Sonntag, 2. Januar 2011

Grings führt DFB-Team ins Halbfinale

04.09.2009 20:54 Frauen-EM 2009

Torjubel: Das deutsche Team beglückwünscht Inka Grings (M.)  © Bongarts/GettyImages
Torjubel: Das deutsche Team beglückwünscht Inka Grings (M.)

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft in Finnland die Chancen auf die Titelverteidigung gewahrt. Dank eines Doppelpacks von Inka Grings siegte das Team von DFB-Trainerin Silvia Neid im Viertelfinale 2:1 (1:0) gegen Italien. Im Halbfinale trifft der sechsfache Europameister am Montag (ab 18 Uhr, live in der ARD und bei Eurosport) auf Norwegen, das sich 3:1 (2:0) gegen Schweden durchsetzte.

"Wir haben sehr viel umgesetzt von dem, was wir uns vorgenommen hatten. Aber wir haben es verpasst, mehr Tore zu machen, obwohl wir genug Möglichkeiten hatten", so Neid nach dem Spiel.

Vor 2500 Zuschauern in Lahti erwischte die deutsche Mannschaft einen Traumstart. Bereits in der 4. Minute passte Melanie Behringer in den Strafraum der Italienerinnen auf Inka Grings. Die Angreiferin verschaffte sich durch eine schöne Körperdrehung den nötigen Platz und überwand Anna Maria Picarelli im italienischen Tor zum 1:0.

Beflügelt von der frühen Führung zeigte sich das DFB-Team danach spielbestimmend. Nach schöner Flanke von Linda Bresonik über links verpassten im Strafraum gleich mehrere deutsche Spielerinnen (8.). In der 17. Minute lief dann Kim Kulig, von Grings per Hacke eingesetzt, frei auf Picarelli zu. Im letzten Moment konnte die Keeperin der Mittelfeldspielerin den Ball vom Fuß klauen.

EM-Viertelfinale: Deutschland - Italien

Angerer weitestgehend beschäftigungslos

Die Italienerinnen richteten ihr Spiel weitestgehend auf Konter aus. Die "Squadra Azzurra" zeigte dabei zwar gute Ansätze im schnellen Umschalten von Defensive auf Offensive, konnte in der ersten Hälfte aber dennoch nicht gefährlich vor das Tor von Nadine Angerer kommen. Anders das deutsche Team, das in der 24. Minute mit der auffälligen Grings zu seiner nächsten Möglichkeit kam. Der Schuss der Stürmerin aus halbrechter Position ging knapp am italienischen Tor vorbei. In der 39. Minute konnte die italienische Abwehr den Schuss von Grings klären, nachdem zuvor Picarelli einen Eckball unterlaufen hatte.

Zur Pause wechselte Neid Sonja Fuss für die verletzte Ariane Hingst (Verdacht auf Meniskus-Einriss ) und Simone Laudehr für Bianca Schmidt ein. Am Tenor des Spiels änderte dies allerdings nichts und so kam die deutsche Mannschaft auch in Hälfte zwei blitzschnell aus den Startlöchern. Nach Flanke von Laudehr über links war es erneut Grings, die mit ihrem vierten Turniertreffer auf 2:0 erhöhte (47.).

Patrizia Panico (M.) erzielte das 1:2  © Bongarts/GettyImages
Patrizia Panico (M.) erzielte das 1:2

Panico sorgt für den Anschlusstreffer

Nach dem zweiten deutschen Treffer verlor die Begegnung vorübergehend an Tempo. Die Italienerinnen schienen geschockt, das deutsche Team kontrollierte abwartend. In der 63. Minute kamen die Südeuropäerinnen dann aber zum ersten Mal gefährlich vor das Tor von Angerer - und kamen gleich zum Erfolg. Spielführerin Patrizia Panico sorgte mit einer schönen Einzelleistung für den Anschlusstreffer.

