03.09.2010 13:00 Frauen-Nationalmannschaft
Erst ein wenig WM-Atmosphäre schnuppern, dann das Ticket für 2011 lösen. So könnte der Plan der kanadischen Frauen-Nationalmannschaft für die kommenden Wochen heißen.
Denn das Team der italienischen Trainerin Carolina Morace kommt am 15. September (ab 18 Uhr, live in der ARD) zum Länderspiel gegen die DFB-Auswahl ins Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden. Die Partie ist für die Nordamerikanerinnen ein Härtetest im Hinblick auf die WM-Qualifikation.
Die CONCACAF, der Dachverband der nord- und mittelamerikanischen Nationen, vergibt beim Turnier vom 28. Oktober bis 8. November in Mexiko seine WM-Startplätze.
"Mit Ambitionen in die Qualifikation"
Keine leichte Aufgabe wartet da in Cancun und Playa del Carmen auf die Kanadierinnen. In einem Feld von acht teilnehmenden Mannschaften müssen sie unter die beiden besten Teams kommen, um sich sicher für die WM 2011 zu qualifizieren. Gleichwohl hat die drittplatzierte Mannschaft noch die Möglichkeit, das Ticket für Deutschland über ein Play-off-Spiel gegen einen Vertreter der UEFA zu erhalten.
Ulrike Ballweg traut den Kanadierinnen die Qualifikation für die WM 2011 zu. „Ich denke, sie wollen gut vorbereitet in das Turnier gehen“, sagt die DFB-Trainerin und Assistentin von Chefcoach Silvia Neid. So versteht sie zumindest deren Ansatz, sich in der Vorbereitung mit dem amtierenden Welt- und Europameister zu messen. Aber als Dauergast bei WM-Endrunden sind Ansprüche nachvollziehbar.
„Sicherlich gehen die Kanadierinnen mit Ambitionen in die Qualifikation. Und ich denke auch, dass die Chancen nicht schlecht stehen, sie im kommenden Jahr bei der WM wiederzusehen“, so Ulrike Ballweg.
Handschrift von Morace erkennbar
Die DFB-Trainerin zeigt sich durchaus beeindruckt von den jüngsten Leistungen der Nordamerikanerinnen. Darunter ein 1:0 gegen England, das von den deutschen Frauen sehr geschätzt wird, nicht nur auf Grund deren Teilnahme am Endspiel der EURO 2009.
Bei Kandas Prestigesieg ließ nicht nur das Ergebnis aufhorchen, sondern auch die Art und Weise wie er zustande kam. Denn nach Meinung von Ulrike Ballweg kann bei den Kanadierinnen bereits die Handschrift von Trainerin Carolina Morace gelesen werden. Zu ihrer aktiven Zeit zählte die Italienerin zu den weltbesten Offensivspielerinnen.
Damals eine technisch versierte Angreiferin, versucht sie heute als Trainerin, ihrem Team mehr und mehr Spielkultur zu vermitteln. „Das sieht man vor allen Dingen im Spielaufbau der Kanadierinnen. Früher hatten sie einen norwegischen Coach, und der hat viel mit langen Bällen operieren lassen. Jetzt erkennt man andere Ansätze“, sagt die DFB-Trainerin.
Kanada in Lauerstellung
Dessen ungeachtet, bleibt die USA jedoch erster Anwärter auf den Turniersieg in Mexiko. Der Weltrangliste-Erste dominierte auch die Qualifikationsturniere in der Vergangenheit. Nur einmal konnte er die Ausscheidung nicht für sich entscheiden, nämlich 1998, weil er als Gastgeber der WM automatisch einen Startplatz erhielt. Damals nutzte Kanada die Gunst der Stunde und belegte Platz eins. Ansonsten haben die Ahornblätter aber Rang zwei abonniert.
Das entspräche auch jetzt wieder dem Kräfteverhältnis. In der FIFA-Weltrangliste liegt Kanada als zweitbestes Team der CONCACAF derzeit auf Platz 13. Allerdings spekulieren die Kanadierinnen mit einer besseren Platzierung, wenn die FIFA-Weltrangliste am 19. November aktualisiert wird. Denn sie trennen lediglich sieben Punkte von Dänemark auf Platz zehn.
Eine Verbesserung im Klassement wäre auch ein sicheres Indiz dafür, dass sich das Team um Starspielerin Christine Sinclair für die WM qualifiziert hätte. Und auch eine gute Empfehlung für die Endrunden-Auslosung am 29. November in Frankfurt.
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