01.03.2010 08:20 Frauen-Nationalmannschaft
Feine Rhetorik ist nicht notwendig. Es kann deutlich ausgesprochen werden. „Keine Frage, wir wollen auch gegen China gewinnen“, sagt Inka Grings vor der Partie heute ab 18 Uhr (live auf Twitter) in Faro. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft strebt damit das Finale beim Algarve Cup. Nach dem 4:0 gegen Dänemark und dem 7:0 über Finnland besitzt die DFB-Auswahl eine hervorragende Ausgangsposition.
Die deutsche Startaufstellung: Holl – Schmidt, Krahn, Bartusiak, Peter – Goeßling, Prinz – Garefrekes, Mittag, Bajramaj – Okoyino da Mbabi
Auch wenn die Endspiel-Teilnahme nicht das primäre Ziel des aktuellen Welt- und Europameisters bei diesem Turnier ist, so wird es nunmehr bedingungslos verfolgt. „Es ist egal, wer wo spielt. Wir haben bisher tolle Mannschaftsleistungen gezeigt, und daran wollen wir gegen China anknüpfen“, erklärt die Torjägerin des FCR 2001 Duisburg weiter.
Damit liegt sie voll auf einer Linie mit Silvia Neid. „Wir werden die Mannschaft so einstellen, dass wir auch unser drittes Spiel hier gewinnen können“, sagt die DFB-Trainerin. Im gleichen Atemzug betont sie jedoch, dass sie an der bisherigen Vorgehensweise festhalten wird, und auch das China-Spiel zu Tests nutzen wird. „Wir hatten uns schon vor dem Turnier vorgenommen, viel ausprobieren zu wollen. Insofern werden wir gegen China erneut mit einer anderen Startaufstellung anfangen“, so Silvia Neid. Die eigene Vorgabe hat sie bisher in aller Konsequenz umgesetzt. In den ersten beiden Spielen kamen 19 Spielerinnen zum Einsatz. Das heißt, bis auf die zweite Torfrau Ursula Holl erhielten alle schon ihre Chance.
"Mit den Experimenten total zufrieden"
Überraschend gut ist das deutsche Team mit dieser Maßgabe gefahren. „Ich bin mit unseren Experimenten total zufrieden“, lautet Silvia Neids Zwischenfazit. Sehr viel Positives kann sie sagen, wenn sie ins Detail geht. Sei es, wenn es um Birgit Prinz geht, die auf einer für sie ungewohnten Position im zentralen defensiven Mittelfeld zum Einsatz kam, oder wenn es darum geht, dass Babett Peter in der Innenverteidigung abräumte.
Bemerkenswert auf jeden Fall auch die Auswechselungen. Obwohl in beiden Spielen die Möglichkeiten komplett ausgeschöpft wurden und jeweils sechs Spielerinnen eingewechselt wurden, litt der Spielfluss darunter nicht. „Die Neuen hatten für frischen Wind gesorgt. Die hatten noch mal neue Ideen und wussten so Impulse zu setzen“, erklärt Silvia Neid.
Komplimente für die Debütantin
Ein Kompliment, das sie auch explizit auf die Neulinge im Kader bezog. Nadine Keßler, die ihr Debüt gegen Finnland feierte, lobte sie mit den Worten: „Sie hat ein Tor gemacht, besser kann man eigentlich gar nicht in eine Nationalmannschaftskarriere starten.“ Und auch Alexandra Popp, die mittlerweile drei Länderspiele auf dem Konto hat, erhielt gute Noten. „Was mir bei ihr sehr gut gefällt, ist, dass sie zum Ball hingeht und nicht auf ihn wartet, mutig in die Aktionen hineingeht. Ich freue mich sehr für sie, dass sie zwei Tore gemacht hat“, so Silvia Neid.
Die Spielerinnen haben mehr als nur Verständnis für die vielen Veränderungen. „Das Experimentieren nehmen wir sehr positiv an“, sagt Inka Grings. „Variabilität und Flexibilität sind gerade im Mannschaftssport sehr wichtig. Wir können von Glück sprechen, dass wir so viele Spielerinnen haben, die auf verschiedenen Positionen spielen können. Es kommt uns doch nur gelegen, dass wir in diesem Punkt so schwer auszurechnen sind“, argumentiert sie.
Und damit liegt die Angreiferin auf einer Linie mit ihrer Trainerin. „Wir haben gute Spielerinnen dabei. Obwohl einige etablierte Spielerinnen fehlen, fällt das gar nicht auf. Aber so soll das auch sein“, sagt Silvia Neid. Deren Wunsch es natürlich ist, auf jeder Position doppelt gut besetzt zu sein. Das garantiert einen guten Konkurrenzkampf.
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