Dienstag, 1. September 2009

DFB-Team in Lahti angekommen

01.09.2009 14:05 Frauen-EM 2009

DFB-Team in Lahti angekommen

Neuer Ausblick: Silvia Neid (l.) und Inka Grings  © Bongarts/GettyImages
Neuer Ausblick: Silvia Neid (l.) und Inka Grings

Die Frauen-Nationalmannschaft hat bei der EURO in Finnland ihr nächstes Quartier bezogen. Am Dienstag trafen Team und Betreuerstab in Lahti ein, wo am Freitag (ab 15.00 Uhr/live im ZDF und auf Eurosport) das EM-Viertelfinale gegen Italien ansteht.

Anders als im Teamhotel in Tampere, das idyllisch am Rande eines Sees angesiedelt war, befindet sich das neue Quartier mitten in der Stadt. Nachmittags wird das Team seine erste Trainingseinheit in der Wintersporthochburg bestreiten.

Am Morgen hatte sich die DFB-Delegation auf die Fahrt von Tampere nach Lahti begeben. Nach zwei Stunden erreichte das Team im Mannschaftsbus das neue Domizil, vorausgefahren waren zwei Mercedes-Sprinter, vollgepackt mit zehn Alu-Boxen und 20 Koffern, hauptsächlich mit Spiel- und Trainingskleidung.

Interview mit Birgit Prinz

01.09.2009 07:45 Frauen-EM 2009

Birgit Prinz: "Ich finde das sehr anstrengend"

Stürmer werden an ihren Toren gemessen. Ein Allgemeinplatz, der sich etabliert hat. Allein darauf reduziert zu werden, widerstrebt Birgit Prinz.

Die Spielführerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft hat zwar mit 123 Länderspiel-Treffern ihre Torgefährlichkeit hinlänglich zur Schau gestellt, dennoch muss sie sich nach gerade mal drei Spielen ohne persönliches Erfolgserlebnis bei der EURO 2009 in Finnland zu diesem Thema äußern.

Es entstand ein außergewöhnliches Gespräch, in dem die dreifache Weltfußballerin des Jahres interessante Einblicke in ihr Seelenleben gewährt und eine offene Einschätzung ihrer aktuellen Situation liefert. DFB-Redakteur Niels Barnhofer schrieb mit.

Rekordtorjägerin: Birgit Prinz  © Bongarts/GettyImages
Rekordtorjägerin: Birgit Prinz

Frage: Birgit Prinz, Sie haben nach dem Frankreich-Spiel gesagt, dass Gefühl zu haben, noch nicht richtig im Turnier zu sein. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Birgit Prinz: Gegen Norwegen lief es für mich ganz gut. Da habe ich nur das Tor nicht getroffen, das ich hätte machen müssen. An sich war ich gut im Spiel drin. Gegen Frankreich hatte ich das Gefühl, dass mein Timing nicht richtig passt und ich deswegen nicht ins Spiel fand. Es lief einfach nicht von selbst. Eine Erklärung dafür zu finden, ist schwierig. Sicherlich fehlt mir ein bisschen Spielpraxis. Ich hatte lange ausgesetzt, nachdem ich mir im April gegen Brasilien einen Rippenbruch zugezogen hatte. Und manchmal ist es auch so, dass es nicht so laufen will, wie man es gerne hätte. Für mich gibt es keine wirkliche Erklärung dafür.

Frage: Glauben Sie, dass, wenn Sie treffen würden, der Knoten platzen würde?

Birgit Prinz: Ehrlich gesagt, geht mir das auf die Nerven. Nach zwei Spielen geht die Diskussion los, warum ich nicht treffe. Ich habe dann das Gefühl, ich muss mich rechtfertigen, warum ich nicht getroffen habe. Was ich, ehrlich gesagt, sehr anstrengend finde. Da habe ich selbst auf dem Spielfeld das Gefühl, ich fange noch mehr an, darüber nachzudenken. Was mich dann noch mehr hemmt. Sicherlich läuft es leichter, wenn man mal getroffen hat.

Frage: Gibt es Momente im Spiel, in denen Sie daran denken, dass man von Ihnen Tore erwartet?

Birgit Prinz: Immer kann ich nicht abschalten. Gerade wenn zwei, drei Aktionen hintereinander misslungen sind, dann ist mir dieser Gedanke präsenter.

Frage: Besteht dann die Gefahr, dass Sie in Situationen, in denen Sie besser abspielen sollten, selbst auf das Tor schießen?

Birgit Prinz: Das entspricht nicht meinem Naturell. Das ist völlig gegen meine Fußball-Philosophie. So zu wider meiner selbst handele ich nicht. Ich will mit der Mannschaft Erfolg haben, das ist mir ganz wichtig. Und nur weil es mich nervt, Journalisten-Fragen zu beantworten, sage ich nicht, ich mache jetzt mein Ego-Ding und versuche ein Tor zu erzielen.

Frage: Welche Resonanz erhalten Sie von Ihren Mitspielerinnen?

Birgit Prinz: Die sind eher süß. Die unterstützen mich genauso wie Silvia Neid. Die sehen das auch nicht so problematisch an. Wir schießen ja unsere Tore und es ist auch nicht so, dass ich an keinerlei Toraktion beteiligt bin. Wenn ich jetzt völlig grottig spielen würde, dann nicht treffen würde, dann wäre es kritisch. So habe ich das Gefühl – ich gebe jetzt mal die Schuld ans Kollektiv –, dass die Journalisten mich hinterfragen. Ich fühle mich derart angegriffen, dass ich nicht weiß, ob ich überhaupt noch das Recht habe zu sagen, mein Ziel ist die WM 2011, wenn ich hier nicht mehr treffe.

"Vom Kopf her kann ich das absolut"

Frage: Die Frage entsteht ja aus Ihrer grandiosen Vorgeschichte, in der Sie ja unheimlich viele und wichtige Tore geschossen haben. Können Sie diese Diskussion nicht dahingehend einordnen, dass dieses Zählen der torlosen Minuten zum Schicksal der Torjägerinnen gehört?

Birgit Prinz: Doch, vom Kopf her kann ich das absolut. Das kann ich kognitiv sehr gut einordnen. Ich weiß auch, dass das der Job der Journalisten ist. Und ich weiß auch, wie die Medien funktionieren. Ich weiß, es gibt weiß und es gibt schwarz. Aber es fühlt sich deswegen nicht anders an. Man kann es zwar relativieren, aber es fühlt sich nicht anders an. Und das macht halt den Unterschied.

Frage: Wobei es nicht ganz so schwarz ist, wie Sie es jetzt dargestellt haben…

Birgit Prinz: Genau, ich bin jetzt auch auf der Schwarz-und-weiß-Seite. Es gibt natürlich auch die Grau-Bereiche. Und ganz so krass empfinde ich es auch nicht. Aber im Prinzip sehe ich es so.

Frage: Die Journalisten sehen schon noch Ihre Leistungen…

Birgit Prinz: Klar, aber es ist dann auch mein Part. Wenn ich selbst sage, ich bin nicht ganz zufrieden mit dem, was ich mache, dann ist man auch empfänglicher für die Kritik.

Frage: Es gibt in den Spielen Situationen, in denen Sie vier, fünf Gegenspielerinnen auf sich ziehen und dadurch den eigenen Mitspielerinnen Freiräume schaffen. Merken Sie das selbst, dass Sie von den Gegnerinnen nach wie vor anders wahrgenommen werden?

Birgit Prinz: Im Spiel sehe ich das nicht unbedingt. Anschließend kriege ich das gesagt. Aber ich finde es dann schwierig, es persönlich einzuordnen. Ist das eine Ausrede, die ich für mich selbst suche? Oder ist das Realität? Und deswegen schwanke ich zwischen beiden Polen hin und her.

Frage: Aber die Video-Analysen der Trainerinnen sind doch großer Bestandteil der Arbeit in der Nationalmannschaft…

Birgit Prinz: Dadurch kriege ich es dann auch besser relativiert. Dennoch sind die kritische und skeptische Seite einfach ein Teil dessen, wie ich funktioniere. Das hat Vor- und Nachteile.

Frage: Müsste diese kritische Seite weg sein, um richtig erfolgreich zu sein?

Birgit Prinz: Jetzt muss ich in meine Vergangenheit gehen. Vor diesem Hintergrund würde ich sagen: Nein, nicht unbedingt. Aber in manchen Situationen würde es mir das Leben erleichtern.