Die Reaktion folgte auf dem Fuße. Deutschland übernahm sofort wieder die Initiative und spielte sich mehrere Möglichkeiten heraus. Innerhalb kürzester Zeit scheiterte Birgit Prinz zwei Mal an Picarelli (67. und 69.). Auch in der 79. Minute war es die italienische Torfrau, die einen sehenswerten Distanzschuss von Grings ins Toraus lenkte. In der Nachspielzeit rettete Nadine Angerer beim Schuss von Panico das verdiente 2:1. Für das DFB-Team war es der vierte Sieg im vierten EM-Spiel.


Jennys EURO Blog

Pizza versus Müslimaschine
3. September 2009

Hallo Leute,

wir waren gestern mit der ganzen Mannschaft italienisch essen. Denkt was Ihr wollt - aber das war echt lustig.

Nachdem wir fleißig trainiert hatten, stellten wir uns in Zweierreihen vor dem Hotel auf und ab gings zu Fuß durch den Abend in ein italienisches Restaurant. Die Antipasti standen noch nicht lange auf dem Tisch und schon waren sie verschlungen. Wir hatten alle großen Hunger.

Danach dann mega leckeres Knoblauchbrot, welches nach absegnen der einzelnen Zimmerpartnerinnen ebenfalls zügig gegessen wurde. Als Hauptgang wurden verschiedene Pizzen mit Ruccola, Käse, Pilzen, Thunfisch und Schinken serviert.

Ja, ich weiß. Das ist nicht gerade das Sportleressen schlechthin, aber wenn man - wie wir - seit Wochen nur Nudeln, Kartoffeln und Reis in verschiedenen Variationen und Farben auf den Tisch bekommt und auch Salat ständiger Begleiter ist….....Genau! Dann freut man sich auf etwas "Ungesundes".

Normalerweise ernähren wir uns ja sehr gesund und ausgewogen. Wir haben sogar unsere eigene Müslimaschine am Frühstückstisch. Genauer gesagt eine Getreidemühle. Die raspelt die einzelnen Körner, wie zum Beispiel Roggen, Sesam, Dinkel und so weiter, ganz frisch und mundgerecht. Dazu Joghurt oder auch mal Sojamilch - fertig ist der leckere Brei.

Ansonsten essen wir auch viel Obst. Gemüse ist auch immer dabei. Wir trinken viel Wasser, bekommen glaube ich fast jeden zweiten Tag eine neue frische Lieferung von der Turnierorganisation in unser Hotel. Die sind bestimmt auch froh, wenn das Turnier zu Ende ist, beziehungsweise, wenn wir in ein anderes Hotel umziehen.

Gleich geht es zum Ausschießen und danach schauen wir uns die Viertelfinalspiele im Fernsehen an.

Liebe Grüße

Eure Jenny

England und die Niederlande im Halbfinale

03.09.2009 21:45 Frauen-EM 2009

Im Halbfinale: Englands Jill Scott (r.) im Duell mit Maija Saari  © Bongarts/GettyImages
Im Halbfinale: Englands Jill Scott (r.) im Duell mit Maija Saari

England und die Niederlande stehen sich am Sonntag in Tampere (18 Uhr MESZ, live bei Eurosport) im ersten Halbfinale der Frauen-EM in Finnland gegenüber. Die Britinnen schalteten im ersten Viertelfinale die Gastgeberinnen 3:2 (1:0) aus, die Niederlande setzte sich 5:4 (0:0/0:0) im Elfmeterschießen gegen Frankreich durch.

Eniola Aluko (15., 67.) und Fara Williams (49.) erzielten die Treffer für die Three Lions, die zum vierten Mal in einem EM-Halbfinale stehen. Für Finnland trafen Annica Sjölund (66.) und Linda Sällström (79.).

Im zweiten Viertelfinale des Tages fielen während der regulären Spielzeit in Tampere keine Tore. Auch in der Verlängerung traf keine der beiden Mannschaften ins gegnerische Netz, so dass am Ende das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen musste. Hier erwiesen sich die EM-Debütanten aus den Niederlanden als nervenstärker.

