Samstag, 8. August 2009

Kniffelige Aufgabe bei der EM-Generalprobe

04.08.2009 12:30 Frauen-Nationalmannschaft

Kniffelige Aufgabe bei der EM-Generalprobe

Schwere Generalprobe: DFB-Trainerin Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Schwere Generalprobe: DFB-Trainerin Silvia Neid

Für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft steht am Donnerstag (17.25 Uhr, live in der ARD) der dritte und letzte EM-Test an. Gegen Russland wollen die Spielerinnen des amtierenden Welt- und Europameisters im Bochumer rewirpowerSTADION zeigen, dass sie einen weiteren Schritt in Richtung EURO 2009 gemacht haben. Oder wie es DFB-Trainerin Silvia Neid formuliert: „Wir wollen das besser machen, was wir in den Länderspielen gegen die Niederlande und gegen Japan bereits angedeutet haben.“

Gegen die Niederländerinnen war Silvia Neid über das Abwehrverhalten ihrer Mannschaft nicht richtig glücklich. Was jedoch gegen die Japanerinnen wesentlich besser klappte. Dafür haderte sie in Mannheim über die Offensivleistung. „Da sind wir viel zu schludrig mit unseren Chancen umgegangen. Das können wir noch viel besser machen“, erklärt die DFB-Trainerin.

Vier Lehrgänge seit Mitte Juni

Allerdings kann Silvia Neid dafür ein Stück weit Verständnis aufbringen – schließlich hat sie die Trainingsplanung so konzipiert, dass erst jetzt das variable Angriffsverhalten auf dem Programm steht. Seit dem 22. Juni läuft die Vorbereitung auf das Turnier vom 23. August bis 10. September in Finnland. Vier Lehrgänge hat die DFB-Auswahl seither absolviert. Jeder mit einem anderen Schwerpunkt. Die Inhalte sind systematisch aufeinander aufgebaut. Alle mit dem Ziel, am Ende eine optimal vorbereitete Mannschaft bei der EURO zu haben.

In diesem Zusammenhang sieht Silvia Neid ihr Team auf einem guten Weg. „Alle Spielerinnen ziehen voll mit. Jede ist vom ersten Tag an ihre Grenze gegangen“, berichtet sie. Was zur Konsequenz hatte, dass sie es bei der Nominierung vergangene Woche „richtig schwer hatte, mich zu entscheiden“. In Bochum hat sie bis auf Melanie Behringer, die mit dem FC Bayern München die Qualifikation in der Champions League spielt, ihren EM-Kader beisammen.

Russinnen bei der EM dabei

Traf im letzten Spiel gegen Russland: Birgit Prinz  © Bongarts/GettyImages
Traf im letzten Spiel gegen Russland: Birgit Prinz

Auf diesen wartet jetzt die Generalprobe vor der Europameisterschaft. In Russland trifft die DFB-Auswahl auf eine weitere Mannschaft, die in Finnland mit von der Partie ist. „Die Russinnen sind ein Gegner, der uns fordern wird. Wir haben sie uns ganz gezielt ausgesucht, weil sie in ihrer Spielanlage den Isländerinnen ähneln, auf die wir ja im dritten Vorrundenspiel bei der EURO treffen“, so Silvia Neid. Und sie konkretisiert: „Sie stehen in der Defensive tief und kompakt, sind dadurch schwer zu spielen.“ Mit anderen Worten: Es wartet eine kniffelige Aufgabe.

Für die sich auch schon viele Fans interessieren. Mehr als 10.000 Karten sind bereits abgesetzt worden. Kurzentschlossene können weiterhin Karten an allen CTS-Vorverkaufsstellen, in ausgewählten Ticketshops und natürlich auch im VfL-Fanshop im Stadioncenter kaufen. Zudem öffnet am Spieltag eine Frühkasse um 10.00 Uhr am rewirpowerSTADION ihre Pforten. Auch die Abendkassen werden geöffnet sein. Die Tickets kosten zwischen 5 und 30 Euro.

Inka Grings ist Fußballerin des Jahres

02.08.2009 12:00 Frauen-Nationalmannschaft

Inka Grings löst Birgit Prinz als "Fußballerin des Jahres" ab

"Fußballerin des Jahres": Inka Grings im DFB-Trikot  © Bongarts/GettyImages
"Fußballerin des Jahres": Inka Grings im DFB-Trikot

Deutschlands "Fußballerin des Jahres" 2009 heißt Inka Grings. Die Nationalspielerin vom FCR Duisburg erhielt bei der Umfrage des Fachmagazins kicker unter Deutschlands Sportjournalisten 343 Stimmen. Grings löste die achtmalige Siegerin Birgit Prinz vom 1. FFC Frankfurt (97) ab. Dritte wurde in Fatmire Bajramaj (Duisburg/87) eine weitere Nationalspielerin.

"Ich bin stolz auf diese Wahl"

"Ich freue mich wahnsinnig und bin stolz auf diese Wahl. Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet. Jetzt will ich das bei der EM bestätigen', meinte die 30-Jährige,

Grings befindet sich damit weiter in der Erfolgsspur: Erst das gelungene Nationalmannschafts-Comeback nach 40-monatiger Abstinenz, dann der Gewinn des kleinen Doubles und jetzt ihre zweite Wahl zur "Fußballerin des Jahres": Drei Wochen vor Beginn der EM in Finnland (23. August bis 10. September) läuft es für die Duisburgerin rund.