"In manchen Momenten erlebt man die Dinge auch etwas intensiver"

Rückhalt: Die Mannschaft, hier Inka Grings (l.), steht hinter Birgit Prinz   © Bongarts/GettyImages
Rückhalt: Die Mannschaft, hier Inka Grings (l.), steht hinter Birgit Prinz

Frage: Das könnte Ihre letzte EM sein. Erlebt man da das Ganze noch intensiver?

Birgit Prinz: Ja, die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass es meine letzte EM ist. Von daher erlebt man in manchen Momenten die Dinge auch etwas intensiver. Aber in anderen auch gar nicht. Da ist es die gewohnte Routine. Aber es kommt immer mal hoch und da denkt man: Oh, das letzte Mal…

Frage: Wann denn zum Beispiel?

Birgit Prinz: Das ist völlig unterschiedlich. Das kann sein, wenn man spazieren geht, es kann aber auch direkt vor dem Spiel sein.

Frage: Aber nicht im Spiel.

Birgit Prinz: (lacht) Nein, in einem Spiel habe ich wirklich noch nicht darüber nachgedacht. Das wäre echt bitter. Wenn das passieren würde, wäre ich gar nicht im Spiel drin. Dann wäre ich mit meinen Gedanken zu weit weg, das wäre echt nicht gut.

Frage: Was macht Ihr Studium?

Birgit Prinz: Ich bin zufrieden. Es geht voran. Ich schreibe gerade meine Diplom-Arbeit. Ich bin jetzt scheinfrei, aber im Anschluss kommen noch die Prüfungen. Ich habe ein halbes Jahr Zeit, um die Diplom-Arbeit abzugeben. Sie ist schon angemeldet.

Frage: Das heißt, Sie haben hier bei der EURO auch Ihre Studienunterlagen dabei?

Birgit Prinz: Ja, genau. Ich habe jeden Morgen ab 8.30 Uhr meine Arbeitszeit. Bis zum ersten Training auf jeden Fall. Das ist die feste Zeit. Und manchmal auch mittags. Also ich mache definitiv hier etwas für das Studium. Ich habe das jetzt so getimt, dass ich vor 2011 fertig sein kann.

Silvia Neid vertraut einem Spezialisten-Team

01.09.2009 07:45 Frauen-EM 2009

Silvia Neid vertraut in Finnland einem Spezialisten-Team

Eingespieltes Team: Silvia Neid und Ulrike Ballweg  © DFB
Eingespieltes Team: Silvia Neid und Ulrike Ballweg

1982 wurde das erste Frauen-Länderspiel der DFB-Auswahl ausgetragen. Damals als Spielerin dabei: Silvia Neid, die die Nationalmannschaft zurzeit als Cheftrainerin bei der EURO in Finnland zum Titel führen will. Die 111-malige Nationalspielerin hat die fortschreitende Entwicklung im Frauenfußball in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten hautnah erlebt. Mehr noch. Sie selbst forciert die Professionalisierung der Strukturen innerhalb der Nationalmannschaft unentwegt.

Noch sehr gut kann sie sich an vergangene Zeiten erinnern: „Wenn ich daran denke, wie das damals war, als ich mein erstes Länderspiel gemacht habe. Wir hatten einen Trainer, einen Physiotherapeuten, einen Arzt und einen Zeugwart. Und das war es dann. Ansonsten gab es nichts, außer die Mannschaft.“

Silvia Neid integrierte Experten in ihr Team

Diese Zeiten haben sich allerdings grundlegend geändert. Bei der EURO steht für die Frauen-Nationalmannschaft eine ganze Reihe von Spezialisten zur Verfügung, die Silvia Neid bei ihrer Arbeit unterstützen. Zug um Zug integrierte sie Fachleute in ihr Team hinter dem Team. „Ich habe sehr hohe Erwartungen an meine Spielerinnen“, erklärt Silvia Neid die Entwicklung. „Deshalb muss ich dafür sorgen, dass sie das Beste geboten bekommen und von Spezialisten umsorgt werden.“

Im Trainerteam steht neben ihr selbst noch Assistenztrainerin Ulrike Ballweg. Neid: „Meine rechte Hand und Vertrauensperson.“ Zudem zählen U 20-Trainerin Maren Meinert und Torwartcoach Michael Fuchs dazu. „Gerade in den vergangenen vier Jahren hat sich im Trainerteam viel getan“, berichtet Silvia Neid. „Früher waren Tina Theune und ich nur zu zweit, nun sind wir zu viert. Das ist bedeutend, weil wir so in Gruppen arbeiten können. Außerdem ist es wichtig für die Torfrauen einen Spezialisten zu haben, der viele Feinheiten erkennt, die ich gar nicht sehen kann.“

Gegnersichtung, Videoanalyse, Management

Für die Gegnersichtung bei der EURO ist Bettina Wiegmann zuständig. Die Spiele der Teams, auch die der DFB-Auswahl, werden zudem aufgezeichnet, wichtige Szenen zur Videoanalyse von Marco Diaz zusammengeschnitten. Diese bilden die Grundlage bei den obligatorischen Mannschaftsbesprechungen. Ging früher viel Zeit verloren, weil die entscheidenden Szenen erst mühsam mit der Vor- und Rücktaste des Videorekorders gefunden werden mussten, so macht die moderne Technik nun eine effektive, zeitnahe und zügige Besprechung möglich.

Jüngstes Mitglied im Team hinter dem Team ist Managerin Doris Fitschen. Für die 144-malige Nationalspielerin ist die EURO in Finnland das erste große Turnier in neuer Funktion. „Sie hält mir den Rücken frei und ist für mich auch eine absolute Vertrauensperson“, bekräftigt Silvia Neid.

Delegationsleiterin: Hannelore Ratzeburg führt die deutsche Delegation in Finnland an  © Bongarts/GettyImages
Delegationsleiterin: Hannelore Ratzeburg führt die deutsche Delegation in Finnland an

Medizinische Abteilung eingespieltes Team

Die medizinische Abteilung besteht aus den Mannschaftsärzten Ulrich Schmieden, der zu Beginn der EURO dabei war und Dr. Bernd Lasarzewski, der einige Tage später zur DFB-Delegation stieß. Als Physiotherapeuten stehen Christel Arbini, die schon seit 1983 zum Team gehört und Shyrin Spreitzer zur Verfügung. An Spieltagen werden diese beiden von zwei externen Physiotherapeuten unterstützt, die beim so genannten „ausmassieren“ der Spielerinnen zur Hand gehen. Sportpsychologe Arno Schimpf zählt zudem seit Februar zum Team.

Zeugwart Matthias Lau ist dafür zuständig, dass Trainings- und Spielausstattung immer griffbereit vorliegen. Teammanagerin Patrizia Hell hat die Aufgabe, dass die Organisation rund um Mannschaft und Betreuerstab reibungslos vonstatten geht. Sie kümmert sich beispielsweise um die Unterbringung, das Trainingsgelände, hält Kontakt zur Organisationsebene bei der UEFA. Auch die DFB-Pressestelle ist durch zwei Personen vertreten, so dass nicht nur die Journalisten vor Ort optimal betreut werden können, sondern auch eine umfassende Information auf dfb.de gewährleistet ist. Zudem produziert eine Cutterin vor Ort die Beiträge für das Videoportal DFB-TV.

Hannelore Ratzeburg an der Spitze der Delegation

In Finnland nicht vor Ort dabei, aber bei der Vorbereitung auf die EM entscheidend eingebunden war Dr. Norbert Stein. Der Fitnesstrainer legte zu Beginn der Lehrgänge gemeinsam mit dem Trainerteam die Grundlage in Sachen Kraft, Ausdauer und Athletik.

An der Spitze der Delegation steht DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg. Sie vertritt die Interessen des DFB während der EURO bei der UEFA, ist bei allen wichtigen Meetings vor Ort dabei und immer nah an Mannschaft und Trainerteam. Zusammen mit der Vize-Präsidentin haben insgesamt 17 Personen im Team hinter dem Team ein gemeinsames Ziel: die Leistung der Mannschaft zu optimieren, damit der Traum vom siebten EM-Titel wahr wird.

Jennys EURO Blog


Wintereinbruch
31. August 2009

Hallo Leute,

da bin ich wieder. Habe heute sehr lange unter der warmen Dusche gestanden. Denn es wird langsam kalt in Finnland. Heute Morgen beim Training waren wir echt überrascht, dass es so kühl geworden ist. Eigentlich wollten wir uns gleich eine Mütze aufsetzen, aber dann fanden wir es doch ziemlich übertrieben und haben es lieber gelassen.

Uns wurde dann auch ohne Kopfbedeckung ziemlich schnell warm. Trotzdem haben wir an zu Hause gedacht: Ihr habt doch bestimmt super Wetter und warm ist es bei Euch auch oder?!