In den weiteren Viertelfinals trifft Titelverteidiger Deutschland am Freitag in Lahti zunächst auf Italien (15 Uhr MESZ, live im ZDF und bei Eurosport), anschließend stehen sich in Helsinki Schweden und Norwegen gegenüber.

Nadine Angerer: "Halbe Italienerin", voller Einsatz

03.09.2009 10:30 Frauen-EM 2009

Angerer: "Mein Vater drückt uns die Daumen"  © Bongarts/GettyImages
Angerer: "Mein Vater drückt uns die Daumen"

Es ist nicht zu befürchten, dass es am Freitag zu Konflikten im Hause Angerer kommt. Wenn sich die deutsche Frauen-Nationalmannschaft und Italien ab 15 Uhr (live im ZDF und auf Eurosport) im Viertelfinale der EURO in Finnland gegenüber stehen, ist die Linie klar: "Mein Vater drückt uns die Daumen", bekräftigt Torfrau Nadine Angerer. Nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit, denn der Vater der Weltklasse-Keeperin ist Italiener.

Seine Familie stammt aus der Gegend zwischen Bozen und Mailand. Ein- bis zweimal im Jahr reist Nadine Angerer nach Italien und lässt sich dort unter anderem von der Großmutter mit leckerer Pizza verwöhnen. Italienisch spricht sie zwar nicht, doch ihre Familie väterlicherseits deutsch.

Typische italienische Eigenschaften habe sie dennoch, bekennt Nadine Angerer: "Meine Lässigkeit und Lebenslust, das ist eher italienisch." Die Frage, für Italien Fußball zu spielen, habe sich für die 83-malige Nationalspielerin jedoch nie wirklich gestellt.

Angerer: "Erwarte kampfbetontes Spiel"

Nur in wenigen Momenten, als sie lange Zeit auf ihren Einsatz im DFB-Team als Nummer eins warten musste, sei sie schon mal ins Grübeln gekommen, bekennt sie: "Als ich auf der Bank saß, ging mir schon mal durch den Kopf: Warum hast du eigentlich nicht für Italien gespielt? Aber wenn ich heute sehe, was ich mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft erreicht habe und vergleiche das mit den Erfolgen von Italien, dann weiß ich: Ich bin froh, dass ich mich nie entscheiden musste." Eine Anfrage aus Italien habe sie nie bekommen.

Gut vorbereitet: Nadine Angerer  © Bongarts/GettyImages
Gut vorbereitet: Nadine Angerer

Aufgrund ihrer Wurzeln kann Nadine Angerer, die im fränkischen Lohr geboren wurde, den Viertelfinalgegner besonders gut einschätzen. "Ich weiß, wie mein Vater tickt, und kann mir deshalb vorstellen, wie die Italienerinnen ticken. Sie sind willensstark und emotional."

Die 30-Jährige erwartet ein kampfbetontes Spiel gegen aggressive Italienerinnen, die unberechenbar spielen und in jeder Phase der Partie gefährlich werden können: "Aber darauf stellen wir uns ein. Wir wissen, dass wir von der ersten Minute an hellwach sein müssen. Für uns fängt das Turnier jetzt erst richtig an." Und nicht nur Vater Angerer drückt beide Daumen für das deutsche Team.

Nationalspielerinnen besuchen Ski-Sportzentrum in Lahti

02.09.2009 21:43 Frauen-EM 2009

Höhenluft geschnuppert: Ausflug zur Skisprung-Schanze in Lahti  © Bongarts/GettyImages
Höhenluft geschnuppert: Ausflug zur Skisprung-Schanze in Lahti

Ein wenig Höhenluft haben neun Spielerinnen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft am Mittwoch geschnuppert. An ihrem freien Vormittag unternahmen sie einen Ausflug in das Nordische Ski-Sportzentrum in Lahti. Dazu gehört eine Begehung der Skisprungschanze, an dessen Fuß sich das Stadion befindet, in dem die DFB-Auswahl am Freitag (ab 15 Uhr, live im ZDF und bei Eurosport) ihr Viertelfinale bei der EURO 2009 gegen Italien spielt.

