Montag, 3. Januar 2011

Christine Sinclair führt Kanada gegen DFB-Frauen an

08.09.2010 11:25 Frauen-Nationalmannschaft

Erfahren und torgefährlich: Stürmerin Christine Sinclair  © Bongarts/GettyImages
Erfahren und torgefährlich: Stürmerin Christine Sinclair

Rekordnationalspielerin Christine Sinclair führt den Kader der kanadischen Frauen-Nationalmannschaft für das Länderspiel gegen die DFB-Auswahl am Mittwoch, 15. September (ab 18 Uhr, live in der ARD) an.

Die Spielführerin und Torjägerin steht an der Spitze des 27-köpfigen erweiterten Aufgebots, das Trainerin Carolina Morace zunächst für ein Trainingslager in Italien nominiert hat. Sinclair hat in 138 Länderspielen 101 Tore geschossen.

Gute Mischung aus Jugend und Erfahrung

Der Kader ist eine Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen. Wobei die Stützen des Teams fast ausschließlich im Ausland tätig sind. In der US-amerikanischen Profiliga WPS sind Torfrau Karina Leblanc (76 Länderspiel/Philadelphia Independence), Verteidigerin Candace Chapman (70/FC Gold Pride) und Christine Sinclair (138/FC Gold Pride) aktiv.

In Norwegen stehen derzeit die Abwehrspielerin Rhian Wilkinson (78) und Mittelfeldspielerin Diana Matheson (99) bei Lilleström SK unter Vertrag. Defensivspielerin Brittany Timko (94) spielte zuletzt bei der SG Essen-Schönebeck in der Bundesliga, ist derzeit jedoch vereinslos. Nur Angreiferin Kara Lang (88/Vancouver Whitecaps) ist von den Stammspielerinnen im Moment in der Heimat aktiv.

Der erweiterte Kader der kanadischen Frauen-Nationalmannschaft

Tor: Justine Bernier (University of Alabama), Gurveen Clair (Washington State University), Stephanie Labbe (Pitea IF), Karina Leblanc (Philadelphia Independence)

Abwehr: Candace Chapman (FC Gold Pride), Robyn Gayle (vereinslos), Bahar Sansar (University of South Florida), Emily Zurrer (Vancouver Whitecaps FC), Chelsea Stewart (Vancouver Whitecaps FC), Brittany Timko (vereinslos), Rhian Wilkinson (Lilleström SK Kvinner), Melanie Booth (Vancouver Whitecaps FC), Marie-Eve Nault (Ottawa Fury)

Mittelfeld: Brooke McCalla (vereinslos), Carmelina Moscato (vereinslos), Kaylyn Kyle (Vancouver Whitecaps FC), Alyssa Lagonia (vereinslos), Diana Matheson (Lilleström SK Kvinner), Kelly Parker (Buffalo Flash), Desiree Scott (Vancouver Whitecaps FC)

Angriff: Josee Belanger (Amiral de Québec), Kendra Flock (vereinslos), Christina Julien (Ottawa Fury), Kara Lang (Vancouver Whitecaps FC), Caley Miskimmin (vereinslos), Christine Sinclair (FC Gold Pride), Melissa Tancredi (vereinslos)

Interview mit Carolina Morace

07.09.2010 11:40 Frauen-Nationalmannschaft

Carolina Morace: "Wichtige Erfahrungen sammeln"

Will "viel lernen": Kanadas Trainerin Carolina Morace  © Bongarts/GettyImages
Will "viel lernen": Kanadas Trainerin Carolina Morace

Eine Italienerin soll Kanada zur Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2011 nach Deutschland bringen. Carolina Morace trainiert seit Anfang 2009 die Auswahl der Nordamerikanerinnen. Im Moment befindet sie sich mit ihrem Team in der direkten Vorbereitung auf das Qualifikations-Turnier der CONCACAF vom 28. Oktober bis 8. November in Mexiko.

Das Länderspiel gegen die DFB-Auswahl am 15. September in Dresden (live in der ARD) ist ein Härtetest auf dem Weg dahin. Die Wertschätzung für die deutsche Mannschaft beruht bei ihr jedoch nicht nur auf den Erfolgen der jüngsten Vergangenheit, sondern ist auch auf persönliche Erlebnisse in ihrer aktiven Zeit als italienische Nationalspielerin zurückzuführen.

DFB.de: Frau Morace, reisen Sie gerne nach Deutschland?

Carolina Morace: Ich bin bisher nur zu Länderspielen oder Turnieren nach Deutschland gekommen. Und hier spielt eine der besten Mannschaften der Welt. Daher ist das Länderspiel am 15. September in Dresden ein guter Test für meine Spielerinnen, um zu verstehen, was auf diesem Niveau geleistet wird. Darüber hinaus hoffe ich, dass wir einen intensiven Austausch mit dem Deutschen Fußball-Bund etablieren, so dass wir auch in Zukunft einige Spiele gegen deren Mannschaften austragen können.

DFB.de: An was erinnern Sie sich im Zusammenhang mit Ihren Reisen nach Deutschland?

Carolina Morace: Zu meiner Zeit als Spielerin der italienischen Nationalmannschaft waren die Vergleiche mit dem deutschen Team stets von gegenseitigem Respekt geprägt. Und wir hatten uns untereinander sehr gut verstanden. Außerdem hatte der DFB bei jedem Spiel oder Turnier, das ich hier gespielt habe, exzellente Arbeit geleistet, was die Organisation und Promotion der Veranstaltung anging. Der DFB ist, was die Vorbereitung solcher Events angeht, einer der besten, wenn nicht gar der beste Fußball-Verband der Welt.

DFB.de: Als Spielerin standen sie der deutschen Mannschaft relativ häufig gegenüber. Warum ist es so schwer, sie zu schlagen?

Carolina Morace: Ich habe meine Nationalmannschaftskarriere mit einem Spiel gegen Deutschland beendet. Es war das EM-Finale 1997 in Oslo – wir verloren mit 0:2. Ein Hauptunterschied zwischen unseren beiden Nationen besteht darin, dass die Zahl der Fußballerinnen in Italien im Vergleich zu Deutschland eher gering ist. Auch was das Potenzial in Bezug auf die Größe der Einwohnerzahl angeht, ist Deutschland im Vorteil. Außerdem fördert der DFB wie kaum ein anderer Verband den Frauenfußball. Der Frauenfußball in Deutschland erfährt hier eine sehr große Unterstützung, er ist einfach ganz stark.

DFB.de: Können Sie Rückschlüsse aus den Leistungen der deutschen Mannschaften zu Ihrer Zeit auf die von heute ziehen? Gibt es eine bestimmte deutsche Frauenfußball-Mentalität?

Carolina Morace: Ich bin der Meinung, dass das Spielniveau der deutschen Nationalmannschaften schon immer sehr hoch war. Und wenn eine Nation eine Siegermentalität entwickelt und es auch versteht, dauerhaft positive Ergebnisse zu erzielen, dann ist es nur konsequent, dass sich Erfolge wie bei der WM oder EM einstellen. Ich denke, ein Erfolgsgeheimnis der Deutschen ist, dass sie sehr motiviert sind sich zu verbessern und gute Leistungen zeigen zu wollen.

DFB.de: Deutschland ist amtierender Welt- und Europameister. Was erwarten Sie von Ihrem Team im Spiel in Dresden?

Carolina Morace: Das deutsche Team ist sehr gut organisiert. Sowohl bei eigenem Ballbesitz als auch bei gegnerischem Ballbesitz. Wenn wir uns entwickeln wollen, müssen wir einfach die besten Mannschaften der Welt spielen. Das sind ganz wichtige Erfahrungen, die wir in solchen Spielen sammeln können.

DFB.de: Werden Sie das Spiel nutzen, um mit Blick auf die WM-Qualifikation der CONCACAF vom 28. Oktober bis 8. November in Mexiko etwas auszuprobieren oder liegt Ihr Fokus darauf, die Startformation für das Turnier zu finden?

Carolina Morace: Bis zur Qualifikation sind es noch eineinhalb Monate. Mit so viel Vorlauf werde ich mich noch nicht auf eine Startformation festlegen. Wir arbeiten im Moment sehr intensiv, weil ich davon ausgehe, dass uns die Qualifikation alles abverlangen wird. Im Spiel in Dresden möchte ich von meinen Spielerinnen die Laufwege, die Standardsituationen und das taktische Verhalten sehen, das wir einstudiert haben.

DFB.de: Wird es weitere Länderspiele vor dem Qualifikationsturnier geben?

Carolina Morace: Ja, am 30. September treffen wir in Toronto auf China.

DFB.de: Wie wichtig ist es für den kanadischen Frauenfußball, dass sich die Nationalmannschaft für die kommende WM qualifiziert?

Carolina Morace: Wenn eine Nationalmannschaft erfolgreich ist, erfährt der Sport in seinem Land eine größere Unterstützung. Speziell in Kanada wäre ein solcher Erfolg wichtig, um eine starke Liga zu etablieren. Ich erachte das als extrem wichtig, gerade für die Entwicklung der eigenen Talente.

DFB.de: Können Sie Ihre Mannschaft kurz vorstellen? Wer sind die Schlüsselspielerinnen?

Carolina Morace: Unsere Spielführerin, Christine Sinclair, gehört zu den besten Spielerinnen der Welt. Zudem hat Kanada eine Tradition, was die Qualität der Torhüterinnen angeht.

Morace: Viel Respekt vor Deutschland  © Bongarts/GettyImages
Morace: Viel Respekt vor Deutschland

Frage: Beschreiben Sie den Spielstil Ihrer Mannschaft.

Carolina Morace: Wir haben eine gute Mischung aus athletischen und technisch beschlagenen Spielerinnen. Wir versuchen, den Ball am Boden zu halten.

DFB.de: Wenn Sie die Chance hätten, eine deutsche Spielerin für Ihr Team zu nominieren: Wen würden Sie wählen?