Heute Nachmittag fahren wir dann noch einmal zum Training – dick eingemummelt, ist ja klar. Wir werden Torschüsse in den unterschiedlichsten Varianten üben. Dieses Mal aber ohne Wetteinsatz.

Ich wollte Euch auch noch sagen, dass mir Eure Mails weitergeleitet werden, die Ihr an die DFB-Pressestelle sendet – eine kam sogar von Gary aus San Francisco. Hey, darüber freue ich mich sehr. Danke! Und auch den Serientipp habe ich gerne entgegengenommen. Danke Hubert, das kann ich gut gebrauchen.

Gestern hatten wir ja unser letztes Gruppenspiel in Tampere. Auch diese Hürde haben wir genommen. Es war ja ein sehr knappes Spiel. Aber: Es gewinnt immer der, der ein Tor mehr schießt als der Gegner. Und das waren wir! Morgen Vormittag werden wir Tampere verlassen und weiter nach Lahti ziehen. Ihr wisst ja, dass wir unser Viertelfinale dort spielen. Bin gespannt wer unser Gegner sein wird. Schaut doch morgen wieder vorbei. Dann erzähle ich Euch, wie unser neues Hotel ist und wie der Umzug so war. Ich würde mich freuen. Bis dann.

Liebe Grüße

Eure Jenny

Im Viertelfinale gegen Italien

31.08.2009 19:57 Frauen-EM 2009

DFB-Team trifft im Viertelfinale auf Italien

Hat Respekt vor Italien: Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Hat Respekt vor Italien: Silvia Neid

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft trifft im Viertelfinale der EM in Finnland am Freitag in Lahti (ab 15 Uhr MESZ, live im ZDF und bei Eurosport) auf Italien. Die "Squadra Azzurra" setzte sich am letzten Spieltag der Gruppe C 2:0 (0:0) gegen Russland durch und sicherte sich damit den zweiten Platz hinter Schweden.

"Italien ist gefährlich, weil die in der Defensive gut stehen und auf Konter lauern", warnte DFB-Trainerin Silvia Neid.

Ballweg: "Italienerinnen werden auf Konter spielen"

Ähnlich sieht das Assistenz-Trainerin Ulrike Ballweg: "Die Italienerinnen sind sehr unangenehm zu spielen. Wir gehen davon aus, dass sie defensiv agieren werden. Sie machen die Räume eng, daher müssen wir geduldig sein. Die Italienerinnen werden auf Konter spielen, gerade über Außen. Melania Gabbiadini ist richtig gut und schnell. Da muss unsere Abwehr wachsam sei."

Die Schwedinnen trennten sich derweil 1:1 (1:1) von England. Damit hat sich auch das Team aus dem Fußball-Mutterland für die Runde der besten Acht qualifiziert.

Zuversicht Richtung EM-Viertelfinale

31.08.2009 19:56 Frauen-EM 2009

DFB-Auswahl blickt zuversichtlich Richtung EM-Viertelfinale

Zwei von sieben Torschützinnen: Fatmire Bajramaj (l.) und Anja Mittag  © Bongarts/GettyImages
Zwei von sieben Torschützinnen: Fatmire Bajramaj (l.) und Anja Mittag

Vier Tore gegen Norwegen, fünf gegen Frankreich, eines gegen Island. Macht in der Summe zehn Treffer in drei Gruppenspielen. Bei nur einem Gegentor alles in allem eine hervorragende Quote für die Frauen-Nationalmannschaft, die am Freitag in Lahti im Viertelfinale (ab 15 Uhr, live im ZDF und auf Eurosport) bei der EURO in Finnland auf Italien trifft..

Die Art und Weise, wie das Team die Vorrunde absolvierte, hat aus verschiedenen Gründen beeindruckt. Auffällig war beispielsweise, dass die zehn Tore von insgesamt sieben verschiedenen Spielerinnen erzielt wurden: Linda Bresonik (2), Lira Bajramaj (2), Anja Mittag, Inka Grings (2), Annike Krahn, Melanie Behringer und Simone Laudehr waren in den drei Partien erfolgreich. "Das ist für uns Bestätigung, wie ausgeglichen der Kader ist", sagt Assistenz-Trainerin Ulrike Ballweg. "Zudem zeigt es, dass wir gute Alternativen haben." Ein Grund, weshalb die DFB-Auswahl dem EM-Viertelfinale zuversichtlich entgegenblickt.

Inka Grings auf Weg der Besserung

Auch wenn sich das auf sechs Positionen in der Anfangsformation veränderte DFB-Team gegen die tief stehenden und robusten Isländerinnen im letzten Gruppenspiel schwer tat. Vor allem in den ersten beiden Partien wurde deutlich, dass der Kader die Möglichkeit bietet, auf unterschiedlichste Situationen zu reagieren. "Wir haben in der Mannschaft so viele verschiedene Spielertypen, dass wir uns auf jeden Gegner individuell einstellen können. Das ist für mich auch eine Erklärung, weshalb unsere Tore von vielen verschiedenen Spielerinnen erzielt wurden", erklärt Ulrike Ballweg.

Gegen Island verletzte sich Inka Grings beim einzigen Treffer des Spiels in der 50. Minute. Die Stürmerin zog sich dabei eine schmerzhafte Knieprellung zu, fühlte sich am Montag allerdings schon wesentlich besser. Die 30-Jährige wird derzeit intensiv physiotherapeutisch behandelt und zeigte sich am Morgen schon wieder zuversichtlich: "Ich gehe fest davon aus, dass ich bis Freitag wieder fit bin", sagte die Angreiferin.

Prinz im Training am Sprunggelenk verletzt

31.08.2009 12:34 Frauen-EM 2009

Prinz im Training am Sprunggelenk verletzt

Umgeknickt: Birgit Prinz  © Bongarts/GettyImages
Umgeknickt: Birgit Prinz

Schrecksekunde für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft beim Training am Montag. Während der Übungseinheit in Tampere knickte Spielführerin Birgit Prinz unglücklich um und musste das Training danach mit schmerzverzerrtem Gesicht abbrechen.

Einer ersten Diagnose zur Folge zog sich die Rekordnationalspielerin eine Bänderzerrung im rechten Sprunggelenk zu, wird aber möglicherweise schon am Dienstag wieder mit dem Team trainieren können.

"Der Einsatz am Freitag im EM-Viertelfinale ist derzeit wohl nicht gefährdet", beruhigte der deutsche Mannschaftsarzt Bernd Lasarzewski.

Interview mit Nadine Angerer

31.08.2009 09:58 Frauen-EM 2009

Nadine Angerer: "Wir können uns nur selbst schlagen"

Gewohnt sicherer Rückhalt: Nadine Angerer  © Bongarts/GettyImages
Gewohnt sicherer Rückhalt: Nadine Angerer

Nadine Angerer war in den ersten drei Spielen bei der EURO 2009 ein sicherer Rückhalt für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft. Im entscheidenden Moment war auf die Torfrau des 1. FFC Frankfurt Verlass.

Wie sie es schafft, trotz geringer Beschäftigung immer konzentriert und fokussiert zu bleiben, über das Steigerungspotenzial der Mannschaft und das Viertelfinale am kommenden Freitag in Lahti, darüber spricht die 30-Jährige im "DFB.de-Gespräch der Woche" mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer.

Frage: Nadine Angerer, die DFB-Auswahl ist mit drei Siegen in die EURO 2009 gestartet, hat sich souverän für das Viertelfinale qualifiziert. Wie haben Sie diese drei Partien erlebt?

Nadine Angerer: Sie waren körperlich nicht so beanspruchend. Ich habe zwei, drei Aktionen gehabt, die wichtig waren. Ansonsten haben meine Vorderleute das Nötigste getan, um mir jeweils einen ziemlich ruhigen Nachmittag zu bescheren.

Frage: Sie haben nicht viele Bälle zu halten bekommen. Wie schwierig ist es da, im Spiel zu bleiben, den Fokus und die Konzentration beizubehalten?

Angerer: Das stimmt, dass das nicht ganz einfach ist. Aber das weiß ich. Ich kann mich sehr gut konzentrieren. Ich kenne diese Situation, die habe ich über die Jahre schon tausend Mal erlebt. Wenn man jung ist, geht das auch oft genug daneben. Aber wenn man erfahrener ist, weiß man, dass zwischen der 85. und 93. Minute immer noch ein Ball aufs Tor kommt. Ich habe versucht, mich so gut wie möglich im Spiel zu halten.

Frage: Kann man das trainieren?

Angerer: Nein, ich glaube, das bringt die Erfahrung mit sich. Ich habe es mir über die Jahre angeeignet, so fokussiert zu bleiben. Ich weiß einfach, dass jede Sekunde etwas passieren kann.

