Samstag, 11. Juli 2009

Interview mit Silvia Neid

Neid zur EM: Die mit Abstand härteste Gruppe

zuletzt aktualisiert: 11.07.2009 - 02:30

BITBURG In der Sommerzeit sind viele Fußballmannschaften in der Sportschule Bitburg untergebracht. Erstligist 1. FC Köln, Zweitligist Fortuna Düsseldorf und der drittklassige Wuppertaler SV bereiten sich in der Eifel auf die neue Saison vor. In diesen Tagen war jedoch auch eine Mannschaft von bundesweitem Stolz zu Besuch – die Damen-Nationalelf bereitete sich in Bitburg im zweiten von insgesamt sechs Lehrgängen auf die Europameisterschaft im August in Finnland vor, unter anderem mit einem Spiel gegen eine B-Junioren-Auswahl des Landes Rheinland-Pfalz. André Schahidi sprach mit Bundestrainerin Silvia Neid.

Frau Neid, wieso spielen Sie gegen männliche Jugendliche?

Neid Das ist ein unser großes Problem – national gibt es keine Damenmannschaften, mit denen wir uns messen können. Die sind alle zu schlecht. Professionelle Herrenmannschaften sind uns aber einfach von den körperlichen Anlagen her überlegen. Daher müssen wir gegen jüngere Mannschaften spielen, damit wir bei Kraft und Geschwindigkeit mithalten können. Wir wissen selbst, dass das für die Öffentlichkeit komisch aussehen muss, aber was sollen wir machen? Männer sind nunmal anders gebaut als wir Frauen.

Sie bereiten sich mit der Mannschaft auf die EM vor. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Stand?

Neid In jedem Lehrgang versuchen wir, ein paar Automatismen zu erlernen. In Bitburg stand das Kombinationsspiel auf dem Programm. Die Mädels ziehen gut mit, ich bin bisher sehr zufrieden.

Sechs Lehrgänge sind geplant. Haben Sie keine Angst vor Lagerkoller?

Neid Die Spielerinnen haben zwischen den Lehrgängen immer ein paar Tage frei. Da können sie ihre sozialen Kontakte pflegen und kriegen den Kopf frei. Ich denke, das klappt ganz gut.

Bei der EM spielen Sie in einer Gruppe mit Island, Norwegen und Frankreich. Welche Chancen rechnen Sie sich aus?

Neid Wir haben sicherlich die mit Abstand härteste Gruppe. Neben uns sind noch zwei Titelaspiranten dabei. Wir müssen gut spielen. Dann mache ich mir auch keine Sorgen.

Quelle: Rheinische Post

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