19.09.2008 14:48 Frauen-WM 2011
Elf Städte haben Verträge für FIFA Frauen-WM 2011 unterschrieben
Dresden ging auf „Nummer sicher“: Bereits am Dienstag, 16. September 2008, reichte die Landeshauptstadt Sachsens ihre Unterlagen für die Kandidatur als Spielort bei der FIFA Frauen-WM 2011 beim Organisationskomitee in Frankfurt ein.
Drei Tage vor Ablauf der Abgabefrist, die am heutigen Freitag, 19. September, um 24 Uhr endet, erschien Dresdens Sportbürgermeister Wilfried Lehmann persönlich bei OK-Gesamtkoordinator Ulrich Wolter und übergab den unterschriebenen Stadionmietvertrag sowie die sogenannte Host-City-Vereinbarung.
Auch aus Sinsheim lagen bereits Anfang dieser Woche die geforderten Unterlagen vor. Als am Freitag schließlich ein Autokurier die nötigen Dokumente aus Mönchengladbach nach Frankfurt überbrachte, hatten alle elf Bewerber – so auch Augsburg, Berlin, Bielefeld, Bochum, Frankfurt, Leverkusen, Magdeburg und Wolfsburg – die vertraglichen Vorleistungen fristgerecht erbracht.
Auf deren Basis wird der DFB mit seinem OK in Abstimmung mit der FIFA am 30. September während einer unterhaltsamen Zeremonie im Berliner Bundeskanzleramt mit der deutschen Regierungschefin Angela Merkel als Gastgeberin live in der ARD verkünden, in welchen Städten und Stadien vom 26. Juni bis 17. Juli 2011 die erste Frauenfußball-WM in Deutschland ausgetragen wird.
„Die unterschriebenen Verträge sind die elementare Hürde, die die Städte nehmen müssen. Auch dabei zeigte sich, mit wie viel Engagement und Enthusiasmus jeder unsere elf Kandidaten in drei Jahren als WM-Spielort dabei sein will. Die Entscheidung am 30. September in Berlin wird uns unglaublich schwer fallen“, sagt Ulrich Wolter und betont, dass die Anzahl der WM-Spielorte erst am Tag vor der offiziellen Bekanntgabe während einer Sondersitzung des DFB-Präsidiums intern beschlossen wird. Die endgültige Entscheidung wird unmittelbar vor der Live-Verkündung die FIFA treffen.
Zu den ersten Maßnahmen nach der Verkündung werden die Antrittsbesuche einer OK-Delegation mit Präsidentin Steffi Jones und Gesamtkoordinator Ulrich Wolter an der Spitze in die dann definitiven FIFA WM-Städten gehören. „Dabei wollen wir ganz besonders herausstreichen, dass die Städte mit ihren Stadien unsere wichtigsten Partner vor und während der WM 2011 sind. Mit den kommunalen Verantwortungsträgern und den Stadioneigentümern beziehungsweise den Stadionbetreibern wollen wir eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten und in offener Partnerschaft die Verträge gemeinsam mit Leben erfüllen“, betont Steffi Jones.
Der Stadionmietvertrag und die Host City-Vereinbarung regeln die beiderseitigen Rechte und Pflichten, mit denen insbesondere den Städten ein hoher Grad an Planungssicherheit vermittelt wird. So erhalten die WM-Spielorte beispielsweise über die Stadion-Mittelbande, deren Werbewert allein bei Vorrundenspielen der WM 2006 von Marketing-Experten auf 500.000 Euro pro Spiel beziffert wurde, über ein eigenes Städteposter und so genanntes Composite-Logo sowie über einen eigenen Internet-Auftritt große Vermarktungsmöglichkeiten mit dem Einsatz der offiziellen WM-Marken wie Logo, Slogan oder Maskottchen. Zudem erhalten sie zur Refinanzierung ihrer Kosten zehn Prozent aus dem Verkauf der Eintrittskarten am Spielort. Wie sehr die Städte auf diesem Weg an einem WM-Turnier wirtschaftlich partizipieren und von ihm profitieren, zeigte sich 2006 am Beispiel Frankfurt. Dort hat die Stadt über den Confederations Cup und die WM selbst Einnahmen in Höhe von rund 5,7 Millionen Euro generiert.
Zu den besonderen Pflichten der Städte gehört vor allem die Einrichtung einer Festmeile an exponierter und prominenter Lage als Teil des offiziellen Rahmenprogramms, wobei es den Städten im Wesentlichen überlassen bleibt, in welcher Form sie diese Festmeile gestalten und wie lange sie diese vor und während der WM in Betrieb halten.
WM-Städte wählen Volunteers aus
Auch bei der Verpflichtung, ihre Stadt dekorativ zu schmücken, haben die kommunalen Entscheidungsträger über die offizielle Anforderung für das Anbringen von Flaggen an den Protokollstädten hinaus freie Hand. Ein finanzielles Entgegenkommen bedeutet, dass im Gegensatz zur WM 2006 diesmal das OK die Dekoration der Stadien übernehmen wird.
Ein Mitspracherecht haben die Städte zudem beispielsweise bei der Auswahl und den Einsatzbereichen der Volunteers. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die freiwilligen Helfer nicht nur das Gesicht der WM 2011 mitprägen, sondern auch ein Aushängeschild der einzelnen WM-Spielorte und ihres Umfelds sind.
Wie sehr das OK an einem vertrauensvollen und gedeihlichen Miteinander interessiert ist, zeigt die Absicht, unmittelbar nach der Festlegung der Spielorte unter Einbeziehung des Deutschen Städtetages für die Host Cities und die Stadionbetreiber je eine Arbeitsgruppe zu installieren, in denen gemeinsam Richtlinien und Anpassungen der aus den Verträgen resultierenden Vorgaben erarbeitet werden. „Wir sind sehr gespannt, wie jeder einzelne WM-Spielort seine Chance nutzt zu einfallsreichen Imagekampagnen und erfolgreicher Verbesserung der Infrastruktur. Wir haben größtes Interesse, dass die Städte uns an ihrer Seite wissen“, erklärt Ulrich Wolter.
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