Frage: Gegen Norwegen verhinderten Sie kurz vor dem Ende in einer Eins-gegen-eins-Situation den Ausgleich. Was geht in solchen Momenten in Ihnen vor?

Angerer: Speziell in dieser Situation dachte ich mir, dass dieser Ball auf gar keinen Fall reingehen darf. Weil der Ausgleich so was von ungerechtfertigt gewesen wäre, das konnte ich einfach nicht zulassen. Ich kassiere ohnehin nicht gerne Tore, aber gerade in diesem Spiel wäre es so unverdient für die Norwegerinnen gewesen, so dass ich den Ball unbedingt halten wollte. Und das habe ich ja zum Glück auch getan.

Frage: Reagiert man bei solchen Szenen instinktiv oder gibt es eine Checkliste, die Sie innerlich durchgehen?

Angerer: Da bleibt einem nicht viel Zeit zum Nachdenken. Ich glaube, es ist auch eine Willenssache, den Ball unbedingt halten zu wollen. Denn dann geht der auch nicht rein. Und so war das ja auch in dieser Situation.

Frage: Auf einem Leistungsbarometer mit einer Skala bis 100 – wo würden Sie Ihre derzeitige Form ansiedeln?

Angerer: Ich will und kann das nicht in Punkten oder Prozent ausdrücken. Keine Ahnung, was ich da sagen soll. Stattdessen habe ich eine ganz einfache Formel: Da ist der Ball, da ist das Tor – und der Ball darf nicht ins Tor. Wie das letztlich passiert, ist mir relativ egal. Ich bin derzeit auf einem ziemlich hohen Niveau. Ich fühle mich gut, ich bin körperlich fit.

Frage: Bisher hat die DFB-Auswahl bei der EURO im Drei-Tage-Rhythmus gespielt. Jetzt haben Sie eine Pause von fünf Tagen bis zum Viertelfinale am kommenden Freitag. Ist es gut, eine längere Regenerationsphase zu haben? Oder befürchten Sie so aus dem Rhythmus zu geraten?

Angerer: Ach Quatsch, Rhythmus hin, Rhythmus her. Wir hatten drei Spiele in sieben Tagen, da tut es einfach jedem Mal gut, eine längere Wettkampfpause zu haben. Mir ist es egal, wann gespielt wird.

Frage: Wo führt die Leistungskurve der Mannschaft hin?

Angerer: Wir haben noch nicht das gezeigt, was wir können. Wir müssen weiter konzentriert arbeiten. Denn ich bin davon überzeugt, dass das Turnier jetzt erst richtig beginnt. Wenn man auf die einzelnen Spiele eingeht, muss ich sagen, dass wir gegen Norwegen bis auf die Chancenauswertung ein sehr gutes Spiel gemacht haben. Gegen Frankreich haben wir ziemlich schnell 4:0 geführt. Da würde man sich natürlich wünschen, dass jede Spielerin auf dem Platz konzentriert bleibt, aber ich finde es nur menschlich, dass das dann nicht funktioniert. Gegen Island war es eine genauso schwierige Situation. Ich hatte mir natürlich ein bisschen mehr erhofft, da kann man noch eine Schippe drauflegen.

Frage: Ist das nicht Kritik auf hohem Niveau? Wenn man sich die Statistik des Island-Spiels anguckt, stehen 19:3 Torschüsse zu Buche, worin sich die Dominanz der deutschen Mannschaft doch ausdrückt.

Angerer: Das stimmt, aber das hilft alles nichts, wenn die Tore nicht fallen. Der Schuss kann ganz schnell nach hinten losgehen. Gegen Norwegen kann das 1:1 fallen, vielleicht wäre das Spiel sogar noch gekippt. Wir haben gegen Frankreich 5:1 gewonnen, aber die Französinnen hatten auch vier sehr gute Chancen, die Partie hätte also auch unentschieden ausgehen können. Wir sind uns daher bewusst, dass wir uns auf einem sehr schmalen Grad bewegen. Nichtsdestotrotz haben wir die Spiele gewonnen und wir haben uns dabei ein ordentliches Polster aufgebaut. Aber jetzt zählt nur noch das nächste Spiel, weil es um Gewinnen oder Heimfahren geht. Im Viertelfinale müssen alle wieder bei 100 Prozent sein. Es gibt keine Ausreden.

Angerer: "Wir haben noch nicht alles gezeigt"  © Bongarts/GettyImages
Angerer: "Wir haben noch nicht alles gezeigt"

Frage: Spricht daraus der Anspruch der Mannschaft an sich selbst?

Angerer: Absolut. Wer es nicht kapiert hat, dass das Viertelfinale kein Spaziergang sein wird, der wird sich umschauen.

Frage: Sehen Sie dem weiteren Turnierverlauf dennoch optimistisch entgegen?

Angerer: Ja, weil ich weiß, was in der Mannschaft steckt, dass wir einen sehr guten Teamgeist haben, dass sich jede für die andere einsetzt, dass wir uns auf einem sehr hohen Niveau befinden und dass wir uns eigentlich nur selbst schlagen können. Es muss aber jeder Spielerin bewusst sein, dass wir 100 Prozent abrufen müssen.

Frage: Haben Sie andere Spiele der EURO im Fernsehen verfolgt? Welchen Eindruck haben Sie bisher vom Niveau?

Angerer: Ich konnte nicht jedes Spiel sehen. Aber von dem, was ich gesehen habe, muss ich sagen, dass Schweden den stärksten Eindruck hinterlassen hat, von ihnen bin ich wirklich sehr positiv überrascht. Von den Niederländerinnen hatte ich nicht unbedingt erwartet, dass sie den Sprung ins Viertelfinale schaffen. Genauso hatte ich nicht damit gerechnet, dass Dänemark nur auf Platz 3 in der Vorrundengruppe landet. Bei Finnland hatte ich es mit dem Heimvorteil erwartet, dass sie sich durchsetzen. Eigentlich sehe ich aber keine Mannschaft, die uns das Wasser reichen kann, wenn jede Spielerin von uns alles abruft.

Frage: Im Viertelfinale trifft die DFB-Auswahl auf den Zweiten der Gruppe C. Gibt es einen Gegner, den Sie bevorzugen würden?

Angerer: Ich persönlich präferiere Italien. Ich will auf keinen Fall jetzt schon gegen Schweden spielen. England wäre auch eine harte Nuss.

Frage: Theoretisch wäre ein Halbfinale gegen Schweden möglich. Verschwenden Sie daran schon einen Gedanken?

Angerer: Wenn es so kommt, wäre es meiner Meinung nach das vorweggenommene Endspiel. Aber es wäre fatal, jetzt schon daran zu denken. Mir wird ein wenig zu viel darüber gesprochen. Ich habe das Gefühl, das Viertelfinale wird darüber vergessen. Und das wird ein schweres Spiel werden. Und ich flippe aus, wenn ich die kommenden Tage nur noch Halbfinale höre. Erstmal müssen wir das Viertelfinale gewinnen.

Fan-Service total

01.09.2009 07:40 Frauen-EM 2009

Fan-Service total: Die Frauen-EURO hautnah erleben

Hauptdarstellerin: Prinz und das DFB-Team ab Montag bei der EM  © Bongarts/GettyImages
Hauptdarstellerin: Prinz und das DFB-Team ab Montag bei der EM

So dicht waren Sie noch nie an der deutschen Frauen-Nationalmannschaft dran: Wenn die Spielerinnen von DFB-Trainerin Silvia Neid ihr EM-Quartier im finnischen Tampere beziehen, dann ziehen Sie quasi mit ein. Denn die DFB-Homepage und das DFB-Videoportal DFB-TV haben für Sie das große EM-Spezialpaket rund um die Welt- und Europameisterinnen geschnürt.

Lesen Sie zum Beispiel täglich in "Jennys Blog", wie eine Nationalspielerin die Europameisterschaft erlebt. Die Mittelfeldspielerin vom Deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam gewährt den Blick hinter die Kulissen. Dazu präsentiert DFB-TV exklusive Bilder aus dem Quartier der deutschen Mannschaft. Im DFB-Videoportal sehen Sie Interviews aus erster Hand, wie die Spielerinnen um Spielführerin Birgit Prinz wohnen oder was in der Freizeit auf dem Programm steht. Ab kommenden Freitag berichtet dfb.tv regelmäßig mit Filmbeiträgen über die Aktivitäten von des DFB-Teams aus Tampere und den anderen Spielorten.

