09.07.2009 14:01 Frauen-WM 2011
Frauen-WM zwei Jahre vor Turnierbeginn voll im Soll
Genau zwei Jahre waren es noch am 26. Juni 2009 bis zum Anpfiff der FIFA Frauen-WM 2011 in Deutschland. Das OK des DFB kann eine mehr als zufrieden stellende Zwischenbilanz aufstellen. Der Kreis der sechs Nationalen Förderer ist in Kürze komplett. In den neun WM-Spielorten, von denen inzwischen jeder mit seinem Host-City-Logo für sich und die WM werben kann, laufen die Vorbereitungen mit Hochdruck und großer Begeisterung. Immer mehr WM-Arenen präsentieren sich schon wettkampfbereit. Jetzt wird das wichtigste Ereignis der nächsten Monate zur großen Herausforderung: Der Verkauf der WM-Tickets, der am 29. Oktober 2009 mit dem Startschuss in Augsburg beginnt, wie DFB-Redakteur Wolfgang Tobien zu berichten weiß.
Ist es der Charme des Weiblichen an sich? Sind es die Ästhetik und die besonderen dynamischen und technisch ungemein ambitiösen Elemente des Frauenfußballs generell? Oder ist es ganz speziell der Lockruf „20ELF VON SEINER SCHÖNSTEN SEITE“, der Slogan, mit dem die 6. FIFA Frauen-WM für sich wirbt? Egal. Das erste Weltfestival des Frauenfußballs in Deutschland ist bereits jetzt von unwiderstehlicher Strahl- und Anziehungskraft geprägt. Von geradezu magnetischer Wirkung vor allem auf Sponsoren und potenzielle Förderer aus Industrie und Wirtschaft.
Innerhalb von nur drei Wochen gelang es dem WM-Organisationskomitee des DFB unter Leitung seiner Präsidentin Steffi Jones, mit dem Versicherungskonzern Allianz Deutschland, dem Handelsunternehmen REWE und der Deutschen Post nach der Deutschen Telekom und der Commerzbank die Nationalen Förderer Nummer drei, vier und fünf an Bord zu holen. Und da die Verhandlungen mit einem weiteren Sponsor in viel versprechender Situation kurz vor dem Abschluss stehen, dürfte der Kreis der sechs Nationalen Förderer, von denen jeder vier Millionen Euro zur Deckung des OK-Etats in Höhe von 51 Millionen Euro beiträgt, schon zwei Jahre vor dem Anpfiff der Frauen-WM 2011 komplett sein.
Frauenfußball - interessante Plattform für Unternehmen
Was DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger bei der Präsentation der Allianz Deutschland am 30. Mai in Berlin zu Dr. Markus Rieß, dem Vorstandsmitglied des global agierenden Versicherers, zum Ausdruck brachte, kennzeichnet die Partnerschaft mit den Nationalen Förderern insgesamt: „Wir kommen von zwei verschiedenen Seiten und treffen uns bei einer wunderschönen gemeinsamen Sache. Mit ihrem Engagement übernimmt die Allianz eine gesellschaftliche Verantwortung. Das zeigt, dass der Frauenfußball mit seiner rasanten Entwicklung mittlerweile für viele Unternehmen eine interessante Plattform darstellt.“ Ähnlich äußert sich Steffi Jones, wenn sie den Wirtschaftspartnern des OK zuruft: „Der Frauen und Mädchenfußball hat inzwischen einen so hohen Stellenwert und ein solch tolles Image, dass Sie mit Ihrer Entscheidung, mit uns zusammenzuarbeiten, alles richtig gemacht haben. Sie können sich darauf verlassen, dass Sie von uns viel mehr zurückbekommen als Sie bei uns einsetzen.“ Die OK-Präsidentin verweist damit auf den über ragenden Effekt, den das Sponsoring auf der Weltbühne des Fußballs in Sachen Image und Kompetenz der betreffenden Unternehmen mit sich bringt.
Dennoch ist es keine Selbstverständlichkeit, dass namhafte Unternehmen vor allem in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise als Förderer gewonnen werden können. DFB-Präsident Dr. Zwanziger ist denn auch generell „glücklich und dankbar, dass sich Unternehmen in schwierigen Zeiten zu uns bekennen“. Ulrich Wolter, der Gesamtkoordinator des Organisationskomitees, ergänzt: „Dass wir in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation mit der Akquise fast aller Nationalen Förderer jetzt schon nahezu die Hälfte unseres WM-Budgets refinanzieren können, muss man als große Sensation bezeichnen.“
Lionel Souque, der Generalbevollmächtigte REWE Vollsortiment Deutschland, sagte während des in Bochum von 200 Gästen positiv aufgenommenen WM-Countdown-Abends am 18. Juni , dass „unser Engagement im Frauenfußball über das klassische Sponsoring hinausgeht“. Ingo Bohlken, Chief Marketing Officer der Deutschen Post, betonte kürzlich: „Die Partnerschaft mit dem DFB und die hohe Emotionalität des Fußballs, speziell des Frauenfußballs, stärken unsere Markenkampagne ‚Die Post für Deutschland’. Der DFB war unser Wunschpartner.“ Und DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach wies darauf hin, dass „REWE neben dem Engagement als Premium- Partner unserer Nationalmannschaften und als Förderer der U 20 Frauen-WM 2010 in Deutschland weitere zahlreiche Möglichkeiten zur Unterstützung des Frauenfußballs anbietet“.