Comeback nach 40 Monaten

Zuletzt hatte Prinz die Wahl achtmal in Folge gewonnen. Seite an Seite wollen die beiden Weltklasse-Angreiferinnen der deutschen Mannschaft bei der EM in Finnland (23. August bis 10. September) zum siebten EM-Titel verhelfen. "Jede ist bereit, für die andere zu laufen. Es passt", lobte Prinz ihre Sturmpartnerin Grings (71 Länderspiele/44 Tore), die sich im Juni zum zweiten Mal in Folge die Bundesliga-Torjägerkrone gesichert hatte. Mit ihren Treffern ebnete sie den Duisburgerinnen zudem den Weg zum UEFA-Cup-Triumph und zum DFB-Pokalsieg.

Anfang 2009 hatte DFB-Trainerin Silvia Neid die beste EM-Torschützin 2005 und Fußballerin des Jahres 1999 nach mehrjähriger Abstinenz wieder in die Nationalmannschaft berufen. "Inka hat mir in einem Gespräch signalisiert, dass es ihr Ziel ist, international noch einmal anzugreifen", begründete Neid damals die Nominierung. Nach drei Jahren und vier Monaten Pause feierte Grings im Februar gegen China ihr Comeback auf ihre ganz typische Weise: Mit einem Tor nach nur 78 Sekunden.

Auch in Duisburg kaum zu stoppen: Torschützenkonigin Inka Grings  © Bongarts/GettyImages
Auch in Duisburg kaum zu stoppen: Torschützenkonigin Inka Grings

Neid: "Wir wissen um Inkas Stärken"

Heute gilt Grings als gereifte Führungsspielerin, die sich ihrer Rolle bewusst ist. Ihren Stammplatz im Weltmeister-Team hat die gebürtige Düsseldorferin sicher. "Wir wissen um Inkas Stärken", lobte Neid die 1,69-m-große Offensivkraft.

Und ihr Stellenwert scheint immer weiter zu steigen: Im Juni war Grings bereits in einer Umfrage des DFB von den zwölf Trainerinnen und Trainern der Bundesliga zur "Spielerin der Saison" gewählt worden.

Das Ergebnis in Zahlen

1. Inka Grings (FCR Duisburg) 343 Stimmen
2. Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt) 97
3. Fatmire Bajramaj (FCR Duisburg) 87
4. Anja Mittag (Turbine Potsdam) 64
5. Nadine Angerer (1. FFC Frankfurt) 32
6. Kim Kulig (Hamburger SV) 22
7. Linda Bresonik (FCR Duisburg) 21
8. Kerstin Garefrekes (1. FFC Frankfurt) 19
9. Simone Laudehr (FCR Duisburg) 17
10. Melanie Behringer (Bayern München) 12
11. Dzsenifer Marozsan (1. FC Saabrücken) 10

Deutschlands "Fußballerinnen des Jahres" im Überblick:

1996: Martina Voss (FC Rumeln-Kaldenhausen)
1997: Bettina Wiegmann (Grün-Weiß Braunweiler)
1998: Silke Rottenberg (Sportfreunde Siegen)
1999: Inka Grings (FCR Duisburg)
2000: Martina Voss (FCR Duisburg)
2001: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2002: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2003: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2004: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2005: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2006: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2007: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2008: Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)
2009: Inka Grings (FCR 2001 Duisburg)

Die WM-Botschafter für Wolfsburg

01.08.2009 10:32 Frauen-WM 2011

Carlson und Präger Städte-Botschafter für Wolfsburg

Gemeinsam für 2011: Roy Präger (l.) und Britta Carlson (r.)  © Bongarts/GettyImages
Gemeinsam für 2011: Roy Präger (l.) und Britta Carlson (r.)

Sie sollen in den neun Spielorten auf lokaler und regionaler Ebene die Vorfreude schüren auf die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011: die Städte-Botschafter. Im Spielort Wolfsburg werden ab sofort Britta Carlson und Roy Präger für die erste Frauen-Weltmeisterschaft in Deutschland werben. Offiziell ernannt wurde das „Botschafter“-Pärchen im Rahmen der Saison-Eröffnungsfeier des Deutschen Meisters VfL Wolfsburg durch Steffi Jones.

„Ich bin sehr stolz darüber, dass wir in Wolfsburg zwei so tolle Repräsentanten gefunden haben, die ab sofort die Gesichter der Frauen-WM 2011 in Wolfsburg sein werden. Britta Carlson, die ja schon zum offiziellen Botschafter-Team unseres OK gehört, und Roy Präger sind in der gesamten Region absolute Sympathieträger und Identifikationspersonen. Sie stehen für Wolfsburg und den VfL. Ich bin sicher, dass mit ihrer Unterstützung die Frauen-WM in Wolfsburg ein Erfolg werden wird“, sagte die OK-Präsidentin.

