Großer Empfang für die EM-Heldinnen

11.09.2009 15:28 Frauen-EM 2009

Die Party geht weiter: Feier auf dem Frankfurter Römer mit Paule

Als erstes trat Linda Bresonik auf den Balkon, Ariane Hingst humpelte hinterher, auch Maskottchen Paule ließ sich nicht zweimal bitten. Und dann kam auch der Pokal. Spielführerin Birgit Prinz streckte den Pott den mehr als 8000 Fans entgegen. "So sehen Sieger aus", tönte es den aus den Kehlen der Anhänger. "So sehen Sieger aus", sangen die Europameisterinnen so laut es noch ging. "Wir sind alle ein bisschen heiser vom Feiern", entschuldigte sich Nadine Angerer.Mitarbeiter Jörg Runde berichtet für DFB.de vom Frankfurter Römerberg.

EM-Torschützenkönigin Inka Grings versteckte ihre Augen hinter einer dunklen Flieger-Sonnenbrille und blickte doch fröhlich auf die Partynacht nach dem 6:2-Triumph im Finale gegen England zurück. "Wir haben wirklich eine sehr kurze Nacht hinter uns." Um vier Uhr schloss der Helsinkier Club "The Tiger" seine Pforten, die Türen der Hotelzimmer klapperten noch bis sieben Uhr. Ab und zu knallte auch ein Sektkorken. "Es war ein rauschendes Fest", erzählte Grings den Anhängern und bedankte sich für die Begeisterung: "Wir freuen uns riesig, dass ihr alle da seid. Vielen Dank für die Anerkennung."

"Fühlt sich immer wieder toll an"

Derweil kreiste der EM-Pokal durch die Reihen und erreichte auch Silvia Neid. Liebevoll umarmte die Bundestrainerin die silberne Trophäe und nippte dabei an einem Glas Sekt. Und als hätte sie etwas in der Glaskugel auf dem modern geschwungenen Pott gesehen, rief sie der Menge entgegen: "Es fühlt sich immer wieder sehr toll an, hier zu stehen. Und ich hoffe, wir sehen uns noch sehr oft."

Großer Bahnhof für die Europameisterinnen

Diese Hoffnung hatte wenige Minuten zuvor auch Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth geäußert und dabei bereits in Richtung WM 2011 in Deutschland geschielt. Bevor sich die "Golden-Girls" des DFB ins Golden Buch der Stadt Frankfurt eintrugen, gab Roth ihnen mit auf den Weg: "Nach dem WM-Finale 2011 will ich sie hier alle wieder sehen."

Das wünscht sich natürlich auch DFB-Präsident Theo Zwanziger. In seiner Rede wies er vor allem auf die "Signalwirkung" für die Organisatoren hin: "Der Erfolg ist ein toller Einstieg für uns in die WM 2011. Dann gilt es. Dann wollen wir den WM-Titel verteidigen. Die Menschen haben gesehen, dass die Mannschaft die WM gewinnen kann. Diese Botschaft wird nachhaltig wirken."

Viele Fans: 8000 Menschen feiern mit den Europameisterinnen

Herausragender Teamgeist

Zwanziger hob zudem in seiner Ansprache noch einmal ausdrücklich den herausragenden Teamgeist des Neid-Teams heraus. "Besonders den Spielerinnen möchte ich danken, die nicht zum Einsatz kamen oder während des Turniers nur kurz spielten. Ohne euch wäre dieser Riesenerfolg nicht möglich gewesen."

DFB-Trainerin Neid sah das genauso. Bei aller Euphorie fand sie aber auch mahnende Worte: "Wir dürfen uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sonst sind wir bald nicht mehr die Besten der Welt", sagte die 45-Jährige. Neid weiß, dass sie nun vor der schweren Aufgabe steht, die Spannung bis zur WM hochzuhalten.