03.03.2010 11:37 Frauen-Nationalmannschaft
Auf einmal hatte Babett Peter die schwarz-rot-goldene Binde um den Arm. Birgit Prinz hat sie der Verteidigerin des 1. FFC Turbine Potsdam in der Partie gegen China beim Algarve Cup überreicht. Ein wenig überrascht war die 21-Jährige ob dieser Ehre schon, wie sie vor dem Finale gegen die USA gesteht (Zusammenfassung auf DFB-TV). Dennoch nahm sie das Amt der Spielführerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft auf Zeit an. Kein Wunder, schließlich zeichnet es Babett Peter aus, dass sie sich nicht davor scheut, Verantwortung zu übernehmen.
Genauso gehört es zu ihrem Wesen, aus dieser Eigenschaft kein Aufheben zu machen. „Wenn man in der deutschen Nationalmannschaft spielt, muss jeder eine Führungsrolle übernehmen“, sagt sie mit einer Selbstverständlichkeit, dass man vergessen könnte, dass eine Spielerin des Jahrgangs 1988 vor einem steht. Wer jedoch einen Blick in ihre Vita wirft, erhält einen Eindruck davon, woher diese Reife kommt.
Proto-Typ der Talentförderung
Babett Peter könnte als Proto-Typ der Nachwuchsförderung durchgehen. Sie durchlief sämtliche Juniorinnen-Nationalmannschaften. Machte dort auch unangenehme Erfahrung. Ließ sich davon aber nicht von ihrem Weg abbringen. Sie gilt als talentiert, wissbegierig und aufnahmefähig – schlicht: als intelligente Spielerin. Von daher verwundert es nicht, dass sie mit 18 Jahren bereits in die Frauen-Nationalmannschaft berufen wurde. Dort wurde sie langsam an ihre Aufgabe herangeführt. Bei der WM 2007 in China war sie schon dabei, kam aber nicht zum Einsatz. Bei den Olympischen Spielen 2008 sprang sie ein, als sich Linda Bresonik verletzte. Und bei der EURO 2009 zählte sie bereits zur Stammformation.
Nur logisch, dass ihr Aufgabengebiet jetzt ausgeweitet wird. Auf der linken Seite der Viererkette ist Babett Peter eine Bank. Beim Algarve Cup wurde sie nun mehrfach in der Innenverteidigung getestet. Mit Erfolg. Kein Wunder also, dass sie für diese Position auch im Endspiel gegen die USA in Frage kommt. Schließlich fallen mit Saskia Bartusiak, die einen Nasenbeinbruch erlitt, und Annike Krahn, die aus Studiengründen bereits abgereist ist, die etatmäßigen Innenverteidigerinnen aus. „Mir ist es egal, wo ich spiele“, sagt Babett Peter, „ich spiele auf beiden Positionen gerne. Insofern spiele ich dort, wo ich gebraucht werde. Im Übrigen ist es für mich nicht ungewohnt in der Innenverteidigung zu spielen, im Verein spiele ich auch in der Mitte. Ich weiß, was dort zu tun ist.“
Und genauso zielstrebig geht die Potsdamerin ins Finale. „Wir wollen das Ding natürlich gewinnen“, erklärt sie. Überrascht ist die Defensivspezialistin einzig über die Souveränität, mit der die DFB-Auswahl ins Endspiel eingezogen ist. Was sie jedoch nicht daran hindern sollen, an die Leistungen der ersten drei Spiele beim Algarve Cup anzuknüpfen. „Wir wissen, wie die Amerikanerinnen spielen. Sie treten immer selbstbewusst und mit viel Power und Athletik auf. Wir können uns darauf einstellen, dass sie sehr guten Fußball spielen“, sagt Babett Peter. Und ohne dass sie es ausspricht, meint man zu wissen, dass sie sich auf diese Herausforderung freut.
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