„Größter Erfolg der 31-maligen Nationalspielerin Britta Carlson ist der Gewinn der Europameisterschaft mit der Frauen-Nationalmannschaft 2005. Im Verein holte sie den UEFA-Cup, deutsche Meisterschaft und zwei Mal den DFB-Pokal. Seit ihrem Rücktritt von der aktiven Karriere 2008 arbeitet Carlson als Co-Trainerin der Frauen-Bundesligamannschaft des VfL Wolfsburg. Für die Frauen-WM 2011 rührt sie zudem neben Renate Lingor, Silke Rottenberg, Sandra Minnert und Manuela Schmermund als offizielle WM-Botschafterin des Organisationskomitees die Werbetrommel.

Karl Rothmund (l.) und Steffi Jones (r.)  © Bongarts/GettyImages
Karl Rothmund (l.) und Steffi Jones (r.)

Roy Präger hatte seine erfolgreichste Zeit als Spieler beim VfL Wolfsburg, für die er insgesamt 154mal in der ersten und zweiten Bundesliga stürmte und 35 Tore erzielte. Er feierte während seiner aktiven Spieler-Karriere den Aufstieg in die erste Bundesliga. Zwischenzeitlich wechselte er zum Hamburger SV, für den er in der Champions League und im UEFA-Cup spielte.

Bereits als Städte-Botschafter aktiv sind Franziska van Almsick und Hansi Flick für Sinsheim, Dunja Hayali und Rainer Bonhof für Mönchengladbach sowie Shary Reeves und Dariusz Wosz für Bochum. Die Bekanntgabe der weiteren „WM-Duos“ erfolgt bis zum Jahresende. Neben Britta Carlson und Roy Präger als Botschafter wurde auch der Präsident des Fußballverbands Niedersachsen, Karl Rothmund, als Vorsitzender der OK-Außenstelle Wolfsburg vorgestellt.

Inka Grings ist eine herausragende Spielerin

31.07.2009 12:47 Frauen-Nationalmannschaft DFB.DE EXKLUSIV

"Inka Grings ist eine herausragende Spielerin"

Hoch im Kurs: Inka Grings (M.), Ernest Marchain und Kollegin Sian Frost  © DFB
Hoch im Kurs: Inka Grings (M.), Ernest Marchain und Kollegin Sian Frost

Inka Grings mag Musicals. Und Ernest Marchain interessiert sich für Fußball. Insofern passt es, dass sich die Nationalspielerin und der Darsteller von Starlight Express vor dem Länderspiel der DFB-Auswahl gegen Russland am Donnerstag (17.25 Uhr, live in der ARD), im Bochumer rewirpowerSTADION getroffen haben.

Der Musical-Star, der die Diesellok Greaseball in dem Welterfolg spielt, sieht interessante Parallelen zwischen seinen Auftritten auf der Bühne und einem Fußballspiel. Im Gespräch mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer kündigte er zudem an, sich das Russland-Spiel im Stadion anzuschauen.

Frage: Herr Marchain, was ist anstrengender: Eine Aufführung von Starlight Express oder ein Fußballspiel?

Ernest Marchain: Ich denke ein Fußballspiel, weil die Spieler 90 Minuten einer konstanten Belastung ausgesetzt sind, ohne Pause. Starlight Express ist körperlich sehr anstrengend, aber wir bekommen immer wieder kurze Pausen, in denen wir Luft holen und etwas Wasser trinken können. Obwohl, wenn ich es recht bedenke: Wir tanzen, singen und tragen bis zu 18 Kilogramm schwere Kostüme: Die Antwort lautet dann wohl eher unentschieden.

Frage: Als die Diesellok Greaseball haben Sie eine sportliches Pensum bei jeder Aufführung zu absolvieren. Gibt es Parallelen zum Fußball?

Marchain: Oh ja! Wir alle müssen ein sehr gutes räumliches Wahrnehmungsvermögen haben, unsere Körper bestens kennen und mit den Energien über einen längeren, anstrengenden Zeitraum gut haushalten. Kurz gesagt: Wir müssen topfit sein und unsere Kräfte gut ausbalancieren.

Frage: Beschreiben Sie Ihre sportlichen Höchstleistungen auf der Bühne?

Marchain: In den Rennen fahren wir bis zu 60 km/h schnell mitten durch das Publikum. Außerdem mache ich einen Salto, mit dem ich einen Höhenunterschied von vier Metern bewältige, einen einhändigen Handstand sowie einen Sprung aus voller Fahrt in fünf Meter Tiefe.

Frage: Welchen Bezug haben Sie zum Fußball?

Marchain: Ich interessiere mich sehr für die Bundesliga, aber am Liebsten schaue ich mir Länderspiele an. Und wenn die USA nicht vertreten ist, drücke ich selbstverständlich Deutschland die Daumen.

Frage: Das Starlight Express-Theater steht in unmittelbarer Nähe des rewirpowerSTADIONs. Sind Sie häufig Besucher der Spiele des VfL Bochum?

Marchain: Leider nein! Ich habe es erst wenige Male in das rewirpowerSTADION geschafft, da die Spiele und unsere Shows in der Regel zeitgleich stattfinden. Aber wenn wir in unseren Pausen genau hinhören, dann hören wir den Jubel aus dem Stadion und wissen gleich, wenn ein Tor gefallen ist.

Immer in Bestform: Ernest Marchain  © DFB
Immer in Bestform: Ernest Marchain

Frage: Verfolgen Sie den deutschen Frauenfußball?