Sie haben noch Fragen? Dann senden Sie diese direkt an den elektronischen Team-Briefkasten. Spielerinnen, Trainerinnen und der komplette Betreuerstab stehen Ihnen Rede und Antwort - fast ohne Ausnahme. Mit dem Angebot des DFB.de-Spezialbereichs zur EURO 2009 in Finnland erhalten Sie einen erstklassigen Blick ins Innenleben der Mannschaft und sind so quasi Mitglied der DFB-Delegation vor Ort.

Für den rechten Überblick über das Geschehen im EM-Gastgeberland Finnland sorgt DFB-Maskottchen Paule. Der kleine Adler ist bei der Europameisterschaft natürlich vor Ort. Seine Erlebnisse schildert er in seinem EM-Tagebuch.

Und auf den Sport muss natürlich auch niemand verzichten. ARD und ZDF übertragen alle Spiele der deutschen Mannschaft live. Eurosport überträgt sämtliche Begegnung der EURO 2009 live.

Tickets zum USA-Spiel sichern

01.09.2009 07:38 Frauen-Nationalmannschaft

USA-Spiel in Augsburg: Jetzt Tickets sichern!

In Jubelpose: Anja Mittag (l.) und Fatmire Bajramaj  © Bongarts/GettyImages
In Jubelpose: Anja Mittag (l.) und Fatmire Bajramaj

Anspruchsvoller Fußball, begeisternde Atmosphäre - die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bietet ihren Fans auch nach der EM 2009 ein attraktives Programm.

Im ersten Spiel nach den Titelkämpfen in Finnland trifft die deutsche Mannschaft am 29. Oktober (ab 18 Uhr) in Augsburg gegen die USA an. Der Vorverkauf läuft.

Tickets kosten zwischen sieben und 35 Euro und können über den Online-Ticketshop, über die DFB-Tickethotline (Telefon: 01805-110201, 0,14 €/min aus dem deutschen Festnetz), über den FC Augsburg, den Bayerischen Fußball-Verband, den Ticket Service Bayern sowie bei vielen CTS-Vorverkaufsstellen bestellt werden.

Ermäßigte Eintrittskarten gelten für Kinder, Schüler, Auszubildende, Studenten, Wehrpflichtige, Rentner, Zivildienstleistende und Personen mit Schwerbehindertenausweis (ab 50%).

Ein Bestellformular für Gruppenkarten (ab 11 Personen) nur für Vereine und Schulen finden Sie hier.

Bilder zum Spiel gegen Island








Martina Müller zum "Player of the match" gekürt

30.08.2009 19:46 Frauen-EM 2009

Martina Müller zum "Player of the match" gekürt

"Player of the match": Martina Müller  © Bongarts/GettyImages
"Player of the match": Martina Müller

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat bei der EURO 2009 eine hundertprozentige Ausbeute. Auch im dritten Gruppenspiel beim 1:0-Sieg gegen Island in Tampere wurde eine Spielerin der DFB-Auswahl zum "Player of the match" gekürt. Diesmal sah die Technical Study Group der UEFA in Martina Müller die stärkste Spielerin auf dem Platz.

In ihrem ersten Spiel bei der EURO 2009 glänzte die Angreiferin des VfL Wolfsburg vor allen Dingen durch nimmermüden Einsatz. Sie zeigte enorme Laufbereitschaft, ging weite Wege und war so stets anspielbar. Sie wich auf die Flügel aus, aber versprühte auch Torgefahr. Die größte Chance hatte die 81-fache Nationalspielerin bereits in der neunten Minute, als sie mit einem Fernschuss die Latte traf.

"Ich freue mich riesig über diese Auszeichnung", sagte Martina Müller, "aber ich hätte sie gerne gegen ein Tor eingetauscht. Ich bin Angreiferin und will Tore machen, damit hätte ich heute der Mannschaft sehr geholfen."

Stimmen zum Spiel gegen Island

30.08.2009 18:06 Frauen-EM 2009

Silvia Neid: "Insgesamt bin ich zufrieden"

Runde weiter: Inka Grings und Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Runde weiter: Inka Grings und Silvia Neid

Mit einem 1:0 (0:0) über Island hat Deutschland die Gruppenphase bei der EURO 2009 in Finnland mit neun Punkten und Platz eins abgeschlossen. Nach dem Spiel zeigte sich das Team mit dem Ergebnis, aber nicht unbedingt mit der Leistung zufrieden.

DFB-Trainerin Silvia Neid: Es ist sicherlich nicht so einfach, gegen eine defensiv ausgerichtete Mannschaft wie Island zu spielen. In der ersten Halbzeit haben wir ohne Tempo nach vorne gespielt. Das kostet natürlich Zeit und der Gegner war direkt da. Immer wenn wir schnell gespielt haben, dann haben wir auch unsere Möglichkeiten bekommen. Insgesamt bin ich aber zufrieden, wir haben neun Punkte nach der Vorrunde.

Martina Müller (Player of the Match): Im Endeffekt zählen die drei Punkte. Ich hätte meine gute Leistung gerne mit einem Tor gekrönt.

Birgit Prinz: Wir haben heute das Spiel nicht so aufgezogen, wie wir es können. Es ist immer schwer, wenn man weiß, dass man schon durch ist.

Anja Mittag: Uns hat die letzte Präzision gefehlt. Ein Tor ist sicherlich zu wenig, aber mein Fazit für die Vorrunde: wir haben unser Zwischenziel erreicht.

Inka Grings: Wir haben heute nicht den Schlüssel gefunden, um Island zu knacken. Der Gegner stand sehr kompakt, aber wir sind souveräner Gruppenerster. Durch diese drei Spiele haben wir uns viel Respekt verschafft.

Nadine Angerer: Das war nicht unser bestes Spiel, aber jetzt fängt für uns das Turnier erst richtig an.

Ungeschlagen ins Viertelfinale

30.08.2009 16:49 Frauen-EM 2009

Ungeschlagen ins Viertelfinale - 1:0 gegen Island

Treffsicher: Inka Grings markiert das 1:0  © Bongarts/GettyImages
Treffsicher: Inka Grings markiert das 1:0

Zum Abschluss der Vorrunde bei der Europameisterschaft 2009 in Finnland hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft einmal mehr gewonnen. Das Team von DFB-Trainerin Silvia Neid setzte sich am Sonntag in Tampere vor 3101 Zuschauern gegen Island mit 1:0 (0:0) durch. Inka Grings (50.) erzielte den entscheidenden Treffer, musste aber wenig später mit einer schweren Knieprellung ausgewechselt werden.

Bereits vor dem Spiel war der sechsmalige Europameister für das Viertelfinale qualifiziert. Dort trifft die Mannschaft am Freitag in Lahti (15 Uhr) nun auf den Zweiten der Gruppe C. Norwegen und Frankreich haben ebenfalls das EM-Viertelfinale erreicht. Den beiden Mannschaften aus der deutschen Gruppe B reichte am letzten Vorrunden-Spieltag ein 1:1 (1:1). Damit steht auch bereits eine Viertelfinal-Ansetzung (Niederlande - Frankreich) fest.

"In der ersten Halbzeit haben wir ohne Tempo nach vorne gespielt. Das kostet natürlich Zeit und der Gegner war direkt da. Immer wenn wir schnell gespielt haben, dann haben wir auch unsere Möglichkeiten herausgespielt. Das war nicht so berauschend, aber wir haben gewonnen", sagte Neid nach dem Spiel.

Frauen-EM 2009: Deutschland - Island

Neid setzt auf verändertes Mittelfeld

Neid hatte die Mannschaft im Vergleich zum zweiten Gruppenspiel gegen Frankreich (5:1) auf mehreren Positionen umgestellt. In der Verteidigung begann Sonja Fuss für Bianca Schmidt, im Mittelfeld bot die DFB-Trainerin vier neue Spielerinnen auf. Anja Mittag, Simone Laudehr, Saskia Bartusiak und Fatmire Bajramaj kamen neu in die Mannschaft, Kerstin Garefrekes, Kim Kulig, Linda Bresonik und Melanie Behringer blieben zunächst draußen. Im Angriff erhielt Martina Müller den Vorzug vor Inka Grings.

Die deutsche Aufstellung: Angerer - Fuss (46. Stegemann), Krahn, Hingst, Peter - Mittag, Laudehr, Bartusiak, Bajramaj - Prinz (46. Grings/59. da Mbabi) - M. Müller

Die erste Möglichkeit der Begegnung hatten die Isländerinnen. In der ersten Spielminute verfehlte Katrin Omarsdottir mit einem Fernschuss das deutsche Gehäuse nur knapp. Die deutsche Auswahl zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt und kam durch Martina Müller zu zwei guten Möglichkeiten. In der fünften Minute schloss die Angreiferin des VfL Wolfsburg eine Kombination über Mittag und Birgit Prinz mit einem Weitschuss ab, dieser verfehlte das gegnerische Tor allerdings um einiges. In der neunten Minute zielte Müller zu genau. Ihr Torschuss aus 25 Metern ging an die Latte.

