11.09.2009 10:06 Frauen-EM 2009
Happy-End für die Frauen-Nationalmannschaft und das Organisationskomitees der FIFA Frauen-WM 2011. Nach drei Wochen in Finnland holten die DFB-Frauen durch das 6:2 im Endspiel gegen England zum siebten Mal den EM-Pokal nach Deutschland - und das OK sammelte dabei wichtige Erfahrungen sowohl auf der organisatorischen als auch auf der sportlichen Ebene.
„Drei unserer Experten waren in Finnland und haben sich alles angeschaut und mit vielen Verantwortlichen geredet“, sagte OK-Präsidentin Steffi Jones. „Ihre Erkenntnisse werden in den nächsten Wochen ganz genau analysiert.“
Ulrich Wolter, Gesamtkoordinator im Organisationskomitee (OK) der FIFA Frauen-WM 2011, hatte mit Winfried Nass - verantwortlich für Städte und Stadien - und Heike Ullrich von der Turnierorganisation die Stadien in Helsinki, Tampere, Turku und Lahti im Rahmen einer „Observer-Tour“ besucht.
"Technik und Tempo haben sich enorm weiterentwickelt"
Vom Niveau der EM-Endrunde, die erstmals mit zwölf Teams durchgeführt wurde, waren die OK-Präsidentin sowie DFB-Team-Managerin Doris Fitschen beeindruckt. „Technik und Tempo haben sich enorm weiterentwickelt. Es gab viele enge Spiele und kaum Kantersiege“, sagte Fitschen.
Die 40-Jährige begrüßte die Überlegungen der Europäischen Fußball-Union (UEFA), das EM-Turnier künftig eventuell mit 16 Teams durchzuführen: „Ich bin absolut dafür, dass dies schon in vier Jahren eingeführt wird“, kommentierte sie am Montag am Rande eines Pressegesprächs mit deutschen und internationalen Medienvertretern im Herzen der finnischen Hauptstadt Helsinki. Der Turniermodus mit zwölf Mannschaften sei „nicht optimal“ und „kompliziert für die Organisation“.
Jones, die das EM-Endspiel für das ZDF kommentierte, schloss sich dieser Einschätzung an. „Der Frauen-Fußball habe sich rasant entwickelt, alles ist professioneller geworden. Die Spielerinnen sind athletischer, das Tempo hat weiter zugenommen. Ich könnte jedenfalls nicht mehr mitspielen“, gestand die 111-malige Nationalspielerin, die 2005 beim EM-Turnier in England mithalf, den Titel für die deutsche Mannschaft zu verteidigen.
Gastgeber-Teams als Publikumsmagneten
Für die beiden Expertinnen festigte sich bei der Europameisterschaft in Finnland die Erkenntnis, dass die Mannschaft des Gastgebers eine Funktion als Zugpferd für ein Turnier besitzt. Zu den Partien der finnischen Frauen in Helsinki kamen jeweils rund 16.000 Zuschauer. „Die beste Werbung für die WM ist unser Nationalteam“, erklärte Jones. „Unsere Mannschaft ist das Zugpferd für die Frauen-WM, auch schon in den nächsten zwei Jahren“.
„Wir wollen die Massen mobilisieren, um die Stadien voll zu bekommen“, pflichtete Fitschen ihr bei. Aber das OK und der DFB würden bis 2011 auch speziell die Starspielerinnen der anderen Nationen herausstellen, um damit die hohe Attraktivität des Frauenfußballs hervorzuheben. „Stars ziehen Zuschauer“, resümierte Fitschen. „Bereits am 29. Oktober erwartet uns mit dem Spiel Deutschland gegen die USA in der Augsburger WM-Arena ein absolutes Gipfelreffen der Frauenfußball-Stars“, ergänzte die OK-Präsidentin.
2011: Eine WM mit vollen Stadien?
„Wir wollen eine WM mit vollen Stadien. Unser Ziel ist es, dass auch die Spiele ohne die deutsche Mannschaft ausverkauft sind“, so Jones. Auch aus diesem Grund wies die OK-Präsidentin besonders auf den 29. Oktober, den Start des Kartenvorverkaufs für die FIFA WM 2011, hin. Ab diesem Termin können die Städte-Serien für die sechste FIFA Frauen-Weltmeisterschaft im Internet bestellt werden.
Jones bezeichnete die so genannte „Venue-Specific-Tickets“ als sehr attraktive Möglichkeit, die WM live zu erleben. Fans aus der Region könnten sich so Karten für alle Spiele an ihrem WM-Spielort sichern. Dabei ist gewährleistet, dass in allen Städten Topteams antreten. „Wir hoffen, dass die Städte den Ehrgeiz entwickeln, ihre Stadien voll zu bekommen“, sagte Fitschen.
Juniorinnen-WM 2010 als Stimmungsmacher
Wenn die Qualifikation abgeschlossen ist und im Dezember 2010 die Auslosung stattgefunden hat, soll die Bewerbung der FIFA WM 2011 außerhalb Deutschlands noch intensiviert werden. Dass besonders die Fans aus aller Welt zu einer FIFA Frauen-WM gehören, betonte Fitschen: „Wir rechnen damit, dass das Gros der Fans aus Deutschland kommen wird. Das besondere Flair bei einer WM machen aber die ausländischen Gäste aus. Die WM soll ein multikulturelles Fest sein.“
Als einen idealen „Stimmungsmacher“ für die Frauen-WM 2011 bezeichnete die OK-Präsidentin die WM der U 20-Frauen 2010, die vom 13. Juli bis zum 1. August 2010 in Augsburg, Bielefeld, Bochum und Dresden stattfindet: „Wir werden unser Bestes geben, dass die WM 2010 ein Erfolg wird. Wir wollen die Vorfreude schüren. Einige der Spielerinnen, die dort mitspielen, werden auch bei der WM 2011 in den A-Nationalmannschaften spielen.“
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