Bei strahlendem Sonnenschein konnten Ariane Hingst, Melanie Behringer, Babett Peter, Annike Krahn, Saskia Bartusiak, Kim Kulig, Sonja Fuss, Kerstin Garefrekes und Kerstin Stegemann auf der Plattform der Schanze in 212 Metern über dem Meeresspiegel einen herrlichen Fernblick über Stadt und See genießen.

Genauso riskierten sie einen ehrfürchtigen Blick die 90-Meter-Schanze hinunter ins Skisprung-Stadion. Dabei bot sich ihnen eine Perspektive, die den Respekt vor der Leistung der Skispringer steigen ließ. Das enorme Gefälle der Schanze erklärt, wie die Springer auf derart kurzer Strecke auf bis zu 90 Stundenkilometer beschleunigen. Unerklärt blieb der Mut, mit dem sich die Athleten bei diesem Tempo einen Abhang hinterstürzen, den sie von der Schanze aus gar nicht einblicken können.

Atemberaubend: Der weite Blick ins Skisprung-Stadion von Lahti  © Bongarts/GettyImages
Atemberaubend: Der weite Blick ins Skisprung-Stadion von Lahti

Skisprung light am Simulator

Den Schanzenrekord, den der Österreicher Andreas Widhölzl mit 135,5 Metern hält, konnten die deutschen Fußballerinnen nicht verbessern. Beim anschließenden Besuch des Ski-Museums versuchten sie sich dennoch an einem Simulator.

Die Bestweiten erzielten dabei Annike Krahn und Kerstin Garefrekes mit je 108 Metern. Eine Weite, die zumindest ein gewisses Talent erkennen ließ. Das zeigten ihre Kolleginnen aber auch am Abfahrtscomputer und am Biathlon-Schießstand.

Ratzeburg: "Mit dem Pott heim - ein Traum"

02.09.2009 12:29 Frauen-EM 2009

"Starke Leistung bisher"  © Bongarts/GettyImages
"Starke Leistung bisher"

Hannelore Ratzeburg steht bei der EURO in Finnland an der Spitze der DFB-Delegation. Zahlreiche Europa- und Weltmeisterschaften begleitete die Vizepräsidentin des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in den unterschiedlichsten Funktionen. Seit mehr als 30 Jahren engagiert sie sich für den Frauenfußball.

1977 wurde die Hamburgerin vom DFB zur Referentin für den Frauenfußball in den Spielausschuss berufen, seit 1995 gehörte sie als Vorsitzende des Frauenfußball-Ausschusses dem DFB-Vorstand an und war schon beim ersten Länderspiel der Frauen-Nationalmannschaft 1982 dabei. 2007 wurde sie die erste weibliche Vizepräsidentin im DFB-Präsidium. Zudem gibt sie als Mitglied von UEFA- und FIFA-Kommissionen dem Frauenfußball Gestalt.

Im DFB.de-Exklusivinterview mit Redakteurin Annette Seitz zieht Hannelore Ratzeburg eine Zwischenbilanz der EURO, bei der es am Freitag (ab 15 Uhr, live im ZDF und bei Eurosport) in Lahti zum Viertelfinalduell mit Italien kommt. Außerdem schaut sie voraus auf die Frauen-WM 2011 in Deutschland und berichtet von Überlegungen, die EURO von zwölf auf 16 Mannschaften aufzustocken.

Frage: Die DFB-Auswahl ist bei der EM als Gruppenerster ins Viertelfinale eingezogen. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus, und was erwarten Sie vom Duell mit Italien am Freitag?

Hannelore Ratzeburg: Wir können bislang sehr zufrieden sein. Wir sind die einzige Mannschaft des Turniers, die neun Punkte nach der Gruppenphase aufweist. Zudem haben wir mit dem 5:1 gegen Frankreich das bisher höchste Ergebnis bei diesem Turnier erreicht. Das ist eine starke Leistung. Jetzt wartet Italien - es wird sicherlich ein spannendes Spiel, denn das ist ein anspruchsvoller Gegner. Aber unsere Mannschaft ist gut drauf.