Keine Tore vor der Pause

Die deutsche Mannschaft nutzte auch in der Folge die Lücken in der isländischen Defensive und kam zu weiteren Chancen. Bajramaj schoss über das Gehäuse (12.), Babett Peter traf nach einer Ecke das Außennetz (18.). Je länger die Begegnung dauerte, desto besser kamen die Isländerinnen ins Spiel. Zwar erspielten sich die Mannschaft von Trainer Siggi Eyjolfsson weiterhin keine echten Chancen, ließen dafür aber auch immer weniger zu. Vor der Pause kam Deutschland aber noch zu zwei Möglichkeiten. Zunächst prüfte Bartusiak die isländische Schlussfrau Gudbjörg Gunnarsdottir mit einem Schuss aus 17 Metern (38.), ehe Mittag aus fünf Metern an Gunnarsdottir scheiterte (44.).

Harter Kampf: Bajramaj und Magnusdottir  © Bongarts/GettyImages
Harter Kampf: Bajramaj und Magnusdottir

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wechselte Neid zweimal aus. Für Birgit Prinz kam Inka Grings, Sonja Fuss machte für Kerstin Stegemann Platz. Und die Wechsel machten sich direkt bezahlt. Nach schöner Vorarbeit stocherte die kurz zuvor eingewechselte Grings den Ball zum 1:0 über die Linie (50.). Doch das Tor war teuer erkauft. Die Torschützin, die bei ihrem Treffer mit der isländischen Schlussfrau zusammenstieß, musste in der 59. Minute mit einer schweren Knieprellung ausgewechselt werden. "Ich hoffe, dass ich am Freitag wieder dabei bin", so die Duisburgerin. Für Grings kam Celia Okoyino da Mbabi ins Spiel.

Müller als "Player of the match" ausgezeichnet

Martina Müller hatte in der 69. Minute die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, doch ihre schöne Direktabnahme aus 18 Metern landete genau in den Armen von Gudbjörg Gunnarsdottir. Auch nach dem Rückstand spielte Island weiter defensiv, hatte in der 72. Minute aber die große Möglichkeit zum Ausgleich. Nach einem langen Pass von Gudrun Soley Gunnarsdottir entkam Margret Lara Vidarsdottir der deutschen Abwehr, schoss den Ball aber am rechten Torwinkel vorbei. Die nahezu beschäftigungslose Nadine Angerer im deutschen Tor hatte den Winkel gut verkürzt. In der 78. Minute klärte Mittag für Deutschland nach einem Kopfball der aufgerückten Verteidigerin Katrin Jonsdottir auf der Linie.

Auch Deutschland kam noch zu weiteren Torchancen. Doch sowohl Simone Laudehr (82.) als auch die agile Müller (87.) brachten den Ball nicht im gegnerischen Tor unter. Nach der Begegnung wurde Martina Müller als "Player of the match" ausgezeichnet. Zuvor hatten sich Linda Bresonik (Frankreich-Spiel) und Kim Kulig (Norwegen-Spiel) über diese Auszeichnung freuen dürfen.

Jenny EURO Blog


Fischkopf muss die Taschen tragen
30. August 2009

Hallo Leute,

so, heute haben wir unser letztes Gruppenspiel gegen Island. Bei denen müssen wir sehr aufpassen, denn natürlich wäre es schön, wenn wir mit einer weißen Weste in die K.-o.-Runde gehen. Für Island ist es die erste Europameisterschaft gewesen und die wollen sich bestimmt ordentlich verabschieden. Und dann haben sie ja auch die Möglichkeit gegen den aktuellen Welt- und Europameister zu gewinnen. Es wird also sehr spannend und wir nehmen die Aufgabe ernst.

Habt Ihr Euch gestern die Männer-Bundesliga angeschaut? Wenn ich zu Hause bin guck ich auch immer die Spiele mit meinen Freunden. Ich freue mich dann jeweils über attraktive und spannende Begegnungen. Hier können wir uns ja nur per Live-Ticker informieren, das ist dann natürlich nicht ganz so aufregend, wie sonst.

Leider hat mein Heimatverein Hansa Rostock gestern verloren. Da war ich schon ein wenig frustriert. Aber wir haben ja in Potsdam noch einen Fischkopf (so nennen wir uns von der Ostsee). Mit Ulla habe ich das Spiel dann erstmal ausgewertet Danach ging es mir dann auch gleich besser.

Ach ja. Ehe ich es vergesse: Gestern beim Ausschießen hat Jung gewonnen. Tja, wir Älteren haben uns gedacht, bauen wir die Kleinen mal auf. Der Einsatz: Das Tragen der Taschen beim Umzug in unser Hotel in Lahti. Kein Thema…..

Wir freuen uns übrigens schon auf einen Ortswechsel, damit wir auch mal was von Finnland sehen können.

So. Dann drückt uns mal die Daumen heute Nachmittag.

Liebe Grüße

Eure Jenny

Müller und Schmidt probieren sich im Golfen

29.08.2009 19:56 Frauen-EM 2009

Martina Müller und Bianca Schmidt probieren sich im Golfen

Annäherung: Martina Müller  © Bongarts/GettyImages
Annäherung: Martina Müller

Etwas Abwechselung brachten Martina Müller und Bianca Schmidt in ihren Turnier-Alltag bei der EURO 2009 in Finnland. Die beiden Nationalspielerinnen tauschten am Samstagvormittag das Spielgerät. Statt am Fußball zeigten sie ihr Talent im Umgang mit dem Golf-Ball. In einem Golf-Club in der Nähe von Tampere erhielten die Wolfsburgerin und die Potsdamerin einen zweistündigen Schnupperkurs.

Putten, chippen und abschlagen standen diesmal auf dem Trainingsprogramm von Martina Müller und Bianca Schmidt. Ganz andere Bewegungsabläufe als beim Flanken oder Schießen lernten sie dabei kennen. Näher gebracht wurden sie ihnen unter fachlicher Anleitung vom PGA-Pro Kari Järvenpää.

Vorbei: Bianca Schmidt  © Bongarts/GettyImages
Vorbei: Bianca Schmidt

Ballgefühl stellten sie dabei alle mal unter Beweis. Auch wenn sie gewisse Eingewöhnungsschwierigkeiten einräumen. "Gerade bei den Abschlägen sind am Anfang eher die Rasenstücke geflogen, aber ich habe auch den einen oder anderen Ball getroffen", sagt Martina Müller augenzwinkernd. Ähnlich fällt das Fazit von Bianca Schmidt aus: "Man braucht schon ein wenig Geduld, am Ende hat es aber richtig Spaß gemacht."

Was auch nicht verwundert, schließlich erhielten sie zum Abschluss ein Kompliment aus berufenem Munde. „Sie haben ihre Sache sehr gut gemacht. Man konnte sehen, dass sie die Fähigkeiten besitzen, um sich schnell zu verbessern“, erklärt Kari Järvenpää.

Jennys EURO Blog


Spaziergang mit Ball und Treppenläufe
27. August 2009

Hallo Leute,

komme gerade vom Spaziergang mit Ball. Es heißt deswegen so, weil wir erst ein Stück gehen und uns dann meistens eine Wiese oder auch schon mal einen Parkplatz suchen, wo wir ein wenig den Ball laufen lassen können. Dann spielen wir in mehreren Feldern fünf gegen zwei. Das machen wir immer so vor einem Spiel, damit wir ein gutes Ballgefühl bekommen.

Ja, ansonsten waren wir gestern beim Abschlusstraining noch ausschießen. Wie üblich Jung gegen Alt. Jung hat verloren und muss jetzt zwei Tage die Treppe benutzen. Ich gehöre zu Alt und achte genau darauf, dass Anja sich nicht drückt und auch wirklich läuft. Wie ich das mache? Ich weiche ihr dabei einfach nicht von der Seite. Wir wohnen ziemlich weit oben im Hotel. Die Aufgabe ist also anspruchsvoll. Aber wie sagt man? Treppenläufe machen einen schönen Po. Ein prima Nebeneffekt also.

Heute geht es gegen Frankreich und wir sind froh, wenn wir wieder spielen können. Denn nach der Partie gegen Norwegen wollen wir natürlich wieder an unsere gute Leistung anknüpfen. Ein Sieg gegen die unangenehmen Französinnen wäre sehr wichtig für uns.