Marchain: Ich bin interessiert, habe aber leider nicht die Zeit, ihn regelmäßig zu verfolgen.

Frage: Kennen Sie Spielerinnen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft?

Marchain: Ich kenne seit Kurzem Inka Grings persönlich, sie ist wunderbar und eine wirklich herausragende Spielerin!

Frage: Werden Sie sich das Länderspiel der DFB-Auswahl gegen Russland im Stadion anschauen?

Marchain: Natürlich, ich habe mir direkt Urlaub genommen, um das Spiel live mitzuerleben.

Interview mit Thomas Ernst

30.07.2009 15:36 Frauen-Nationalmannschaft

Thomas Ernst hofft auf 20.000 Zuschauer in Bochum

Vorfreude: Thomas Ernst (l.) und Annike Krahn  © DFB
Vorfreude: Thomas Ernst (l.) und Annike Krahn

Thomas Ernst macht keinen Hehl daraus. Zum Frauenfußball besitzt das Vorstandsmitglied des VfL Bochum eine große Affinität. Seine Ehefrau Kerstin spielte früher in der Bundesliga für den FSV Frankfurt und in der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Außerdem arbeitete der ehemalige Bundesliga-Torwart für einige Monate als Torwart-Trainer der DFB-Auswahl.

Aber auch vor dem Hintergrund, dass Bochum Spielort der U 20-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr und der WM 2011 ist, blickt Thomas Ernst dem Länderspiel gegen Russland am 6. August im rewirpowerSTADION mit besonderem Interesse entgegen.

Frage: Thomas Ernst, wie viele Tickets werden Sie für das Russland-Länderspiel bestellen?

Thomas Ernst: Oh, das weiß ich nicht genau, aber es werden einige sein. Ich habe eine frauenfußballbegeisterte Familie. Und vor allen Dingen meine Frau lässt einfach nicht locker, neue Interessenten für das Länderspiel zu gewinnen.

Frage: Woher rührt das große Interesse für den Frauenfußball?

Ernst: Bei mir gibt es einige Berührungspunkte mit dem Frauenfußball. Meine Frau war selbst Bundesliga- und Nationalspielerin. Ich selbst habe eine Weile als Torwart-Trainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gearbeitet. Von daher weiß ich ziemlich genau, dass es sich bei ihnen um sehr sympathische und nette Mädels handelt, die aber auch sehr professionell und zielgerichtet arbeiten.

Frage: Seit wann sind Sie dem Frauenfußball verbunden?

Thomas Ernst: Schon seit einer halben Ewigkeit. Ich habe Ende der 80-er Jahre, als ich noch bei Eintracht Frankfurt spielte, übergangsweise das Frauen-Team der DJK Schwarz-Weiß Wiesbaden trainiert. Meine damalige Freundin hatte dort gespielt.

Frage: Mussten die Spielerinnen lange betteln, bevor Sie die Zusage gegeben hatten?

Ernst: Nein, die mussten mich nicht beknien. Ich kannte die Mannschaft ja schon vorher. Ich hatte gelegentlich bei deren Spielen und Training zugeguckt. Ich fand die Aufgabe ganz reizvoll, weil man so den Vergleich zwischen Männer- und Frauenfußball erhält.

Frage: Welche Erkenntnisse haben Sie diesbezüglich gewonnen?

Ernst: Die Frauen hinterfragen mehr, die wollen die Dinge schon genau wissen, die sie im Training machen sollen. Was ich absolut in Ordnung finde.

Frage: Beim FSV Frankfurt haben Sie dann Ihre heutige Ehefrau, die ehemalige Nationalspielerin Kerstin Pohlmann, kennen gelernt. Gab es durch diese Nähe bestimmte Dinge, die Sie am Frauenfußball noch intensiver kennen- und auch schätzen gelernt haben?

Ernst: Über sie und ihre Zwillingsschwester Dagmar habe ich den Frauenfußball auf hohem Niveau kennen gelernt. Sie haben in der Nationalmannschaft gespielt, sind Deutscher Meister geworden und haben den DFB-Pokal gewonnen. Über sie haben ich den Sport als einen technisch sehr feinen Fußball zu schätzen gelernt, der sehr schön anzusehen ist. Es ist natürlich klar, dass die Frauen nicht die Athletik der Männer haben, aber der Frauenfußball entwickelt sich sehr gut, wird immer schneller.

Frage: Was nötigt Ihnen beim Frauenfußball Respekt ab?

Ernst: Dass die Spielerinnen, die die Pioniere im Frauenfußball waren, sich trotz Widerständen und Kritik nicht haben beirren lassen. Diese Leute sind ihren Weg gegangen, aus Überzeugung, sie sind ihrer Leidenschaft nachgegangen.

Frage: Gibt es Eigenschaften beim Frauenfußball, die Sie beim Männerfußball vermissen?

Ernst: Ich will das eine mit dem anderen nicht vergleichen. Zumal ich den Frauenfußball in einer anderen Situation erlebt habe als den Männerfußball. Mit der Frauen-Nationalmannschaft habe ich ja die absolute Elite kennen gelernt, die, selbst wenn sie Turniere spielt, nur zeitlich begrenzt zusammenkommt. Das ist etwas anderes, wie wenn man über eine komplette Saison und Tag für Tag zusammen ist. Dennoch muss ich sagen, dass es mir imponiert hat, wie fokussiert, konzentriert und bewusst in der Frauen-Nationalmannschaft trainiert wird.