Carolina Morace: Ich respektiere die Spielerinnen, die mir zur Verfügung stehen.

DFB.de: Was für ein Spiel erwarten Sie in Dresden?

Carolina Morace: Ich glaube, wir werden ein Spiel zweier Mannschaften sehen, die guten Fußball bieten wollen. Die deutsche Mannschaft gibt den Ball nie leichtfertig her. Sie ist stark, wenn sie in Ballbesitz ist. Das wollen wir ihr gleich tun. Beide Teams werden leidenschaftlich spielen, um sich bestmöglich auf die Qualifikation beziehungsweise die WM vorzubereiten.

DFB.de: Werden die deutschen Fans Kanada im kommenden Jahr wiedersehen?

Carolina Morace: Ich hoffe es. Ich würde es mir auch vor dem Hintergrund wünschen, dass eine erneute Begegnung hilft, den Austausch zwischen den beiden Verbänden zu vertiefen. Persönlich würde ich mich freuen, weil mich mit Silvia Neid eine lange Zeit des respektvollen Miteinanders verbindet.

U 20-Weltmeisterinnen werden in Dresden geehrt

06.09.2010 12:15 Frauen-Nationalmannschaft

Nächste Auszeichnung: die U 20  © Bongarts/GettyImages
Nächste Auszeichnung: die U 20

Was dem Publikum in Dresden während der U 20-WM aufgrund der Konstellation des Spielplans verwehrt blieb, wird jetzt nachgeholt: Am 15. September präsentiert sich die U 20-Frauen-Nationalmannschaft, die bei der WM im eigenen Land vor wenigen Wochen den Titel gewann, den Fans im Rudolf-Harbig-Stadion.

Die Weltmeisterinnen werden in der Halbzeitpause des Frauen-Länderspiels zwischen der DFB-Auswahl und Kanada, das um 18 Uhr beginnt, für ihre tolle Leistung geehrt.

Ein Dankeschön an die Fans in Dresden

Die Aktion ist auch als Dankeschön an das Dresdner Publikum gedacht, die mit großer Begeisterung zum Gesamterfolg der U 20-WM beitrugen. U 20-Weltmeisterin Dzsenifer Marozsan äußert: "Da wir während der WM leider nicht in Dresden spielen konnten, freue ich mich umso mehr, dass wir uns jetzt dem Publikum präsentieren können. Die Dresdnerinnen und Dresdner haben sich als tolle Gastgeber gezeigt und alle Mannschaften leidenschaftlich unterstützt. Das hat uns sehr beeindruckt."

Die Tickets für das Frauen-Länderspiel kosten zwischen fünf Euro (Stehplatz Gruppenkarte) und 35 Euro (Sitzplatz Kategorie 1). Eintrittskarten können online erworben werden, zudem über die DFB-Tickethotline (Telefon: 01805-110201, 0,14 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min), den Dynamo-Fanshop, den Sächsischen Fußballverband, alle SZ-Vorverkaufsstellen und viele CTS-Vorverkaufsstellen.

DFB-Frauen zu Gast auf der IFA in Berlin

06.09.2010 08:15 Frauen-Nationalmannschaft

Heute auf der IFA in Berlin: Potsdams Fatmire Bajramaj  © Bongarts/GettyImages
Heute auf der IFA in Berlin: Potsdams Fatmire Bajramaj

Mehrere Spielerinnen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft sind am heutigen Montag und am Dienstag auf der 50. Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin zu Gast. An beiden Tagen treten die Welt- und Europameisterinnen am Stand der ARD in Halle 2.2 auf.

Der Sender präsentiert auf der Messe unter anderem sein Programm für das kommende Jahr, in dem Frauenfußball ein Schwerpunkt sein wird. Die ARD und das ZDF haben die Übertragungsrechte für die Frauen-WM 2011 erworben.

Talk am Montag und Dienstag

Heute werden die Potsdamer Nationalspielerinnen Babett Peter, Anja Mittag, Lira Bajramaj, Bianca Schmidt und Jennifer Zietz am ARD-Stand erwartet. Von 12.30 Uhr bis 13.45 Uhr werden sie bei einem Talk auf der Bühne Rede und Antwort und für Autogrammwünsche zur Verfügung stehen.

Am Dienstag sind dann die Wolfsburger Nationalspielerinnen Martina Müller und Navina Omilade sowie Doris Fitschen, die Managerin der DFB-Auswahl, an der Reihe. Sie bestreiten das Programm am ARD-Stand von 12.45 Uhr bis 13.45 Uhr.

Kanada kommt, um zurückzukehren

03.09.2010 13:00 Frauen-Nationalmannschaft

Kanadas Star: Christine Sinclair (r.)  © Bongarts/gettyImages
Kanadas Star: Christine Sinclair (r.)

Erst ein wenig WM-Atmosphäre schnuppern, dann das Ticket für 2011 lösen. So könnte der Plan der kanadischen Frauen-Nationalmannschaft für die kommenden Wochen heißen.

Denn das Team der italienischen Trainerin Carolina Morace kommt am 15. September (ab 18 Uhr, live in der ARD) zum Länderspiel gegen die DFB-Auswahl ins Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden. Die Partie ist für die Nordamerikanerinnen ein Härtetest im Hinblick auf die WM-Qualifikation.

Die CONCACAF, der Dachverband der nord- und mittelamerikanischen Nationen, vergibt beim Turnier vom 28. Oktober bis 8. November in Mexiko seine WM-Startplätze.

"Mit Ambitionen in die Qualifikation"

Keine leichte Aufgabe wartet da in Cancun und Playa del Carmen auf die Kanadierinnen. In einem Feld von acht teilnehmenden Mannschaften müssen sie unter die beiden besten Teams kommen, um sich sicher für die WM 2011 zu qualifizieren. Gleichwohl hat die drittplatzierte Mannschaft noch die Möglichkeit, das Ticket für Deutschland über ein Play-off-Spiel gegen einen Vertreter der UEFA zu erhalten.

Ulrike Ballweg traut den Kanadierinnen die Qualifikation für die WM 2011 zu. „Ich denke, sie wollen gut vorbereitet in das Turnier gehen“, sagt die DFB-Trainerin und Assistentin von Chefcoach Silvia Neid. So versteht sie zumindest deren Ansatz, sich in der Vorbereitung mit dem amtierenden Welt- und Europameister zu messen. Aber als Dauergast bei WM-Endrunden sind Ansprüche nachvollziehbar.

„Sicherlich gehen die Kanadierinnen mit Ambitionen in die Qualifikation. Und ich denke auch, dass die Chancen nicht schlecht stehen, sie im kommenden Jahr bei der WM wiederzusehen“, so Ulrike Ballweg.

Handschrift von Morace erkennbar

Die DFB-Trainerin zeigt sich durchaus beeindruckt von den jüngsten Leistungen der Nordamerikanerinnen. Darunter ein 1:0 gegen England, das von den deutschen Frauen sehr geschätzt wird, nicht nur auf Grund deren Teilnahme am Endspiel der EURO 2009.

Bei Kandas Prestigesieg ließ nicht nur das Ergebnis aufhorchen, sondern auch die Art und Weise wie er zustande kam. Denn nach Meinung von Ulrike Ballweg kann bei den Kanadierinnen bereits die Handschrift von Trainerin Carolina Morace gelesen werden. Zu ihrer aktiven Zeit zählte die Italienerin zu den weltbesten Offensivspielerinnen.

Damals eine technisch versierte Angreiferin, versucht sie heute als Trainerin, ihrem Team mehr und mehr Spielkultur zu vermitteln. „Das sieht man vor allen Dingen im Spielaufbau der Kanadierinnen. Früher hatten sie einen norwegischen Coach, und der hat viel mit langen Bällen operieren lassen. Jetzt erkennt man andere Ansätze“, sagt die DFB-Trainerin.

Kanada: Jubeln auch gegen DFB-Auswahl in Dresden?  © Bongarts/gettyImages
Kanada: Jubeln auch gegen DFB-Auswahl in Dresden?

Kanada in Lauerstellung

Dessen ungeachtet, bleibt die USA jedoch erster Anwärter auf den Turniersieg in Mexiko. Der Weltrangliste-Erste dominierte auch die Qualifikationsturniere in der Vergangenheit. Nur einmal konnte er die Ausscheidung nicht für sich entscheiden, nämlich 1998, weil er als Gastgeber der WM automatisch einen Startplatz erhielt. Damals nutzte Kanada die Gunst der Stunde und belegte Platz eins. Ansonsten haben die Ahornblätter aber Rang zwei abonniert.

Das entspräche auch jetzt wieder dem Kräfteverhältnis. In der FIFA-Weltrangliste liegt Kanada als zweitbestes Team der CONCACAF derzeit auf Platz 13. Allerdings spekulieren die Kanadierinnen mit einer besseren Platzierung, wenn die FIFA-Weltrangliste am 19. November aktualisiert wird. Denn sie trennen lediglich sieben Punkte von Dänemark auf Platz zehn.

Eine Verbesserung im Klassement wäre auch ein sicheres Indiz dafür, dass sich das Team um Starspielerin Christine Sinclair für die WM qualifiziert hätte. Und auch eine gute Empfehlung für die Endrunden-Auslosung am 29. November in Frankfurt.

Josephine Henning: Zweite Chance für ersten Einsatz

02.09.2010 11:00 Frauen-Nationalmannschaft

Erfahrung: Henning (l.) spielte schon in mehreren U-Teams für Deutschland  © Bongarts/GettyImages
Erfahrung: Henning (l.) spielte schon in mehreren U-Teams für Deutschland

Am 15. September (ab 18 Uhr, live in der ARD) erhält Josephine Henning ihre zweite Chance. DFB-Trainerin Silvia Neid nominierte die Verteidigerin vom 1. FFC Turbine Potsdam für das Länderspiel gegen Kanada in Dresden.