Und ich hoffe natürlich auch, dass ich einen Einsatz bekommen werde.

Drückt uns also die Daumen.

Liebe Grüße,

Eure Jenny


Liras Kopf und Fußballtennis
28. August 2009

Hallo Leute,

Mann, habt Ihr fest die Daumen gedrückt! Nach unserem Sieg gegen die Französinnen haben wir das Viertelfinale sicher. Wir waren anfangs ganz schön nervös, aber nachdem Inka ihr erstes Tor gemacht und Annike mit einem Kunstschuss erhöht hatte, waren die Französinnen schwer geschockt. Den Rest kennt Ihr ja. Mit so einem Sieg können wir beruhigt das Spiel gegen die Isländerinnen am Sonntag angehen. Die sind ja schon raus, wollen sich aber bestimmt ordentlich von der EM verabschieden. Also unterschätzen dürfen und werden wir sie sicher nicht, denn es gibt nicht Schöneres als all seine Gruppenspiele zu gewinnen.

Nach dem Spiel gestern, haben wir erstmal unseren Sieg genossen und uns in Ruhe behandeln lassen. Ach, dass muss ich ja noch erzählen, wie es dann so bei uns zugeht. Also meistens holt sich unsere medizinische Abteilung am Spieltag Verstärkung von zwei lokalen Physiotherapeuten. Die helfen dann unseren Physios müde Beine zu massieren und wieder munter zu machen. Denn ihr wisst ja: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und Regeneration sehr wichtig. Häufig sind die beiden Physios auch von einem Fußballverein und oftmals auch sehr nett. Was ja auch nicht gerade unwichtig ist, wenn einer an dir rumknetet.

Unsere beiden Team-Physios, Christel und Shyrin, kümmern sich intensiv um angeschlagene Spielerinnen, die ein wenig mehr Probleme haben – also kleine Verletzung oder so. Aber an diesen bestimmten Abenden würden die alleine die Arbeit gar nicht schaffen. Immerhin dauert so eine Behandlung eine halbe bis dreiviertel Stunde. Meistens liegt man dann auf der Trage, unterhält sich, liest ein bisschen oder hat den MP3-Player am Ohr. Die Zeit geht schon irgendwie rum.

Heute Morgen waren wir wieder beim Training und haben Zweikämpfe und Torschüsse gemacht. Zwischendrin sollten wir Flanken schlagen auf die jeweilige Mitspielerin. Lira hat innerhalb kürzester Zeit ungefähr vier Bälle auf den Kopf bekommen und sich danach beschwert, sie würde jetzt bestimmt Kopfschmerzen kriegen. Tja, die Lira halt. Ihr kennt sie ja. Beim Mittagessen sah sie jedenfalls wieder ganz munter aus. Ach übrigens: Meine Mannschaft hat gewonnen.

Die, die gestern gespielt haben, waren dagegen schwimmen und in der Sauna. Regeneration nennt man das. Beim Nachmittagstraining sind wir dann alle wieder beieinander. Dann steht Fußballtennis auf dem Plan. Darauf freue ich mich schon sehr, da ich das in Potsdam immer gegen Afro spiele. Die darin übrigens eine echte Spezialistin ist und uns regelmäßig schlägt. Von ihr habe ich mir aber noch ein paar Tipps geben lassen. Mal sehen ob’s hilft. Vorher werde ich mich noch ein wenig ausruhen, damit ich nachher fit bin. Ich erzähle Euch morgen, wie es ausgegangen ist.

Liebe Grüße

Eure Jenny


Einspruch abgelehnt
29. August 2009

Hallo Leute,

ich habe Euch ja erzählt, dass wir gestern zur Regeneration Fußballtennis gespielt haben. Und ich mich sehr darauf gefreut habe, weil ich es in Potsdam ständig spiele und es mir großen Spaß macht. Jetzt bin ich Euch noch das Ergebnis schuldig.

Also: Am Anfang wurden Teams gelost. Ich war zusammen mit Linda in Team 1. Es werden drei Runden á fünf Minuten gespielt. Man durfte übrigens – und das ist anders als in Potsdam - unendlich viele Kontakte haben. Einzige Einschränkung: Der Ball darf nur ein Mal den Boden berühren. Ansonsten kann man mit seiner Partnerin hin und her spielen, wie man mag.

Los gings: Unser erster Gegner war das Team 2 mit Sonni und KG. Ich gebe zu, KG hat Vorteile aufgrund ihrer Größe. Sie kann schon einfach mal den Ball mit dem Kopf über die Schnur legen. Ist für unsereins (1,68 Meter) ja ein bisschen schwieriger. Die beiden haben uns schwer durcheinander gebracht, weil sie ständig mindestens zehn Mal jonglierten. Nach einem hart umkämpften Spiel, haben wir schließlich 8:6 verloren.

Der zweite Gegner hat nicht lange auf sich warten lassen, es waren Babs und Annike. Dieses Spiel haben wir klar dominiert und letztendlich auch verdient 14:9 gewonnen.

Dann kam es schon zu den Platzierungsspielen, bei denen wir um Platz 5 gegen Anja und Mel gespielt haben. Das war spannend, sag ich Euch. Es ging hin und her, Schlag auf Schlag und war sehr ausgeglichen. Jedem von uns gelang abwechselnd ein Kabinettstückchen. Keiner hat aufgegeben. Kurz vor Ende der fünf Minuten lagen Mel und Anja mit einem Punkt in Führung. Linda und ich haben alles gegeben. Aber dann passierte Folgendes: Anja gelang es mit dem Schlusspfiff den Ball über die Schnur zu platzieren, sie blieb aber gleichzeitig in dieser mit ihrem Schuh hängen …..was man auch als einen Regelverstoß werten könnte. Das Spiel war jedenfalls verloren.

Am Anfang haben wir Einspruch dagegen eingelegt, doch es hat nichts geholfen. Unser Anliegen wurde einfach ignoriert. Skandal!

Dennoch haben wir versucht, uns als (enttäuschte) faire Gegner zugeben. Gewonnen haben Sonni und KG. Meiner Meinung nach hätte KG eigentlich auf Knien spielen müssen.

Trotzdem brennen wir auf Revanche…

Liebe Grüße

Eure Jenny


Niederlande als viertes Team im Viertelfinale

29.08.2009 19:06 Frauen-EM 2009

Niederlande als viertes Team im Viertelfinale

Mit den Niederlanden weiter: Vera Pauw  © Bongarts/GettyImages
Mit den Niederlanden weiter: Vera Pauw

Die Nationalmannschaft von EM-Neuling Niederlande hat sich als viertes Team nach Gastgeber Finnland, Titelverteidiger Deutschland und Titelanwärter Schweden für das Europameisterschafts-Viertelfinale qualifiziert. Die Elftal setzte sich am letzten Spieltag der Gruppe A etwas überraschend 2:1 (0:0) gegen Dänemark durch und sicherte sich damit den zweiten Platz hinter Finnland.

Sylvia Smit (58.) und Manon Melis (66.) erzielten die Treffer für die Holländerinnen. Für die Däninnen, die als Gruppendritte um den Einzug in die Runde der besten Acht bangen müssen, traf Johanna Rasmussen (71.). Die Däninnen müssen bis zum Ende der Vorrunde am Montag warten, bevor sie Gewissheit über ein Weiterkommen oder ein Ausscheiden haben. Neben den ersten beiden Teams jeder Gruppe qualifizieren sich auch die beiden besten Dritten der drei Gruppen für das Viertelfinale.

Im gleichzeitig stattfindenden bedeutungslosen Spiel zwischen Finnland und der Ukraine setzten sich die Osteuropäerinnen dank des Treffers von Ludmila Pekur (69.) mit 1:0 (0:0) durch. Schon vor der Partie stand Finnland als Gruppensieger und die Ukraine als Tabellenschlusslicht fest.

Steffi Jones dribbelt im Tigerenten-Club

29.08.2009 08:58 Frauen-WM 2011

Steffi Jones dribbelt im Tigerenten-Club

Im Tigerenten-Club: Steffi Jones  © SWR
Im Tigerenten-Club: Steffi Jones

Fußball-Freunde aufgepasst: Am Sonntag ist Steffi Jones im Tigerenten-Club zu Gast (9 Uhr, ARD). Das Motto der Sendung lautet "Mädels am Ball". Dabei wird Jones als Studiogast der Kinder- und Jugendsendung von ihren Aufgaben als Präsidentin des Organisationskomitees der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland berichten.

"Es ist toll, dass Mädchenfußball immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Die Präsenz in einer Kinder- und Jugendsendung ist von besonderer Bedeutung, wenn es darum geht, Werbung für die Frauen-WM 2011 in Deutschland zu machen", sagt die OK-Präsidentin über ihren Auftritt.