Frage: Sie haben 2006 als Torwart-Trainer der Frauen-Nationalmannschaft gearbeitet. Wie bewerten Sie diese Erfahrung?

Ernst: Die Arbeit hat mir eine Menge Spaß gebracht. Aber die Zeit war – auch wenn sie relativ kurz war – ziemlich lehrreich. Ich habe Einblicke in ein sehr professionell arbeitendes Trainer-Team erhalten. Dank dieses Engagements ist in mir kurzzeitig auch die Hoffnung auf eine Olympia-Teilnahme aufgeflammt, da wollte ich schon als Spieler immer mal dabei sein. Letztlich bin ich dann nicht wirklich lange bei den DFB-Frauen geblieben, weil ich langfristig meine Position hinter dem Schreibtisch und nicht auf dem Trainingsplatz gesehen habe. In diesem Punkt bin ich ganz offen zu Silvia Neid gewesen und habe das Thema daher auch frühzeitig vor der WM 2007 angesprochen. Ich bin auch froh, dass mit Michael Fuchs schnell eine gute andere Lösung gefunden wurde.

Frage: Wenn der FSV Frankfurt Sie anschließend nicht als Manager verpflichtet hätte, wären Sie dann jetzt noch Torwart-Trainer der Frauen-Nationalmannschaft?

Ernst: Das ist eine hypothetische Frage. Ich hatte damals auch andere Angebote. Aber wer weiß, wozu ich mich entschieden hätte, wenn ich ein halbes Jahr ohne Lohn und Brot gewesen wäre.

Frage: Mittlerweile sind Sie Vorstandsmitglied beim VfL Bochum 1848. Wie stark mussten Sie sich dafür machen, dass das rewirpowerSTADION Spielort der WM 2011 wird?

Ernst: Bei der Bewerbung für die WM 2011 haben die Stadt Bochum und der VfL Bochum ein Team gebildet. Wir haben an einem Strang gezogen. Im Verein stehen alle hinter dieser Entscheidung, da musste ich mich nicht sonderlich stark für machen.

Frage: Warum geht der VfL Bochum ein derartiges Engagement im Frauenfußball ein?

Ernst: Es ist sowohl für die Stadt als auch für den Verein eine sehr schöne Gelegenheit sich zu präsentieren. Mit dem Turnier und den Spielen, die dann im rewirpowerSTADION ausgetragen werden, werden wir im Fokus der Weltöffentlichkeit stehen. Die vergangenen Frauen-Weltmeisterschaften haben es ja gezeigt, wie groß das Interesse an diesem Turnier ist.

Frage: Welches Potenzial sehen Sie im Frauenfußball?

Ernst: International ist man auf einem gutem Weg. Man sieht ja, welche Massen der Frauenfußball bewegt. Ich bin überzeugt davon, dass der Frauenfußball mit der WM 2011 zumindest hierzulande in neue Dimensionen vorstoßen wird. Es wird allerdings eine interessante und wichtige Frage sein, ob dieses Niveau auch in der Bundesliga gehalten werden kann. Eine sportlich und wirtschaftlich ausgeglichene Eliteklasse wäre sehr wertvoll.

Frage: Der VfL Bochum hat keine eigene Frauenfußball-Abteilung aber unterhält eine Partnerschaft mit den Frauen der TuS Harpen. Wie wird sie gelebt und welche Zukunft hat sie?

Ernst: Das ist weder ein PR-Gag noch etwas, was wir aus Image-Gründen tun. Der TuS Harpen ist zwar ein eigenständiger Verein, aber das Frauen-Team ist in unseren Trainingsbetrieb integriert, sie erhalten von uns Trikots, Bälle und sonstige Trainingsmaterialien. Wir stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Die Kooperation läuft sehr gut und wird auch in Zukunft mit Leben gefüllt.

Repräsentiert den Spielort Bochum: Thomas Ernst  © Bongarts/GettyImages
Repräsentiert den Spielort Bochum: Thomas Ernst

Frage: Jetzt steht das Russland-Spiel bevor. Genießt es eine besondere Bedeutung mit Blick auf die U 20-WM im kommenden Jahr und die WM 2011?

Ernst: Ganz klar, das wird ein wichtiger Probelauf für uns sein. Wir sind gespannt auf die Resonanz des Publikums. Ich glaube, organisatorisch sind wir in der Lage solche Spiele zu bewältigen, das beweisen wir in der Bundesliga und haben wir bei der U 21-Europameisterschaft 2004 schon gezeigt. Dennoch wird dieses Spiel in dem Sinn wichtig sein, dass wir die Abläufe rund um die Frauen-Nationalmannschaft kennen lernen. Grundsätzlich freue ich mich schon auf diese Partie und hoffe auf eine ordentliche Zuschauerzahl, 20.000 sollten es schon werden.

Nominiert sind 16 Weltmeisterinnen

Neid nominiert 16 Weltmeisterinnen für EM

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Frankfurt/Main (dpa) - Mit 16 Weltmeisterinnen von 2007 will Frauen-Bundestrainerin Silvia Neid den Titel bei der Fußball- Europameisterschaft vom 23. August bis 10. September in Finnland verteidigen.

