10.09.2009 19:47 Frauen-EM 2009
Die Frauen-Nationalmannschaft hat in Finnland Fußball-Geschichte geschrieben. Durch ein furioses 6:2 (2:1) im Finale gegen England holte die Auswahl von DFB-Trainerin Silvia Neid zum fünften Mal in Folge den EM-Titel nach Deutschland. Birgit Prinz und Inka Grings (je zwei) sowie Melanie Behringer und Kim Kulig sicherten mit ihren Toren den insgesamt siebten EM-Triumph.
Seit 26 EM-Spielen ungeschlagen
"Ich bin sehr zufrieden und überglücklich", meinte Neid nach dem Schlusspfiff: "Ich hatte zwar erwartet, dass es hin und hergeht. Ich hatte aber nicht damit gerechnet, dass so viele Tore fallen werden." Die DFB-Trainerin hatte auch allen Grund, glücklich zu sein: Die deutschen Frauen sind seit nunmehr 26 EM-Spielen ungeschlagen und gingen bei allen sieben Endspielteilnahmen als Sieger vom Platz.
Vor 15.877 Zuschauern im Olympiastadion von Helsinki, darunter neben DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger auch Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler und Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble, veränderte Neid ihre Startformation im Vergleich zum Halbfinale nur geringfügig: Linda Bresonik rückte für Bianca Schmidt auf die Position der rechten Außenverteidigerin, im Mittelfeld kam Simone Laudehr von Beginn an zum Einsatz.
Zwei schnelle Tore durch Prinz und Behringer
Den besseren Start erwischte die deutsche Mannschaft: Schon in der vierten Minute drang Rekordnationalspielerin Prinz in den englischen Strafraum ein, geriet wenige Meter vor Torfrau Rachel Brown aber ins Straucheln. Auf der Gegenseite verfehlte Fara Williams bei einem Freistoß aus 25 Metern das deutsche Tor denkbar knapp (9.).
In der 20. Minute war es dann soweit: Mit ihrem ersten Turniertreffer brachte Prinz die deutsche Mannschaft in Führung. Nach Vorarbeit von Grings war die 31-Jährige mit einem Flachschuss aus zwölf Metern ins rechte Eck erfolgreich. Nur zwei Minuten später erhöhte Melanie Behringer mit einem Distanzschuss aus gut 35 Metern in den Winkel sogar auf 2:0 (22.).
Die Freude über den Doppelpack währte jedoch nur weitere zwei Minuten: Bei einem Angriff über die linke Seite war die deutsche Abwehr nicht auf dem Posten, Karen Carney brauchte den Ball am Fünf-Meter-Raum nur noch über die Linie zu drücken (24.). Glück hatte die deutsche Mannschaft in der 36. Minute, als Behringer einen Kopfball von Jill Scott auf der Linie klärte.
Kulig trifft kurz nach der Pause
Auch in der zweiten Halbzeit behielten beide Teams das hohe Tempo bei. In der 50. Minute stellte zunächst Kim Kulig den alten Abstand wieder her: Erst traf Laudehr den Pfosten, der Abwehrversuch von Casey Stoney landete vor den Füßen von Kulig, die den Ball unhaltbar ins linke obere Eck beförderte. Doch wieder bewiesen die Engländerinnen Moral. Nach einer schönen Einzelleistung verkürzte Kelly Smith auf 2:3 (55.).
Anschließend begann die vielleicht stärkste Phase der deutschen Auswahl. Verdienter Lohn war das 4:2: Torschützenkönigin Grings köpfte nach Flanke von Kerstin Garefrekes den Ball unter die Latte (62.). Elf Minuten später legte Grings mit einem Linksschuss sogar das 5:2 nach (73.) Für die Duisburgerin waren es die Treffer fünf und sechs in Finnland und die Tore 49 und 50 im Trikot der Nationalmannschaft.
Der Schlusspunkt war der Spielerin vorbehalten, die auch den Torreigen eröffnet hatte: Birgit Prinz erhöhte mit ihrem 125. Tor im 198. Länderspiel auf 6:2 (76.). Damit war den deutschen Frauen der siebte EM-Titel nicht mehr zu nehmen.
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