26.06.2011 16:50 Frauen-WM 2011
Frankreich bezwingt zum WM-Start Afrikameister Nigeria
Frankreichs Fußballerinnen haben beim 1:0 (0:0) im ersten Spiel der Weltmeisterschaft gegen Nigeria in Sinsheim für eine kleine Überraschung in der "deutschen" Gruppe A gesorgt. Vor 25.475 Zuschauern besiegelte Stürmerin Marie-Laure Delie (56.) mit einem Abstaubertor den Start nach Maß für die Equipe Tricolore, die bei ihrer bislang einzigen WM-Teilnahme 2003 bereits in der Vorrunde gescheitert war.
Für den hoch ambitionierten Afrikameister Nigeria und seinen deutschen Berater Thomas Obliers misslang damit auch die Generalprobe für das Duell der Gruppe A mit Gastgeber Deutschland am Donnerstag in Frankfurt.
"Wir waren technisch und taktisch die bessere Mannschaft. Wir haben in der Vorrunde drei Endspiele und müssen davon zwei gewinnen", sagte der französische Trainer Bruno Bini nach dem gelungenen WM-Auftakt.
Frankreich zu Beginn überlegen
Die überlegenen Französinnen, bei denen fünf Spielerinnen von Potsdam-Bezwinger und Champions-League-Sieger Olympique Lyon in der Startelf standen, hatten in einer munteren Partie zahlreiche Chancen und waren technisch deutlich versierter als der Geheimfavorit.
Drei Stunden vor dem Anpfiff des offiziellen Eröffnungsspiels zwischen dem Gastgeber und Kanada in Berlin herrschte in Sinsheim bereits WM-Stimmung pur. Die Welle schwappte schon beim Einlaufen der beiden Teams durch die Rhein-Neckar-Arena, in die viele Besucher mit Deutschland-Trikots gekommen waren. Bei "Kaiserwetter" war Frankreich in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft.
Thiney trifft den Pfosten
Während sich die Super Falcons aus Nigeria zunächst weit in die eigene Defensive zurückzogen, startete "Les Bleus" angeführt von der überragenden Mittelfeldspielerin Louisa Necib aus Lyon immer wieder gefährliche Angriffe über links.
Auch durch Standards waren die Französinnen, EM-Viertelfinalist von 2009, brandgefährlich. Nach einer von allein neun Ecken in der ersten Halbzeit traf Offensivkraft Gaetane Thiney aus kurzer Entfernung nur den Pfosten (18.). Bezeichnenderweise hatte die leichtfüßige und starke Necib im Anschluss zwei weitere gute Chancen. Doch beide Male rettete Nigerias nicht immer sichere Keeperin Precious Dede (23./44.).
Oparanozie vergibt Großchance
Der Afrikameister fand dagegen zunächst kaum ins Spiel. Auch, weil Starspielerin Perpetua Nkwocha, die in Schweden unter Vertrag steht, bei ihrer dritten WM-Teilnahme Startschwierigkeiten hatte. Doch das Obliers-Team hatte kurioserweise die beste Torchance, als Desire Oparanozie allein auf das französische Gehäuse zulief. Die erst 17 Jahre alte Stürmerin der Delta Queens verlor allerdings die Nerven und schoss fünf Meter neben den Kasten (25.).
Nach dem Wechsel forcierte Nigeria das Tempo. Die Führung gelang aber Frankreich, als die einzige Sturmspitze Delie nach einer Flanke der eingewechselten Eugenie Le Sommer die Verwirrung in der nigerianischen Abwehr nutzte und aus rund fünf Metern einschob. Auch der anschließende Sturmlauf der Afrikanerinnen brachte nichts. Oparanozie vergab eine gute Einschussmöglichkeit (66.) - und wurde prompt ausgewechselt.
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