30.08.2009 16:49 Frauen-EM 2009
Ungeschlagen ins Viertelfinale - 1:0 gegen Island
Zum Abschluss der Vorrunde bei der Europameisterschaft 2009 in Finnland hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft einmal mehr gewonnen. Das Team von DFB-Trainerin Silvia Neid setzte sich am Sonntag in Tampere vor 3101 Zuschauern gegen Island mit 1:0 (0:0) durch. Inka Grings (50.) erzielte den entscheidenden Treffer, musste aber wenig später mit einer schweren Knieprellung ausgewechselt werden.
Bereits vor dem Spiel war der sechsmalige Europameister für das Viertelfinale qualifiziert. Dort trifft die Mannschaft am Freitag in Lahti (15 Uhr) nun auf den Zweiten der Gruppe C. Norwegen und Frankreich haben ebenfalls das EM-Viertelfinale erreicht. Den beiden Mannschaften aus der deutschen Gruppe B reichte am letzten Vorrunden-Spieltag ein 1:1 (1:1). Damit steht auch bereits eine Viertelfinal-Ansetzung (Niederlande - Frankreich) fest.
"In der ersten Halbzeit haben wir ohne Tempo nach vorne gespielt. Das kostet natürlich Zeit und der Gegner war direkt da. Immer wenn wir schnell gespielt haben, dann haben wir auch unsere Möglichkeiten herausgespielt. Das war nicht so berauschend, aber wir haben gewonnen", sagte Neid nach dem Spiel.
Neid setzt auf verändertes Mittelfeld
Neid hatte die Mannschaft im Vergleich zum zweiten Gruppenspiel gegen Frankreich (5:1) auf mehreren Positionen umgestellt. In der Verteidigung begann Sonja Fuss für Bianca Schmidt, im Mittelfeld bot die DFB-Trainerin vier neue Spielerinnen auf. Anja Mittag, Simone Laudehr, Saskia Bartusiak und Fatmire Bajramaj kamen neu in die Mannschaft, Kerstin Garefrekes, Kim Kulig, Linda Bresonik und Melanie Behringer blieben zunächst draußen. Im Angriff erhielt Martina Müller den Vorzug vor Inka Grings.
Die deutsche Aufstellung: Angerer - Fuss (46. Stegemann), Krahn, Hingst, Peter - Mittag, Laudehr, Bartusiak, Bajramaj - Prinz (46. Grings/59. da Mbabi) - M. Müller
Die erste Möglichkeit der Begegnung hatten die Isländerinnen. In der ersten Spielminute verfehlte Katrin Omarsdottir mit einem Fernschuss das deutsche Gehäuse nur knapp. Die deutsche Auswahl zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt und kam durch Martina Müller zu zwei guten Möglichkeiten. In der fünften Minute schloss die Angreiferin des VfL Wolfsburg eine Kombination über Mittag und Birgit Prinz mit einem Weitschuss ab, dieser verfehlte das gegnerische Tor allerdings um einiges. In der neunten Minute zielte Müller zu genau. Ihr Torschuss aus 25 Metern ging an die Latte.
Keine Tore vor der Pause
Die deutsche Mannschaft nutzte auch in der Folge die Lücken in der isländischen Defensive und kam zu weiteren Chancen. Bajramaj schoss über das Gehäuse (12.), Babett Peter traf nach einer Ecke das Außennetz (18.). Je länger die Begegnung dauerte, desto besser kamen die Isländerinnen ins Spiel. Zwar erspielten sich die Mannschaft von Trainer Siggi Eyjolfsson weiterhin keine echten Chancen, ließen dafür aber auch immer weniger zu. Vor der Pause kam Deutschland aber noch zu zwei Möglichkeiten. Zunächst prüfte Bartusiak die isländische Schlussfrau Gudbjörg Gunnarsdottir mit einem Schuss aus 17 Metern (38.), ehe Mittag aus fünf Metern an Gunnarsdottir scheiterte (44.).
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wechselte Neid zweimal aus. Für Birgit Prinz kam Inka Grings, Sonja Fuss machte für Kerstin Stegemann Platz. Und die Wechsel machten sich direkt bezahlt. Nach schöner Vorarbeit stocherte die kurz zuvor eingewechselte Grings den Ball zum 1:0 über die Linie (50.). Doch das Tor war teuer erkauft. Die Torschützin, die bei ihrem Treffer mit der isländischen Schlussfrau zusammenstieß, musste in der 59. Minute mit einer schweren Knieprellung ausgewechselt werden. "Ich hoffe, dass ich am Freitag wieder dabei bin", so die Duisburgerin. Für Grings kam Celia Okoyino da Mbabi ins Spiel.
Müller als "Player of the match" ausgezeichnet
Martina Müller hatte in der 69. Minute die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, doch ihre schöne Direktabnahme aus 18 Metern landete genau in den Armen von Gudbjörg Gunnarsdottir. Auch nach dem Rückstand spielte Island weiter defensiv, hatte in der 72. Minute aber die große Möglichkeit zum Ausgleich. Nach einem langen Pass von Gudrun Soley Gunnarsdottir entkam Margret Lara Vidarsdottir der deutschen Abwehr, schoss den Ball aber am rechten Torwinkel vorbei. Die nahezu beschäftigungslose Nadine Angerer im deutschen Tor hatte den Winkel gut verkürzt. In der 78. Minute klärte Mittag für Deutschland nach einem Kopfball der aufgerückten Verteidigerin Katrin Jonsdottir auf der Linie.
Auch Deutschland kam noch zu weiteren Torchancen. Doch sowohl Simone Laudehr (82.) als auch die agile Müller (87.) brachten den Ball nicht im gegnerischen Tor unter. Nach der Begegnung wurde Martina Müller als "Player of the match" ausgezeichnet. Zuvor hatten sich Linda Bresonik (Frankreich-Spiel) und Kim Kulig (Norwegen-Spiel) über diese Auszeichnung freuen dürfen.
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