Frage: Wie sind bislang Ihre Eindrücke von der EM? Ist das Zuschauerinteresse enttäuschend?

Ratzeburg: Finnland hat fünf Millionen Einwohner. Es war zu erwarten, dass die Zuschauerzahlen nicht ganz so hoch werden. Natürlich ist es enttäuschend, wenn beispielsweise beim Spiel Russland gegen Italien in Helsinki nur 1112 Zuschauer kommen. Das ist selbstverständlich nicht schön. Finnland ist allerdings nicht die typische Fußballnation. Es ist jedoch erfreulich, dass die finnische Mannschaft bei ihren Spielen viel Zuspruch erfahren hat. Dass der Ausrichter im Viertelfinale steht, ist sicherlich gut für das Turnier.

Frage: Zum ersten Mal wird eine EM-Endrunde nicht mehr mit acht, sondern mit zwölf Mannschaften gespielt. Hat sich das bewährt?

Ratzeburg: Die Spiele sind vom Niveau her in Ordnung. Wir haben hier kein höheres Ergebnis gehabt als besagtes 5:1 unserer Mannschaft gegen Frankreich. Es gab ja Befürchtungen, dass es ein großes Leistungsgefälle geben könnte. Aber wenn man sich die Ergebnisse der anderen Spiele ansieht, gibt es da keinen Ausreißer. Die Mannschaften haben alle wirklich gut mitgespielt.

Frage: Also war es die richtige Entscheidung aufzustocken?

Ratzeburg: Ich denke schon. Allerdings ist der Spielmodus nicht optimal. Man hat drei Gruppen von denen sich die jeweils Erst- und Zweitplatzierten fürs Viertelfinale qualifizieren, zudem die zwei besten Dritten. Das ist nicht glücklich. Dänemark musste beispielsweise zwei Tage warten, ehe die Entscheidung gefallen war, ob sie abreisen müssen oder weiterkommen. Das ist nicht gut für eine Mannschaft und auch nicht optimal für ein Turnier.

Frage: Gibt es Überlegungen, diese Situation zu lösen?

Ratzeburg: Ja. Wir hatten am Dienstag in Helsinki eine Sitzung der UEFA-Kommission für Frauenfußball. Dort wurde sehr ausführlich darüber diskutiert, ob man die nächste EM-Endrunde in vier Jahren für zwölf oder 16 Mannschaften ausschreiben soll. Wir haben uns nun dafür ausgesprochen, intensiv darüber nachzudenken, auf 16 Mannschaften zu erhöhen. Mit diesem Modell würde der unglückliche Spielmodus wegfallen. Dann würde in vier Gruppen gespielt, und die jeweils ersten beiden kämen weiter, die anderen würden abreisen.

Frage: Ist der Frauenfußball in Europa schon so weit, dass eine EM-Endrunde mit 16 Mannschaften gespielt werden könnte?

Ratzeburg: In vier Jahren wird sich der Frauenfußball erneut weiterentwickelt haben. Es ist so viel Bewegung drin, Talente aus den U 17-, U 19- und U 20-Bereichen schieben nach - und das nicht nur in den so genannten führenden Frauenfußball-Nationen, sondern auch in denen, die noch in der „zweiten Reihe“ stehen. Wir werden also damit rechnen können, dass dann auch Mannschaften dabei sind, die ein ähnliches Niveau haben wie die Neulinge bei dieser Endrunde.

Frage: Haben Sie Erkenntnisse bei der EURO in Finnland gewonnen, die Sie für die WM 2011 in Deutschland nutzen können?

Traum EM-Titel: Hannelore Ratzeburg und HSV-Spielerin Kim Kulig (l.)  © Bongarts/GettyImages
Traum EM-Titel: Hannelore Ratzeburg und HSV-Spielerin Kim Kulig (l.)