Und die 20-Jährige ist überglücklich: „Ich habe natürlich gehofft, dass ich noch mal eine Chance bekomme. Und jetzt will ich alles tun, um mich im Training anzubieten. Für mich ist es jetzt erst mal toll, dabei zu sein. Daran, dass ich vielleicht einen Einsatz bekomme, denke ich überhaupt nicht.“

Debüt wegen Aschewolke verschoben

Einen Gänsehautmoment hatte sie schon: erste Nominierung ins Aufgebot der Frauen-Nationalmannschaft im April 2010. Die Defensivspezialistin wurde von DFB-Trainerin Silvia Neid ins Aufgebot für das Länderspiel in Dresden gegen Schweden berufen. Und wie es sich gehört, begrüßte Silvia Neid den Neuling persönlich beim ersten gemeinsamen Mittagessen - begleitet von einem warmen Willkommensgruß von Birgit Prinz, Inka Grings und Co.

Weitere besondere Momente blieben ihr aber verwehrt. Aus bekannten Gründen. Ein isländischer Vulkan und seine Aschewolke vereitelten ihr Debüt. Aufgrund der weltweiten Reiseprobleme musste die geplante Partie schließlich abgesagt werden.

„Im ersten Moment war ich schon sehr enttäuscht“, erinnert sich Josephine Henning, die dann jedoch schnell wieder Mut fasste: „Ich dachte mir: Jetzt hast du mal reingeschnuppert und weißt, woran du arbeiten musst. Ist vielleicht auch nicht so schlecht.“

Von der Talentschmiede aus Saarbrücken nach Potsdam

Auch wenn die Zeit mit der Nationalmannschaft beim ersten Mal recht kurz war. Sie hat gereicht, um Josephine Henning ein gutes Gefühl zu geben: „Ich weiß jetzt, was auf mich zukommt. Da ist die Aufregung nicht ganz so groß. Man kann mit dieser Situation besser umgehen.“

Die neuerliche Berufung in das Team von DFB-Trainerin Silvia Neid ist die Konsequenz einer positiven Entwicklung, die mit dem Wechsel zum Deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam zur Saison 2009/2010 einen weiteren Schub erhielt.

Die Bronzemedaillengewinnerin der U 20-WM 2008, die in Mainz geboren wurde und in Trier aufwuchs, kam als 16-Jährige ins Fußball-Internat nach Saarbrücken. Für den dortigen FCS spielte sie vier Jahre lang, ehe sie nach Potsdam wechselte.

Zum zweiten Mal berufen ins A-Team: Josephine Henning  © Bongarts/GettyImages
Zum zweiten Mal berufen ins A-Team: Josephine Henning

Stark im Defensivverbund

Dort ist sie in der Abwehrkette hinten links eine feste Größe, zusammen mit Babett Peter und Bianca Schmidt bildet sie einen starken Defensivverbund. Josephine Henning gilt als zweikampfstark, kompromisslos, athletisch und schnell.

Und als eine, die nie aufgibt. „Ich bin eine Kämpferin“, sagt sie und weiß doch genau, wo sie noch zulegen muss. Die Worte von Silvia Neid, die ihr empfahl, vor allem an ihrem Offensivspiel zu arbeiten, hat sie sich zu Herzen genommen. „Ich will zeigen, dass ich mich weiterentwickelt habe“, sagt sie.

Schließlich sollen dieses Mal noch mehr Gänsehautmomente hinzu kommen. Einer wäre beispielsweise, im Rudolf-Harbig-Stadion das erste Spiel für die Frauen-Nationalmannschaft bestreiten zu dürfen. Dazu Henning: „Das wäre richtig cool, denn das ist ja das, was wir alle wollen: oben ankommen in der A-Nationalmannschaft. Mehr geht einfach nicht.“

DFB-Frauen: Familien-Fanfest beim Kanada-Spiel

02.09.2010 10:00 Frauen-Nationalmannschaft

Fanfreundlich: Minnert (l.) und Carlson  © Bongarts/GettyImages
Fanfreundlich: Minnert (l.) und Carlson

Starker Auftakt vor dem Anpfiff: Beim Frauen-Länderspiel gegen Kanada in Dresden am Mittwoch, 15. September (ab 18 Uhr), beginnt die Unterhaltung für die Zuschauer schon zwei Stunden vor dem Aufeinandertreffen der deutschen Mannschaft mit Kanada.

Im Rahmen eines großen Familien-Fanfests haben der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und seine Partner ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, bei dem Groß und Klein rund um das Rudolf-Harbig-Stadion am Spieltag ab 16 Uhr auf ihre Kosten kommen.

Spiel, Spaß und Spannung garantiert

Spiel, Spaß und Spannung sind garantiert. Ob nun beim Torwandschießen der Commerzbank, am Stand des Fan Club Nationalmannschaft oder beim Duell mit dem "Robo-Keeper" der Deutschen Post. Fans können sich zudem in einer Bluebox mit der WM-Trophäe fotografieren lassen, die die DFB-Auswahl schon zweimal gewinnen konnte.

Außerdem erhalten Besucher das Stadionmagazin der Frauen-Nationalmannschaft Arena. Das 52 Seiten starke Heft mit exklusiven Bildern der Nationalspielerinnen von Starfotograf Horst Hamann wird in einer Auflage von 10.000 Stück kostenlos verteilt. Fanartikel der Frauen-Nationalmannschaft gibt es am Karstadt-Stand.

Britta Carlson und Sandra Minnert hautnah

Am Stand des Organisationskomitees für die Frauen-WM 2011, bietet sich zudem die Möglichkeit auf ein Treffen mit Britta Carlson und Sandra Minnert. Die beiden ehemaligen Nationalspielerinnen und WM-Botschafterinnen werden Autogramme schreiben und Fragen rund um das Highlight im Frauenfußball beantworten.

Spitzensport gepaart mit Spitzenunterhaltung - ein Besuch beim Frauen-Länderspiel am 15. September in Dresden lohnt sich auf jeden Fall. Die Zeit bis zum Anpfiff dürfte schnell vergehen.

U 20-Weltmeisterinnen im A-Kader fürs Kanada-Spiel

31.08.2010 14:15 Frauen-Nationalmannschaft

Nominiert: Alexandra Popp  © FIFA/GettyImages
Nominiert: Alexandra Popp

Mit einem hochkarätig besetzten Aufgebot startet die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in die WM-Saison. Für das Länderspiel gegen Kanada am Mittwoch, 15. September (ab 18 Uhr) im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion (live in der ARD) nominierte Silvia Neid 14 A-Weltmeisterinnen.

Außerdem berief die DFB-Trainerin mit Alexandra Popp (FCR 2001 Duisburg) und Kim Kulig (Hamburger SV) zwei frisch gebackene U 20-Weltmeisterinnen in ihren 20er-Kader.

Nur eine ohne A-Länderspiel: Josephine Henning

Somit ist Josephine Henning die einzige Spielerin im Aufgebot ohne Länderspiel-Erfahrung. Neu ist sie im Kreis der Nationalmannschaft hingegen nicht: Bereits für die Partie gegen Schweden am 22. April 2010, die auf Grund der durch die Aschewolke verursachten Reiseprobleme abgesagt worden war, war die 20-Jährige nominiert worden.

Jetzt könnte es mit dem Debüt für die Innenverteidigerin vom 1. FFC Turbine Potsdam klappen. Gerade vor dem Hintergrund, dass Annike Krahn mit einem Kreuzbandriss noch längere Zeit ausfallen wird.

Aber nicht nur in der Defensive schaut Silvia Neid nach Bestbesetzung und Alternativen: "Wir beginnen die Mannschaft nun mit Blick auf die WM zu formieren." Deshalb ist die DFB-Trainerin froh, endlich mal wieder ihr Team versammeln zu können. Immerhin liegt das letzte Länderspiel, das 0:4 gegen die USA in Cleveland, fast vier Monate zurück. "Es ist wichtig und interessant für mich zu sehen, wie der Leistungsstand der Spielerinnen ist", so Neid.

Bajramaj und Müller in toller Frühform

An den ersten drei Bundesliga-Spieltagen konnte das DFB-Trainerteam bereits einige Eindrücke sammeln. Ein paar Spielerinnen traten besonders positiv in Erscheinung.

"Lira Bajramaj hat wohl die gute Form der vergangenen Saison mit in die neue Spielzeit genommen. Und Martina Müller scheint auch gut drauf zu sein, nicht nur die fünf Treffer am vergangenen Wochenende gegen Herford sind ein Beleg dafür", sagt Silvia Neid.

Im Kader gegen Kanada: Kim Kulig  © Bongarts/GettyImages
Im Kader gegen Kanada: Kim Kulig

Bewährung auf internationaler Ebene

Jetzt dürfen sich die Spielerinnen auf internationaler Ebene bewähren. "Ich bin gespannt - gegen Kanada zu spielen, ist eine Herausforderung", erklärt die DFB-Trainerin. Gezielt hat sie das Länderspiel gegen den 13. der FIFA-Weltrangliste vereinbart.

"Ich wollte unbedingt gegen die Kanadierinnen spielen", so Neid. "Auch um deren Entwicklung zu sehen. Sie haben mit Carolina Morace eine neue Trainerin. Sie war zu ihrer aktiven Zeit eine Weltklasse-Spielerin. Unter ihrem Vorgänger hat das kanadische Team viel mit langen Bällen operiert - mal sehen, ob es jetzt mehr sein spielerisches Potenzial ausreizt."

Beeindruckt von kanadischer Lauf- und Spielstärke

Zuletzt gelang den Kanadierinnen ein beachtliches 1:0 gegen England. Dieses Spiel hat sich die DFB-Trainerin auf DVD angesehen und war sehr angetan: "Sie sind schnell, lauf- und zweikampfstark. In der Defensive ziehen sie sich weit zurück, so dass nur schwer durchzukommen ist. Bei Ballbesitz verstehen sie es, schnell umzuschalten und ihre Spitzen einzusetzen, vornehmlich Christine Sinclair."