Hannelore Ratzeburg hat Grundlagen gelegt
Dementsprechend fühlt sich Ulrich Wolter in seiner Einschätzung bestätigt. „Wenn man sieht, dass einige unserer Nationalen Förderer nicht nur beim WM-OK einsteigen, sondern sich zudem beim DFB und beim Frauenfußball insgesamt stark engagieren, dann verweist dies auf eine neue Strategie für eine neue Zielgruppe. Dabei spielt das Junge, Frische und Wilde im Frauen- und Mädchenfußball eine große Rolle“, erklärt der OK-Gesamtkoordinator und stellt ausdrücklich heraus: „Diese tolle Entwicklung ist vor allem für die, die seit 25 und mehr Jahren an diesem Thema arbeiten, wie zum Beispiel unsere DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg, die einst unter dem Nullpunkt angefangen und den Frauenfußball mit ganz langem Atem vorangetrieben haben, eine große Offenbarung und hoch verdiente Belohnung für ihre Arbeit.“
Beim DFB und in seinem OK hoffen die Verantwortlichen, dass sich die große Strahl- und Anziehungskraft der Frauen-WM 2011 in Deutschland außerdem vor allem beim Ende Oktober 2009 beginnenden Verkauf der Eintrittskarten niederschlägt. Auf die Frage, auf welchem Gebiet die Anstrengungen in den kommenden zwölf Monaten verstärkt werden müssten, erklärt Ulrich Wolter, dass die U 20-Frauen-WM 2010 für uns alle im OK ein markanter Meilenstein ist, dem große Bedeutung zukommt. „Diese Veranstaltung ist kein Test, sie ist eine WM, ein eigenständiges großes Turnier, bei dem alles perfekt ablaufen muss.“ Trotzdem lässt der Chef der gesamten operativen OK-Abläufe keinen Zweifel daran, dass „der 29. Oktober 2009 der wichtigste Termin der nächsten Monate sein wird“.
An diesem Tag findet in der neuen Augsburger WM-Arena der Frauen-Länderspiel-Hit gegen die USA statt. Gleichzeitig fällt dort der Startschuss für den Verkauf der rund eine Million WM-Tickets, der 27 Millionen Euro für die weitere Deckung des WM-Etats 2011 einbringen soll. „Es zeugt von inzwischen großer Normalität, dass wir mit diesem Schlagerspiel, aber auch mit den drei Premieren zuvor beim Länderspiel- Hattrick gegen die Niederlande am 25. Juli in Sinsheim, gegen Japan am 29. Juli in Mannheim und gegen Russland am 6. August in Bochum wie selbstverständlich in Stadien mit großen Zuschauerkapazitäten gehen. Diese drei Länderspiele werden uns deutliche Hinweise geben, wie stark das Thema WM 2011 in der Öffentlichkeit schon platziert ist. Es besteht die Möglichkeit, sich unter anderem ein sehr attraktives Ticket-Paket für alle drei Begegnungen zu sichern“, sagt Ulrich Wolter.
Steffi Jones: "Familien und Kinder stehen im Fokus"
Gleichzeitig betont er: „Das Ereignis von absolut wegweisender Bedeutung ist der bundesweite Beginn des WM-Kartenverkaufs am 29. Oktober 2009 mit dem Startschuss in Augsburg, wobei in der ersten Phase die so genannten Städte-Serien in den Handel kommen.“
Die zentrale Botschaft zum WM-Ticketing insgesamt verkündet Steffi Jones in Übereinstimmung mit der generellen Turnier-Philosophie: „Familien und Kinder stehen absolut im Fokus. Für sie werden wir alles tun. Es gibt für die WM 2011 in allen Kategorien immer ermäßigte Tickets für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre in Begleitung von mindestens einem Erwachsenen. Egal, ob es sich um Einzel- oder Gruppentickets handelt oder um Städteserien.“
Konkret beinhaltet diese Kernaussage: Vom Eröffnungsspiel bis zum Finale sind für Kinder und Jugendliche Eintrittskarten zu reduzierten Preisen erhältlich. Unabhängig davon, ob sie mit Eltern oder Großeltern, mit Nachbarn oder Freunden der Familie kommen. „Und zwar nicht in irgendeinem Block irgendwo im Stadion, sondern überall in jeder Preisklasse. Auch wenn es zum Beispiel um eine Gruppe wie ein Fußballteam mit mindestens elf Spielern geht. Kommt die Altherren-Mannschaft, erhält sie Kar ten zum normalen Preis, kommt das E-Ju - gend-Team, gibt es ermäßigte Tickets, wobei jede Gruppe noch einen Mengenrabatt von 20 Prozent erhält“, verdeutlicht Ulrich Wolter. Welch ein signifikantes Beispiel für „20ELF VON SEINER SCHÖNSTEN SEITE!“.
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