20.05.2010 10:45 Frauen-Nationalmannschaft
Wenn es um USA-Erfahrung geht, ist in der deutschen Frauen-Nationalmannschaft Sonja Fuss die richtige Ansprechpartnerin. Die Defensivspielerin des 1. FC Köln spielte zwei Jahre lang für die University of Hartford.
Eine Zeit, in der sie sich nicht nur fußballerisch weiter entwickelte, sondern auch Hintergrundwissen über den Soccer made in America sammelte. Mit Sicherheit sind darunter auch Informationen, die für das Duell der beiden führenden Frauenfußball-Nationen am kommenden Sonntag (ab 0.10 Uhr, live im ZDF) in Cleveland nützlich sind.
"Ich habe die Zeit in den USA sehr genossen"
Das Abitur hatte Sonja Fuss gerade in der Tasche – da kam der überraschende Anruf. Der Trainer der University of Hartford wollte sie für seine Mannschaft gewinnen. Er hatte die talentierte Spielerin in der Jugendnationalmannschaft beobachten können. Das Angebot reizte Sonja Fuss, und nach Rücksprache mit der damaligen Bundestrainerin Tina Theune, sagte sie zu.
Und hat diesen Schritt seither nicht bereut. „Ich hatte ein Stipendium erhalten, hatte begonnen Architektur zu studieren und wir hatten mit der Mannschaft in der höchsten Spielklasse um die Meisterschaft gespielt. Ich fand es super dort, habe die Zeit sehr genossen“, erzählt Sonja Fuss.
"Schwerpunkt auf dem körperbetonten Spiel"
Das lag natürlich auch an der Fortbildung in Sachen Fußball. „Unser Trainer verfolgte die Philosophie, den europäischen mit dem amerikanischen Fußball zu verbinden. Und da gibt es ja einige Vorzüge. Ich fand das sehr interessant, denn an der Uni spielten auch schon schwedische und niederländische Spielerinnen“, berichtet Sonja Fuss.
Die amerikanische Seite des Sports lernte sie schnell kennen. „Sie legen einen Schwerpunkt auf das körperbetonte Spiel, spielen sehr laufintensiv“, so die 65-malige Nationalspielerin. Sie adaptierte diese Herangehensweise. „Ich konnte von dort viel mitnehmen. Ich bin vor allen Dingen robuster geworden, weil wir gezieltes Fitnesstraining gemacht haben“, sagt sie.
Es war aber auch ein Zeichen für die professionelle Arbeitsweise, die in Hartford an den Tag gelegt wurde. Was jedoch kein Einzelfall war. „Frauenfußball genießt einen hohen Stellenwert an den Colleges. Der Sport allgemein ist sehr gut in den Schulen integriert. Dadurch ist es natürlich sehr reizvoll, dort zu spielen. So wird der Nachwuchs sehr gut gefördert. In den USA gehen die Mädchen genauso zum Fußball wie zum Ballett“, so Sonja Fuss. Eine Entwicklung, die sie auch in Deutschland mehr und mehr ausmacht – und sehr begrüßt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen