Montag, 3. Januar 2011

Alexandra Popp: Defensiv spielen, offensiv denken

24.08.2010 14:00 Frauen-Nationalmannschaft DFB.DE EXKLUSIV

Goldener Schuh: Alexandra Popp bei der U 20-WM 2010  © Bongarts/GettyImages
Goldener Schuh: Alexandra Popp bei der U 20-WM 2010

Sie war der "Popp-Star" der U 20-Weltmeisterschaft in Deutschland: Alexandra Popp holte mit der DFB-Auswahl bei der Leistungsschau der besten Nachwuchsteams der Welt vor dreieinhalb Wochen mit der DFB-Auswahl nicht nur den WM-Pokal, sie wurde auch zur besten Spielerin des Turniers gewählt.

Und mehr noch: Popp gewann auch den "Goldenen Schuh" als beste Torschützin - diese Auszeichnung verdiente sie sich dank der herausragenden Quote von zehn Turnier-Treffern. "Poppi", so ihr Spitzname, stieg während des Sommermärchens der U 20-Frauen zum Publikumsliebling und Medienstar auf - und blieb doch ganz sie selbst: mannschaftsdienlich, sympathisch und bodenständig.

Längst ist die 19-Jährige wieder im Alltag angekommen und hat das nächste Ziel vor Augen: Erfolge mit dem A-Team. Am heutigen Dienstag stand für die DFB-Frauen in Köln mit einem Leistungstest der Auftakt zur Vorbereitung auf die WM an, die vom 26. Juni bis 17. Juli 2011 in Deutschland ausgetragen wird. Mit dabei: Alexandra Popp, die von ihren Kolleginnen herzlich begrüßt wurde. "Sie haben mir zum Titel gratuliert", sagt sie zu DFB.de.

Zurück in Duisburg - und gleich wieder treffsicher

Nach der WM blieb nicht viel Zeit, um den Erfolg auszukosten. Nur drei Tage nach dem Titelgewinn stand für sie mit ihrem Verein FCR 2001 Duisburg die Qualifikation zur Champions League in Nordirland an. Natürlich mit einer treffsicheren Alexandra Popp, die mit ihrem Tor daran beteiligt war, dass sich ihr Team für die nächste Runde qualifizieren konnte.

Dass es für sie unmittelbar nach dem WM-Rausch auf die Insel ging, war kein Problem: "Ich war sogar froh, denn dort war der Trubel nicht so groß." Abschalten, runterkommen, wieder in den Vereinsalltag finden. Dies gelang ihr hervorragend. "Es macht auch wieder riesigen Spaß mit meinen Duisburger Mädels", bekräftigt sie.

Eingebauter Jubel: Popp (l.) schoss bei der WM in Deutschland zehn Tore  © Bongarts/GettyImages
Eingebauter Jubel: Popp (l.) schoss bei der WM in Deutschland zehn Tore

Gefährlich auch als Abwehrspielerin

Dass sie von FCR-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg trotz ihrer starken Leistungen im Angriff der U 20-Frauen wieder in der Viererabwehrkette aufgeboten wurde - für Alexandra Popp überhaupt kein Problem.

"Hinten spiele ich genau so gerne wie vorne", bestätigt das Multitalent. "Und dort kann ich auch meine Offensivstärke ausspielen. Auch eine Außenverteidigerin muss den Drang nach vorne haben."

Was sie beim 9:0 zum Auftakt gegen Bayer Leverkusen und in der Champions-League-Qualifikation in Nordirland mit je einem Tor gleich unter Beweis stellte.

"Ich werde in der Stadt schon erkannt"

Auf dem Platz ist Popp nahtlos in ihre alte Rolle zurückgekehrt, doch daneben hat sich einiges für sie verändert. Auch wenn sich die Zahl der Medientermine mittlerweile wieder normalisiert hat, so macht sich der glänzende WM-Auftritt der 19-Jährigen vor allem im Verhalten der Fans bemerkbar.

Ihr Name, ihr Gesicht haben sich nach der glänzenden WM eingeprägt. "Wenn ich so durch die Stadt gehe, dann merke ich schon, dass ich erkannt werde", sagt der Shootingstar. "Die Leute schauen mich an und trauen sich auch, mich anzusprechen."

Wiedersehen bei der WM 2011?

Das findet die 19-Jährige, die ihr Fachabitur gebaut hat und in einer Physiotherapie-Praxis ein Praktikum absolvieren wird, aber absolut okay: "Ich freue mich, wenn man mich direkt anspricht und gratuliert. Das ist doch schön, dass sich die Leute an einen erinnern."

Zumal es schon bald ein nachhaltiges Wiedersehen auf dem Platz geben soll. Geht es nach Alexandra Popp, soll die Frauen-WM 2011 nämlich genauso ein Sommermärchen werden wie die U 20-Weltmeisterschaft. Mit ihr in einer der Hauptrollen, versteht sich.

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