«Es war eine schwere Entscheidung», sagte Neid nach der Nominierung in einer Pressemitteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB. «Ich glaube sogar, wir haben uns vor einem Turnier noch nie so viele Gedanken gemacht, um den endgültigen Kader festzulegen.» Aus dem vorläufigen Kader von 26 Spielerinnen strich sie Isabell Bachor (Bayern München), Lena Goeßling (SC Bad Neuenahr), Navina Omilade (VfL Wolfsburg) und Torhüterin Alisa Vetterlein (1. FFC Frankfurt).

«Jede Spielerin hat von der ersten Minute an voll mitgezogen. Am liebsten hätte ich alle mitgenommen. Aber das erlauben die Regularien nicht», erklärte Neid nach insgesamt 56 Übungseinheiten seit dem 22. Juni. Gleichzeitig sparte die 45-Jährige nach dem 0:0 gegen den Olympia-Vierten Japan in Mannheim nicht mit Kritik - vor allem an der Offensiv-Abteilung: «Vor dem gegnerischen Tor haben wir in der zweiten Halbzeit ein recht kindliches Verhalten an den Tag gelegt. Die Chancenauswertung war nicht gut. Wenn die EM beginnt, hoffe ich, dass das besser wird. Wenn wir keine Tore schießen, kann es durchaus sein, dass wir nach der Vorrunde nach Hause fahren.»

Es sei eine Entscheidung für 22 Spielerinnen «und nicht gegen vier» gewesen. Jeweils fünf kommen vom deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam, von UEFA-Cup-Sieger FCR Duisburg und vom ehemaligen Titelträger 1. FFC Frankfurt. Die Erfahrensten im Aufgebot sind Birgit Prinz (191 Länderspiele), Kerstin Stegemann (Herforder SV/189) und Ariane Hingst (160), wie Spielführerin Prinz vom 1. FFC.

Mit dem EM-Kader bestreitet Neid vom 3. August an die verbleibende Vorbereitungsphase. Den letzten Test vor dem Turnier absolviert Deutschland am 6. August in Bochum gegen Russland. Anschließend lädt die Cheftrainerin zu einem weiteren Lehrgang in Deutschland ein, ehe der DFB-Tross am 19. August nach Finnland reist.

Nummer 1 im Tor ist Nadine Angerer. «Alle freuen sich auf die EM. Wir wissen, dass das kein Selbstläufer wird und müssen hart arbeiten», sagte die Frankfurterin. Hinter der WM-Heldin hat sich Ursula Holl (FCR Duisburg) als Stellvertreterin etabliert. Die 21- jährige Torfrau Lisa Weiß (SG Essen-Schönebeck) gehört in Finnland erstmals zum DFB-Aufgebot bei einem internationalen Top-Turnier.

In Abwehr, Mittelfeld und Angriff vertraut die DFB-Trainerin auf bewährte Kräfte. Bei Verteidigerin Omilade hätten «Nuancen den Ausschlag dafür gegeben, dass sie nicht dabei ist». In der Offensive sind Fatmire Bajramaj, Anja Mittag (beide 1. FFC Turbine Potsdam), Melanie Behringer (Bayern München), Kerstin Garefrekes (1. FFC Frankfurt), Inka Grings (FCR Duisburg), Martina Müller (VfL Wolfsburg), Célia Okoyino da Mbabi (SC Bad Neuenahr) und Rekord- Nationalspielerin Prinz gesetzt. «Wir sind im Angriff so gut besetzt, dass ich in Isabell Bachor eine gute Spielerin zu Hause lassen muss», so Neid. Vor ihrer internationalen Feuertaufe steht möglicherweise die 19 Jahre alte Senkrechtstarterin Kim Kulig. «Bei der EM werden wir topfit sein», versprach die Offensiv-Spielerin vom Hamburger SV.

Das Aufgebot:

Tor: Nadine Angerer (1. FFC Frankfurt/79 Länderspiele), Ursula Holl FCR 2001 Duisburg/3), Lisa Weiß (SG Essen-Schönebeck/-)

Abwehr: Saskia Bartusiak (1. FFC Frankfurt/24), Sonja Fuss (1. FC Köln/58), Ariane Hingst 1. FFC Frankfurt/160), Annike Krahn (FCR 2001 Duisburg/50), Babett Peter (1. FFC Turbine Potsdam/31), Bianca Schmidt (1. FFC Turbine Potsdam/5), Kerstin Stegemann (Herforder SV/189)

Mittelfeld: Linda Bresonik (FCR 2001 Duisburg/52), Kerstin Garefrekes (1. FFC Frankfurt/106). Kim Kulig (Hamburger SV/8), Simone Laudehr (FCR 2001 Duisburg/25), Jennifer Zietz (1. FFC Turbine Potsdam/11)

Angriff: Fatmire Bajramaj 1. FFC Turbine Potsdam/29), Melanie Behringer (Bayern München/48), Inka Grings (FCR 2001 Duisburg/71), Anja Mittag (1. FFC Turbine Potsdam/57), Martina Müller (VfL Wolfsburg/79), Celia Okoyino da Mbabi (SC 07 Bad Neuenahr/36), Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt/191)