Insofern erhofft sich die Silvia Neid ein aufschlussreiches Spiel. Schließlich möchte sie Erkenntnisse mit Blick auf die WM 2011 sammeln. "Wir werden schauen, wer wo am besten helfen kann", sagt die Fußball-Lehrerin - und hofft dabei auf viele gleichwertige Bewerberinnen auf hohem Niveau für viele verschiedene Positionen.

DFB-Frauen: Hamann-Fotos in Dresden zu sehen

26.08.2010 12:45 Frauen-Nationalmannschaft

Hamann: "Von Power bis Poesie"  © Bongarts/GettyImages
Hamann: "Von Power bis Poesie"

Fußball ist Kunst. Das ist zumindest der Fall, wenn es um die Fotografien von Horst Hamann von der deutschen Frauen-Nationalmannschaft geht.

Der Starfotograf, der durch den Bildband "New York Vertical" berühmt geworden ist, stellt die Bilder, die er bei zwei Shootings mit der DFB-Auswahl in Köln im August 2009 und in Albufeira im vergangenen März aufgenommen hat, vom 26. August bis 15. September im Dresdner Hauptbahnhof in der Kuppelhalle (Wiener Platz 4, 01069 Dresden) unter dem Titel "abseits" aus.

Porträts abseits vom Getümmel

"Wer nun Sportfotografie in Form von spektakulären Schnappschüssen erwartet, die uns Freud und Leid, Artistik und Missgeschick, Triumph und Niederlage der Ballzauberer auf dem Feld ins Bild gebannt vorführen, wird umdenken müssen. Horst Hamann porträtiert die Sportler abseits vom Getümmel, auf und um das Spielfeld herum", heißt es in der Ankündigung der Galerie.

Horst Hamann fotografiert die DFB-Frauen

Hamanns Aufnahmen stellen den Mensch in den Mittelpunkt, ganzfigurig in dem zu seinem Markenzeichen gewordenen vertikalen Format oder als losgelöste Bewegungsstudien vor schwarzem Hintergrund.

Horst Hamann fokussiert die Individualität der Protagonisten in Mimik und Gestik, Ausdruck und Haltung, auch im Bewusstsein ihrer Rolle, die sie als Aktive oder zwischenzeitlich auch als Botschafter des deutschen Fußballs einnehmen.

In Pose: "Lira" Bajramaj  © Horst Hamann
In Pose: "Lira" Bajramaj

"Da war Power drin"

Spielerinnen und Fotograf eint die Liebe zum Fußball. Wie sich zeigt, war dies eine perfekte Basis für ein kreatives Zusammenspiel vor der Kamera. Schon unmittelbar nach den Aufnahmen hatte Horst Hamann ein gutes Gefühl: "Da war Power drin. Wir haben eine Fülle an tollen Bildern aufgenommen", erklärt der Fotograf.

Und er erhält Bestätigung von der anderen Seite: "Das war mal was anderes und hat sehr viel Spaß gemacht", so Celia Okoyino da Mbabi nach dem Shooting.

Letztlich ist so eine Serie ausdrucksstarker, ästhetischer Schwarz-Weiß-Fotografien entstanden - ein echter Hingucker, nicht nur für Fans des Frauenfußballs.

Alexandra Popp: Defensiv spielen, offensiv denken

24.08.2010 14:00 Frauen-Nationalmannschaft DFB.DE EXKLUSIV

Goldener Schuh: Alexandra Popp bei der U 20-WM 2010  © Bongarts/GettyImages
Goldener Schuh: Alexandra Popp bei der U 20-WM 2010

Sie war der "Popp-Star" der U 20-Weltmeisterschaft in Deutschland: Alexandra Popp holte mit der DFB-Auswahl bei der Leistungsschau der besten Nachwuchsteams der Welt vor dreieinhalb Wochen mit der DFB-Auswahl nicht nur den WM-Pokal, sie wurde auch zur besten Spielerin des Turniers gewählt.

Und mehr noch: Popp gewann auch den "Goldenen Schuh" als beste Torschützin - diese Auszeichnung verdiente sie sich dank der herausragenden Quote von zehn Turnier-Treffern. "Poppi", so ihr Spitzname, stieg während des Sommermärchens der U 20-Frauen zum Publikumsliebling und Medienstar auf - und blieb doch ganz sie selbst: mannschaftsdienlich, sympathisch und bodenständig.

Längst ist die 19-Jährige wieder im Alltag angekommen und hat das nächste Ziel vor Augen: Erfolge mit dem A-Team. Am heutigen Dienstag stand für die DFB-Frauen in Köln mit einem Leistungstest der Auftakt zur Vorbereitung auf die WM an, die vom 26. Juni bis 17. Juli 2011 in Deutschland ausgetragen wird. Mit dabei: Alexandra Popp, die von ihren Kolleginnen herzlich begrüßt wurde. "Sie haben mir zum Titel gratuliert", sagt sie zu DFB.de.

Zurück in Duisburg - und gleich wieder treffsicher

Nach der WM blieb nicht viel Zeit, um den Erfolg auszukosten. Nur drei Tage nach dem Titelgewinn stand für sie mit ihrem Verein FCR 2001 Duisburg die Qualifikation zur Champions League in Nordirland an. Natürlich mit einer treffsicheren Alexandra Popp, die mit ihrem Tor daran beteiligt war, dass sich ihr Team für die nächste Runde qualifizieren konnte.

Dass es für sie unmittelbar nach dem WM-Rausch auf die Insel ging, war kein Problem: "Ich war sogar froh, denn dort war der Trubel nicht so groß." Abschalten, runterkommen, wieder in den Vereinsalltag finden. Dies gelang ihr hervorragend. "Es macht auch wieder riesigen Spaß mit meinen Duisburger Mädels", bekräftigt sie.

Eingebauter Jubel: Popp (l.) schoss bei der WM in Deutschland zehn Tore  © Bongarts/GettyImages
Eingebauter Jubel: Popp (l.) schoss bei der WM in Deutschland zehn Tore

Gefährlich auch als Abwehrspielerin

Dass sie von FCR-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg trotz ihrer starken Leistungen im Angriff der U 20-Frauen wieder in der Viererabwehrkette aufgeboten wurde - für Alexandra Popp überhaupt kein Problem.

"Hinten spiele ich genau so gerne wie vorne", bestätigt das Multitalent. "Und dort kann ich auch meine Offensivstärke ausspielen. Auch eine Außenverteidigerin muss den Drang nach vorne haben."

Was sie beim 9:0 zum Auftakt gegen Bayer Leverkusen und in der Champions-League-Qualifikation in Nordirland mit je einem Tor gleich unter Beweis stellte.

"Ich werde in der Stadt schon erkannt"

Auf dem Platz ist Popp nahtlos in ihre alte Rolle zurückgekehrt, doch daneben hat sich einiges für sie verändert. Auch wenn sich die Zahl der Medientermine mittlerweile wieder normalisiert hat, so macht sich der glänzende WM-Auftritt der 19-Jährigen vor allem im Verhalten der Fans bemerkbar.

Ihr Name, ihr Gesicht haben sich nach der glänzenden WM eingeprägt. "Wenn ich so durch die Stadt gehe, dann merke ich schon, dass ich erkannt werde", sagt der Shootingstar. "Die Leute schauen mich an und trauen sich auch, mich anzusprechen."

Wiedersehen bei der WM 2011?

Das findet die 19-Jährige, die ihr Fachabitur gebaut hat und in einer Physiotherapie-Praxis ein Praktikum absolvieren wird, aber absolut okay: "Ich freue mich, wenn man mich direkt anspricht und gratuliert. Das ist doch schön, dass sich die Leute an einen erinnern."

Zumal es schon bald ein nachhaltiges Wiedersehen auf dem Platz geben soll. Geht es nach Alexandra Popp, soll die Frauen-WM 2011 nämlich genauso ein Sommermärchen werden wie die U 20-Weltmeisterschaft. Mit ihr in einer der Hauptrollen, versteht sich.

DFB-Frauen: Cinque stellt WM-Kollektion vor

27.07.2010 15:00 Frauen-Nationalmannschaft

Als Models aktiv (v.l.): Sonja Fuss, Inka Grings, Silvia Neid und Linda Bresonik  © DFB
Als Models aktiv (v.l.): Sonja Fuss, Inka Grings, Silvia Neid und Linda Bresonik

Cinque hat die WM 2011 für die Spielerinnen der deutschen Frauen- Nationalmannschaft erstmals greifbar gemacht. Der offizielle Mode-Ausstatter der DFB-Auswahl präsentierte anlässlich der Fashion Week in Düsseldorf die WM-Kollektion für den amtierenden Welt- und Europameister.

Die Modelinie, die den Namen "CINQUE FAVORITA 2011" trägt und mit einem eigenen Label in den Deutschland-Farben gekennzeichnet ist, wurde im Cinque-Showroom in Düsseldorf von DFB-Trainerin Silvia Neid und den Nationalspielerinnen Linda Bresonik, Sonja Fuss und Inka Grings präsentiert.

Die WM-Kollektion wurde von Verena-Idalie Geiger, Head of Design Cinque Donna, in Zusammenarbeit mit Silvia Neid entwickelt. Und die DFB-Trainerin zeigt sich zufrieden mit ihrem ersten Einsatz in der Modebranche: "Ich finde, die Kollektion passt sehr gut zu uns. Ich würde sie als elegant, sportlich, lässig bezeichnen. Es wurden Stoffe gewählt, die eine tolle Qualität haben, in denen man sich wohl fühlt, die gut zu tragen sind und selbst auf langen Reisen knitterfrei bleiben."

Im neuen Look: Grings  © DFB
Im neuen Look: Grings

Ab April 2011 im Handel

Die DFB-Frauen werden das neue Outfit bei allen offiziellen Anlässen und auf Reisen tragen. Zu der Kollektion gehören unter anderem ein Clubblazer, eine Boyfriend-Chino, Cotton-Shorts, Cotton-Popelinehemd und T-Shirts. Die Textilien sind in den Farben des Fußballs gehalten: schwarz-weiß, schwarz-rot-gold, ein bisschen rasengrün und die Chinos in beige.

