28.10.2009 09:52 Frauen-Nationalmannschaft
Andreas Rettig: "Ein nicht zu bezahlender Imagegewinn"
Bei Andreas Rettig laufen die Fäden zusammen. Als Manager des FC Augsburg muss er den Überblick über alle Dinge behalten, die in seinem Verein passieren. Von daher gehört es auch dazu, dass sich der Funktionär mit Frauenfußball befasst. Aus aktuellem Anlass wegen des Länderspiels gegen die USA, mittelfristig wegen der U 20-WM im kommenden Jahr und der WM 2011 und allgemein wegen des Zukunftspotenzials des Sports. Im Gespräch mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer entpuppt sich Andreas Rettig daher auch als fachkundig in Sachen Frauenfußball.
Frage: Andreas Rettig, was begeistert Sie am Frauenfußball?
Andreas Rettig: Das ist der technisch sehr anspruchsvolle Fußball, den vor allen Dingen das deutsche Nationalteam bietet.
Frage: Welchen Zugang haben Sie zum Frauenfußball?
Rettig: Ich schaue mir Länderspiele an. Für Vereinsfußball bleibt keine Zeit, da die Spiele meistens mit unseren Begegnungen zeitlich kollidieren.
Frage: Sie sind ein viel beschäftigter Manager. Wie informieren Sie sich über den Frauenfußball?
Rettig: Vor allem über die Fußball-Bibel – den Kicker.
Frage: Wann sind Sie das erste Mal auf Frauenfußball aufmerksam geworden?
Rettig: Das war während meiner Zeit als Manager beim SC Freiburg. Die Frauen des Clubs hatten schon damals in der Bundesliga gespielt.
Frage: Gibt es Dinge im Frauenfußball, die Sie positiv überrascht haben?
Rettig: Ja, die gibt es. Vor allem die fortschreitende Professionalisierung und die Zuschauerresonanz auf Nationalmannschaftsebene sind beeindruckend.
Frage: Wie beurteilen Sie die Entwicklung im Frauenfußball?
Rettig: Die Zahlen belegen den Aufwärtstrend und das große Potenzial des Frauenfußballs.
Frage: Welchen Stellenwert genießt denn der Frauenfußball beim FC Augsburg?
Rettig: Der Stellenwert ist noch nicht so groß. Aber man darf nicht vergessen, dass unser Verein 23 Jahre im Amateurfußball zu Hause war und wir zunächst einmal den Schwerpunkt auf die Profi-Mannschaft gelegt haben.
Frage: Ist es Ziel des Klubs, das Frauenfußball-Team in die Bundesliga zu bringen?
Rettig: Realistisch betrachtet ist das derzeit auf Grund der Möglichkeiten nur schwer zu realisieren.
Frage: Wie beurteilen Sie das Engagement anderer Profi-Klubs im Frauenfußball – zum Beispiel das des FC Bayern München, des Hamburger SV, des SC Freiburg oder des VfL Wolfsburg?
Rettig: Das sind alles Erstligisten, bei denen die Strukturen im Frauenfußball nach und nach gewachsen sind.
Frage: Was verspricht sich der FC Augsburg von seinem Engagement im Frauenfußball?
Rettig: Wir geben damit ein Bekenntnis zum Breitensport ab und erhoffen uns auch eine noch größere Anhängerschaft.
Frage: Die Zuschauerresonanz auf das Frauen-Länderspiel gegen die USA war vom Start des Kartenvorverkaufs weg sehr positiv. Wie bewerten Sie das hinsichtlich des WM-Standorts Augsburg?
Rettig: Die Zahlen sind überragend und man sieht, was hier in Augsburg möglich ist. Ich hoffe, dass die Besucher auch zu den Spielen unseres FCA wieder in die Impuls-Arena kommen werden.
Frage: Welche Chancen sehen Sie aus Sicht des Vereins darin, Spielort bei der WM 2011 zu sein?
Rettig: Stadt und Verein rücken damit weltweit in den Fokus der Öffentlichkeit. Das ist ein nicht zu bezahlender Imagegewinn.
Frage: Werden Sie sich das Länderspiel im Stadion anschauen und auch Tickets für die WM 2011 kaufen?
Rettig: Ja, aber nur wenn es noch Sitzplätze gibt. In meinem Alter fällt das Stehen schwer…
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