30.09.2008 15:53 Frauen-WM 2011 DFB.DE SPEZIAL
FIFA Frauen-WM 2011 wird in neun Städten ausgetragen
In neun Städten, verteilt über ganz Deutschland, werden die 32 Spiele der FIFA Frauen-WM 2011 stattfinden. Die erste Frauenfußball-Weltmeisterschaft in Deutschland wird am 26. Juni 2011 in Berlin gestartet.
Im Olympiastadion finden ausschließlich die Eröffnungsfeier sowie das Eröffnungsspiel unter Beteiligung der deutschen Mannschaft statt. Danach wird das Turnier in Augsburg, Bochum, Dresden, Frankfurt, Leverkusen, Mönchengladbach, Sinsheim und Wolfsburg fortgesetzt. Das Endspiel wird am 17. Juli in Frankfurt angepfiffen. Der Spielplan, der bis Ende des Jahres durch die FIFA festgelegt werden wird, sieht pro Spielort voraussichtlich maximal vier Begegnungen vor.
Die Entscheidung des DFB-Präsidiums wurde am Dienstag, 30. September 2008, exakt 1000 Tage vor dem Eröffnungsspiel, im Berliner Bundeskanzleramt im Beisein von Dr. Angela Merkel als Hausherrin und Steffi Jones, der Präsidentin des Organisationskomitees, sowie des DFB-Präsidiums unter Führung von Dr. Theo Zwanziger bekannt gegeben.
Dr. Theo Zwanziger: "Deutschland ist ein Frauenfußball-Land"
„Deutschland ist ein Frauenfußball-Land, das dokumentierte sich auch durch die inhaltlich hervorragenden Bewerbungen, aus denen wir neun WM-Städte ausgewählt haben. Die Fans in Deutschland können sich auf ein fröhliches und hochklassiges Weltfestival des Fußballs freuen. Die Frauen-WM 2011 soll, wie schon das Sommermärchen 2006, das Bild und Ansehen unseres Landes weiter verbessern“, sagte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger.
In den Beschluss, den das DFB-Präsidium im Rahmen seiner Sondersitzung am Dienstag Vormittag fasste, mussten bei den insgesamt qualitativ hochwertigen Bewerbungen auch regionale Aspekte als ergänzende Entscheidungskriterien einfließen. So waren die Bewerbungen aus Augsburg und Sinsheim, den einzigen Kandidaten aus Bayern und Baden-Württemberg, wo fast 40 Prozent aller DFB-Mitglieder registriert sind, unumstritten. Keine Diskussionen gab es ebenfalls über Wolfsburg, der einzigen Bewerberstadt aus dem Norddeutschen Fußball-Verband, die zugleich die Landesverbände Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein repräsentiert. Eine Sonderrolle nehmen Berlin als Ausrichter des Eröffnungsspiels sowie Frankfurt und Mönchengladbach ein, die wegen der Größe ihrer Stadien für besonders zugkräftige Spiele in Frage kommen – dies auch mit Blick auf die Einnahmen aus dem Verkauf der Eintrittskarten zur Abdeckung des 51 Millionen Euro betragenden Budgets.
Dresden als WM-Spielort im Bereich des NOFV ausgewählt
Da der Nordostdeutsche Fußball-Verband mit Dresden und Magdeburg zwei Bewerber benannt hatte, musste hier ebenso wie bei den vier Kandidaten des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik-Verbandes jeweils ein Kandidat unberücksichtigt bleiben. Der Blick auf die Landkarte verdeutlicht die Vorteile des Standortes Dresden, der mit seinem großen Umland ein weiteres Einzugsgebiet verspricht und so gegenüber dem nur 80 Kilometer von Wolfsburg entfernten Magdeburg favorisiert werden musste.