Beim Material wurde auf hohe Qualität wert gelegt, so wurde etwa für den Blazer ultrafeine Kofferware benutzt. Für die Fans und Modeliebhaber wird die DFB-Linie ab April 2011 im Handel sein.

DFB-Frauen am 28. Oktober in Wolfsburg gegen Australien

19.07.2010 09:55 Frauen-Nationalmannschaft

Erwartet starke "Matildas": Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Erwartet starke "Matildas": Silvia Neid

Der nächste attraktive Gegner wartet auf die deutsche Frauen-Nationalmannschaft: Australien tritt am 28. Oktober in der VW-Arena in Wolfsburg gegen den amtierenden Welt- und Europameister an.

DFB-Trainerin Silvia Neid geht davon aus, dass das Team aus Down Under die gewünschte Herausforderung für ihr Team auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2011 sein wird: „Der australische Frauenfußball hat sich kontinuierlich entwickelt. Die Australierinnen sind Stammgäste bei der Weltmeisterschaft. Sie spielen einen temporeichen Fußball und verfügen gerade in der Offensive über große Qualität.“

Stammgäste bei der WM

Die „Matildas“ reisen mit der Empfehlung nach Deutschland, amtierender Asienmeister zu sein. Im Mai dieses Jahres gewannen die Australierinnen die Kontinentalmeisterschaft in China. Dabei setzten sie sich im Finale im Elfmeterschießen gegen Nordkorea durch. Auf dem Weg ins Endspiel gewann das Team von Trainer Tom Sermanni unter anderem gegen Japan und Südkorea.

In der FIFA-Weltrangliste hat sich die australische Auswahl in den Top 20 etabliert, liegt derzeit auf Platz 14. Die beste Platzierung erreichten die Australierinnen nach der WM 2007 mit Rang 12. In China scheiterten die „Matildas“ damals im Viertelfinale knapp mit 2:3 an Brasilien.

Zuvor hatten sie in der Gruppenphase mit einem 4:1 gegen Ghana, einem 1:1 gegen Norwegen und einem 2:2 gegen Kanada aufhorchen lassen. Bei der WM sind die Australierinnen mittlerweile Stammgast, waren bei den vergangenen drei Weltmeisterschaften dabei.

Gefordert in Wolfsburg: Angreiferin Inka Grings  © Bongarts/GettyImages
Gefordert in Wolfsburg: Angreiferin Inka Grings

Ausgeglichene Bilanz gegen die "Matildas"

Die DFB-Auswahl spielte bisher zweimal gegen Australien. Die Bilanz ist mit einem Sieg und einer Niederlage ausgeglichen. Im ersten Vergleich am 13. September 2000 im Rahmen des Olympischen Fußball-Turniers gewann die deutsche Mannschaft mit 3:0. Beim Vier-Nationen-Turnier in China am 28. Januar 2005 musste die Frauen-Nationalmannschaft jedoch ein 0:1 hinnehmen.

Die nunmehr dritte Partie gegen Australien ist das vorletzte Länderspiel in diesem Jahr. Anschließend steht für die DFB-Auswahl noch eine Begegnung am 25. November auf dem Programm. Für das Spiel in der Leverkusener BayArena ist der Gegner jedoch noch offen. Die nächste Partie bestreiten die DFB-Frauen am 15. September in Dresden gegen Kanada.

Interview mit Melanie Behringer

05.07.2010 14:48 Frauen-Nationalmannschaft

Behringer: "Ich will Titel gewinnen"

Hohe Ziele: Melanie Behringer  © Bongarts/GettyImages
Hohe Ziele: Melanie Behringer

Die Vorbereitungen des 1. FFC Frankfurt auf die WM-Saison 2010/2011 und das erste Bundesligaspiel am 15. August sind bereits in vollem Gange. Seit dem 1. Juli ist Welt- und Europameisterin Melanie Behringer mit dabei, die vom FC Bayern München an den Main gewechselt ist. Die Mittelfeldakteurin hat beim siebenfachen Meister sowie Pokalsieger und dreimaligen UEFA-Cup-Gewinner einen Vertrag bis 30. Juni 2012 unterschrieben.

Im aktuellen Gespräch erläutert die 24-Jährige ihre Beweggründe für den Vereinswechsel und setzt sich optimistisch ein klares Ziel: Titel zu gewinnen!

Frage: Seit einer Woche trainierst Du mit der Mannschaft des 1. FFC. Wie bist Du aufgenommen worden und hast Du Dich schon ein wenig einleben können?

Melanie Behringer: Ich bin sehr gut aufgenommen worden und fühle mich echt wohl. Viele Spielerinnen kannte ich ja auch schon von der Natio und aus den Begegnungen in der Bundesliga, von daher war es auch nicht so schwierig sich schnell einzuleben.

Frage: Und wie gefällt Dir Frankfurt? Hattest Du schon Zeit, die Stadt zu erkunden?

Behringer: Bislang leider nicht so viel, aber Frankfurt gefällt mir sehr gut. Ich war zum Shoppen in der Innenstadt und natürlich ist das schon imposant, wenn man vorbei an der Skyline zum Training fährt.

Frage: Deine Bundesligakarriere begann beim SC Freiburg und in den letzten beiden Spielzeiten warst Du eine treibende Kraft im Mittelfeld des FC Bayern. Mit dem Wechsel zum dreifachen UEFA-Cup-Sieger 1. FFC Frankfurt könnte man vermuten, dass Du eine klare Karriereplanung verfolgst. Warum war aus Deiner Sicht genau jetzt der richtige Zeitpunkt zum Transfer?

Behringer: Der FC Bayern München hat eine gute Mannschaft, aber da sind Titel nicht die Vorgabe. Das Konzept des FCB sieht eher vor, auf junge Talente zu setzen. Hier beim FFC deckt sich die Zielsetzung mit meinen persönlichen Ambitionen: Ich möchte um Titel mitspielen.

Frage: Du warst Stammspielerin beim WM-Erfolg 2007 sowie beim Gewinn der EM 2009. So richtig bekannt wurdest Du aber erst durch Deinen fulminanten Schuss zum 2:0 im EM-Finale gegen England, das später sogar zum Tor des Monats gekürt wurde. Deine Schussqualität ist eine absolute Stärke von Dir, was zählt aus Deiner Sicht noch dazu?

Behringer: Ich würde schon sagen, dass mein Schuss eine Stärke von mir ist. Ich profitiere aber auch von meiner Schnelligkeit und Dynamik. Dagegen ist mein Kopfballspiel eher noch verbesserungswürdig! (lächelt)

Frage: In einem kicker-Porträt wurdest Du einmal sowohl als sehr gesellig und fröhlich, gleichzeitig aber auch als zurückhaltend, launisch und reizbar beschrieben. Das klingt irgendwie paradox. Wie würdest Du Dich selbst beschreiben?

Behringer: Ich würde sagen, dass das erste zutrifft und ich schon ein fröhlicher Mensch bin. Das Interview liegt schon einige Jahre zurück und man entwickelt sich ja auch. Etwas zurückhaltender bin ich nur am Anfang, wenn ich neu irgendwo bin und die Leute erst noch kennen lernen muss.

Titel im Visier: Behringer  © Bongarts/GettyImages
Titel im Visier: Behringer

Frage: Du hast in Deiner Zeit beim SC Freiburg eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht. Jetzt bist Du zwar Profifußballerin, aber beschäftigst Du Dich, sofern es die Zeit zulässt, auch schon mit der Zeit nach der aktiven Karriere? Bildest Du Dich beruflich irgendwie weiter oder wofür würdest Du Dich interessieren?

Behringer: Ich habe in meiner Zeit beim FCB ein Praktikum beim Bayerischen Fußball-Verband gemacht und seit April 2009 mache ich ein Fernstudium zum Sportfachwirt. Wenn alles klappt, habe ich im Januar 2011 meine letzten Prüfungen.

Frage: Du hast Dich stark für die soziale Hilfsaktion „Wir helfen Afrika zur WM 2010“ engagiert. Worum ging es dabei?

Behringer: Das war eine Aktion, die zwar in Baden-Württemberg ins Leben gerufen wurde, aber nicht nur aufs „Ländle“ begrenzt war und an der sich sowohl Städte und Gemeinden als auch prominente Personen, wie Bundestrainer „Jogi“ Löw, Ottmar Hitzfeld oder auch die Europapark-Betreiber Roland und Jürgen Mack beteiligt haben. Es ging darum, die finanziellen Möglichkeiten zu schaffen, um in Südafrika hilfsbedürftigen Kindern kostenfreie ärztliche Behandlung zukommen zu lassen. Die WM 2010 war also nur der Aufhänger, mit dem diese soziale Komponente verknüpft werden sollte.

Frage: Mit der hartnäckigen Entzündung an der Ferse, die nach der EM im letzten Jahr immer schmerzhafter wurde, hattest Du verletzungsbedingt einen kleinen Rückschlag zu verkraften. Man hat anschließend bei Dir einen Knöchelfehlstand im Fuß als möglichen Auslöser erkannt. Wie hast Du das in den Griff bekommen?

Behringer: Ich war in physiotherapeutischer Behandlung und habe täglich über mehrere Wochen intensiv daran gearbeitet. Nachdem der Knöchelfehlstand behoben und die Sehne dadurch entlastet war, konnte die Entzündung komplett abheilen. In der Rückrunde war es mir möglich, dann schon wieder durchzuspielen und ich hatte praktisch keine Probleme mehr.

Frage: Du hast in der ersten Trainingswoche bereits einen Eindruck vom Potenzial der FFC-Mannschaft gewinnen können. Was meinst Du, ist in dieser WM-Saison für den 1. FFC Frankfurt drin?

Behringer: Wir haben ein riesiges Potenzial in der Mannschaft und es ist alles möglich. Ich bin nach Frankfurt gekommen und habe mir das persönliche Ziel gesetzt, um Titel mitzuspielen. Das ist mit unserem richtig guten Kader auf jeden Fall drin.

Frauen-Länderspiele in Dresden, Wolfsburg und Leverkusen

22.06.2010 12:20 Frauen-Nationalmannschaft

In Dresden gegen Kanada: Grings (l.)  © Bongarts/GettyImages
In Dresden gegen Kanada: Grings (l.)

Einen Vorgeschmack auf die WM 2011 erhalten die Frauenfußball-Fans in Dresden, Wolfsburg und Leverkusen. In den WM-Spielorten wird die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in der zweiten Jahreshälfte 2010 drei Länderspiele bestreiten. Dies entschied das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Demnach treffen die amtierenden Welt- und Europameisterinnen am 15. September im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion auf Kanada. Es ist der Ersatz für das am 22. April 2010 auf Grund der Aschewolke ausgefallene Länderspiel gegen Schweden.

Die Termine für die Begegnungen in der Wolfsburger VW-Arena und in der Leverkusener BayArena sind der 28. Oktober und der 25. November dieses Jahres. Die Gegner für die beiden Partien stehen noch nicht fest.

Mit diesen drei Spielen gastiert die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bereits in sieben von neun WM-Stadien. Zuvor spielte die DFB-Auswahl bereits in den WM-Spielorten in Frankfurt (gegen Brasilien 1:1), Sinsheim (6:0 gegen die Niederlande), Bochum (3:1 gegen Russland) und Augsburg (0:1 gegen die USA).

„Frauen-Nationalmannschaft privat“ startet auf DFB-TV

11.06.2010 10:00 Frauen-Nationalmannschaft

Gibt einen Einblick in ihr Leben: Kim Kulig  © Bongarts/GettyImages
Gibt einen Einblick in ihr Leben: Kim Kulig

Inka Grings auf dem Bolzplatz in Düsseldorf-Eller, auf dem ihre fußballerische Karriere begann. Celia Okoyino da Mbabi beim Stöbern in der Universitäts-Bibliothek auf dem Campus Koblenz. Sonja Fuss bei Kaffee und Kuchen mit ihrer Großmutter im Garten des elterlichen Hauses. Saskia Bartusiak in ihrem Lieblingskino in Frankfurt. Die Spielerinnen der DFB-Auswahl gewähren Einblicke in ihr Leben fern des Fußballs. Festgehalten in außergewöhnlichen Porträts, die auf DFB-TV in einer Serie unter dem Titel „Frauen-Nationalmannschaft privat“ zu sehen sein werden. In loser Reihenfolge werden dabei die Kandidatinnen für den deutschen Kader für die WM 2011 vorgestellt. Los geht es mit Kim Kulig. Zu sehen ist das Video hier.

Was Kim Kulig fußballerisch zu leisten im Stande ist, hat sie eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Beim Gewinn der EURO 2009 schaffte sie den Durchbruch in der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Nun steht das nächste große Turnier für die 20-Jährige an. Die Mittelfeldspielerin des Hamburger SV steht im Aufgebot der deutschen Juniorinnen-Nationalmannschaft für die U 20-Frauen-WM vom 13. Juli bis 1. August in Deutschland. In dieser Zeit wird man sie wie gewohnt in Sportkleidung sehen. Von einer anderen Seite präsentiert sie sich in der Serie „Frauen-Nationalmannschaft privat“.

Ein Kamera-Team begleitete Kim Kulig einen Nachmittag lang in Hamburg. Dabei entstand ein informatives und unterhaltsames Porträt einer lebenslustigen jungen Frau. Unter anderem schildert Kim Kulig darin, wie sie mit der Doppelbelastung aus Schule und Sport umgegangen ist. Sie berichtet über das Abitur, das sie gerade gebaut hat – und was danach kommt. Aber nicht nur ihre beruflichen Pläne offenbart sie. Der Zuschauer erfährt auch einige überraschende Details, etwa wie sie entspannt oder welchen Mode-Tick sie hat. Außerdem gibt sie einen ihrer größten Träume preis.

Starfotograf Hamann stellt Bilder der DFB-Frauen aus

02.06.2010 10:00 Frauen-Nationalmannschaft

Starfotograf: Horst Hamann  © Bongarts/GettyImages
Starfotograf: Horst Hamann

Fußball ist Kunst. Das ist zumindest der Fall, wenn es um die Fotografien von Horst Hamann von der deutschen Frauen-Nationalmannschaft geht.

Der Starfotograf, der durch den Bildband „New York Vertical“ berühmt geworden ist, stellt die Bilder, die er bei zwei Shootings mit der DFB-Auswahl in Köln im August 2009 und in Albufeira im vergangenen März aufgenommen hat, vom 2. Juni bis 10. Juli im KunstRaum Bernusstraße in Frankfurt (Bernusstraße 18, 60487 Frankfurt) unter dem Titel „abseits“ aus. Die Vernissage in Anwesenheit von Horst Hamann begann am Mittwoch um 19 Uhr.

Porträts der Sportlerinnen - abseits vom Getümmel

Die zu sehenden Bilder sind die ungewöhnlichen Ergebnisse einer gängigen Partnerschaft. "Wer nun Sportfotografie in Form von spektakulären Schnappschüssen erwartet, die uns Freud und Leid, Artistik und Missgeschick, Triumph und Niederlage der Ballzauberer auf dem Feld ins Bild gebannt vorführen, wird umdenken müssen. Horst Hamann porträtiert die Sportler abseits vom Getümmel, auf und um das Spielfeld herum", heißt es in der Ankündigung der Galerie.

Hamanns Aufnahmen stellen den Mensch in den Mittelpunkt, ganzfigurig in dem zu seinem Markenzeichen gewordenen vertikalen Format oder als losgelöste Bewegungsstudien vor schwarzem Hintergrund. Horst Hamann fokussiert die Individualität der Protagonisten in Mimik und Gestik, Ausdruck und Haltung, auch im Bewusstsein ihrer Rolle, die sie als Aktive oder zwischenzeitlich auch als Botschafter des deutschen Fußballs einnehmen.

Horst Hamann fotografiert die DFB-Frauen

Spielerinnen und Fotograf eint die Liebe zum Fußball. Wie sich zeigt, war dies eine perfekte Basis für ein kreatives Zusammenspiel vor der Kamera. Schon unmittelbar nach den Aufnahmen hatte Horst Hamann ein gutes Gefühl.

"Da war Power drin. Wir haben eine Fülle an tollen Bildern aufgenommen", erklärt der Fotograf. Und er erhält Bestätigung von der anderen Seite: "Das war mal was anderes und hat sehr viel Spaß gemacht", so Celia Okoyino da Mbabi nach dem Shooting. Letztlich ist so eine Serie ausdrucksstarker, ästhetischer Schwarz-Weiß-Fotografien entstanden - ein Hingucker, nicht nur für Fans des Frauenfußballs.

Lehrreiche Niederlage für die DFB-Frauen-Auswahl in den USA

23.05.2010 05:55 Frauen-Nationalmannschaft

Zweikampf: Linda Bresonik (r.) und Abby Wambach (l.)  © Bongarts/GettyImages
Zweikampf: Linda Bresonik (r.) und Abby Wambach (l.)

Silvia Neid stellte direkt nach der 0:4-Niederlage der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gegen die USA in Cleveland eines unmissverständlich klar. "Ich will hier nichts schönreden", erklärte die DFB-Trainerin. "Wir sind alle total enttäuscht, das war eine richtige Klatsche." Dennoch brach sie nicht den Stab über ihrem Team. "Meine Spielerinnen haben alles gegeben, was derzeit in ihnen steckt. Mehr war diesmal nicht drin. Wir werden jetzt das Spiel genau analysieren und so das Beste daraus machen – und zwar daraus lernen. Bis zur WM im kommenden Jahr müssen wir weiter an uns arbeiten", lautete ihr Fazit.

Dabei fing das Spiel für die DFB-Auswahl gut an. Die deutsche Mannschaft war hellwach. Kam gut in die Zweikämpfe, schenkte den US-Girls wenig Raum, um zur Entfaltung zu kommen. Zweimal bot sich für das deutsche Team sogar die Chance zur Führung. In der 14. Minute die größte Gelegenheit, als Simone Laudehr von Birgit Prinz eingesetzt wurde, ihr in starker Bedrängnis etwa zehn Meter vor dem Tor der Ball jedoch über den Spann rutschte. Anschließend kam Kerstin Garefrekes in der 26. Minute in aussichtsreicher Position etwa 18 Meter vor dem Tor zum Schuss – allerdings war dieser zu unpräzise.

Auf der anderen Seite stellte die 38 Jahre alte Weltrekord-Nationalspielerin Kristine Lilly in ihrem 345. Länderspiel ihre Qualität unter Beweis. Auf engstem Raum setzte sie sich im deutschen Strafraum durch. Allerdings war ihr Rückpass auf Abby Wambach in der 27. Minute zu scharf für die Torjägerin. Zwei Minuten später machte diese es besser, als sie einen stark umstrittenen Foulelfmeter sicher verwandelte. Saskia Bartusiaks Einsatz gegen die stämmige Star-Angreiferin wertete die amerikanische Schiedsrichterin Margaret Domka als regelwidrig.

Länderspiel USA gegen Deutschland in Cleveland

Ein Schock für das deutsche Team. Und die US-Girls wollten davon profitieren, setzten sofort nach. Zunächst konnte Nadine Angerer mit Paraden gegen einen 20-Meter-Schuss von Shannon Boxx in der 32. Minute und gegen einen Kopfball von Abby Wambach in der 33. Minute noch Schlimmeres vermeiden, aber in der 35. Minute war auch sie machtlos. Nach der fünften Ecke köpfte Abby Wambach freistehend aufs Tor, und obwohl Amy Rodriguez der deutschen Torfrau die Sicht verdeckte, konnte diese mit einem Reflex noch retten, allerdings so unglücklich, dass der Ball Heather O'Reilly vor die Füße fiel und diese kein Problem hatte abzustauben.