Abruf: Katharina Baunach (FC Bayern München/2), Verena Faißt (SC Freiburg/-), Dzsenifer Marozsan (1. FFC Frankfurt/-), Alexandra Popp (FCR 2001 Duisburg/-), Bianca Rech (Bayern München/20), Carolin Schiewe (1. FFC Turbine Potsdam/-)

Silvia Neid nominiert Kader für EM 2009

30.07.2009 10:00 Frauen-EM 2009

Silvia Neid nominiert Kader für EURO 2009

Hat sich festgelegt: Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Hat sich festgelegt: Silvia Neid

„Es war eine schwere Entscheidung“, sagt Silvia Neid. „Ich glaube sogar, wir haben uns vor einem Turnier noch nie so viele Gedanken gemacht, um den endgültigen Kader festzulegen.“

Die DFB-Trainerin hat jetzt die von der UEFA geforderten 22 Spielerinnen für die EURO 2009 nominiert. Dazu musste sie vier Spielerinnen aus dem erweiterten Kader streichen, mit dem sie seit dem Start der Vorbereitung am 22. Juni arbeitet. „Jede Spielerin hat von der ersten Minuten an voll mitgezogen. Am liebsten hätte ich alle mitgenommen. Aber das erlauben die Regularien nicht“, erklärt sie weiter. „Insofern war es eine Entscheidung für 22 Spielerinnen und nicht gegen vier. Leider musste ich Isabell Bachor, Lena Goeßling, Navina Omilade und Alisa Vetterlein mitteilen, dass sie nicht bei der EURO dabei sind“, so Silvia Neid, die 16 Weltmeisterinnen ins EM-Aufgebot berief.

Angerer ist die unumstrittene Nummer eins

Demnach fahren drei Torhüterinnen mit nach Finnland. Unumstrittene Nummer 1 ist Nadine Angerer. Dahinter hat sich Ursula Holl als ihre Stellvertreterin etabliert. Bei ihrem ersten großen Turnier dabei sein wird hingegen Lisa Weiß. Die 21-Jährige erhält den Vorzug vor Alisa Vetterlein. „Unsere jungen Torhüterinnen entwickeln sich gut. Es zahlt sich aus, dass wir sie schon bei der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele dabei hatten. Ich bin überzeugt, das intensive Training mit unserem Torwart-Trainer Michael Fuchs tut ihnen gut. Bei Lisa merkt man auch, dass es ihr gut tut, Spielpraxis bei der SG Essen-Schönebeck in der Bundesliga zu erhalten“, erklärt Silvia Neid.

In der Abwehr vertraut die DFB-Trainerin auf Saskia Bartusiak, Sonja Fuss, Ariane Hingst, Annike Krahn, Babett Peter, Bianca Schmidt und Kerstin Stegemann. „Damit sind wir qualitativ und quantitativ sehr gut besetzt. Zudem verfügen wir durch diese Spielerinnen über viele Variationsmöglichkeiten, da einige von ihnen in der Defensive verschiedene Positionen besetzen können“, sagt Silvia Neid. „Es haben Nuancen den Ausschlag dafür gegeben, dass Navina Omilade nicht dabei ist“, so die DFB-Trainerin.

Neid: "Wir haben Angreiferinnen mit Torriecher"

Eine ähnliche Situation herrscht im Mittelfeld. Vier Spielerinnen sind bei der EURO dabei, die das Pärchen auf der Doppel-Sechs bilden können: Linda Bresonik, Simone Laudehr, Kim Kulig und Jennifer Zietz. Auf diese Plätze hatten sich jedoch fünf Spielerinnen beworben. „Lena Goeßling hat sich im Verlauf der Lehrgänge kontinuierlich gesteigert, dennoch lag am Ende Jennifer Zietz einen Tick vor ihr, weil sie von Beginn an in der Vorbereitung eine gute Form gezeigt hat“, erklärt die DFB-Trainerin. „Lena ist jetzt seit einem halben Jahr in der Sportförderkompanie der Bundeswehr, findet dort Bedingungen vor, um professionell trainieren zu können. Wenn sie so weitermacht wie bisher, hat sie eine gute Perspektive.“

Geschafft: Stegemann im EM-Kader  © Bongarts/GettyImages
Geschafft: Stegemann im EM-Kader

In der Offensive sind Fatmire Bajramaj, Melanie Behringer, Kerstin Garefrekes, Inka Grings, Anja Mittag, Martina Müller, Célia Okoyino da Mbabi und Birgit Prinz gesetzt. „Auch hier garantiert die Besetzung eine größtmögliche technische und taktische Flexibilität. Wir haben Angreiferinnen mit Torriecher und Außen, die Zug zum Tor entwickeln, präzise flanken können und darüber hinaus ihre Defensivarbeit nicht vernachlässigen“, schwärmt Silvia Neid. „Wir sind im Angriff so gut besetzt, dass ich in Isabell Bachor eine gute Spielerin zu Hause lassen muss“, erklärt die DFB-Trainerin weiter.