Ratzeburg: Es gibt sicher Dinge, auf die wir achten müssen. Zum Beispiel, dass die Hotelzimmer für die Spielerinnen groß genug, die Schränke geräumig sind, die Bäder ebenso. Das hört sich banal an, ist aber äußerst wichtig für das Wohlbefinden der Spielerinnen. Und das ist ja unser Ziel. Alle Beteiligten sollen sich wohlfühlen, damit sie optimale Leistungen bringen können. Ebenso muss darauf geachtet werden, dass die Materialzimmer für den Zeugwart groß genug sind. Die Physiotherapeuten brauchen angemessene Bedingungen, die Spielerinnen einen Raum, in dem sie sich treffen können. Es ist zudem noch einmal deutlich geworden, wie wichtig die lokalen Betreuer sind, die mit der Mannschaft mitreisen und die Delegationen unterstützen. Und es hat sich gezeigt, dass die Organisation rund um die Trainingsplätze entscheidend ist. Es gibt viele kleine Dinge, die mir noch mal deutlich wurden und die wir bedenken müssen.

Frage: Welche Bedeutung hätte ein EM-Sieg der deutschen Frauen-Nationalmannschaft für die WM 2011?

Ratzeburg: Es wäre einfach ein Traum, als Europa- und Weltmeister in die WM im eigenen Land zu gehen. Das hätte sicherlich positive Auswirkungen. Es täte allen richtig gut, wenn wir hier mit dem Pott heimfahren würden.

DFB-Team trifft im Viertelfinale auf Italien

02.09.2009 08:25 Frauen-EM 2009

Hat Respekt vor Italien: Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Hat Respekt vor Italien: Silvia Neid

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft trifft im Viertelfinale der EM in Finnland am Freitag (ab 15 Uhr MESZ, live im ZDF und bei Eurosport) in Lahti auf Italien. Die "Squadra Azzurra" setzte sich am letzten Spieltag der Gruppe C 2:0 (0:0) gegen Russland durch und sicherte sich damit den zweiten Platz hinter Schweden.

"Italien ist gefährlich, weil die in der Defensive gut stehen und auf Konter lauern", warnt DFB-Trainerin Silvia Neid vor dem Duell mit den Südeuropäerinnen.

Ballweg: "Italienerinnen werden auf Konter spielen"

Ähnlich sieht das ihre Assistenztrainerin Ulrike Ballweg: "Die Italienerinnen sind sehr unangenehm zu spielen. Wir gehen davon aus, dass sie defensiv agieren werden. Sie machen die Räume eng, daher müssen wir geduldig sein. Die Italienerinnen werden auf Konter spielen, gerade über Außen. Melania Gabbiadini ist richtig gut und schnell. Da muss unsere Abwehr wachsam sei."

Die Schwedinnen trennten sich derweil 1:1 (1:1) von England. Damit hat sich auch das Team aus dem Fußball-Mutterland für die Runde der besten Acht qualifiziert.

Jennys EURO Blog

Goldmedaille gewonnen
2. September 2009

Hallo Leute,

heute zwar ein wenig später, aber ich habe Euch nicht vergessen. Wisst Ihr was: Manchmal trifft man eine richtige Entscheidung, ohne es überhaupt zu wissen. Und das kam so: Wir hatten heute Vormittag die Möglichkeit die Skisprungschanze in Lahti zu besichtigen. Ihr wisst ja, dass diese Stadt dafür sehr bekannt ist.

Ich bin aber nicht mit gegangen. Hab mich lieber ein bisschen in der Stadt umgesehen. Diese Entscheidung sollte ich nicht bereuen.

Denn nach dem Mittagessen hatte ich mit Babett und Anja einen Termin für ein ARD-Interview. Und wo haben wir wohl gedreht? Genau! An der Skisprungschanze. Mann, das sah von unten ganz schön hoch aus. Ich glaube, ich würde mich da nicht runter trauen. Wir haben uns dann noch das Skisprung-Museum direkt neben der Schanze angeschaut.

