02.09.2010 11:00 Frauen-Nationalmannschaft
Am 15. September (ab 18 Uhr, live in der ARD) erhält Josephine Henning ihre zweite Chance. DFB-Trainerin Silvia Neid nominierte die Verteidigerin vom 1. FFC Turbine Potsdam für das Länderspiel gegen Kanada in Dresden.
Und die 20-Jährige ist überglücklich: „Ich habe natürlich gehofft, dass ich noch mal eine Chance bekomme. Und jetzt will ich alles tun, um mich im Training anzubieten. Für mich ist es jetzt erst mal toll, dabei zu sein. Daran, dass ich vielleicht einen Einsatz bekomme, denke ich überhaupt nicht.“
Debüt wegen Aschewolke verschoben
Einen Gänsehautmoment hatte sie schon: erste Nominierung ins Aufgebot der Frauen-Nationalmannschaft im April 2010. Die Defensivspezialistin wurde von DFB-Trainerin Silvia Neid ins Aufgebot für das Länderspiel in Dresden gegen Schweden berufen. Und wie es sich gehört, begrüßte Silvia Neid den Neuling persönlich beim ersten gemeinsamen Mittagessen - begleitet von einem warmen Willkommensgruß von Birgit Prinz, Inka Grings und Co.
Weitere besondere Momente blieben ihr aber verwehrt. Aus bekannten Gründen. Ein isländischer Vulkan und seine Aschewolke vereitelten ihr Debüt. Aufgrund der weltweiten Reiseprobleme musste die geplante Partie schließlich abgesagt werden.
„Im ersten Moment war ich schon sehr enttäuscht“, erinnert sich Josephine Henning, die dann jedoch schnell wieder Mut fasste: „Ich dachte mir: Jetzt hast du mal reingeschnuppert und weißt, woran du arbeiten musst. Ist vielleicht auch nicht so schlecht.“
Von der Talentschmiede aus Saarbrücken nach Potsdam
Auch wenn die Zeit mit der Nationalmannschaft beim ersten Mal recht kurz war. Sie hat gereicht, um Josephine Henning ein gutes Gefühl zu geben: „Ich weiß jetzt, was auf mich zukommt. Da ist die Aufregung nicht ganz so groß. Man kann mit dieser Situation besser umgehen.“
Die neuerliche Berufung in das Team von DFB-Trainerin Silvia Neid ist die Konsequenz einer positiven Entwicklung, die mit dem Wechsel zum Deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam zur Saison 2009/2010 einen weiteren Schub erhielt.
Die Bronzemedaillengewinnerin der U 20-WM 2008, die in Mainz geboren wurde und in Trier aufwuchs, kam als 16-Jährige ins Fußball-Internat nach Saarbrücken. Für den dortigen FCS spielte sie vier Jahre lang, ehe sie nach Potsdam wechselte.
Stark im Defensivverbund
Dort ist sie in der Abwehrkette hinten links eine feste Größe, zusammen mit Babett Peter und Bianca Schmidt bildet sie einen starken Defensivverbund. Josephine Henning gilt als zweikampfstark, kompromisslos, athletisch und schnell.
Und als eine, die nie aufgibt. „Ich bin eine Kämpferin“, sagt sie und weiß doch genau, wo sie noch zulegen muss. Die Worte von Silvia Neid, die ihr empfahl, vor allem an ihrem Offensivspiel zu arbeiten, hat sie sich zu Herzen genommen. „Ich will zeigen, dass ich mich weiterentwickelt habe“, sagt sie.
Schließlich sollen dieses Mal noch mehr Gänsehautmomente hinzu kommen. Einer wäre beispielsweise, im Rudolf-Harbig-Stadion das erste Spiel für die Frauen-Nationalmannschaft bestreiten zu dürfen. Dazu Henning: „Das wäre richtig cool, denn das ist ja das, was wir alle wollen: oben ankommen in der A-Nationalmannschaft. Mehr geht einfach nicht.“
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