die neben mir gespielt haben, haben mir geholfen und die Aufgabe für mich einfacher gemacht."
Saskia Bartusiak überzeugte nicht nur gegen Norwegen, sie bot auch im EM-Finale gegen England, das die DFB-Auswahl mit 6:2 gewann, eine starke Leistung. Und bekam als Lohn der Mühen eine ganz besondere Auszeichnung. Nach der Rückkehr ins Mannschaftshotel und dem gemeinsamen Abendessen, erhielt die gebürtige Frankfurterin im Beisein von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger und DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach von Cheftrainerin Silvia Neid den Original-Wimpel des englischen Verbandes, der vor dem Finale Spielführerin Brigit Prinz überreicht worden war.
Bescheiden und mannschaftsdienlich
Ein Gänsehaut-Moment. "Darüber habe ich mich sehr gefreut", blickt Saskia Bartusiak zurück, die über den FV Eschersheim und den FSV Frankfurt zum 1. FFC Frankfurt kam. "Darauf bin ich sehr stolz. Denn den Wimpel des Finales zu bekommen, ist schon etwas ganz Besonderes."
Doch Saskia Bartusiak bleibt auch angesichts solcher Momente bescheiden. Ganz so, wie es ihrem Naturell entspricht. "Der EM-Erfolg war eine super Mannschaftsleistung", sagt die 29-malige Nationalspielerin. Eben mit einem solch starken Kollektiv soll auch gegen die USA ein gelungener Saisonabschluss gefeiert werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen