Tief im Westen schlägt das Herz des Fußballs besonders intensiv – ob Dortmund, Gelsenkirchen, Duisburg, Essen oder Bochum, im Gebiet zwischen Rhein und Ruhr ist der Fußball die wichtigste Nebensache der Welt. Und 2011 findet das wichtigste Turnier der Fußball-Welt, die Frauen-Weltmeisterschaft, in Deutschland statt. Fast logisch, dass auch die Rhein-Ruhr-Region mit einem Spielort vertreten ist. Das Ruhrstadion in Bochum ist 2011 einer der Austragungsorte der Frauen-WM.
Am Donnerstag wehte über der Bochumer WM-Arena schon eine erste Brise WM-Luft, als das Organisationskomitee mit seiner Veranstaltungsreihe "WM-Countdown" zu Gast war. Im Rahmen der Veranstaltung wurden Schauspielerin Shary Reeves und der ehemalige Nationalspieler Dariusz Wosz als offizielle WM-Botschafter der Stadt Bochum vorgestellt. Wosz versprach: „Bochum ist eine Fußball-verrückte Stadt und ich bin mir sicher, alle WM-Spiele in Bochum werden ausverkauft sein.“
OK-Präsidentin Steffi Jones begrüßte unter dem Motto „Diskutieren, Informieren, Inspirieren“ den Innen- und Sportminister des Landes Nordrhein-Westfalen Dr. Ingo Wolf, der mit Vorfreude auf die kommenden Ereignisse blickte: „Der Frauenfußball hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht und wir wollen durch die U 20-WM 2010 und die Frauen-WM 2011 diese Begeisterung noch schüren. Wir werden zwei tolle Weltmeisterschaften hinkriegen.“
Weitere Ehrengäste waren Dr. Ottilie Scholz, die Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum, DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach, der ehemalige WDR-Intendant und heutige Geschäftsführer "Ruhr 2010" Fritz Pleitgen, Weltmeisterin Annike Krahn vom UEFA-Pokalsieger FCR 2001 Duisburg und Junioren-Nationalspielerin Inka Wesely von der SG Essen-Schönebeck.
Nachwuchsspielerin Wesely hat 2008 bereits an der U 17-Weltmeisterschaft in Neuseeland teilgenommen und hofft nun auf eine Teilnahme bei der U 20-WM in Deutschland. Momentan befindet sich die Abwehrspielerin in der Rehabilitation, nachdem sie sich im März bei einem Einsatz für die U 19-Nationalmannschaft einen Kreuzbandriss zuzog.
Vor über 200 geladenen Gästen, darunter ehemalige und aktive Fußballer, Offizielle und Medienvertreter, bekannte Sportler der Region sowie lokale und regionale Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und anderen Gesellschaftskreisen, wurde das Handelsunternehmen REWE als vierter Nationaler Förderer der Frauen-WM in Deutschland vorgestellt.
Zum Schluss der Veranstaltung zeichnete Generalsekretär Niersbach den ehemaligen Sportchef der WAZ, Hans-Josef Justen, aus und verlieh ihm symbolisch eine Akkreditierung zur WM.
(LOC) Freitag 19. Juni 2009
Auch wenn jetzt die fünf Euro ins Phrasenschwein folgen: Der Fussball schreibt seine eigenen Gesetze, besonders, wenn es um den Pokal geht. Gestern in Bochum ging es um den Pokal. Den Pokal als Ziel aller Träume auf dem Weg zum Gewinn der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Deutschland 2011™.
Hier läuft die Uhr rückwärts. Dennoch ist der Blick nach vorne gerichtet: 863 Tage, 15 Stunden, 37 Minuten und 33 Sekunden waren es bis zum Anpfiff des Eröffnungsspiels am 26. Juni 2011 in Berlin beim Countdown zur Präsentation von Sinsheim als WM-Stadt. Nur noch 737 Tage, 17 Stunden, 34 Minuten und 16 Sekunden zeigte die Uhr, als die Präsidentin des WM-Organisationskomitees, Steffi Jones, zusammen mit DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach gestern die zweite Runde in Sachen Präsentation der WM-Städte einläutete und sich Bochum im Ruhrstadion eindrucksvoll einem Kreis von mehr als 200 geladenen Gästen präsentierte.
Dabei konnte mit dem Handelsunternehmen REWE nach der Allianz Deutschland, der Commerzbank und der Deutschen Telekom bereits der vierte Nationale Förderer vorgestellt werden. Seit Januar 2009 ist das in Köln beheimatete Unternehmen schon als "Partner" des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) in der Fussball-Männerwelt eingebunden und daneben als "Premium-Partner" der Frauen-Nationalmannschaften am Ball.
Nun begleitet der Konzern zudem das Organisationskomitee des DFB auf dem Weg zur ersten FIFA Frauen-WM 2011 in Deutschland. "Nachdem bereits die Partnerschaft im Männerbereich", so der REWE-Geschäftsführer für den Vertrieb, Manfred Otterer, "überaus erfreulich verlaufen war, ist dies für eine Ausweitung des Engagements in Richtung der Frauen-WM eine logische Weiterentwicklung. Besonders auch unter dem Aspekt, dass wir als Lebensmittelkonzern die Frauen ganz direkt ansprechen."
Erfreuliche Aussichten also im Sponsoring-Bereich angesichts der Herausforderungen, denen sich der DFB und sein Organisationskomitee mit Steffi Jones an der Spitze gegenüber sehen. Über Sinn und Zweck der Countdown-Veranstaltungen sagte Wolfgang Niersbach: "Wie bereits 2006 machen wir mit diesen Countdowns in den WM-Städten frühzeitig auf die Weltspiele 2011 aufmerksam. Als wir damals im Hinblick auf 2006 bereits 2003 in Köln starteten, haben uns viele für verrückt erklärt. Doch das Ergebnis gab uns Recht, denn schließlich hatten wir letztlich ganz Deutschland in einem Boot. Auch 2011 wollen wir alle mitnehmen in diese Veranstaltung, die keine Veranstaltung des DFB ist, sondern ein erneutes Event für ganz Deutschland werden soll."
Auch in Bochum hielt Niersbach mit Nachdruck fest, dass dieses Fussballfest neben den Einnahmen von den Nationalen Förderen vor allem über den Ticketverkauf finanziert werden muss: "27 Millionen Euro sind kalkuliert und müssen erwirtschaftet werden. Das ist sicherlich die größte Herausforderung, der wir uns stellen müssen."
Wobei Steffi Jones dem Zuschauer-Europarekord mit fast 45.000 Fans beim Frauen-Länderspiel im April gegen Brasilien in Frankfurt ähnlich positive Aspekte abgewinnt wie dem Engagement von REWE als viertem Nationalen Förderer und zugleich den Bogen spannt zu den nächsten organisatorischen Härtetests mit zwei weiteren WM-Arenen auf dem Prüfstand: "In Frankfurt haben wir gesehen, was möglich ist. Da ist es gut, dass jetzt mit Sinsheim am 25. Juli gegen die Niederlande und Bochum am 6. August gegen Russland gleich zwei WM-Spielorte die Gelegenheit bekommen, sich zu beweisen. Diese Spiele sind für unsere Städte natürlich enorm wichtig. Dadurch erhalten sie bereits jetzt zu einem sehr frühen Zeitpunkt eine erste Standortbestimmung und können gezielt an Schwerpunkten arbeiten."
Ein Datum von ganz besonderer Bedeutung ist im OK-Kalender der 29. Oktober 2009. An diesem Tag wird anlässlich des Länderspiel-Hits der Frauen gegen die USA in der WM-Arena in Augsburg definitiv der Startschuss für den Vorverkauf der WM-Tickets erfolgen. Steffi Jones: "Dann geht es richtig los und spätestens ab diesem Zeitpunkt muss die Vorfreude spürbar sein." Mithelfen bei der notwendigen bundesweiten Ticket-Promotion wollen alle, das wurde in Bochum ganz deutlich. Angefangen beim nordrhein-westfälischen Innen- und Kulturminister Ingo Wolf über Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz bis zum VfL Bochum, in seiner "guten Stube Ruhrstadion" vertreten durch Manager Thomas Ernst - um nur einige zu nennen.
Und mithelfen will natürlich auch das WM-Botschafterpaar für die Stadt Bochum, Shary Reeves und Dariusz Wosz. Die Entertainerin und WDR-Moderatorin will "notfalls nach Schalke marschieren", um die Fans zum anstehenden Länderspiel gegen Russland, zu den Spielen zur FIFA U-20-Weltmeisterschaft der Frauen, die am 15. Juli 2010 in Bochum angepfiffen wird, und natürlich zur FIFA Frauen-WM 2011 selbst zu mobilisieren. Und Wosz ist sogar bereit - "wenn ich damit unser Stadion hier fülle" -, im Trikot des VfL Bochum im Dortmunder Westfalenstadion WM-Stimmung zu erzeugen.