Im Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik-Verband war die Situation besonders schwierig. Dort sollte das Ruhrgebiet als klassische Fußball-Hochburg mit Bochum nicht unberücksichtigt bleiben. Zugleich sollten sich aber alle drei Landesverbände – Westfalen (Bochum und Bielefeld), Mittelrhein (Leverkusen) und Niederrhein (Mönchengladbach) - als sehr mädchen- und frauenfußballorientierte Regionen unter den WM-Spielorten wiederfinden. Nach Abwägung der wesentlichen Argumente ergaben sich Vorteile für Leverkusen gegenüber Bielefeld.
FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, ebenfalls Ehrengast im Bundeskanzleramt, sagte: „Die Bekanntgabe der Spielorte ist ein Meilenstein auf dem Weg zur FIFA Frauen-WM 2011. Die Städte sind ein wichtiger Bestandteil der FIFA-Veranstaltung, die einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg der WM leisten. Ich freue mich auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den WM-Spielorten.“
Das Budget für die FIFA Frauen-WM 2006 wird 51 Millionen Euro betragen. Diesen Etat verabschiedete das DFB-Präsidium am Montag in Berlin, er ist auch bereits mit der FIFA abgestimmt. Erwirtschaftet wird diese Summe lediglich aus zwei Einnahmequellen – den Eintrittsgeldern und durch die Lizenzsummen der Nationalen Förderer. Direkt abhängig von der Höhe des Etats war schließlich auch die Entscheidung des DFB-Führungsgremiums über die Anzahl der WM-Spielorte.
„Am Ende lagen uns elf ausgezeichnete Bewerbungen vor. Leider mussten wir eine Auswahl treffen. Eine Berücksichtigung aller Bewerber hätte das Budget gesprengt. Je mehr Stadien, desto teurer wird die gesamte Veranstaltung. Und im Gegensatz zu fast allen internationalen Großveranstaltungen beanspruchen wir für unseren OK-Etat keine öffentlichen Gelder“, sagte Wolfgang Niersbach, der Generalsekretär des Deutschen Fußball-Bundes.
Imponierendes Engagement aller elf Bewerberstädte
„Es ist imponierend, mit wie viel Engagement und Herzblut alle elf Bewerbungen ausgearbeitet wurden. Magdeburg und Bielefeld bleiben weiterhin Partner des DFB und erhalten von uns heute schon die Zusage, dass in naher Zukunft in beiden Städten Länderspiele unserer Frauen-Nationalmannschaft auf dem Weg zur WM 2011 stattfinden werden“, erklärte Dr. Theo Zwanziger. Magdeburg, wo am 29. Juli 2007 ein Frauen-Länderspiel gegen Dänemark stattfand, steht beim DFB ohnehin schon als Veranstaltungsort in nächster Zukunft fest in der Planung. So werden dort unter anderem im Mai 2009 das Finale um die U 17-Europameisterschaft und in wenigen Tagen, am 10. Oktober 2008, das entscheidende Playoff-Spiel in der EM-Qualifikation der U 21 gegen Frankreich ausgetragen. Und ab 2009 ist Magdburg auch Schauplatz für den DFB-Hallenpokal der Frauen.
Addiert haben die neun WM-Stadien eine Kapazität von rund 330.000 Sitzplätzen, das Fassungsvermögen erstreckt sich von 23.000 Zuschauern in Bochum bis zu knapp 75.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion, der Ausrichtungsstätte des Finales zwischen Italien und Frankreich bei der WM 2006.
Am 26. Juni 2011 soll dort die 6. Frauenfußball-WM gestartet werden und in einem bis auf den letzten Platz gefüllten Olympiastadion die Initialzündung für ein großartiges und stimmungsvolles WM-Turnier erfolgen. Insgesamt werden rund eine Million Eintrittskarten zur Verfügung stehen.
„Ein ausverkauftes Olympiastadion mit 75.000 Zuschauern wäre im Frauenfußball Europarekord. Diesen peilen wir klar an“, sagt DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Den Zuschauer-Weltrekord hält das Finale der Frauen-WM 1999 zwischen den USA und China, welches am 10. Juli 1999 im Rose Bowl-Stadium von Los Angeles vor 90.000 Zuschauern ausgetragen wurde.
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