Dort gibt es ein paar Spiele, bei denen man selber erfahren kann, wie es sich auf Skiern oder beim Skifliegen anfühlt. Natürlich haben wir alles ausprobiert. Beim Skispringen hat Anja knapp gewonnen, gleich danach kam ich und hinter uns dann Babett.

Dann ging es zum Alpin-Skisimulator. Babett hat eine gute Zeit vorgelegt. Aber ich - das erste Mal auf “Ski” - habe mich angestrengt, alles gegeben (so wie Ihr mich kennt) und eine Fabelzeit herausgeholt. Da Anja gekniffen hat (wahrscheinlich aus Angst), ging der Sieg an mich.

Ich habe später sogar eine Medaille bekommen. Der Wettkampf war zwar inoffiziell, doch trotzdem trage ich die Medaille heute um den Hals und halte sie in Ehren. Hoffentlich ist das ein gutes Omen für die EM!

So, ab jetzt heißt es konzentrierte Vorbereitung auf das schwere Spiel gegen die Italienerinnen.

Also, machts gut.

Liebe Grüße

Eure Jenny

Jennys EURO Blog

Zimmerwechsel
1. September 2009

Hallo Leute,

heute schreibe ich Euch aus einer anderen Stadt, einem neuen Hotel und einem neuen Bett.

Wir sind heute Morgen um 10.00 Uhr aus Tampere nach Lahti los gefahren, wo wir am Freitag im Viertelfinale auf Italien treffen. Die Busfahrt dauerte ungefähr zwei Stunden, doch unsere neue Managerin Doris Fitschen wusste uns bei Laune zu halten und reichte cirka 500 Postkarten durch, die es zu unterschreiben galt. Jede einzelne. Ihr könnt euch ja vorstellen, dass wir nicht gerade nach einem Kugelschreiber geschrien haben.

In Lahti angekommen und mit Krämpfen in der Hand, musste ich mich um Anjas und meine Tasche kümmern. Ihr wisst ja, Alt hat das letzte Ausschießen verloren und somit die „Hoheit“ über alle Reisetaschen gewonnen. Und das Schleppen der Taschen der Jungen schlaucht ganz schön. Das könnt Ihr Euch bestimmt vorstellen.

Erschöpft auf dem Zimmer angekommen, haben wir beide erstmal begonnen umzugestalten. Das machen wir immer so, wie es uns eben am Besten gefällt. Platzieren ein paar Möbel anders, nur ein paar Kleinigkeiten..….Jetzt passt es. Wir haben es ganz gut erwischt mit unserem Zimmer, zwar ist der Ausblick auf eine graue Hauswand nicht so mein Ding, doch an sich ist es hier ganz okay. Und wir sind hier mitten in der City, was eine schöne Abwechslung zum am See gelegenen, ruhigen Hotel in Tampere ist.

Dagegen werden Martina und Bianca froh sein, wenn es Richtung Helsinki geht. Sie haben ein Zimmer mit Ausblick auf eine Lüftungsanlage bekommen. Dies war vor allem Martina nicht ganz so recht. Jeglicher Versuch ein anderes Zimmer zu bekommen scheiterte, sie wären sogar auf die Knie gegangen, doch unser Hotel ist ausgebucht. Bianca ist zwar der Typ, der auch bei Regen auf einem Feldbett - mit Oropax - pennt, Martina aber eher nicht. Aber sie wird sich schon daran gewöhnen.

Aber ganz ehrlich: Es ist eine schöne Abwechselung, mal etwas anderes zu sehen und auch ein anders zubereitetes Essen zu bekommen. So, gleich muss ich auch schon zum Training, wir haben ja ein paar Tage frei bis zum Viertelfinale. Freue mich auch schon auf die Murmel.

Also bis morgen.

Eure Jenny

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Zur Zeit in Bearbeitung

Wie zu sehen ist, ist dieser Blog stehen geblieben.

Ja, ja ... die liebe Zeit. Meist vergeht sie viel zu schnell. Aber das Versäumte hole ich noch nach ... bald geht´s weiter. Schließlich gibt es ja noch genug zu berichten.