Zweikampf mit Moderator Pete Dwojak

Zur Freude ihrer jungen Fans wird Steffi Jones ihr fußballerisches Können unter Beweis stellen und gegen Moderator Pete Dwojak im Zweikampf antreten. Auch DFB-Maskottchen Paule ist als Studiogast mit von der Partie und leistet seinen Beitrag, um die Stimmung der Studiogäste anzuheizen.

Wiederholt wird die Sendung am 5. September um 9.15 Uhr im SWR und um 14.55 Uhr im KIKA, sowie am 6. September um 6.00 Uhr im RBB.

Schweden als drittes Team im Viertelfinale

28.08.2009 21:15 Frauen-EM 2009

Schweden als drittes Team im Viertelfinale

Traf zum 1:0 für Schweden: Lotta Schelin  © Bongarts/GettyImages
Traf zum 1:0 für Schweden: Lotta Schelin

Titelanwärter Schweden hat sich als drittes Team nach Gastgeber Finnland und Titelverteidiger Deutschland für das Viertelfinale der Frauenfußball-EM qualifiziert. Drei Tage nach dem 3:0-Auftaktsieg gegen Russland setzten sich die Schwedinnen am zweiten Spieltag der Gruppe C 2:0 (2:0) gegen Italien durch.

Starstürmerin Lotta Schelin (9.) und Kosovare Asllani (19.) erzielten die Tore für die Skandinavierinnen. Im Gegensatz zu den Schwedinnen müssen die Italienerinnen, die ihr erstes Spiel 2:1 gegen England gewannen, um den Einzug in die Runde der besten Acht bangen.

Die Engländerinnen wahrten dank einer Aufholjagd im zweiten Spiel des Tages gegen Russland ihre Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale. Nach den Treffern von Xenija Zibutowisch (2.) und Olesija Kuroschkina (22.) lag das Team aus dem Fußball-Mutterland frühzeitig in Rückstand. Karen Carney (24.), Eniola Aluko (32.) sowie Starspielerin Kelly Smith (42.) drehten die Partie in Helsinki aber noch vor der Pause und sorgten für das 3:2 (3:2). Nach der zweiten Pleite im zweiten Spiel haben die Russinnen kaum noch Aussichten auf das Erreichen der nächsten Runde.

ARD erreicht sehr gute Quote

28.08.2009 20:09 Frauen-EM 2009

ARD erreicht mit Frankreich-Spiel erneut sehr gute Quote

Im Durchschnitt verfolgten 2,25 Millionen Fernseh-Zuschauer die ARD-Übertragung vom 5:1 der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gegen Frankreich am vergangenen Donnerstag. Damit erreichte die Sendung einen Marktanteil von 20,2 Prozent. Obwohl die Partie in Tampere noch früher angepfiffen wurde, als der erste Auftritt der DFB-Auswahl bei der EURO 2009 in Finnland am vergangenen Montag beim 4:0-Sieg gegen Norwegen, konnte das Erste seine Werte noch steigern. Beim Auftaktmatch sahen durchschnittlich 2,14 Millionen Zuschauer zu, was einer Quote von 20,1 Prozent entsprach.

Das dritte Gruppen-Spiel des amtierenden Welt- und Europameisters gegen Island überträgt das ZDF am kommenden Sonntag ab 15 Uhr.

Traumtor mit Ruhrpott-Charme

28.08.2009 14:53 Frauen-EM 2009

Annike Krahn: Traumtor mit Ruhrpott-Charme

Gleich schlägt's ein: Annike Krahn trifft zum 2:0 gegen Frankreich  © Bongarts/GettyImages
Gleich schlägt's ein: Annike Krahn trifft zum 2:0 gegen Frankreich

Sie ist die Spezialistin für ungewöhnliche Tore. Wenn Annike Krahn trifft, dann meist auf unkonventionelle Weise. Am Donnerstag erzielte die Innenverteidigerin der Frauen-Nationalmannschaft beim 5:1 gegen Frankreich im zweiten Gruppenspiel bei der EURO in Finnland einen Treffer, der klar unter die Kategorie "typisches Annike-Tor" fiel.

Das Szenario: Eine Ecke von Melanie Behringer wird weit aus dem Strafraum heraus abgewehrt, Annike Krahn erläuft sich den Ball gut 25 Meter vom französischen Tor entfernt, macht eine halbe Drehung, schießt – und die Kugel fliegt und fliegt und fliegt. Und schlägt genau unter der Latte hinter der französischen Torfrau Sarah Bouhaddi zum 2:0 (17.) ein. Ein Traumtor.

Krahn: "Einfach draufgehalten"

Gefühlte 150 Mal musste Annike Krahn hinterher die Situation aus ihrer Sicht schildern: "Ich habe einfach draufgehalten, weil ich nicht genau wusste wohin. Und da dachte ich: Dann schießt du eben einfach mal aufs Tor." Unspektakulär, aber effektiv. Vier Treffer erzielte die Innenverteidigerin vom UEFA-Cup-Gewinner und DFB-Pokalsieger FCR 2001 Duisburg bislang in 54 Länderspielen. Meistens auf unkonventionelle Art und Weise.

"Mein erstes Tor ist mir im WM-Viertelfinale 2007 mit dem Knie gelungen", erzählt die gebürtige Bochumerin. "Das zweite war ein Kopfball im EM-Qualifikationsspiel 2007 gegen Holland, das war eigentlich ganz okay. Dann ein Abstauber gegen Wales in Kassel, beim letzten Spiel von Silke Rottenberg. Und jetzt die Krönung: Dieser Distanzschuss. Ich gebe zu, meine Tore sind meistens etwas ungewöhnlicher als andere."

Starkes Duo mit Ariane Hingst

Die Hauptaufgabe von Annike Krahn besteht allerdings nicht im Tore erzielen, sondern selbige zu verhindern. Mit den U 19-Frauen des DFB wurde sie 2004 Weltmeister – ihre Trainerin damals: Silvia Neid. Im Januar 2005 bestritt sie gegen Australien ihr erstes Länderspiel in der Frauen-Nationalmannschaft, wurde behutsam aufgebaut und zählt seit der WM 2007 in China zum Stamm der Mannschaft.

In der Innenverteidigung bildet sie auch bei der EURO in Finnland mit Ariane Hingst ein starkes Duo. Die Sportstudentin, die über den SV Weitmar 09, den SV Waldesrand Linden, TuS Harpen und die SG Wattenscheid 2004 nach Duisburg wechselte, gilt als zweikampfstark, mit gutem Stellungsspiel, die kompromisslos und konsequent ihre Aufgabe erledigt. Technische Kabinettstückchen sind ihre Sache nicht, sollen es auch nicht sein. "Meine Spielart ist schnörkellos, ich bin eher fürs Grobe zuständig, dafür, dass nichts anbrennt", erklärt sie.

Schnörkellos als Mensch und Spielerin

Kind des Ruhrpotts: Krahn  © Bongarts/GettyImages
Kind des Ruhrpotts: Krahn

Dennoch wünscht sie sich das ein oder andere Mal "ein wenig mehr von der Technik einer Lira Bajramaj. Manchmal bin ich schon übertrieben konsequent. Da denke ich mir: Warum hast du den Ball jetzt so nach vorne geknallt und nicht gespielt? Da sehe ich auf jeden Fall noch Verbesserungspotenzial."

Schnörkellos ist nicht nur ihre Spielweise, schnörkellos ist auch ihr Auftreten abseits des Platzes. Annike Krahn redet nicht lange um den heißen Brei herum, kommt schnell auf den Punkt, ist geradlinig, mit ruppigem Charme und klarer Ansage. Dass ihre Wurzeln im Ruhrpott liegen, hört man nicht nur, man spürt es auch.

Selbstkritische Nachbetrachtung

Selbstkritik ist eine weitere Eigenschaft von ihr. Und die trat nach dem Spiel gegen Frankreich zutage. "Wir können nur mit dem Ergebnis zufrieden sein, nicht mir dem Spielverlauf. Denn wir haben einen ganz anderen Anspruch an uns. Wir wollten dem Gegner nicht so viele Räume lassen und haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben."

Dennoch ist die erste Etappe auf dem Weg zur Titelverteidigung erreicht: Im Viertelfinale trifft die DFB-Auswahl am Freitag auf den Zweiten der Gruppe C. Zunächst jedoch steht am Sonntag (15 Uhr, live in ZDF und Eurosport) das letzte Gruppenspiel gegen Island in Tampere auf dem Programm.