28.08.2009 12:15 Frauen-EM 2009
Dauersieger beeindrucken die Konkurrenz
Sie haben ein Zeichen gesetzt. Eines, das ihnen jede Menge Respekt in Europa eingebracht hat. Die Frauen-Nationalmannschaft hat bei der EURO in Finnland eindrucksvoll ihre Favoritenstellung bestätigt.
Die Fakten: Neun Treffer in zwei Spielen bei nur einem Gegentor. Die starken Gruppengegner Norwegen und Frankreich mit beeindruckenden Leistungen und klaren Ergebnissen von 4:0 und 5:1 geschockt. Den Einzug ins Viertelfinale und sogar den Gruppensieg schon vor dem letzten Vorrunden-Spiel gegen Island am Sonntag (ab 15 Uhr, live im ZDF und bei Eurosport) klar gemacht. Ein Traumstart.
Die Stimmung ist im Teamhotel der Frauen-Nationalmannschaft in Tampere deshalb ausgezeichnet, aber nicht überschwänglich. "Wir haben noch nichts erreicht", mahnt Babett Peter. "Das war erst eine Etappe auf dem Weg zu unserem Ziel. Und das heißt: Wir wollen Europameister werden."
Trotz fünf Toren: "Wir können nicht ganz zufrieden sein"
Selbstkritisch waren die Spielerinnen nach dem klaren Sieg gegen Frankreich, bei dem in der zweiten Halbzeit die Konzentration fehlte. Dies allerdings nachdem die DFB-Auswahl durch Tore von Inka Grings (9.), Annike Krahn (17.), Melanie Behringer (45.) und Linda Bresonik (47./Handelfmeter) schon mit 4:0 vorgelegt hatte. Simone Laudehr war noch in der Schlussminute erfolgreich (90.).
Dennoch meint Annike Krahn: "Insgesamt können wir nicht ganz zufrieden sein, weil wir einen anderen Anspruch an uns haben. Wir wollten dem Gegner nicht so viele Räume lassen und haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Aber: Heute haben wir die Tore erzielt, die wir gegen Norwegen nicht gemacht haben." Effektivität, die auch die Französinnen, die durch Gaetane Iza Laure Thiney (51.) nur zu einem Treffer kamen, merklich schockte.
Kulig und Bresonik gegen Island nicht dabei
Die DFB-Auswahl hat Ausrufezeichen gesetzt. Viermal in Folge holte man zuletzt den europäischen Titel, ist nun seit stolzen 22 EM-Spielen ungeschlagen. Beeindruckende Zahlen. Schon vor dem letzten Gruppenspiel am Sonntag gegen Island ist der Gruppensieg gesichert.
DFB-Trainerin Silvia Neid schließt deshalb für die abschließende Begegnung der Vorrunde nicht aus, der einen oder anderen aus der "2. Reihe" Spielpraxis zu geben. "Wir werden genau abwägen, wie wir die Mannschaft aufstellen. Eines ist für uns allerdings klar: Wir wollen gegen Island gewinnen und die Vorrunde mit neun Punkten abschließen", macht sie deutlich.
Defintiv nicht im Kader für die Partie gegen Island werden Kim Kulig und Linda Bresonik stehen. Die beiden Mittelfeldspielerinnen sind jeweils mit Gelben Karten vorbelastet, bei einer erneuten Verwarnung greift eine Sperre von einem Spiel. Silvia Neid begründet: "Wir wollen auf keinen Fall das Risiko eingehen, dass sie im Viertelfinale gesperrt sind."
Viertelfinalgegner wird noch gesucht
Gerade die Ergänzungsspielerinnen stellten bislang unter Beweis, dass sie sich nahtlos in die Mannschaft einfügen. Zuletzt bewies das Simone Laudehr, die nach ihrer Knieverletzung gegen Frankreich hereingenommen wurde und ihre gute Leistung mit einem Tor krönte. "Unser Vorteil ist der ausgeglichene Kader", bestätigt Birgit Prinz.
Derweil wird in der Gruppe C noch der Viertelfinalgegner des deutschen Teams gesucht mit den Teams Schweden, Italien, England und Russland - könnten Gruppenzweiter und somit nächster Kontrahent der DFB-Auswahl werden. Alle Teams wurden von Maren Meinert und Bettina Wiegmann, die bei der EURO zum Trainerstab von Silvia Neid zählen, schon in den ersten Partien beobachtet.
Meinert und Wiegmann sichten
Auch am Freitag, als sich Italien und Schweden in Turku sowie England und Russland in Helsinki gegenüberstanden, sichteten die beiden DFB-Trainerinnen die möglichen Gegner. Optimal vorbereitet will die Mannschaft von Silvia Neid dann die nächste Etappe auf dem Weg zum EM-Titel meistern.
Nach dem abschließenden Gruppenspiel gegen Island werden noch am Sonntag die Koffer gepackt. Am Montag reist die DFB-Delegation nach Lahti, wo am Freitag das Viertelfinale ansteht. Ein erneuter Umzug stünde dann beim erhofften Einzug ins Halbfinale an: Dann ginge es nach Helsinki, wo auch das Endspiel ausgetragen wird.
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