Mit dem EM-Kader bestreitet Silvia Neid die weitere Vorbereitung. Ab dem kommenden Montag ist das Team wieder zusammen, um sich auf den dritten und letzten EM-Test gegen Russland am Donnerstag, 6. August (17.25 Uhr, live in der ARD), im Bochumer rewirpowerSTADION vorzubereiten. Anschließend lädt die DFB-Trainerin zu einem weiteren Lehrgang in Deutschland ein, bevor der DFB-Tross am 19. August zur EURO 2009 nach Finnland reist.

Live-Post

Noch in Bearbeitung!!!

Ein Unentschieden gegen Japan

29.07.2009 17:33 Frauen-Nationalmannschaft

Japanerinnen trotzen Weltmeisterinnen ein Remis ab

Japanische Kampfkunst: Iwashimizu (r.) klärt gegen Prinz  © Bongarts/GettyImages
Japanische Kampfkunst: Iwashimizu (r.) klärt gegen Prinz

Im vorletzten Länderspiel vor der EM 2009 in Finnland (23. August - 10. September) kamen die zweimaligen Welt- und sechsmaligen Europameisterinnen im vorletzten EM-Test trotz zahlreicher guter Chancen nicht über ein torloses Unentschieden gegen den Olympiavierten Japan hinaus.

"Insgesamt war die Chancenauswertung nicht so gut. Wir hatten zahlreiche Möglichkeiten, haben aber leider das Tor nicht gemacht", bilanzierte Trainerin Silvia Neid. "Vor allem in der zweiten Halbzeit kam der entscheidende Ball nicht an. Allerdings hatten wir den Gegner so stark erwartet, oft waren sie im Zweikampf-Verhalten sogar besser als wir."

Vier Tage nach der Torgala beim 6:0 in Sinsheim gegen die Niederlande begann die deutsche Mannschaft, die die Japanerinnen bei den Olympischen Spielen in Peking 2:0 im Spiel um Bronze besiegt hatte, vor 10.158 Besuchern gegen die Asiatinnen lediglich mit einer Spitze.

Länderspiel Deutschland gegen Japan

Folglich konnten sich die Deutschen zunächst nur eine gute Torchance durch Stürmerin Inka Grings erarbeiten (15.). Mitte der ersten Hälfte mussten die Deutschen, die auf Melanie Behringer und Isabell Bachor (beide für Vizemeister Bayern München in der Qualifikation zur Champions League im Einsatz) verzichten mussten, ihrem hohen Tempo der Anfangsphase sowie der Hitze Tribut zollen.

Die Asiatinnen kamen besser ins Spiel und hatten durch Shinobu Ohno die bis dahin beste Möglichkeit der Partie (24.). In dieser Szene zeigte DFB-Torfrau Nadine Angerer mit einer starken Parade ihr ganzes Können.

An die Latte: Inka Grings (l.) verpasst knapp  © Bongarts/GettyImages
An die Latte: Inka Grings (l.) verpasst knapp

Mehr Druck nach der Pause

Vor der Pause hatten die Gastgeberinnen noch zwei gute Chancen zur Führung. Zunächst traf Rekord-Nationalspielerin Birgit Prinz den Pfosten (32.), dann verfehlte Grings aus kurzer Distanz knapp das Tor der Japanerinnen (45.). Das 0:0 zur Pause änderte nichts an der Überzeugung von DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. "Unter die besten Vier kommt die Mannschaft bei der EM bestimmt. Sie ist glänzend vorbereitet", meinte Niersbach.

Nach dem Seitenwechsel sorgten zunächst drei Lattentreffer für Aufregung. Auf Seiten der DFB-Auswahl trafen Grings (47.) und Simone Laudehr (64.) den Querbalken, das gleiche Kunststück gelang der Japanerin Kozue Ando (55.). Zudem vergab Kerstin Garefrekes eine große Möglichkeit zur Führung (69.).

Freitag, 7. August 2009

Drittes öffentliches Training in Mannheim

28.07.2009 08:31 Frauen-Nationalmannschaft

Drittes öffentliches Training in Mannheim

Lädt erneut zum öffentlichen Training ein: Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
Lädt erneut zum öffentlichen Training ein: Silvia Neid

Ab 16.30 Uhr fand am Dienstag im Mannheimer Carl-Benz-Stadion die dritte öffentliche Trainingseinheit der Frauen-Nationalmannschaft im Rahmen der Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Finnland statt.

Bereits am vergangenen Donnerstag waren 500 Fans dem Ruf gefolgt: Mit einem öffentlichen Training bei bestem Fußball-Wetter eröffnete das Team von DFB-Trainerin Silvia Neid den Countdown für die drei bevorstehenden EM-Tests eingeläutet. Vor allem weibliche Fans nutzten die Gelegenheit, die Spielerinnen einmal hautnah zu erleben.

Im Sportpark Speyer absolvierte die deutsche Mannschaft eine komplette Einheit über zweieinhalb Stunden. Mit dabei waren alle 26 Spielerinnen, die im Aufgebot für die Härtetests stehen. Im Anschluss an das Training schrieben die Akteurinnen fleißig Autogramme auf den verteilten Postern und beantworteten die brennenden Fragen der Fans.

Schon am folgenden Freitag stand die zweite öffentliche Einheit an. Dabei waren alle Fans eingeladen, dem Abschlusstraining der DFB-Frauen in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena beizuwohnen.