Zu weit weg

"Wir waren in den entscheidenden Momenten einfach zu weit von den Gegenspielerinnen weg", analysierte Silvia Neid anschließend. Der letzte Tick fehlte auch beim dritten und vierten Gegentreffer. Es war erneut ein Doppelschlag. Erst traf Kristine Lilly in der 63. Minute aus halblinker Position. Nur eine Minute später schloss Abby Wambach einen Konter auf Pass von Lori Lindsey zum Endstand ab.

Hohes Tempo: Inka Grings bedrängt von Kate Markgraf  © Bongarts/GettyImages
Hohes Tempo: Inka Grings bedrängt von Kate Markgraf

Dennoch ließ sich die DFB-Auswahl zu keinem Zeitpunkt der Partie hängen. Kerstin Garefrekes in der 57. Minute, Inka Grings in der 61. Minute, Birgit Prinz in der 68. Minute und Alexandra Popp in der 86. Minute hatten sehr gute Einschussmöglichkeiten. „Wir haben bis zum Schluss versucht, ein Tor zu erzielen. Das spricht für den Charakter der Mannschaft, sie hat nie aufgesteckt“, sagte Silvia Neid. Allerdings trauerte sie auch den nicht genutzten Gelegenheiten nach. „Vorne waren wir nicht effektiv genug.“ Gleichzeitig lobte die DFB-Trainerin auch US-Keeper Hope Solo: „Das ist schon eine super Torfrau. Wie sie zum Beispiel den Ball von Birgit rausgefischt hat, war Weltklasse.“

Extrem hohes Tempo

Wie sich Silvia Neid überhaupt sehr beeindruckt vom US-Team zeigte. „Die Amerikanerinnen haben einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Sie sind ein extrem hohes Tempo gegangen, mit dem wir nicht klar gekommen sind. Man hat merken können, dass sie mitten in der Saison stehen, während unsere Spielerinnen bis ans Limit am Ende einer Kräfte zehrenden Saison gegangen sind“, so die DFB-Trainerin.

Aber genau darin sieht sie bereits eine sehr wichtige Erkenntnis. „So etwas zu sehen, hilft uns in unserer Arbeit“, erklärte Silvia Neid. „Es zeigt doch, dass wir nicht bis Mai im Liga-Betrieb spielen und dann noch gegen Teams wie die USA mithalten können. Wir haben gesehen wie stark sie waren, wie spritzig sie aufgetreten sind. Um auch gegen Gegner wie Brasilien, Nordkorea, Schweden, Norwegen oder Japan im kommenden Jahr bestehen zu können, benötigen wir eine gute Vorbereitung.“ Aus diesem Grund ist sie froh, dass die Bundesliga-Runde in der kommenden Saison bereits Mitte März beendet wird. Die DFB-Auswahl geht dann im kommenden April in die direkte Vorbereitung auf die WM 2011.

Sonja Fuss: Lehrjahre in Hartford

20.05.2010 10:45 Frauen-Nationalmannschaft

Lehrjahre in den USA: Fuss  © Bongarts/GettyImages
Lehrjahre in den USA: Fuss

Wenn es um USA-Erfahrung geht, ist in der deutschen Frauen-Nationalmannschaft Sonja Fuss die richtige Ansprechpartnerin. Die Defensivspielerin des 1. FC Köln spielte zwei Jahre lang für die University of Hartford.

Eine Zeit, in der sie sich nicht nur fußballerisch weiter entwickelte, sondern auch Hintergrundwissen über den Soccer made in America sammelte. Mit Sicherheit sind darunter auch Informationen, die für das Duell der beiden führenden Frauenfußball-Nationen am kommenden Sonntag (ab 0.10 Uhr, live im ZDF) in Cleveland nützlich sind.

"Ich habe die Zeit in den USA sehr genossen"

Das Abitur hatte Sonja Fuss gerade in der Tasche – da kam der überraschende Anruf. Der Trainer der University of Hartford wollte sie für seine Mannschaft gewinnen. Er hatte die talentierte Spielerin in der Jugendnationalmannschaft beobachten können. Das Angebot reizte Sonja Fuss, und nach Rücksprache mit der damaligen Bundestrainerin Tina Theune, sagte sie zu.

Und hat diesen Schritt seither nicht bereut. „Ich hatte ein Stipendium erhalten, hatte begonnen Architektur zu studieren und wir hatten mit der Mannschaft in der höchsten Spielklasse um die Meisterschaft gespielt. Ich fand es super dort, habe die Zeit sehr genossen“, erzählt Sonja Fuss.

"Schwerpunkt auf dem körperbetonten Spiel"

Das lag natürlich auch an der Fortbildung in Sachen Fußball. „Unser Trainer verfolgte die Philosophie, den europäischen mit dem amerikanischen Fußball zu verbinden. Und da gibt es ja einige Vorzüge. Ich fand das sehr interessant, denn an der Uni spielten auch schon schwedische und niederländische Spielerinnen“, berichtet Sonja Fuss.

Die amerikanische Seite des Sports lernte sie schnell kennen. „Sie legen einen Schwerpunkt auf das körperbetonte Spiel, spielen sehr laufintensiv“, so die 65-malige Nationalspielerin. Sie adaptierte diese Herangehensweise. „Ich konnte von dort viel mitnehmen. Ich bin vor allen Dingen robuster geworden, weil wir gezieltes Fitnesstraining gemacht haben“, sagt sie.

Es war aber auch ein Zeichen für die professionelle Arbeitsweise, die in Hartford an den Tag gelegt wurde. Was jedoch kein Einzelfall war. „Frauenfußball genießt einen hohen Stellenwert an den Colleges. Der Sport allgemein ist sehr gut in den Schulen integriert. Dadurch ist es natürlich sehr reizvoll, dort zu spielen. So wird der Nachwuchs sehr gut gefördert. In den USA gehen die Mädchen genauso zum Fußball wie zum Ballett“, so Sonja Fuss. Eine Entwicklung, die sie auch in Deutschland mehr und mehr ausmacht – und sehr begrüßt.

USA vs. Deutschland: Neuauflage des Klassikers

20.05.2010 10:40 Frauen-Nationalmannschaft

Wiedersehen mit alten Bekannten: Garefrekes (l.) und US-Girl Mitts  © Bongarts/GettyImages
Wiedersehen mit alten Bekannten: Garefrekes (l.) und US-Girl Mitts

USA gegen Deutschland – im Frauenfußball ist dieser Vergleich ein Klassiker in mehrfacher Hinsicht. Zum einen, weil es ein Kräftemessen zweier seit Jahren der Weltspitze angehörender Nationen ist. Aktuell führt es den Olympiasieger aus Amerika mit dem Welt- und Europameister zusammen.

Zum anderen, weil die deutsch-amerikanischen Länderspiele Tradition haben. Seit dem ersten Aufeinandertreffen am 22. Juli 1988 in Arco/Italien fanden mittlerweile 27 Partien statt. Die Begegnung am kommenden Sonntag (ab 0.10 Uhr, live im ZDF) in Cleveland setzt diese Serie fort.

Die Bilanz spricht dabei deutlich für die USA. Die DFB-Auwahl gewann bislang fünfmal, erreichte vier Unentschieden und mussten 18-mal den Platz als Verlierer verlassen. So auch bei den jüngsten beiden Vergleichen: Am 3. März hatten sich die US-Girls im Finale des Algarve Cups in Faro mit 3:2 durchgesetzt. Rund vier Monate zuvor gewannen sie am 29. Oktober 2009 mit 1:0 in der ausverkauften Impuls-Arena in Augsburg.

Letzter DFB-Sieg datiert aus dem Jahr 2006

Das bisher letzte Erfolgserlebnis der DFB-Auswahl gegen die US-Amerikanerinnen liegt mehr als vier Jahre zurück. Am 15. März 2006 holte sich das deutsche Team den Titel beim Algarve Cup, und zwar dank eines 4:3 nach Elfmeterschießen im Endspiel von Faro.

Der größte Erfolg eines deutschen Teams gegen die USA gelang hingegen im Halbfinale der WM 2003 - auf amerikanischem Boden. Am 6. Oktober 2003 gewann die DFB-Auswahl in Portland nach einem großartigen Spiel mit 3:0. Kurz darauf war sie zum ersten Mal Weltmeister.

Letztes Duell bei dem Algarve-Cup im März: Grings (M.) gegen die USA  © Bongarts/GettyImages
Letztes Duell bei dem Algarve-Cup im März: Grings (M.) gegen die USA

USA: Top-Bilanz in großen Spielen

Es war nicht das einzige Aufeinandertreffen der beiden Schwergewichte des internationalen Frauenfußballs bei wichtigen Turnieren. Bei den Olympischen Spielen 2004 hatten die USA am 23. August 2004 in Heraklion im Halbfinale mit 2:1 das bessere Ende für sich.

Bei der WM 1999 war für die deutsche Mannschaft am 1. Juli 1999 im Viertelfinale in Washington Schluss – mit 3:2 gewannen die USA. Genauso wie im Halbfinale der WM 1991, als sie am 27. November 1991 in Guangzhou mit 5:2 als Sieger vom Platz gingen.

Erwähnenswert auch noch, dass von den 27 Spielen bisher nur fünf auf deutschem Boden stattfanden, dagegen aber zwölf Partien in den USA. Die restlichen zehn Spiele wurden auf neutralem Grund bei Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen oder internationalen Turnieren ausgetragen.

DFB-Team besucht Baseball-Spiel der Cleveland Indians

19.05.2010 19:48 Frauen-Nationalmannschaft

Mit ihrem Team beim Baseball: Bundestrainerin Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Mit ihrem Team beim Baseball: Bundestrainerin Silvia Neid

Nur einen Steinwurf ist das Progressive Field vom Quartier der deutschen Frauen-Nationalmannschaft in Cleveland entfernt. Von daher liegt es im wahrsten Sinne des Wortes nahe, dass sich die DFB-Auswahl auch einmal ein Spiel im Baseball-Stadion anschaut.

