04.09.2009 20:54 Frauen-EM 2009
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft in Finnland die Chancen auf die Titelverteidigung gewahrt. Dank eines Doppelpacks von Inka Grings siegte das Team von DFB-Trainerin Silvia Neid im Viertelfinale 2:1 (1:0) gegen Italien. Im Halbfinale trifft der sechsfache Europameister am Montag (ab 18 Uhr, live in der ARD und bei Eurosport) auf Norwegen, das sich 3:1 (2:0) gegen Schweden durchsetzte.
"Wir haben sehr viel umgesetzt von dem, was wir uns vorgenommen hatten. Aber wir haben es verpasst, mehr Tore zu machen, obwohl wir genug Möglichkeiten hatten", so Neid nach dem Spiel.
Vor 2500 Zuschauern in Lahti erwischte die deutsche Mannschaft einen Traumstart. Bereits in der 4. Minute passte Melanie Behringer in den Strafraum der Italienerinnen auf Inka Grings. Die Angreiferin verschaffte sich durch eine schöne Körperdrehung den nötigen Platz und überwand Anna Maria Picarelli im italienischen Tor zum 1:0.
Beflügelt von der frühen Führung zeigte sich das DFB-Team danach spielbestimmend. Nach schöner Flanke von Linda Bresonik über links verpassten im Strafraum gleich mehrere deutsche Spielerinnen (8.). In der 17. Minute lief dann Kim Kulig, von Grings per Hacke eingesetzt, frei auf Picarelli zu. Im letzten Moment konnte die Keeperin der Mittelfeldspielerin den Ball vom Fuß klauen.
Angerer weitestgehend beschäftigungslos
Die Italienerinnen richteten ihr Spiel weitestgehend auf Konter aus. Die "Squadra Azzurra" zeigte dabei zwar gute Ansätze im schnellen Umschalten von Defensive auf Offensive, konnte in der ersten Hälfte aber dennoch nicht gefährlich vor das Tor von Nadine Angerer kommen. Anders das deutsche Team, das in der 24. Minute mit der auffälligen Grings zu seiner nächsten Möglichkeit kam. Der Schuss der Stürmerin aus halbrechter Position ging knapp am italienischen Tor vorbei. In der 39. Minute konnte die italienische Abwehr den Schuss von Grings klären, nachdem zuvor Picarelli einen Eckball unterlaufen hatte.
Zur Pause wechselte Neid Sonja Fuss für die verletzte Ariane Hingst (Verdacht auf Meniskus-Einriss ) und Simone Laudehr für Bianca Schmidt ein. Am Tenor des Spiels änderte dies allerdings nichts und so kam die deutsche Mannschaft auch in Hälfte zwei blitzschnell aus den Startlöchern. Nach Flanke von Laudehr über links war es erneut Grings, die mit ihrem vierten Turniertreffer auf 2:0 erhöhte (47.).
Panico sorgt für den Anschlusstreffer
Nach dem zweiten deutschen Treffer verlor die Begegnung vorübergehend an Tempo. Die Italienerinnen schienen geschockt, das deutsche Team kontrollierte abwartend. In der 63. Minute kamen die Südeuropäerinnen dann aber zum ersten Mal gefährlich vor das Tor von Angerer - und kamen gleich zum Erfolg. Spielführerin Patrizia Panico sorgte mit einer schönen Einzelleistung für den Anschlusstreffer.
Die Reaktion folgte auf dem Fuße. Deutschland übernahm sofort wieder die Initiative und spielte sich mehrere Möglichkeiten heraus. Innerhalb kürzester Zeit scheiterte Birgit Prinz zwei Mal an Picarelli (67. und 69.). Auch in der 79. Minute war es die italienische Torfrau, die einen sehenswerten Distanzschuss von Grings ins Toraus lenkte. In der Nachspielzeit rettete Nadine Angerer beim Schuss von Panico das verdiente 2:1. Für das DFB-Team war es der vierte Sieg im vierten EM-Spiel.
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