Am Mittwoch (Ortszeit) wohnt das gesamte Team der Partie der Major League Baseball (MLB) zwischen den Cleveland Indians und den Kansas City Royals bei.

Rech und Omilade: "Froh, wieder im Kreis zu sein"

18.05.2010 21:25 Frauen-Nationalmannschaft

Die WM 2011 im Blick: VfL-Spielerin Navina Omilade  © Bongarts/Getty Images
Die WM 2011 im Blick: VfL-Spielerin Navina Omilade

Es ist schon eine Weile her, dass Bianca Rech und Navina Omilade im Kreis der deutschen Frauen-Nationalmannschaft standen. Bianca Rech machte zuletzt die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking mit. Und Navina Omilade stand im erweiterten Kader für die EURO 2009.

Zwar zählten sie seither weiterhin zum Kreis der Nationalspielerinnen, aber erst jetzt sind sie wieder dabei und gehören dem Aufgebot für das Länderspiel gegen die USA am kommenden Sonntag (ab 0.10 Uhr, live im ZDF) in Cleveland an.

Rech: "Ich freue mich auf diese Woche"

"Ich habe mich riesig über die Einladung gefreut", berichtet Navina Omilade. Die Spielerin des VfL Wolfsburg sieht in der Nominierung für die Partie in Übersee nicht nur ein Bonbon zum Abschluss der Saison, sondern auch eine Belohnung für ihre Leistungen in der gerade zu Ende gegangenen Bundesliga-Runde.

Bianca Rech empfindet es ganz ähnlich. "Ich bin froh, wieder im Kreis der Nationalmannschaft zu sein. Ich freue mich auf die Woche hier", sagt die vielseitig einsetzbare Spielerin, die zur kommenden Saison vom FC Bayern München zum SC 07 Bad Neuenahr wechselt. Ihre Flexibilität und Variabilität will sie auch wieder in der DFB-Auswahl unter Beweis stellen.

"Ich war lange nicht mehr dabei, deswegen will ich mich zunächst einmal im Training zeigen und anbieten", erklärt die 29-Jährige. Dabei ist die 20-fache Nationalspielerin fern davon, Ansprüche zu stellen. Bescheiden reiht sie sich in die Gruppe ein und hofft auf ihre Chance. "Ich würde mich über einen Einsatz natürlich sehr freuen", sagt sie, "gerade wenn es gegen die USA geht."

Freut sich riesig über die Nominierung: Bianca Rech  © Bongarts/Getty Images
Freut sich riesig über die Nominierung: Bianca Rech

Omilade hat "Saison weitergebracht"

Der Gegner reizt auch Navina Omilade. Natürlich will sie sich ebenfalls empfehlen. Und zwar nicht auf der Position sechs, auf der sie zuletzt in der Nationalmannschaft spielte, sondern in der Innenverteidigung. Und das kam so.

"Bei uns im Verein hatte sich Lisa Eichholz nach dem dritten Spieltag verletzt, so dass wir in der Abwehr einen Engpass hatten. Ich habe dann zunächst ausgeholfen. Aber die Position hat mir Spass gemacht. Ich habe mich daran gewöhnt, dort zu spielen. Und ich denke, dass diese Saison in der Defensive mich weitergebracht hat", so die 60-malige Nationalspielerin.

Ihre Perspektive für das Spiel am Sonntag formuliert sie dennoch vorsichtig. "Die Konkurrenz in der Innenverteidigung ist groß. Es ist schwer, dort Einsatzzeit zu bekommen, weil auf dieser Position wenig gewechselt wird", erklärt Navina Omilade.

Aber das Anliegen von beiden ist auch nicht nur auf einen kurzfristig zu realisierenden Erfolg fokussiert. Auch sie haben die WM 2011 im Kopf und im Blick. "Bei diesem Turnier dabei zu sein, wäre eine Wahnsinnssache. Es gibt nichts Größeres im Sport, als die Teilnahme an einer Heim-WM. Um dabei sein zu können, will ich mich jetzt von meiner besten Seite zeigen", sagt Navina Omilade - und spricht damit auch für Bianca Rech.

US-Team setzt auf die Rückkehr der Baby-Boomer

18.05.2010 15:40 Frauen-Nationalmannschaft

"Mutterschutz" ist beendet: US-Girl Christie Rampone  © Bongarts/Getty Images
"Mutterschutz" ist beendet: US-Girl Christie Rampone

Es ist der Gipfel im internationalen Frauenfußball. Olympiasieger gegen Welt- und Europameister. Der Erste gegen den Zweiten der FIFA-Weltrangliste. Die USA gegen Deutschland.

Zum dritten Mal innerhalb eines guten halben Jahres treffen die erfolgreichsten Mannschaften der Welt aufeinander. Nach den deutschen Niederlagen im vergangenen Oktober in Augsburg (0:1) und im vergangenen März in Faro (2:3) im Rahmen des Algarve Cups stehen sich die Teams nun am kommenden Sonntag (ab 0.10 Uhr, live im ZDF) in Cleveland gegenüber.

Selbstredend, dass beide Mannschaften in diesem Prestigeduell mit bestmöglicher Aufstellung antreten. US-Coach Pia Sundhage hat deswegen einen 22 Spielerinnen umfassenden vorläufigen Kader zusammengerufen, mit dem sie seit Montag auf das Länderspiel hin arbeitet.

Babypausen beendet

Und die Schwedin hat einige Überraschungen parat. So berief sie drei Routiniers in ihr Aufgebot, die zuletzt in "Mutterschutz" waren. Christie Rampone brachte im März ihre zweite Tochter zur Welt, Kate Markgraf ist seit Juli stolze Mutter von Zwillingen und Kristine Lilly beendete ihre Babypause und Abstinenz von der US-Nationalmannschaft erst am 31. März 2010 beim 1:0 gegen Mexiko.

Mit den dreien kehrt immense Erfahrung ins US-Team zurück. Kristine Lilly ist mit 344 Länderspiele weltweit die Rekord-Nationalspielerin. Christie Rampone bringt es auf 216 Länderspiele. Und Kate Markgrafs 198 Einsätze können sich ebenfalls sehen lassen.

Vier Namen werden noch gestrichen

Aber auch ohne dieses Trio kann das US-Team auf enorme internationale Erfahrung zurückgreifen: Mit Heather Mitts (107 Länderspiele), Cat Whitehill (134), Shannon Boxx (124), Heather O'Reilly (122) und Abby Wambach (137) sind fünf weitere Spielerinnen Mitglied im 100er-Klub.

Um diesen Kern von Spielerinnen berief Pia Sundhage jedoch auch einige junge oder unerfahrene Spielerinnen. So können Lori Lindsey (7), Yael Averbruch (7), Ali Krieger (2), Alex Morgan (1), Brittany Taylor (1) und Debütantin Jill Loyden noch nicht viele Länderspiel-Einsätze vorweisen. Wahrscheinlich sind in diesem Kreis aber auch die Spielerinnen zu suchen, die die US-Trainerin aus dem Kader streicht, um jene 18 für die Begegnung im 60.000 Zuschauer fassenden Cleveland Browns Stadium zu benennen.

Fehlen werden aber auf jeden Fall solch etablierten Spielerinnen wie die verletzten Carli Lloyd, Lori Chalupney und Tobin Heath. Auf Grund von persönlichen Verpflichtungen musste Lauren Cheney absagen.

Der US-Kader

Tor: Nicole Barnhart (FC Gold Pride), Jill Loyden (Chicago Red Stars), Hope Solo (St. Louis Athletica)

Abwehr: Rachel Buehler (FC Gold Pride), Stephanie Cox (Boston Breakers), Ali Krieger (1. FFC Frankfurt), Marian Dalmy (Chicago Red Stars), Amy LePeilbet (Boston Breakers), Kate Markgraf (Chicago Red Stars), Heather Mitts (Philadelphia Independence), Christie Rampone (Sky Blue FC), Brittany Taylor (Sky Blue FC), Cat Whitehill (Washington Freedom)

Mittelfeld: Yael Averbruch (Sky Blue FC), Shannon Boxx (St. Louis Athletica), Kristine Lilly (Boston Breakers), Lori Lindsey (Philadelphia Independence), Heather O'Reilly (Sky Blue FC), Megan Rapinoe (Chicago Red Stars)

Angriff: Alex Morgan (University of California), Amy Rodriguez (Philadelphia Independence), Abby Wambach (Washington Freedom)

Nach langer Reise in Cleveland angekommen

18.05.2010 13:45 Frauen-Nationalmannschaft

In Cleveland angekommen: DFB-Trainerin Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
In Cleveland angekommen: DFB-Trainerin Silvia Neid

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ist in Cleveland angekommen und hat in der Metropole im Bundesstaat Ohio Quartier für das Länderspiel gegen Gastgeber und Olympiasieger USA am kommenden Sonntag (ab 0.10 Uhr, live im ZDF) bezogen. Das 18 Spielerinnen umfassende Aufgebot kam nach einer rund 13-stündigen Anreise am Montagabend (Ortszeit) im Spielort an.

Zwei Etappen hatte der amtierende Welt- und Europameister auf dem Weg in die USA zu bewältigen. Zunächst flog das Team von Frankfurt nach Detroit. Neun Stunden dauerte der erste Reiseabschnitt. Anschließend ging es im Bus nach Cleveland weiter. Drei Stunden verbrachte das Team bei Dauerregen und unter dichten grauen Wolken auf den Highways.

Nach einem Snack bezogen die Spielerinnen schnellstmöglich ihre Zimmer, um den Jetlag zu bekämpfen. Am heutigen Dienstagvormittag stand dann die erste Trainingseinheit auf dem Programm - der Countdown fürs Duell Olympiasieger gegen Weltmeister hat begonnen.